Vormittags immer hohe Werte

  • Hallo zusammen,


    ich hab schon einiges durchgesucht, aber leider nix passendes zu meinem Problem gefunden.


    Meine Morgens- bzw. Vormittagswerte spielen verrückt.


    Ich komme mit meiner Pumpe eigentlich gut über die Nacht und habe morgens einen Wert von ca 150. (6 Uhr)


    Ich esse und spritze dann nichts.
    Fahre in die Arbeit und esse um ca 7:45 mein Frühstück. (eine Semmel mit unterschliedlichem Belag)


    So, und nun kommt das Problem.
    Ich kann im Prinzip zu dieser Semmel drücken was ich will, zwischen 9:30- 10 Uhr bin ich zwischen 250-300.
    Hab mit meinem Diabetologen schon die Morgensbasalwerte angehoben.
    Mittlerweile bin ich beim Bolus auch schon bei 20 Einheiten.
    Habe auch schon den Mutliwave probiert. Also 12 Einheiten sofort und dann den Rest auf 2 h verteilt.
    Hilft alles nichts. Mittags habe ich dann meist einen 'Unterzucker' oder bin kurz davor.


    Am Wochenende, wenn ich so bis um 9 Uhr schlafe, gehts meistens gut, ohne diese Spitzen.
    Ist meiner Ansicht nach, das typische Morgensphänomen oder auch Dämmerungsphänomen genannt.
    Aber was kann ich machen, bzw. was macht ihr bei soetwas.



    Gruß Marc

  • Du hast Nüchternwerte von 150 morgens? Mei, da wär ich nicht mit zufrieden. Da solltest evtl. auch nochmal bissl was an der nächtlichen BR rumfummeln bevor du das am Tag machst.
    Sieht sogar danach aus, das die ganze BR nicht so 100%ig ist.
    Würde da erstmal die BR testen bevor ich nen Faktor erhöhe.

  • Gerade beim Dawn-Phänomen ist ja die Pumpe als Therapie angezeigt. Meins habe ich seit der Pumpeneinstellung prima im Griff. Ich vermute mal, daß sich da an irgendeiner Stelle Insulin-Resistenzen aufbauen, am ehesten wohl später am Abend. Wenn das so ist, dann kannst Du tatsächlich spritzen, was Du willst, da bewegt sich erst mal ganz wenig und dann zu unkalkulierbaren Zeiten ganz viel. Der hohe 'Bolus' scheint mir auch in diese Richtung hinzudeuten. Von Klaus hab ich dazu schon gute Tips gelesen, vielleicht meldet er sich hier. Hast Du mal mit Deinem Arzt einen Basaltest gemacht? Das würde ich zuerst mal machen, um das rauszufinden. 150 morgens würde ich versuchen, runterzuregulieren, aber vorsichtig. Bis zum Frühstück zu warten, wäre mir ein bissel zu heiß auf die Dauer.

  • Hallo Marc,

    als erstes würde ich versuchen, die nächtliche Basalrate anzupassen, denn 150 ist kein zufriedenstellender Nüchternwert. Also, nachts testen und dann anpassen.
    Hast du es schon mal mit einem Aufstehbolus probiert? Dazu kannst du hier viel nachlesen und das passt meiner Meinung nach besser zu deinem Problem als die Dawn-Vermutung.
    Sowieso würde ich bei einem 150er Wert am Morgen erst mal Korrektur spritzen. Wie sehen deine Werte direkt vor dem Frühstück aus? Sind sie bis dahin seit dem Aufstehen weiter angestiegen?

    Gruß
    Alexandra

  • Zitat von Alexandra;35515

    Sind sie bis dahin seit dem Aufstehen weiter angestiegen?

    Gruß
    Alexandra


    Nein, sie bleiben meist auf dem gleichen Level, teilweise auch etwas tiefer.

  • Ich würde da jetzt nicht so auf die 150 schauen, denn es passiert auch, wenn ich morgens zwischen 80-130 rauskomme.


    Wenn ich mit SmartPix die Werte auslese, ist eindeutig zu sehen, daß ich um ca 9:30 eine Spitze nach oben habe, egal wie der Frühwert ist. Und das fast jeden Tag, bis aufs Wochenende, da gehts gut, wenn ich länger schlafe.


    Die Nachtwerte liegen so um die 120-150. Daran möchte ich ehrlich gesagt auch nichts ändern.

  • Hallo Kitekater,
    Hallo an alle anderen,

    ich kann deine Lage sehr gut nachvollziehen. Mache seit Monaten - würd ich fast sagen - das gleiche durch. Tritt bei dir da "Phänomen" auch bei der ersten "nüchternen" Mahlzeit des Tages auf? Und in der Nacht (quasi im Halbschlaf) kannst du essen und bolen ohne Probleme (falls du es ausprobiert haben solltest) ^^ ...
    Außerdem kann ich die Tatsache mit guten (morgendlichen) Werten nach dem Ausschlafen am Wochenende aus meiner Situation heraus auch nur bestätigen.

    Mein Diabdoc meint dazu nur: "verzögerte Insulinwirkung", keine Insulin-Resistenz. An meiner BR hat er bisher nix verändert. Dann ist das wahrscheinlich erstmal zweitrangig.

    Ich persönlich vermute die verzögerte Insulinwirkung eindeutig an schlechten Spritzstellen. Probier doch einfach mal, deinen Katheter öfters zu wechseln (1x / Tag) und such dir dabei eine möglichst "frische" Stelle aus. An dem morgendlichen Faktor würde ich erstmal echt nicht rumschrauben, denn die Hypo-Welle (auch 4 Std. nach Essen) können einen echt ferig machen.

    Versuch doch mal, deinen BZ erst nach 3 anstatt nach 2 oder 2,5 Std. zu korregieren. Meist geht der von allein wie im Freiflug nach unten, auch wenn man an dessen Wirkung gar nicht mehr glaubt. Was ich mir nur nicht ganz erklären kann, ist: Die Spitze der Insulinwirkung (Analoga) erreicht das Insulin nicht (wie üblich) nach ca. 1 - 1,5 Std, sondern (auch) nach 2 - 2,5 Std. und mehr - auch unabhängig von der Insulinmenge.

    Eine weitere interessante Feststellung / Vermutung habe ich auch mit Sport am Abend gemacht. Bei abendlicher sportlicher Betätigung scheint diese verzögerte Insulinwirkung am nächsten Morgen komplett verschwunden zu sein. Zu 100% kann ich das leider noch nicht bestätigen.

    Und zum BR-Test kann ich nur sagen ... der ist derzeit erstmal überflüssig. Die BR hat nix mit Essens-Insulin zu tun, wobei die hier diskutierte Schwierigkeit eindeutig etwas mit dem Essen (der ersten Mahlzeit am Tag) zu tun hat.

    Hoffe auch viele weitere Tipps und Ratschläge und Postings ...

    In diesem Sinne

    Have a nice day :yes: