Intravenöse Blutzuckerkorrektur

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich habe da mal eine Frage an euch:


    da ich meistens auswärts esse, ist es immer so eine Sache, genau einzuschätzen, wie viel man spritzen muss. Dann passiert es natürlich auch immer mal, dass die nächste Mahlzeit auf dem Tisch steht, der BZ- Wert aber viel zu hoch ist, weil ich keine Zeit hatte, zwischendurch zu messen.
    Eine Lösung den BZ- Wert schnell zu korrigieren, ist die intravenöse Insulingabe.
    Eigentlich eine klasse Sache.
    10 - 20 Minuten später passt der BZ- Wert wieder und man kann unbesorgt essen.


    Natürlich ist diese Vorgehensweise nur zur Korrektur bereits erhöhter Werte brauchbar.


    Sind euch Argumente bekannt, die gegen eine iv- Korrektur von bereits erhöhten Werten sprechen? Praktiziert ihr sowas vielleicht auch?


    Viele Grüße,
    Reinhard

  • Wir hatten diese Diskussion bereits vor ein paar Tagen hier. Einige finden die intravenöse Insulinkorrektur samt ihrer Anwender gemein und böse, aber nachvollziehbare Argumente gibt es scheinbar nicht.

  • Zitat

    Wir hatten diese Diskussion bereits vor ein paar Tagen hier. Einige finden die intravenöse Insulinkorrektur samt ihrer Anwender gemein und böse, aber nachvollziehbare Argumente gibt es scheinbar nicht.

    Quatsch, das hat keiner dort gesagt. Es wurden nur Bedenken ausgesprochen, eine ANLEITUNG im Forum zu posten.


    Hallo Reinhard, ich selber mache sowas nicht, weil ich mir nicht viel aus zu hohen Werten vor dem Essen mache. Ich stell dann einfach in der Pumpe ein wenig mehr Insulin ein und dann passt der Wert auch immer hinterher. Bin aber durchaus interessiert an der i.v. Abgabe. Was heisst bei dir denn bei das der Wert zu hoch ist ? Also bei wieviel BZ würdest du i.v. korrigieren ?

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Mangelnde Erfahrung des applizierenden, Gefahr der Punktion von Nervenbahnen, Durchstechen des Gefäßes, intramuskuläre Injektionen, Eindringen von Erregern bei ungenügend desinfizierter Applikationsfläche bzw. verunreinigten Kanülen und Spritzen


    Eine i. V.-Korrektur macht nach Ansicht von Intensivmedizinern nur dann Sinn, wenn ein absoluter Insulinmangel mit Gefahr bzw. bei beginnendem Coma diabeticum besteht.


    Edit: und sollte wegen der schnellen Wirkung nur unter Überwachung durchgeführt werden.

  • Zitat von Dirk;280753

    Quatsch, das hat keiner dort gesagt. Es wurden nur Bedenken ausgesprochen, eine ANLEITUNG im Forum zu posten.



    Ja klar, und dabei wurden wir dann mit Insulin-Junkies verglichen :D.

  • Zitat von Niederrheiner;280754

    Mangelnde Erfahrung des applizierenden, Gefahr der Punktion von Nervenbahnen, Durchstechen des Gefäßes, intramuskuläre Injektionen, Eindringen von Erregern bei ungenügend desinfizierter Applikationsfläche bzw. verunreinigten Kanülen und Spritzen



    Ja, also entsprechend geschult muss man schon sein ;). Subkutan spritzt Du Dir ja auch nicht ohne Schulung, oder?

    Zitat


    Eine i. V.-Korrektur macht nach Ansicht von Intensivmedizinern nur dann Sinn, wenn ein absoluter Insulinmangel mit Gefahr bzw. bei beginnendem Coma diabeticum besteht.


    Genau hier macht die i.V.-Korrektur keinen Sinn. Also von einem Intensivmediziner kannst Du das nicht gehört haben.

    Zitat


    Edit: und sollte wegen der schnellen Wirkung nur unter Überwachung durchgeführt werden



    Wirst Du bei der subkutanen Injektion wegen der langanhaltenden Wirkung auch überwacht?

  • Zitat von Dirk;280753

    Quatsch, das hat keiner dort gesagt. Es wurden nur Bedenken ausgesprochen, eine ANLEITUNG im Forum zu posten.


    Hallo Reinhard, ich selber mache sowas nicht, weil ich mir nicht viel aus zu hohen Werten vor dem Essen mache. Ich stell dann einfach in der Pumpe ein wenig mehr Insulin ein und dann passt der Wert auch immer hinterher. Bin aber durchaus interessiert an der i.v. Abgabe. Was heisst bei dir denn bei das der Wert zu hoch ist ? Also bei wieviel BZ würdest du i.v. korrigieren ?


