Infekt: Wie spritzen?

  • Guten Abend, Forum!


    Mein Problem: Seit einer guten Woche scheint meine Immun-Abwehr auf Hochturen zu laufen: Ich fühle mich ständig schlapp (komme morgens nicht aus dem Bett, schlafe schon um 19 Uhr vor dem Fernseher ein), habe öfters Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und Hitzewallungen, bin total verschnupft, huste. - Das war's dann aber auch: Fieber oder andere deutlichere Krankheitssymptome habe ich nicht.


    Nun spielt natürlich der BZ verrückt: Ich wache heute zum Beispiel mit einem Wert von über 200 auf (abends vor dem Einschlafen noch 85) und messe plötzlich auch an späten Nachmittagen Werte um 250, manchmal auch 300. (Letzter HbA1c: 6,4 - nicht supertoll, aber keine derartig hohen Werte normalerweise!)
    Bislang spritze ich das alles dann brav herunter, habe aber das Problem, dass auch mein Korrekturfaktor nicht mehr gilt. Mal bewirken auch große Insulinmengen kaum etwas, mal gerate ich in deutliche Unterzuckerungen (bei der Arbeit sehr unangenehm).


    Ich bin total genervt... Außerdem muss ich doch auf mein Gewicht achten, und das zusätzlich gespritzte NovoRapid führt bei mir zu gesteigertem Hunger, und zu Sport kann ich mich mit meinem Verschnupftsein auch nicht aufraffen...


    Es gibt hier schon einige Threads, in denen über die erhöhten Werte bei Infekten gesprochen wird, aber eines habe ich noch nicht gefunden:
    Wie verändert ihr konkret eure Insulinzufuhr in einer solchen Situation?
    Spritzt ihr nur herunter (wie ich bislang)? Erhöht ihr die Basalrate (schiene mir logisch)? Gibt es Grundregeln, an die ihr euch haltet und die in einem solchen Fall greifen?


    Euer verschnupfter und im Moment leicht angenervter


    Michael

    Foreman: "Ich finde ihre Argumente vordergründig."
    Dr. House: "Ich finde Ihre Krawatte hässlich."

  • Zitat von kafka_esk;307335


    Nun spielt natürlich der BZ verrückt: Ich wache heute zum Beispiel mit einem Wert von über 200 auf (abends vor dem Einschlafen noch 85) und messe plötzlich auch an späten Nachmittagen Werte um 250, manchmal auch 300.


    DAWN und DUSK sind die Zeiträume, in denen auch die infektabwehrenden/reaktiven, kontrainsulinären Hormonausschüttungszeiten liegen. Insbesondere Cortisol ist zu nennen.


    Lässt sich aber wohl etwas schwer vorausberechnen, da relativ variabel. Daher entweder speziell für diese Zeiträume auf Verdacht vorher Insulin zufüttern. Gefahr dann aber Hypo, oder hinterher nach Schema B korrigieren.


    Da Du schon jetzt mit Korrekturen hinterherkleckerst ist auch wieder mal mit RdR (Rezeptor down Regulation) und FFS (freie Fettsäuren)-Resistenzen zu rechnen.


    Daher erst mal ein komplettes Schema B zur Bereinigung und dann auf Verdacht moderate Erhöhung der Basalversorgung. Im weiteren überhöhte Werte in Einzelkorrekturen. Berechnung nach Schema B.


    Ich mach das mit Pumpe so, dass ich dann die Basalrate hochschraube, bis es halbwegs passt. Sobald Hypos erscheinen, dann wieder Rückbau der BR. Faktoren nehm ich auch ein Stück nach oben und lass mich von erhöhten Werten nicht gleich verschrecken. Also eher das Muster mit etwas mehr Vorsicht und schneller nachgehender Korrektur, ggf. bereits im Anstieg. Muss die Kasse halt ein paar Streifen mehr locker machen. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Ich hatte dass auch dass wenn ich korrigiere dass das Insulin nicht immer wirkt. Ich ueberkamm es in dem ich ein bischen etwas gegessen habe, zb einen Keks, einen bissen Brot oder so etwas. Jetzt macht es mir gar nichts mehr aus, ich kann zu jeder Zeit korregieren und es wirkt so wie ich es will.

    Du darfst nur nicht vergessen mit einzurechnen was Du ist, schonst ist der Blutzucker wieder zu hoch!