• Helft einem verwirrten Neuling bitte - werde heut abend mit Freunden Sushi essen gehen und habe keine Ahnung, wie ich da die BE abschätze. Kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber wenn ein Esslöffel gekochter Reis ungefähr einer 'BE' entspricht, müssten doch ein/zwei kleine Röllchen auch etwa eine BE haben oder? Erzählt mal von euren Sushi-Erfahrungen.


    Reis geht doch auch recht schnell ins Blut, also lieber den 'Pen' mit Analoginsulin mitnehmen statt Normalinsulin, oder? Bin für jeden Tip dankbar!

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Nun mal ne Frage. Was rechnet Ihr eigentlich immer? Gerade wenn Ihr nicht wißt, wieviel Ihr essen werdet. Reis geht sehr schnell ins Blut, also am besten Analoga. Je nach individuellem 'SEA' kleiner Bolus entsprechend lange vorher, um den ersten BZ-Anstieg abzufangen. Danach futtern, evtl. nachspritzen, und danach noch 1-2 messen. Fertig. Diese ganze BE-Rechnerei ist doch absolut absurd, vor allem wenn ich doch noch gar nicht weiß, wie der Abend verläuft.
    Jeder hat doch so ein Messgerät, welches einem eigentlich ziemlich genau sagt, wie man zu reagieren hat. Kennt man dann noch die Wirkweise/dauer des jeweiligen Insulins, und natürlich die der jeweiligen Mahlzeit, ist das doch alles kein Thema.


    Manchmal verstehe ich hier einige Sorgen nicht!


    Trotzdem guten Appetit und schönen Abend,


    Erich

  • Hi Sabine!


    Jain! Ich muss zugeben, dass ich selten mal etwas esse, was einen größeren Bolus erfordert(Reis z.B.). War aber am Sonntag beim Chinesen der Fall. Normal schicke ich da einen kleinen 'Bolus' vorweg, so 2-4 Einheiten. Damit simuliere ich quasi die Erstantwort einer gesunden BSD. Danach schaue ich was ich esse, gib noch evtl. einen Bolus hinterher und schaue nach spätestens drei Stunden noch einmal nach ob es geklappt hat. Also wenn die Wirkung langsam nachlässt. So mache ich es in der Regel wenn ich nicht weiß, was ich alles so futtere, wie eben bei einem China-Buffet oder Sushi.


    BE´s rechne ich nie. Ist mir zu ungenau. So wie oben verhindere ich einmal einen zu schnellen BZ-Anstieg, bzw. zu schnellen Abfall.


    Hoffe das kam jetzt einigermaßen rüber, hab nicht viel Zeit gerade.


    Aber im Prinzip verhalte ich mich so, wie mein Messgerät mir das sagt. Da man aber mehr oder weniger immer dasselbe ißt, muss ich auch nicht so oft messen.

  • Also, ich esse gern Sushi, und habe dabei die Erfahrung gemacht, daß bei den kleinen Sushirollen (die mit den dunklen Algen außenrum) 3 Stück einer BE entsprechen, wohingegen die großen, wie z.B. California Inside Out, mehr haben. Da würde ich 2 Stück mit 1,5 'BE' angeben, wie auch die anderen, wo oben drauf Lachs o.ä. liegt.


    Aber das ist meine eigene Einschätzung - es gibt ja diese Sushiteller zum Mitnehmen, und die habe ich zu Hause abgewogen, nachdem ich den Fisch von den großen Teilen entfernt hab. :lol:


    Generell ist es richtig so, daß man vorm Essen eine kleine Dosis Insulin spritzen sollte, und guckt, wieviel man verdrückt - später dann noch etwas 'Insulin' hinterher. Lieber insgesamt das Minimum spritzen, als zuviel! Man kann dann ja nach einiger Zeit nochmal nachmessen und es dann gegebenerfalls korrigieren. Da ich nicht so oft Essen gehe, ist das so gesehen okay. Ich habe einen Diabetologen in der Familie, der auch der gleichen Meinung ist, daß das die beste Möglichkeit ist.