    Bedenken wegen einer nach Recht und Gesetz dem Arzt vorbehaltenen Maßnahme? Na ja, wer es riskieren möchte... Mir wäre die beschleunigte Wirkung zu gefährlich.


    Um es klar zu sagen: i. V. Appliaktion von Medikamenten ist gefährlich. Z. B. kann falsch (also nicht punktgenau im Gefäß) durchaus zur Nekrose führen. Und nebenbei auch noch zu unkontrollierbaren Stoffwechselentgleisungen.

  • Es ist sicherlich ne super Sache, wenn man damit umzugehen weiß. Trotzdem sollte man das nicht so runterspielen, als ob es mit der "normalen" Injektion vergleichbar ist. Dort spritze ich mir das Zeug ja nur ins Fettgewebe und nicht direkt in meinen Blutkreislauf. Dem Gewebe ist es z.B. egal wenn ich mir ne Spritze Luft ins Fett schieße...
    Darum halte ich es persönlich für falsch, i.v. mit einer "Standart-Insulininjektion" zu vergleichen.

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Zitat von Niederrheiner;280760

    Bedenken wegen einer nach Recht und Gesetz dem Arzt vorbehaltenen Maßnahme? Na ja, wer es riskieren möchte...



    Der Quatsch wird nun immer größer.

    Zitat

    Mir wäre die beschleunigte Wirkung zu gefährlich.



    Es zwingt Dich ja keiner, es zu machen.

    Zitat

    Um es klar zu sagen: i. V. Appliaktion von Medikamenten ist gefährlich. Z. B. kann falsch (also nicht punktgenau im Gefäß) durchaus zur Nekrose führen. Und nebenbei auch noch zu unkontrollierbaren Stoffwechselentgleisungen.



    Führt bei Dir das Insulin zur Nekrose und zu unkontrollierbaren Stoffwechselentgleisung? Muss so sein, denn Du gibst es nicht in die Vene.

  • Zitat von AlthausenFan;280759

    Ja, also entsprechend geschult muss man schon sein ;). Subkutan spritzt Du Dir ja auch nicht ohne Schulung, oder?


    Richtig. Aber hast du schon mal auf einer Intensivstation gearbeitet? Oder nur in einer Notaufnahme? Da steht die ersten 20 Male jemand nebendran und schaut genau zu, was du tust. Und es wird nur an Patienten mit hervorragenden Venen geübt.

    Zitat


    Genau hier macht die i.V.-Korrektur keinen Sinn. Also von einem Intensivmediziner kannst Du das nicht gehört haben.


    Bei einem absoluten Insulinmangel hat die Absenkung des dann zwangsweise erhöten Blutzuckers absolute Priorität. Gleichzeitig die Volumensubstitution - also Insulin in einer genau berechneten Dosis und NaCL bzw. Ringerlösung bis zum Abwinken.


    Zitat


    Wirst Du bei der subkutanen Injektion wegen der langanhaltenden Wirkung auch überwacht?


    Ja, durch mich selbst. Das Problem: Wenn du Insulin Pi mal Daumen spritzt, wirkts auch Pi mal Daumen - anders gesagt: Du musst sehr fein und sehr genau dosieren. Klar, dass du das auch kannst.


    Ich denke nicht, dass ich hier jetzt mehrere Ärzte aus der JGU zitieren muß. Und auch keine Notfallmediziner. Und auch, dass ich 10 Jahre lang das Falsche gelernt habe bzw. mir das Falsche beigebracht wurde.


    Vielleicht informierst du dich einfach mal in der nächsten Stadtbücherei oder legst dir das eine oder andere Buch zur Notfallmedizin zu.


    Kann man beim Schwimmen prima lesen.

  • Zitat von Niederrheiner;280765

    Richtig. Aber hast du schon mal auf einer Intensivstation gearbeitet? Oder nur in einer Notaufnahme? Da steht die ersten 20 Male jemand nebendran und schaut genau zu, was du tust. Und es wird nur an Patienten mit hervorragenden Venen geübt.



    Na, die geistigen Voraussetzungen sind nicht bei jedem gleich....

    Zitat


    Bei einem absoluten Insulinmangel hat die Absenkung des dann zwangsweise erhöten Blutzuckers absolute Priorität.



    Mag sein, aber mit einer i.V.-Korrektur wirst Du den Blutzucker bei einer Ketoazidose nicht absenken können. Herr i.V.-Fachmann.

