Vergleich Medtronic REAL-Time System und Abbott Navigator

Hallo,

ich poste jetzt mal einen begonnenen Vergleich der hierzulande vorhandenen Systeme zur kontinuierlichen Blutzuckermessung. Selber habe ich den Navigator (FSN) von Abbott am Start.
Vom Medtronic-CGMS kann ich nichts Näheres sagen.
Die Informationen sind nach meinem bisherigen Infostand und erheben keinen absoluten Richtigkeitsanspruch. Sie entstammen den Handbüchern der Systeme und Nachfragen bei der jeweiligen Hotline.

In den Vergleich gehören sicherlich noch erheblich mehr Punkte hinein, was dann aber so schrittweise erfolgen könnte.Ich mache auch erst mal keine persönlichen Wertungen oder Einschätzungen dazu, so kann sich jeder anhand der unten stehenden Infos erst mal eigene Gedanken machen. Vielleicht aber doch noch der Hinweis, dass beide Systeme nach den verfügbaren Untersuchungen messtechnisch sicherlich so dicht zusammen liegen, dass daraus kein relevanter Unterschied entstehen sollte. Und bei beiden Systemen wird der Anwender nicht umhin kommen, selber auch noch mitzudenken.
Alleine auf die Alarme sollte man sich nicht unbedingt verlassen. Aber hilfreich sind sie schon.

[Blockierte Grafik: http://www.insulinclub.de/images/infoseiten/realtime.gif]

Die Kosten des Systems insgesamt sind somit eher spekulativ zu überschlagen.
Sie setzen sich zusammen aus den Kosten für die verbrauchten Sensoren und die erwartbaren Kosten für die Sender/Transmitter und die Kosten für den Monitor/Empfänger.
Das Medtronic-System ist im Wesentlichen wohl nur für Benutzer von Paradigm 522/722 Pumpen interessant, da die Kosten für den Monitor/Empfänger alleine, Guardian-RT, (=Paradigm 522 ohne Insulinfunktionen) den Rahmen in der Regel sprengen werden.
Im Abbott Set sind derzeit immer Sender/Transmitter und Monitor/Empfänger enthalten.

Wenn die Garantiezeiten der Systeme zugrunde gelegt werden (=worst case) belaufen sich die Kosten dann auf jährlich:

449,50 € - zzgl. Sensorenverbrauch (siehe vorstehende Tabelle) für das Abbott System.
1260,60 € - zzgl. Sensorenverbrauch für das Medtronic System (bei Nutzung einer vorhandenen Paradigm Pumpe).

Bei Zugrundelegung der benannten Lebenserwartung des Transmitters von Medtronic, das ist ein Jahr, sähe es für Medtronic besser aus, nämlich:

Kosten von 630,30 € - zzgl. Sensorenverbrauch für das AbbottMedtronic System, vorausgesetzt, ein Paradigm x22 wird als Monitor genutzt.

Beide Systeme können wahrscheinlich auch ihre Garantiezeiten oder benannten Haltbarkeitszeiten u. U. deutlich überdauern.
Beim Medtronic-Sys wird das u. A. auch von der Akkupflege abhängen. Insbesondere bei nur gelegentlicher Anwendung.
Tipps dazu von Medtronic sind mir aber nicht bekannt.

Gruß
Joa

Zitat von wise

Die Selbstkalibrierungszeit des Sensors wundert mich aber.

Die Sensoren haben eine "Warm-Up-Zeit" bis sich das Gewebe am Insertsionsort an den Sensor "gewöhnt" hat und er schön gleichmäßig vom ZZW (Zwischenzellwasser oder interstitielle Flüssigkeit) umspült ist.
Sind z.B. zu viele oder größere Gefäße verletzt worden, könnten die Messungen durch Einblutungen unbrauchbar werden.
Bemerkenswert ist dabei schon, dass Medtronic ein Warm-Up +/-2 Stunden setzt, Abbott dafür aber geschlagene 10 Stunden vorgibt. Abbott gibt an, dass nach entsprechenden Erhebungen nach 10 Stunden nicht mehr mit Schwierigkeiten zu rechnen sein. Wenn dann die Plausibilitätsprüfung der empfangenen Werte durch das System von einem Steady-State ausgeht, wird der Benutzer zur Kalibrierungsmessung mit Kapillarblut aufgefordert. Und wenn auch die dann plausibel ausfällt, zeigt das System empfangene Werte am Monitor an.

Ich würde mal vermuten, dass Abbott da vielleicht übertrieben vorsichtig vorgeht. Das der Sensor vom Navigator gegenüber dem vom Real-Time so unterschiedlich ausfällt, kann ich kaum glauben.
Ein wenig doof finde ich die Wartezeit schon, und denke, ich könnte die Plausibilität auch selber überprüfen, wenn es eine frühere Werteanzeige gäbe.

Zitat

Interessant aber ist auch das dritte (preiswertere) Real Time System für mich

Jep, interessante Sache mit den Diabetiker Warnhunden/Alert Dogs. Wer Ahnung von Hundeerziehung hat, sollte seinen Hund wahrscheinlich auch selber konditionieren können? Es kommt ja auch öfter vor, dass Hunde von selbst lernen, auf kritische BZ-Werte, insbesondere hypoglykämische, Zeichen zu geben. Die scheinen das wohl zu riechen.

Zitat von Samantha

Du besitzt so ein Gerät? Wie hast du es denn bekommen?

Ja, das FSN hab ich jetzt im Fundus. :wink:
Privatrezept vom Doc, Scan davon per Mail an Abbott und Bestellung bei Medilog.de. Bezahlen muss ich es noch, warte grade mal auf die Rechnung. Dass meine PKV was zahlt, halte ich noch für sehr fraglich.
Ich hab mir halt gesagt, dass so ein Teil schon ein (punktuell zu benutzendes) Hilfsmittel darstellt, das mir noch einige Fragen deutlicher, besser, oder auch überhaupt beantworten kann.
Da muss man halt für sich selber Entscheidungen finden und schauen, was man für Prämissen setzt. Und da ich davon ausgehe, noch eine Weile lang Diabetes zu haben, war das für mich keine sooo schwere Entscheidung.
Sehe ich so ähnlich wie bei Wise, der ja auch die Minimed-Pumpe selber gekauft hat. :6yes: Auch wenn da die Kosten-Nutzen-Analyse wohl noch deutlich besser aussehen dürfte.

Gruß
Joa

Zitat von wise

Joa du bist ja lustig Deine Kosten-Nutzen Analyse finde ich bei den Kosten für rund 1 Monat schon kraß teuer.

Ich rechne die Systemgrundkosten und die Kosten für Sensoren bei punktueller Nutzung. Ich glaube nicht, dass ich da mehr als drei Sensorenpacks im Jahr verbrauchen werde.
Und das ist schon teuer genug. :sad:

Zitat

Ein Schäferhund der richtig schlau werden kann und somit eine ordentliche Ahnentafel hat kostet dagegen 3000-5000,-

Ein prommenadengemischter Köter, der als Warn-Hund ausgebildet wurde, kostet wohl noch einiges mehr?

Gruß
Joa

Das habe ich bisher zum FreeStyle Navigator 1.5 gefunden