Schwangerschafts-BZ-Werte in der Theorie & Praxis

  • Hallo an alle Schwangeren und vor allen an diejenigen, die schon Kinder bekommen haben!


    Ich bin momentan etwas am verzweifeln! ;( Bislang lief es mit den BZ-Werten während der Schwangerschaft ja einigermaßen okay. Doch seit zwei Wochen ist echt reines Chaos!


    Beispiel: Ich habe um 20 Uhr bei einem 'BZ' von 105 gegessen. SEA eingehalten und eher noch etwas mehr 'Insulin' abgegeben, als ich für die BEs gebraucht hätte und dann gings folgendermaßen weiter:


    21.20 Uhr = 176, 4 I.E. Insulinabgabe
    22.45 Uhr = 167, 3 I.E. Insulinabgabe
    0.00 Uhr = 171, 3 I.E. Insulinabgabe
    1.50 Uhr = 202, 4. I.E. Insulinabgabe
    3,25 Uhr = 184, 4 I.E. Insulinabgabe
    5.25 Uhr = 113


    Vor der Schwangerschaft und auch noch am Anfang hat 1 I.E. Insulin ca. 30 gesenkt. 'Kohlenhydrate' habe ich in der ganzen Zeit nicht mehr zu mir genommen. Trotz den Insulinabgaben lief die Pumpe auf 140%. Ich weiß echt nicht, wo das noch hinführen soll?!? Ich habe mittlerweile schon das doppelte an Tagesinsulinbedarf (ca. 100 Tagesgesamteinheiten) als vor der Schwangerschaft.


    Das ganze war jetzt kein Einzelfall, sondern kommt in den letzen zwei Wochen ständig vor. Und jedes Mal, wenn der Wert trotz Insulin wieder steigt, mache ich mir natürlich vor allem Sorgen wegen dem Kind und bin voll mies drauf!
    Das irgendetwas mit dem Katheter ist, kann ich vollkommen ausschließen.(Den habe ich teilweise gewechselt und daran liegt es einfach nicht).


    Ich habe das Gefühl, wenn das Kind gerade wächst, dann wirkt das 'Insulin' wie Wasser! Ich bin echt etwas ratlos und frage mich, ob es den Frauen, die als Diabetikerin bereits Kinder bekommen haben, auch so war und ob das in diesem Maß normal ist?? :(;(:?: Vielleicht könnt ihr mir dazu etwas erzählen oder Tipps geben, oder mich etwas „beruhigen“!?!


    Danke für eure Antworten!


    Grüße, Kerstin!


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  • HAllo


    ab der 22. ssw steigt der Insulinbedarf hat mir mein Diabetologe erklärt. MAche auch gerade die Erfahrung damit. Als erstes habe ich meine Basalraten getestet. Auch der 'BE' Faktor kann sich ändern musst einfach mal austesten wenns nicht klappt dann setz dich mit deinem Diabetologen in verbindung. War auch schon fast vorm verzweifeln. ICh habe auch laufend Luft in meinem Reservoir.
    Vielleicht hast den Katheder an einer Insulinunempfindlichen stelle??


    LG Babsi 21.ssw :)


  • Vielleicht hast den Katheder an einer Insulinunempfindlichen stelle??


    Nee, das kann ich ausschließen. Habe ja mittlerweile so einiges ausgetestet und probiert (inkl. Katheter ganz wo anders hin gesetzt). Das mit den BE-Faktoren habe ich auch schon getestet und dementsprechend angepasst. Ich finde es halt so erschreckend, dass das Insulin wie Wasser wirkt auch wenn man grad garnichts ißt und es einfach ständig trotz Insulinabgabe steigt.
    Das der 'Insulinbedarf' ab der 22. Schwangerschaftswoche stark ansteigen kann wusste ich bislang noch nicht. Danke :)


    Grüße, Kerstin!


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  • Weis sonst leider auch keinen anderen Rat als dich mit deinem Diabetologen in Verbindung zu setzten.
    WÜrd mich auch interessieren was die Ursache dafür sein könnte. LG BAbsi :)

  • Ich würde die Basalrate drastisch hochschrauben. Das was Du beschreibst ist völlig normal zu dem Zeitpunkt und leider nicht das Ende der Fahnenstange....

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Ja aber das kann doch irgendwie nicht normal sein?? Meine Basalrate ist schon doppelt so hoch wie vor der Schwangerschaft und wenn ich mal hoch bin, wie das um 10 Uhr wieder der Fall war, geht es einfach nicht runter. Ich habe jetzt bereits schon 8 I.E. Insulin abgegeben und mein BZ ist von 10 Uhr bis jetzt erst 30 runter gegangen. Das 'Insulin' scheint wirklich garnicht anzukommen. Ist das denn wirklich normal? ;(


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  • Aber logisch!!!! Ist ja keinem geholfen, wenn Du die Basalrate nicht anpaßt, nur weil Du nicht soviel spritzen willst und dann ewig schlechte Werte hast....