    Zitat


    Ja, durch mich selbst. Das Problem: Wenn du Insulin Pi mal Daumen spritzt, wirkts auch Pi mal Daumen - anders gesagt: Du musst sehr fein und sehr genau dosieren. Klar, dass du das auch kannst.



    Bei einer i.-V.-Korrektur spielt die Dosis eine untergeordnete Rolle. Wie kommst Du denn nur auf den Quatsch mit dem genau dosieren?

    Zitat


    Vielleicht informierst du dich einfach mal in der nächsten Stadtbücherei oder legst dir das eine oder andere Buch zur Notfallmedizin zu.



    Vielleicht solltest Du das mal lesen. Damit Du auch fachlich ein wenig auf den Damm kommst.

  • Wenn du es nicht schaffst sachlich zu bleiben, dann ließ hier bitte nicht weiter. Das gilt auch in Zukunft für alle anderen Threads. Danke Dir !

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Da würde mich als USER mal interessieren welchen Job du und welchen Niederrheiner hat.


    Aber das alles hat nichts mehr mit der Anfangsfrage zu tun, darum sollten wir lieber wieder zurück zum Thema kommen.


    :thema:

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Also den Thread, den AlthausenFan gepostet hat, hab ich mir mal duchgelesen.
    Sry, ich hatte die Suchfunktion benutzt, aber nix gefunden.


    Ich bin selber hier im Forum vor knapp zwei Jahren auf die Althausen- Theorien (ich nenn das jetzt einfach mal so) gestoßen, die mich echt begeistert haben.


    Vor ein paar Monaten war es mir dann mal zu bunt, als ich eine Pizza bestellt hatte und feststellen musste, dass ich die mit 280mg/dl wohl besser einpacken und mitnehmen sollte.


    Seither praktiziere ich die iv- Insulingabe bei solchen Gelegenheiten.(Mit wechselndem Erfolg, Tendenz steigernd - Anfangs habe ich oft danebengespritzt)


    Wenn es klappt ist das echt eine geile Sache. In nullkommanix ist man wieder im Zielbereich.
    Und Unterzuckerung ist kein Thema bei der Aktion, weil das Insulin ja gleich ins Blut geht.


    Nur frage ich mich, warum das in der gängigen Diabetologie keine Anwendung findet.


    Eine pauschale Höhe des BZ anzugeben, ist schwierig. Das ist wohl eher eine Gewissensfrage.
    Ich würde mal fürs Essen so um die 250mg/dl angeben - ohne Gewähr.


    Kommt immer auf die Situation an. Am Wochenende war ich Snowboarden. Bei Sport geht mein Zucker anfangs immer ein bischen hoch. Mittags war ich auf 190mg/dl. Hab dann drei Einheiten iv weggespritzt, gegessen und ein bischen was vom Essensinsulin weggelassen, weil das ja während dem Sport im Körper wirkt (Im Gegensatz zu dem iv- Insulin). Auf der Heimfahrt war ich dann auf 70mg/dl und happy.


    Im Sommer geh ich wieder tauchen. Vor dem Tauchgang sind Werte >200 angesagt, die ich aber in aller Regel nach dem tauchen nicht runter bekomme. iv geht das ganz fix.


    Ich bin echt begeistert, vom iv- Spritzen! Was spricht dagegen?


    Oh...plötzlich so viele Antworten....da hab ich wohl ein Fass aufgemacht! ^^

  • Mal was anderes. Wo spritz ihr das Zeug hin ? In den Arm ? In die Hand ?

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Also ich hab es bisher in die Armbeuge gespritzt. Kann ich da Nerven treffen? Ich glaube nicht.
    Zumindest nicht mehr wie im Bauch.
    Das mit der Luft ist ein Argument. Die "Hygiene" auch. Normalerweise wechsel ich die Kanülen gleichzeitig mit den Ampullen.. Aber im Insulin ist ja ein Antiseptikum, oder?


    Eingentlich habe ich mir auch eher Gedanken darüber gemacht, ob die schnelle BZ- Korrektur negative Auswirkungen auf meinen Organismus o. Ä. haben könnte.

  • Zitat von Dirk;280771

    Da würde mich als USER mal interessieren welchen Job du und welchen Niederrheiner hat.


    Aber das alles hat nichts mehr mit der Anfangsfrage zu tun, darum sollten wir lieber wieder zurück zum Thema kommen.


    :thema:


    Also ich bin Rettungsassistent.

  • Zitat von Dirk;280771

    Da würde mich als USER mal interessieren welchen Job du und welchen Niederrheiner hat.



    Ich bin Physiotherapeut, Medizinischer Bademeister und Masseur. Das hat nun aber wenig mit der i.V.-Insulinkorrektur zu tun.