Csii <> ict

  • Nach guten 20 Jährchen CSII, und nur gelegentlich mal Tagesüberbrückungen mit ICT, habe ich im letzten Urlaub (auf Kreta) einen erneuten Versuch gestartet, den Tag mit Levemir auszugestalten.


    Das lief nach zwei Tagen schon so vorberechnet planmäßig, dass ich einfach auch mal die Nächte einbezogen habe.


    Seit dem mache ich jetzt, seit einem Monat, ICT mit Levemir/Humalog.


    Fast schon läuft es sogar besser, als mit der Pumpe. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich, den Pen jetzt noch konsequenter zur Umsetzung meiner CSII Erfahrung benutzend, als ich das unter CSII bereits gemacht habe.


    Auch mit Pumpe benutze ich den Pen ergänzend, um z.B. Boli zu splitten, damit ggf. die Insulinwirkung schneller erreicht wird, oder aber, um sie von der Dauer her nicht zu lange wirken zu lassen. Was i. d. R. für den Nachtverlauf bedeutsam ist.


    Das führt, bei CSII Imitation mit der ICT natürlich auch zu einer ganzen Menge von Pen-Schüssen. Auch wenn ich bisher nicht gezählt habe, werden es wohl schon mal an die 20/24h werden können. :eek:


    Für 2 x täglich Levemir lass ich denn schon die Hose runter. Aber der Rest an Boli geht derzeit durch die Klamotten, als sogenannter Dirty-Quicky. Durch das Hemd, in den Bauch.


    Dabei sind auch Einzelboli, die Levemirlücken zum Auslauf der Wirkung der vorgehenden Basaldosis überbrücken. Mit anderen Worten, Bolus als klassischer "Gupf".


    Im weiteren Testverlauf könnt ich mir durchaus noch vorstellen zu versuchen, diese Gupf-Boli unnötig zu machen.


    Vielleicht könnt das von Frau Howorka empfohlene Konzept, spät Levemir und früh Lantus zu nehmen da was beitragen?


    Jedenfalls finde ich das erst mal spannend, was keineswegs heißt, dass ich der CSII irgendwie abgeschworen hätte. ;)


    Aber wenn ich mich hier (oder anderswo in Foren) schon einmische bei ICT-Usern, möchte ich natürlich auch die eher abstrakte Theorie am eigenen Leib mal fundieren.


    Verschämt muss ich zugestehen, dass mir dabei mein Navigator als CGMS treuliche Dienste geleistet hat.


    Woraus ich dann allerdings die Anregung ableiten kann, so ein CGMS, zumindest punktuell, für die Bereinigung von Einstellungsfragen zu nutzen. Ich fand/finde das grade mit ICT (und vorgehender CSII -Langzeitprofi-Erfahrung), echt genial.


    Gruß
    Joa

  • Hey Joa.


    Darf ich mal fragen, warum Du nun von CSII auf ICT wieder umsteigst? Waren die Werte schlecht? Oder machst Du das einfach nur mal so?


    Also, auf 20 mal Pieksen am Tag hätte ich ja mal gar keine Lust. Da is mir meine kleene Begleiterin, das Pümpschen, schon lieber.


    Und wer ist denn Frau Howorka? Und was ist CGMS? :confused:


    Schöne Grüße, Susann

    I never travel without my diary. One should always have something sensational to read in the train. (Oscar Wilde)

  • Hallo Susann,


    klar darfst Du fragen. ;)


    Das war wegen Herbst/Sonne/Strand/Mittelmeer. Letztens für zwei Wochen und auf Kreta.
    Ich hab sowas bislang dann meist mit einer Kombi aus Tags Protaphane und Nachts CSII gehandhabt, und letztes Jahr mal einen ersten Versuch mit Levemir gemacht. Allerdings abgebrochen, da mich die doch sehr hohe Dosissteigerung erschrocken hatte (ist wohl individuell so, dass Levemir individuell verschiedene biologische Wirkung zeigt und öfter mal im Bereich von doppelten Bedarfsmengen liegen kann).


    Dieses Jahr bin ich dann "mutig" gleich mit hoher Dosis für den Tag ran. Das lief so gut, dass ich denn auch direkt ausprobieren musste, wie sich das mit 2 x Levemir über 24h macht.


    Und ich muss sagen, dass sich das bei mir sehr gut macht bislang.
    Habe aber nicht die Absicht, gänzlich umzusteigen. :eek: Jedoch es ist schon ein ganz gutes Feeling, nun auch mal eine funktionsfähiges ITC Modell gefunden zu haben. Das fehlte mir in meiner Sammlung bislang.


    Lust auf (bis zu) 20 Mückenstiche hab ich auch nicht wirklich, aber ein Problem ebenso wenig.
    Zumal sich das in aller Unauffälligkeit immer und überall machen lässt. Also mit Pen genauso bolusflexibel sein wie mit Pümpchen, bei sogar noch besserer Wirkkurvendefinition des Essensinsulins wegen (auch) örtlicher Splittung. Mach ich allerdings auch bei CSII, dass ich mit dem Pen nebenher "arbeite".