    Hoch damit und Du wirst sehen, es wird dann abends auch wieder passen.


    Ich hatte zu Beginn meiner SS im Jahr 2004 eine Basalrate von 26-27 Einheiten und habe zum Schluß eine von knapp 70 Einheiten gehabt. Dazu eine Faktoranpassung von 1:2 auf 1:4 bzw. 1:5. Nützt ja alles nichts und wenn die Werte dann stimmen ist doch gut. Gleich nach der Geburt war der Spuk aber auch wieder vorbei.


    Im vergangenen Winter hatte ich gleich von Anfang an eine Erhöhung von 30% der Basalrate. Also wirklich, seit dem Tag als "es" passiert war. Bin zwar nur bis zur 10ten-Woche gekommen, aber auch da war meine Basalrate schon von 30 Einheiten auf 50 angestiegen. Die BE-Faktoren hatte ich aber noch nicht angetastet. Ich weiß gar nicht, wieviel ich gebraucht hätte, wenn ich bis zum Schluß gekommen wäre.....


    Trau Dich ruhig und denke nicht über das viele Insulin nach. Eine SS ist da nun mal eine Ausnahmezeit.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Ja aber das kann doch irgendwie nicht normal sein??


    Ich denke mal, dass das jetzt nicht mehr so ganz normal ist. Es ist allerdings die Frage zu stellen, woran es liegt und wie Du wieder auf eine halbwegs angemessene Insulinwirkung kommst.
    Als Diabetikerin in der Schwangerschaft sollte man dafür einen Doc oder andere Fachleute eigentlich in Rufbereitschaft haben?


    Wenn ich Deine Schilderungen lese sehe ich aktuell insbesondere 3 Knackpunkte.


    1)
    Erhebliche Wachstumshormonschübe mit kontrainuslinärer Wirkung.


    2)
    Bei unzureichender Insulinierung der Hormone zum Auftreten, Wachstumshormone brauchen selber Insulin um zu wirken, kommt es bei unzulänglicher Insulindeckung zu einer nachgehenden Resistenz der Insulinwirkung gegenüber.
    Auch Korrekturinsulin wirkt dann äußerst lau.
    Allerdings bewirkt eine längere deutliche Erhöhung der (Korrektur)Insulinmengen dann eine Down-Regulation der Insulinrezeptoren. Was die Insulinwirkung weiter mindert.


    3)
    Stellt sich die Frage, ob durch Resistenz und Downregulation unterdessen eine Lipolyse mit im Spiel ist.
    Prüfst Du auf Urinketone?
    Sofern ein Verdacht auf Lipolyse besteht, ich täte bei Dir zumindest auch daran denken, musst Du erst mal eine entsprechende Insulinkorrektur durchziehen, um überhaupt auf eine verlässliche Wirkbasis für das 'Insulin' zu kommen.
    Siehe z. B. http://www.chrostek.de/index.php/Curriculum. Dort links Lipolyse und Schema A,B,C


    Gruß
    Joa

  • Hallo Joa!


    Bist du eine Frau die einen Verlauf einer diabetischen Schwangerschaft beurteilen kann?? Also ich finde deinen Beitrag ziemlich fehl am Platz!!!


    Klar gibt es Ärzte die man jederzeit erreichen kann, aber die Ärzte leben auch nur von der Theorie. Die können auch nicht in die dementsprechende praxis reinsteigen und mir sagen was nun richtig und was falsch ist. Bei jedem Menschen ist das individuell anders und ich wollte mal von Diabetikerinnen wissen, wie es bei ihren Schwangerschaften so verlaufen ist. Ich habe z.B. ganz entgegen den haupten Ausssagen in den Fachbüchern auch schon von Beginn der Schwangerschaft, also seit dem Tage der Befruchtung, einen erhöhten Insulinbedarf. Bislang ging es noch, aber jetzt mache ich mir schon ein wenig Gedanken darüber. Selbstverständlich messe ich auch Urin, kann aber dementsprechend sämtliches ausschließen. Also bin ich evtl. doch auch ein individueller Fall und brauche soviel Insulin!


    Grüße, Kerstin!


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  • Hallo KerstinMarina,


    jetzt erstmal gaaaanz ruhig und tiiiieeeef durchatmen. Du dramatisierst es etwas. Klar, sind hohe Werte nicht soo schön, aber kein Grund gleich in Panik zu verfallen, dem Kind schaden einige hohe Werte garantiert nicht!
    Pass die Basalrate an- erhöhe sie drastisch- und dann wird das mit den Werten auch wieder. In einer Schwangerschaft mischen soo viele Hormone mit, dass es völlig normal ist, das der 'BZ' schwankt.
    Ist doch völlig wurscht, ob du nun die doppelte oder dreifache Menge an Gesamt- Insulin spritzt, hauptsache die Werte stimmen, oder?
    Erhöhe die BR und/ oder den BE-Faktor, dann müssten sich die Werte auch wieder einkriegen.