    Bleibt nur noch eins: GUTEN APPETITT! :wink:

  • Danke nochmal allen. War lecker und der BZ-Verlauf auch nicht allzu wild :smile:.


    erich: keine Sorge, ich hab nicht auf Teufel komm raus versucht, das Sushi genau zu berechnen, aber ich wollte schon so ungefähr den Überblick behalten. Hab einfach noch keine Routine und war das erste Mal seit der Diagnose Sushi essen. Letzten Endes ist es aber eh auf eine ähnliche Methode wie deine rausgelaufen: paar I.E. spritzen, fröhlich losessen, nochmal was nachspritzen, weil ich doch mehr gegessen hatte, als ich erst gespritzt hatte, zwischendurch mal gemessen, usw.

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Zitat

    ich glaub, dass unsere Verfahren gar nicht soweit auseinander klaffen. Aber wenn Du "schaust, was Du isst", nach was schaust Du denn dann? Nur nach dem Glykämischen Index? Nicht nach dem Kohlenhydratgehalt? Also mein Kopf rechnet automatisch in BEs und dem dazugehörigen IE-Faktor, ich wüßte auch sonst nicht, wie ich das sonst machen sollte.... Hast Du keine BE/IE-Faktoren?


    Hi Sabine!


    Muss wieder mit jain Antworten. Natürlich achte ich auf die glykämische Wirkung von Lebensmitteln, ist schließlich für den SEA von Bedeutung. Der glykämische Index ist dafür allerdings zu ungenau, da die Gesamtmenge an KH darin keine Berücksichtigung findet. Außerdem wird der zu stark beeinflusst von anderen Faktoren wie Gar- oder Reifezustand oder die Kombination mit Fett.
    Präziser ist da schon die glykämische Last (GI/100xKH). Kenne Leute, die berechnen danach ihren 'Insulinbedarf'. Gibt es auch was im Internet zu, kann ich Dir mal schicken wenn Du magst. Ist auch wesentlich präziser, mir aber immer noch zu kompliziert für den Alltag.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass BE nicht gleich 'BE' ist.
    2 BE Erdbeeren z.B. kann ich locker durch Bewegung/Sport ohne 'Bolus' kompensieren. Das kann ich bei 2 BE in Form eines Brötchens nicht. So schnell kann ich gar nicht laufen, wie sich das auf den BZ auswirkt.


    Ohne Bewegung/Sport muss ich für beides Bolen, allerdings für die Erdbeeren bei gleicher Menge, deutlich weniger. Deshalb halte ich auch nichts von dieser BE-Rechnerei.
    Spaghetti (hatten wir hier ja auch schon öfters), die kann ich nicht einfach auf die Waage schmeißen, BE-Gehalt ausrechnen und dementsprechend 'Bolus' abdrücken. Die wirken bei mir ganz anders, als bspw. die gleiche KH-Menge Reis.


    Ich versuche eigentlich nur, extreme BZ-Schwankungen zu vermeiden. Dabei habe ich mir einen Rahmen von 70-140 gesetzt. Das ist nach meiner Meinung eine recht große Schwankungsbreite. Wie ich den 'BZ' in diesem Rahmen halten kann, habe ich mir quasi „ermessen“. Wie viele KH ich da immer esse, weiß ich meistens gar nicht. Aber man isst ja grob immer dasselbe und daher finde ich das auch nicht so wichtig. Wie die verschiedenen KH bei mir wirken, weiß ich allerdings ziemlich genau, denn das spielt für den SEA ne ziemlich wichtige Rolle. Kann passieren, dass ich schon 45 Min. vor dem Essen Bole. Selbst bei einem BZ von 80.


    Faktoren habe ich natürlich auch, weiß nur nicht mehr wo.