    Frau Prof. Kinga Howorka, Wien. Sie ist sozuagen in AT das, was Teupe hierzulande ist. Die funktionelle Insulintherapie "FIT" ist ihre Erfindung. Siehe > Insulinabhängig < .


    CGMS = Continuous Glucose Monitoring System, in meinem Fall via Freestyle Navigator.


    Gruß
    Joa

  • Hallo Joa,

    eine kleine Bemerkung von mir. Bei diesem vielen Rumfummeln und Berechnungen anstellen kommst Du aber wenig in den Genuss einer wunderschoenen Insel und bei Deiner taeglichen Arbeit
    kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Du viel zum arbeiten kommst.
    Mir sieht es danach aus, dass Du FUER den DM lebst und sonstige Interessen, die Du sicher hast, gar nicht wahrnehmen kannst. Natuerlich sollen wir auf unseren DM aufpassen, aber wir sollten uns nicht 24 Stunden am Tage NUR mit dem DM befassen.
    Aber nichts fuer ungut, Hauptsache es macht Dir Spass.:D:D:D

  • Zitat von Joa;253187



    Das führt, bei CSII Imitation mit der ICT natürlich auch zu einer ganzen Menge von Pen-Schüssen. Auch wenn ich bisher nicht gezählt habe, werden es wohl schon mal an die 20/24h werden können. :eek:


    Dabei sind auch Einzelboli, die Levemirlücken zum Auslauf der Wirkung der vorgehenden Basaldosis überbrücken.



    Ich wechsel auch öfter zwischen ICT und CSII, aber diese Probleme habe ich nicht. Statt zwei großer Basaldosen nehme ich vier kleine inklusive die Dosis spätabends. Alles in allem komme ich so auf etwa 8 Pen-Injektionen. Tagsüber alle 5-6 Std. zu den Mahlzeiten 4-5 Einheiten HumInsulin Basal, zusätzlich die Boli. Auf diese Weise kann ich alles essen, was ich will und das Wirkprofil der Pumpe am besten imitieren.
    So bleibe ich unabhängig von teurem technischem Schnickschnack (Inklusive CGMS) und kann auch Ausfallzeiten der Pumpe gut überbrücken. :6yes:

    Gruß

    Thomas

  • Hallo Jutta,


    Dank Dir für Deine besorgten Gedanken. :6yes:

    Zitat von Jutta-Z;253230


    Bei diesem vielen Rumfummeln und Berechnungen ...


    Allerdings treffen die nicht so recht den Punkt, weil eher andersrum ein Schuh draus wird. :D
    Zumindest aus meiner Sicht.


    Ich berechne nicht viel. 90% der Entscheidungsfindung erledigt das Fuzzy-Logic-Programm im Co-Prozessor, das selbstlernend angelegt wurde. Der Zentralprozessor wird nur behelligt, wenn eine Errormeldung aufpoppt, oder unbekannte Parameter erfasst werden. Wichtig ist allerdings eine Grundprogrammierung mit zutreffenden Parametern. Sozusagen ein festverdrahtetes Basismodul im Einschubschacht.
    Bei Diabetikern könnte das z.B. Schulung heißen.


    Und das macht Dein Gehirn sicher nicht grundlegend anders?


    Bei mir steckt als Basismodul eines für CSII im Rechner.
    Und das funktioniert bei mir bislang und von Beginn an für Levemir zu 100%. Also nix fummeln, nix rätseln nix aufwändig berechnen, sonder nur den Co-Prozessor im Hintergrund weiter werkeln lassen.


    Einzige Abweichung ist eine kleine Wirkschwäche der Basis im Wirkkurvenübergang zwischen alter und neuer Dosis. Was sich ja auf verschiedene Arten gupfen lässt.


    Zitat

    ... kommst Du aber wenig in den Genuss einer wunderschoenen Insel.


    Da kann ich Dich eindeutig beruhigen. [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/normal/ja.gif]


    Ich hatte im Urlaub selten das Gefühl, so wenig von DM belästigt zu werden, wie dieses mal.
    Allerdings habe ich mich vom Diab auch sonst nicht nerven lassen müssen. Auch wenn die Wertverläufe eher schwankender waren. Weil weder mit Prota oder mit Kurzzeitinsulin hab ich so eine, fast schnurgrade Linie rausbekommen. Ohne jeden Aufwand.

    Zitat

    Aber nichts fuer ungut, Hauptsache es macht Dir Spass.:D:D:D


    Jaaa, ich hab halt nicht Kreuzworträtsel oder Sudoku als Hobby. ;)


    Sagen wir also mal sowas wie "Hobbydiabetiker" dazu. :D


    Gruß
    Joa

  • Zitat von ThomasB;253262

    Ich wechsel auch öfter zwischen ICT und CSII, aber diese Probleme habe ich nicht.


