Lantus: Dosierung und Splitting (bei Typ 1)

  • Recht interessant und ggf. hilfreich zu eigenen Denkansätzen für Typ 1 ICT'ler mit Lantus fand ich folgende Antwort von J. Walsh auf diabetesnet.com:
    https://www.diabetesnet.com/ask_john/?p=63#more-63


    Folgend mal der Versuch einer Übersetzung (Originaltext sieh obiger Link):


    "Ich ermutige normalerweise, dass meine Patienten Lantus und Levemir Dosen in zwei Injektionen aufteilen. Obwohl es eine zusätzliche Injection pro Tag ist, gibt es Vorteile.


    Lantus ist ein "18 bis 26 Stunden" Insulin. Dies bedeutet, dass viele Menschen (wahrscheinlich mindestens ein Drittel aller Benutzer) keine volle 24 Stunden-Wirkdauer bei einmaliger Injektion täglich erhalten, und noch mehr benötigen Ihre Lantus-Injektion nicht zu genau der gleichen Zeit täglich.


    Viele Menschen bemerken einen Gipfel der Lantus Wirkung ca. 6 Stunden nach der Injektion. Ist dieser Gipfel zu bemerken wirkt Lantus nicht voll über 24 Stunden (größere Gipfelwirkung = kürzere Wirkdauer).
    Kleinere Dosierungen haben oft einen kürzeren Dauer der Wirkung (soweit ich weiß gibt es dazu keine Studien, aber es gibt solche zu anderen Insulinen entsprechend). Kleinere Dosen (Lantus) bedeuten oft mehr Insulin-Aktivität nach 6 Stunden und weniger Wirkung nach 16 Stunden und darüber hinaus.


    Somit kann das Basalinsulin „ausgelaufen“ sein, bevor der Tag abgelaufen ist.
    Was zu scheinbar „unerklärlich“ hohen Werten führt, bevor die nächste Dosis gegeben wird. Lantus kann aber auch zu Hypos während seiner Gipfelwirkung führen.


    Zum Beispiel, wenn Lantus nur als Spätdosis gegeben wird, kommen nächtliche Hypos eher vor. Wenn Lantus nur in der Früh gegeben wird, sind hohe Werte vor dem Frühstück wahrscheinlicher.
    Eine Aufteilung von Lantus auf zwei Gaben am Tag gleicht Dosierungslücken aus und midert Wirkungsspitzen. Nach einer Aufteilung der Dosis auf zwei tägliche Lantusgaben stellen die meisten Benutzer fest, dass sie bessere Werte haben.


    Ein weiterer Grund für ein Lantus Splitting besteht darin, dass die meisten Menschen nicht völlig gleichbleibende Spritzzeiten einhalten, so dass die Injektion immer genau gleich erfolgt.
    Wenn jemand Lantus zum Schlafengehen gibt, aber Freitags und Samstags später zu Bett geht, tritt in der Nacht schnell eine Wirkungslücke in der ersten Nacht auf und ggf. eine Wirkungsdoppelung wenn wieder dem Wochentagszeitplan gefolgt wird.


    Eine relevante Dosisaufteilung mindert diese Timing-Probleme, selbst wenn die zwei Dosen nicht genau zu den gleichen Zeit des Tages gegeben werden.


    Die meisten Benutzer die nur 4 IE Lantus am Tag benötigen sind Typ 1 Diabetiker mit hoher Insulinempfindlichkeit.
    Wenn diese Bedingungen zutreffen sollte man an eine Insulinpumpe zur Gewährleistung einer zuverlässigen Dosierung denken
    ."


    Gruß
    Joa