    Aber mal ohne Flax, Faktoren sind von Faktoren abhängig. Und das sind bei mir mächtig viele, da sich mein Tagesablauf häufig absolut unplanbar gestaltet. Ich kann vor einer Mahlzeit oftmals nicht sagen, ob sich die drei Stunden danach ruhig oder eher aktiv gestalten. Wie will man da einen Faktor festlegen?


    Oder durch Sport z.B., verschiebt sich mein 'Insulinbedarf' gewaltig. Den Auffülleffekt der Glykogenspeicher kann ich dann dahingehend nutzen, dass ich den 'BZ' nur über das 'Basalinsulin' und den Nahrungsverzehr steuern kann. Das funktioniert allerdings nur mit KH, die eine niedrige GL haben. Trotzdem kommt da noch einiges an KH zusammen. So kann ich mit entsprechender Bewegung und bestimmten Nahrungsinput, auch mal ein paar Tage problemlos ohne Bolus auskommen. Gewisse Schmankerln muss ich mir dann natürlich verkneifen. Allerdings empfinde ich das auch mal als ganz angenehm, nicht immer an Messen und Spritzen denken zu müssen (außer Basis natürlich).


    Hoffentlich war das jetzt für Dich ein bisschen präziser. Wenn nicht, frag einfach!





    Zitat

    So wie Du mache ich es eigentlich auch. Gerade bei unbekanntem Essen. Allerdings versuche ich schon in etwa das Essen soweit es geht abzuschätzen und bleibe dann Insulinmässig unter dem geschätzten. Den Rest korrigiere ich pp anhand des Steigfaktors des BZ.


    Mensch Klaus! Da haben wir beide ja (außer dem Diabetes) auch mal was gemeinsam! Es ging hier aber auch eigentlich nur um unbekanntes Essen. Wahrscheinlich schreiben wir beide häufig nur aneinander vorbei, meinen aber dasselbe


    @ Kim


    Zitat

    Generell ist es richtig so, dass man vorm Essen eine kleine Dosis 'Insulin' spritzen sollte, und guckt, wieviel man verdrückt - später dann noch etwas Insulin hinterher. Lieber insgesamt das Minimum spritzen, als zuviel! Man kann dann ja nach einiger Zeit nochmal nachmessen und es dann gegebenerfalls korrigieren. Da ich nicht so oft Essen gehe, ist das so gesehen okay.


    Das macht auch Sinn, denn durch den kleinen 'Bolus' vorweg, kappst Du zu Hohe Bz-Spitzen. Zuviel spritzen ist auch nicht so toll, sonst sitzt man gerne mal neben dem Tisch. Gerade wenn Herr Ober mal ein bisschen länger für die Lieferung braucht.



    Zitat

    Ich habe einen Diabetologen in der Familie, der auch der gleichen Meinung ist, daß das die beste Möglichkeit ist.


    Dann ist das mal ein richtig Guter. Da gibt es meiner Meinung nach nicht viele von. Das der noch zur Famillisch gehört, ist umso besser.


    Deine Sushi-Kentnisse finde ich phänomenal! Wusste gar nicht, dass die Teile alle einen Namen haben. „California Inside Out“ Das scheint ja ein richtiges japanisches Leckerchen zu sein!:)



    Zitat

    erich: keine Sorge, ich hab nicht auf Teufel komm raus versucht, das Sushi genau zu berechnen, aber ich wollte schon so ungefähr den Überblick behalten. Hab einfach noch keine Routine und war das erste Mal seit der Diagnose Sushi essen. Letzten Endes ist es aber eh auf eine ähnliche Methode wie deine rausgelaufen: paar I.E. spritzen, fröhlich losessen, nochmal was nachspritzen, weil ich doch mehr gegessen hatte, als ich erst gespritzt hatte, zwischendurch mal gemessen, usw.


    Hallo Gesa!