    Ähm, ich wollte nicht sagen, dass ich das als Probleme sehe, im Extremfall bis zu 20 x täglich zu fixen.
    Da ist dann allerdings auch schon eine Tüte Haribo dabei. :eek:
    Allerdings geb ich für eine solche auch mit der Pumpe die Boli aus dem Pen. Sonst wird das schnell recht unübersichtlich und vor allem im BZ sehr hoch.

    Zitat

    Statt zwei großer Basaldosen nehme ich vier kleine inklusive die Dosis spätabends. Alles in allem komme ich so auf etwa 8 Pen-Injektionen. Tagsüber alle 5-6 Std. zu den Mahlzeiten 4-5 Einheiten HumInsulin Basal, zusätzlich die Boli.


    Ich denke auch, dass ich mit NPH eine 4er Teilung machen müsste. Oder spät Levemir und dann 3x NPH für den Rest. Wobei NPH vermutlich denn auch einen gewissen Bolus anteil übernähme?

    Zitat

    Auf diese Weise kann ich alles essen, was ich will und das Wirkprofil der Pumpe am besten imitieren.


    Ich gehe mal davon aus, dass Du so auch noch recht beliebig und nach Wunsch dazwischenfuttern kannst und das dann für sich insulinierst?

    Zitat

    So bleibe ich unabhängig von teurem technischem Schnickschnack (Inklusive CGMS) und kann auch Ausfallzeiten der Pumpe gut überbrücken.


    :6yes:


    Also ich finde es auch echt gut, jetzt ein schon fast perfektes Ersatzkonzept zur CSII an der Hand zu haben. Aus "hobbyistischen" Gründen hab ich mir heute mal einen Lantus-Pen geben lassen.


    Mal schaun, ob sich Howorkas Anregung eines Mix aus Levemir zur Nacht und Lantus früh bei mir als funktional erweist.


    Gruß
    Joa

  • Hi Joa, ;)

    Zitat von Joa;253396

    Ähm, ich wollte nicht sagen, dass ich das als Probleme sehe, im Extremfall bis zu 20 x täglich zu fixen.



    Für mich wär das definitiv ein Problem - daher ja die Pumpe als Standardtherapie. :rolleyes: Inklusive Korrekturen und Extra-Boli komme ich auf höchstens 10 x.

    Zitat


    Da ist dann allerdings auch schon eine Tüte Haribo dabei. :eek:



    Groß oder klein? :D

    Zitat


    Allerdings geb ich für eine solche auch mit der Pumpe die Boli aus dem Pen. Sonst wird das schnell recht unübersichtlich und vor allem im BZ sehr hoch.



    Ich habe da keine großen Unterschiede feststellen können. Kleine Dosen Humalog wirken bei mir nach 2 Std. nicht mehr.

    Zitat


    Ich denke auch, dass ich mit NPH eine 4er Teilung machen müsste. Oder spät Levemir und dann 3x NPH für den Rest. Wobei NPH vermutlich denn auch einen gewissen Bolus anteil übernähme?



    Klar. Ist ja regelhaft immer so. Durch die kleinen Dosen Basal bleibt das Wirkprofil aber relativ flach.

    Zitat


    Ich gehe mal davon aus, dass Du so auch noch recht beliebig und nach Wunsch dazwischenfuttern kannst und das dann für sich insulinierst?



    Ja. Eine gesonderte niedrigdosierte(!) Insulinierung ist auch bei ICT erforderlich. Bei der Pumpe erst recht. Ich achte aber schon darauf, nicht "wild" zu futtern - von Ausnahmen abgesehen...! Meistens klappt es. Natürlich nicht immer...! :o

    Zitat


    Mal schaun, ob sich Howorkas Anregung eines Mix aus Levemir zur Nacht und Lantus früh bei mir als funktional erweist.


    Von Frau Howorka habe ich noch nichts gelesen - kenne sie nur dem Namen nach. Ich lese als Autodidakt auch grundsätzlich keine Diab.-Bücher. :ironie:
    Gruß

    Thomas

  • Joa: Schreib hier nicht zu viel, sonst werfe ich bald meine Pumpe in die Ecke und mache wieder ICT, angesteckt von soviel Experimentierfreude :D.


    Wobei, wenn ich das hier von dir so lese, hatte ich glaube ich eine eher "unstessige" ICT-Einstellung, Levemir spätabend (so ca. 23 oder 24Uhr) und mittags (so 13Uhr), dann eine Weckerdosis Humalog um 6.30 und fertig war die Basalrate.


    (Bei wenig KH am Abend oder Alkohol war auch die Weckerdosis nicht mehr nötig).


    Ansonsten halt Humalog zu den Mahlzeiten und fertig war ich. Gesplittet hab ich eigentlich nie, aber ich hatte auch nicht den Eindruck, dass das irgendwie nötig gewesen wäre.