Aus dem Netz:
Seit heute Mittag ist es amtlich: Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) bezüglich kurzwirksamer Insulinanaloga für Typ-2-Diabetiker wurde im aktuellen Bundesanzeiger Nr. 184 (S. 6527) vom 28.09.2006 veröffentlicht.
Diese kleine Meldung beendet zahlreiche Diskussionen, Debatten und Aktionen schlagartig. Denn ab sofort dürfen Vertragsärzte Typ-2-Diabetikern keine kurzwirksamen Insulinanaloga mehr verschreiben. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) hat in einer zum Teil umstrittenen Untersuchung keinen Mehrwert der im Vergleich zu Humaninsulin teureren Analoga feststellen können und die Empfehlung ausgesprochen, diese aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu streichen.
Letzte Versuche
Mit Entsetzen hatten Patientenvertreter, Verbände sowie ein Teil der Ärzteschaft und sogar die Industrie dies aufgenommen. In mehr oder weniger großen Aktionen, mit Unterschriftensammlungen und Protestbriefen versuchten sie, die Umsetzung zu verhindern. Als das Bundesgesundheitsministerium dem Beschluss zustimmte, schlugen die Wellen noch einmal hoch. Auch auf dem Deutschen Diabetiker Tag 2006 in Kassel war die Diskussion Thema Nummer eins.
Doch die Experten waren sich einig: Solange die Meldung noch nicht im Bundesanzeiger veröffentlich und somit noch nicht in Kraft getreten war, bestand bis dahin immerhin eine theoretische Chance, noch etwas zu ändern.
Endgültige Entscheidung
Nun wurde der Beschluss veröffentlicht und somit rechtskräftig. In ihren Bemühungen konnten sich alle Engagierten diesmal nicht durchsetzen. Doch glaubt man ersten Gerüchten, soll die Verordnung von kurzwirksamen Insulinanaloga für Typ-1-Diabetiker demnächst auch unter die Lupe genommen werden. In diesem Fall besteht noch die Möglichkeit zu handeln. Hier gibt es noch keinen Beschluss.
Grüße,
Michael