    Habe nicht gesehen, dass Du noch ziemlich frisch dabei bist, tut mir leid. Wenn man sich nicht sicher ist, gerade am Anfang gibt es nichts Besseres als messen, messen, messen. Hab ich Anfangs bis zu zwanzig Mal am Tag gemacht, nur weil ich wissen wollte, wie mein Körper reagiert.


    Nährwerttabellen und Küchenwaagen können gerade in der ersten Zeit auch nützliche Hilfsmittel sein, nur sagen die Dir nichts über Deinen persönlichen Stoffwechsel wie das Messgerät. Und diese Hilfsmittel will man ja auch nicht lebenslänglich mit sich rumschleppen, so wie das ja leider mit dem Diabetes selbst der Fall ist.


    Mir fällt gerade ein, dass ich heute noch gar nicht gemessen habe. Muss das Teil wahrscheinlich wieder suchen.


    Daran nimmst Du Dir aber besser kein Beispiel. Noch nicht zumindest. ;-)


    Gruß, Erich

  • ich weiss nicht ich kann Sushi nicht essen uaaa

    aber so weit ich weiss ist doch fisch und das hat an sich doch keine BE oder KH's?

  • Zitat von flashbang05;40598

    Dann ist das mal ein richtig Guter. Da gibt es meiner Meinung nach nicht viele von. Das der noch zur Famillisch gehört, ist umso besser.


    Danke! Eigentlich ist es der Vater von meinem Freund. :wink: Er arbeitet als Gastroenterologe UND Diabetologe und hat gemeint, daß die Portionen von Restaurant zu Restaurant so unterschiedlich sind, daß man lieber vorher NUR das absolute Minimum spritzen solle, aber auch dann nur, wenn der 'BZ' höher als 150 ist. Oder erst dann, wenn etwas Brot auf dem Tisch steht, wie es viele Restaurants machen. Ja, und dann hoffen, daß man beim Essen die Menge so in etwa einschätzen kann. Ansonsten 1,5 Std. nach dem Essen nochmal messen und gegebenerfalls korrigieren. (Ich tippe jetzt mal 1,5 Std., weil erst dann Nudeln bei mir richtig anschlagen)


    Zu den Sushinamen: viele Sushianbieter haben so schön bebilderte Menükarten, da steht bei, was wie heißt! Und wenn man das halt öfters gegessen hat, dann merkt man sich das eben. :tongue: California Inside Out sind übrigens diese Dinger, die außen die orangenfarbenen Fischeier dran haben.


    :win:

  • Zitat von KiM;40609

    Er arbeitet als Gastroenterologe UND Diabetologe und hat gemeint, daß die Portionen von Restaurant zu Restaurant so unterschiedlich sind, daß man lieber vorher NUR das absolute Minimum spritzen solle, aber auch dann nur, wenn der 'BZ' höher als 150 ist. Oder erst dann, wenn etwas Brot auf dem Tisch steht, wie es viele Restaurants machen.
    :win:


    Hi Kim!


    Also das Portionen von Restaurant zu Restaurant unterschiedlich sein können, ist logisch. Das mit den 150 allerdings nicht.


    Der kleine Bolus vorweg soll ja eigentlich Bz-Spitzen verhindern, die in den Bereich 150 und höher gehen.


    Und ob Brot auf dem Tisch steht oder nicht, ist doch eigentlich egal, schließlich hat man doch meistens etwas für den Notfall dabei.


    Das sind so Empfehlungen mit denen ich absolut nichts Anfangen kann, weil sie vollkommen am Ziel vorbeischießen.


    Aber was California Inside Out sind weiß ich jetzt;)


    Gruß, Erich

  • also, das mit dem Spritzen des Bolus vorneweg gilt in meinem Fall dann erst, wenn ich die 150 überschritten habe - hab wohl dank Weihnachtsstreß vergessen, dies zu erwähnen. :engel:


    und der reis geht ja auch nicht sooo schnell ins blut wie andere sachen, daher ist es eigentlich ne gute idee, erst nach dem essen zu spritzen.