Diabetes und Schule

  • Also ich hab meinen DM im Teenie-Alter in der 7.Klasse auf demgymnasium als nachträgliches Geburtstagsgeschenk bekommen... Damals steckte die ICT noch in den Kinderschuhen und die Pumpen hatten noch die Größe eines Rucksacks und hielten nur 4h... Außerdem ware vor allem meine Sportlehrerin der Meinung das DM nur was für alte Leute sei und ich mich niucht so anstellen solle... BZ-Selbstkontrolle war noch ein Fremdwort... Viele meinten halt, diese Plastipakspritzen seien Fixer-Besteck und so wurde ich in die Schublade Fixer reingestopft....

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Ich bin seit 1980 dabei. Damals war ich 14 und auf der Realschule. Vom Sportunterricht habe ich mich damals für die letzten 2 Jahre auf der "Anstalt" kurzerhand befreien lassen (den Sportlehrer konnte ich ohnehin nicht ausstehen...). Dasselbe danach mit 3 Jahren gymnasialer Oberstufe, wo der Diab. auch niemanden interessierte. Ich hatte damals noch CT mit Depot CR (Rinderinsulin) und dem Clinitest-Besteck zur Urinzuckerkontrolle.

    Alles in allem kann ich nicht über negative Erlebnisse berichten. Ich bin allerdings auch nicht mit dem Diabetes "hausieren" gegangen. Letztlich hatte es auch niemanden interessiert.

    Gruß

    Thomas

  • Da ich den DM schon vor der Schulzeit bekam (1962), hätte es vermutlich keinen interessiert. "Vorsichtshalber" wussten es die Lehrer und 2...3 Mitschüler. Es gab nie irgendwelche Ansagen oder Fragen und es hätte auch keiner mitbekommen, da ja "bei uns" CT üblich war (und ich die Spritz- u. Essenszeiten ausserhalb der Schule legen konnte). Aber selbst bei Klassenfahrten war es für andere nebensächlich (bin allerdings in keiner Bildungseinrichtung je mit 'ner Hypo "aufgefallen"). Den Schulsport habe ich gerne mitgemacht, wurde aber die letzten Jahre nicht benotet. Und BZ-Messen gab's für mich erst nach "Zaun-auf" und da war ich "genug" gebildet. Übrigens waren 1984 die Insulinpumpen nicht mehr so gross wie ein Rucksack. Ich hatte 1985 die 1.DDR-Pumpe und selbst die war nur 15x10x3 cm und hatte eine 9-V-Blockbatterie (und damit lief das Teil 1-2 Monate). Habe übrigens noch ein paar Bilder dazu gefunden:


    [Blockierte Grafik: http://img166.imageshack.us/img166/6131/insulinpumptr6.jpg][Blockierte Grafik: http://up.picr.de/5885844.jpg]

  • Ich war mit 13 Jahren in der 7.Gym.Klasse als die Diagnose gestellt wurde.
    Dann war ich erst mal fuer 2 Monate im KH (1955) und als ich wieder zur
    Schule kam, sprach kein Mensch darueber. Damals spritzte ich noch Tierinsulin
    mit det CT-Therapie und das tat ich natuer;ich nur zu Hause. Die Lehrer wussten ueber meinen DMBescheid, benoetigteaber nie ihre Hilfe. Leistungssport sollte ich nue mitmachen, habe aber trotzdem in Leichtathletik mehrere Urkunden bekommen. Da es ja auch noch keine
    BZ-Messgeraete gab, habe ich also kein Aufsehen erregt. Eigentlich wollte ich auch gar
    nicht, dass alle Leute wussten, was ich habe.
    Meine Enkeltochter geht jetzt in die 6.Klasse Grundschule, hat ihren DM mit 18 Monaten
    bekommen, macht ICT und misst taeglich in der Sxchule. Die Kinder finden es alle sehr interessant, bieten ihr keine Suessigkeiten an, sind aber sehr interessiert am Messen.
    Sie wird jetzt eine Pumpe bekommen, redet aber nicht sehr viel und gerne ueber ihren DM.
    In ihrer Schulesind Fachschriften ueber den DM verteilt worden an die Lehrer und die
    haben dann auch die Kinder mehr oder weniger aufgeklaert, was es bedeutet DMler zu sein.

    Ich bin auch der Meinung, dass man es den Mitschuelern sagen soll, WENN sie danach fragen, sonst nicht. Vor allen Dingen muss man nicht immerzu von einer Krankheit reden, die man hat.
    Man ist ja nicht unbedingt krank, sondern BEDINGT gesund. Die Krankheiten kommen erst
    spaeter, wenn man nicht aufpasst. Das hat man mir damals am Anfang staendig gesagt und so bin ich auch aufgewachsen. Die Fehler habe ich spaeter gemacht und leider auch dafuer
    bezahlt.