Lantus pfui, Levemir hui?! Und noch 'n paar andere Fragen...

Hey Leute!

Bin neu hier und muss vorab mal los werden, dass ich sehr froh bin endlich mal ein Typ1er-Forum gefunden zu haben - die meisten Portale befassen sich ja doch eher mit älteren Semestern und somit Typ2...

Folgende Situation bei mir:
- seit 1995 Typ1-Diabetiker (pünktlich zum 9. Geburtstag)
- Schwester (geb. 1972) hat auch Typ1 seit ihrem 2. Lebensjahr (spritzt auch Lantus und Humalog wie ich)
- erste Therapie Actrapid + Protaphane
- zweite Therapie (ab ca. 1998) Actrapid + Monothard
- dritte und noch immer gültige Therapie (seit Mitte 2000) ICT mit Humalog als Bolus + Lantus als Basal
- HBA1C ist so-la-la, aber durchaus verbesserungswürdig

Derzeit spritze ich pünktlich um 22 Uhr jeden Abend 30 IE Lantus und zur Korrektur und natürlich beim Verzehr von Kohlehydraten Humalog je nach Bedarf. (die einzelne Berechnung etc. erspar ich euch)
Mein Tag beginnt von MO - FR immer um ca. 7.30, hier wird auch das erste Mal gemessen am Tag. Die Werte passen meistens (alles dabei von 80 bis 170, also vertretbar) nur muss ich morgens immer vorab ein paar Einheiten Humalog spritzen, sonst steigt der Wert bis ca. 10 Uhr immer auf um die 250 an. Ohne dass ich irgendwelche Kohlenhydrate zu mir nehme. Mittags (meist pünktlich um 12) dann die ersten BEs und somit auch eine weitere Dosis Humalog. Bis ca. 13.30 auch alles soweit normal nur ab dann steigen meine Werte fast ins Unermessliche. Mal sind's 250, mal 350, also alles andere als in OK. Es bringt mir definitiv nichts mittags gleich mehr vom Humalog zu spritzen - hat überhaupt keinen Einfluss. Ich muss dann nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr ein paar Humalog-Einheiten zur Korrektur geben. In den Abend rein (gegen 18 Uhr) fallen meine Werte dann wieder richtig ab (auch mal auf 50 oder 60), also wieder ein paar BEs (ist ja Zeit für's Abendessen) und ein paar Einheiten Humalog und alles ist im Butter den ganzen Abend hindurch.

Zum WE hin schlafe ich eigentlich immer aus, man könnte also meinen, dass ich dann gegen die Mittagszeit immer mit hohen Werten aufwache. Ist allerdings nicht immer der Fall, mal sind's 250, mal auch ganz normale um die 100.
Wenn man am Abend und die Nacht zuvor feiern war und das eine oder andere alkoholische Getränk zu sich genommen hat, sind die Werte am nächsten Tag auch aller erste Sahne - ohne Witz! Soweit aber auch nicht ungewöhnlich, was ich gehört habe...

Meine Schwäche ist also der Vormittag (Lantus reicht nicht aus?) und der frühe Nachmittag (Resistenz gegen Humalog?). Habe mit meinem Diabetologen die letzten Monate nun auch schon einiges rumprobiert, leider ohne Erfolg.

Durch die ganze Lantus-Thematik zur Zeit (Krebsrisiko evtl. erhöht) bin ich wieder etwas hellhörig geworden und hab nach ein paar Alternativen Ausschau gehalten. Das mit dem Krebsrisiko mag zwar zum Teil Panikmache sein, allerdings habe ich auch keine Lust auf gut Glück mal alles weiterlaufen zu lassen wie es ist; meine ICT ist so-la-la momentan, von daher steht vielleicht sowieso ein kleines "Update" an.

Levemir von Novo scheint ein adäquater Ersatz für Lantus zu sein, u. U. muss ich es zwar auf zweimal am Tag verteilt spritzen, das wäre aber nicht dramatisch. (Idael natürlich: 0 Uhr und 12 Uhr, also mit 12 Std. Abstand - da könnte man am WE immer noch ausschlafen) Und als Ersatz für das Humalog (falls nötig; vielleicht handelt es sich um keine Resistenz sondern um ein Wirkproblem des Lantus warum die Werte am Nachmittag immer steigen) vielleicht NovoRapid.

Dosis und letztendlich natürlich auch die Machbarkeit gehe ich mit meinem Diabetologen nach Möglichkeit schon morgen früh durch. (die Krebssache heizt einem nochmal zunehmens ein) Wollte aber auch gerne Mal den Rat von ein paar Betroffenen hören, vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen gemacht...

Viele Grüße aus Niederbayern
Der Flo

Servus!

So, mittlerweile jage ich Levemir und NovoRapid durch meinen Körper.
Weniger aus Angst vor nochmals erhöhter Krebsgefahr durch Lantus (die "Krebswahrscheinlichkeit" ist durch Insulin ja generell erhöht) eher um meinen Typ1 insgesamt besser zu kontrollieren.

Spritze nun seit Dienstag Abend 23 Uhr Levemir (erst 16, dann 18, heute 20 IE), morgens beim Aufstehen gegen 7.30 passen die Werte auch noch. 2 Stunden später im Büro muss man allerdings korrigieren. Mal sehen, wie es heute mit den 20 IE läuft. Vermute aber mal nicht, dass das all zu viel bringt... Wenn ich bis maximal 190 mg/dl rauf kommen würde wär ich ja glücklich und könnte damit leben...
Die zweite Dosis Levemir (14 IE) kommt dann immer um 11 Uhr. Das untertags ab 11 Uhr klappt super!

Essen tu ich ja eh nur mittags und abends, da komm ich mit einem Faktor von 3 IE pro BE ganz gut hin. Frühstücken ganz am morgen müsste ich mal testen, werden aber vermutlich auch 3 bis 4 IE pro BE sein. Zur Korrektur nehme ich zu jeder Zeit 2 IE für 50 mg/dl.

Habe durch Levemir irgendwie das Gefühl, meinen DM besser im Griff zu haben. Mit Lantus war man immer auf die eine Dosis angewießen und konnte nicht wirklich agieren. Wenn ich mit Levemir die hohen Werte am Morgen noch in den Griff kriegen würde, wär es perfekt. Ich möchte nur nicht immer (auch am WE) um 7.30 aufstehen und korrigieren...

We'll see...

Was mir noch einfällt: An meinem Humalog-Problem war ich vermutlich selber schuld, habe das Humalog meistens immer in den Oberschenkel gespritzt. Klar hab ich zwar auch mal gelernt, dass das Kurzzeitinsulin in die "Wampe" muss hab mir das aber irgendwie abgewohnt. Wenn ich das Humalog als auch das NovoRapid in den Bauch spritze klappt's besser mit den Werten.

LG
Flo