Typ1-Diabetes besser verstehen und behandeln

  • FRANKFURT. Typ-1-Diabetes mellitus (TDM1) ist eine Autoimmunkrankheit, bei der die Insulin produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse durch das Immunsystem zerstört werden. Besorgnis erregend ist nach Ansicht von Experten die wachsende Zahl der erkrankten Kinder im Alter zwischen 1 und 5 Jahren, die jährlich um 3 Prozent wächst. Das entspricht einer Verdopplung der Neuerkrankungen innerhalb von 20 bis 25 Jahren. Da der chronische Verlauf viele Komplikationen mit sich bringen kann, unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gibt es einen dringenden Bedarf an sicheren und effektiven Präventions- und Interventionsstragien. Im NAIMIT-Projekt, das diese Woche mit einer Auftaktveranstaltung in Brüssel beginnt, haben sich führende Diabetologen und Immunologen aus 11 europäischen Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um Möglichkeiten eines gezielten Eingreifens in das Immunsystem zu untersuchen. Die Goethe-Universität, einer von zwei deutschen Partnern, übernimmt dabei die Koordination des Bereichs "Pharmakogenomik".


    "Inzwischen kennen wir einige genetische Faktoren, die bewirken, dass sich das Immunsystem gegen die Körper eigenen Beta-Zellen richtet", erklärt Prof. Klaus Badenhoop von der Medizinischen Klinik I der Goethe-Universität, "bei Typ-1-Diabetikern finden sich auf der Oberfläche der T-Helferzellen Antigen-Strukturen, die gesunde Menschen nicht haben". In einer multizentrischen Studie an jungen Erwachsenen (18 bis 30 Jahre) aus sechs europäischen Ländern soll zunächst die genomische Anlage jedes einzelnen Patienten ermittelt werden. Dann wird getestet, auf welche bereits bekannten Wirkstoffgruppen sie am besten ansprechen. Ziel ist es, auf die Antigene spezifisch einzuwirken und so die Zerstörung von Betazellen zu verhindern beziehungsweise geschädigte Betazellen wieder herzustellen. Dieses Vorgehen soll nicht nur den Erfolg der Therapie steigern, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen verhindern.


    Darüber hinaus untersuchen die Forscher die Darmflora. Deren Veränderung, etwa durch Ernährung oder Medikamente, kann die Entstehung der T1DM begünstigen. Daraus erhoffen sie sich Hinweise auf eine Ernährung, die der Krankheit vorbeugt beziehungsweise ihren Verlauf mildert. Wichtige Erkenntnisse für die Vorsorge verspricht auch ein weiteres Forschungsprojekt, in dem es um die Frage geht, inwiefern die Gabe von hoch dosiertem Vitamin D die chronische Erkrankung bremsen oder verhindern kann. Offenbar steigert Vitamin D, das bereits jetzt Säuglingen im ersten Lebensjahr verabreicht wird, die Toleranz der T-Helferzellen, so dass sie die Insulin produzierenden Zellen weniger angreifen.


    Informationen: Prof. Klaus Badenhoop, Medizinische Klinik I, Universitätsklinik, Tel.: (069) 6301-, 5396/5781, Klaus.Badenhoop@kgu.de. Prof. Badenhoop ist ab dem 9. November aus Brüssel zurück. In der Zwischenzeit beantwortet er Fragen per Mail.


    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt am Main. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht derzeit für rund 600 Millionen Euro der schönste Campus Deutschlands. Mit über 50 seit 2000 eingeworbenen Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität den deutschen Spitzenplatz ein. In drei Forschungsrankings des CHE in Folge und in der Exzellenzinitiative zeigte sie sich als eine der forschungsstärksten Hochschulen.


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    Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation Telefon <?XML:NAMESPACE PREFIX = SKYPE /><SKYPE:SPAN id=softomate_highlight_0 class=skype_tb_injection title="Rufen Sie diese Telefonnummer in Deutschland mit Skype an: +496979829228" context="(069) 798 - 2 92 28" mode=".modern" durex="593" durex2="896" path="file://C:/DOKUME~1/YVONNE~1/LOKALE~1/Temp/__SkypeIEToolbar_Cache/28ca5485b6511e6d524bc1dd711d39b4/static/" type=".flex" fwidth="" isfax="" nof="" skypeaction="call" skypeid="0"><SKYPE:SPAN class=skype_tb_nop> </SKYPE:SPAN><SKYPE:SPAN id=skype_tb_droppart_0 class=skype_tb_imgA_flex title=Skype-Aktionen skypeaction="drop" skypeid="0" skypesms="0"> <SKYPE:SPAN class=skype_tb_nop> </SKYPE:SPAN><SKYPE:SPAN style="BACKGROUND-IMAGE: url(file://C:/DOKUME~1/YVONNE~1/LOKALE~1/Temp/__SkypeIEToolbar_Cache/28ca5485b6511e6d524bc1dd711d39b4/static/famfamfam/DE.gif)" id=skype_tb_img_f0 class=skype_tb_imgFlag></SKYPE:SPAN> <SKYPE:SPAN class=skype_tb_nop> </SKYPE:SPAN></SKYPE:SPAN><SKYPE:SPAN id=skype_tb_img_s0 class=skype_tb_imgS> </SKYPE:SPAN><SKYPE:SPAN id=skype_tb_text0 class=skype_tb_injectionIn><SKYPE:SPAN id=skype_tb_innerText0 class=skype_tb_innerText> (069) 798 - 2 92 28 </SKYPE:SPAN></SKYPE:SPAN><SKYPE:SPAN id=skype_tb_img_r0 class=skype_tb_imgR><SKYPE:SPAN class=skype_tb_nop> </SKYPE:SPAN></SKYPE:SPAN></SKYPE:SPAN>, Telefax (069) 798 - 2 85 30, E-Mail hardy@pvw.uni-frankfurt.de
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional


    Forschungsprojekte deutsch

    idw-online 4.11.2009

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup: