Hypowahrnehmung

  • Hallo alle zusammen,

    habe gerade geschaut, ob es dieses Thema schon gibt, habe aber nichts gefunden, das genau passt und mache deshalb einfach mal ein neues Thema auf... und zwar geht es um meine fehlende bzw. eingeschränkte Hypowahrnehmung, die mich langsam aber sicher ein bisschen zur Verzweiflung treibt... ich bin eigentlich, seit ich die Pumpe habe, gut eingestellt, HbA1c bei 5,6, Dawn-Phänomen dank Pumpe auch weg, passt also soweit alles.

    Das Problem ist nur, dass ich doch noch relativ oft Hypos habe (brauche ganz wenig Insulin und es kommt manchmal vor, dass ich mich nur ein bisschen mehr bewege und sofort ne Hypo habe), denke aber, dass das eigentlich "normal" wäre, das Dumme daran ist eben nur, dass ich bei 50 oder so gar nichts merke... meistens erst bei 30-35, manchmal auch noch später... und gerade weil ich ziemlich viel Sport mache (teilweise auch nicht ganz ungefährlichen) und auch sonst alles andere als einen regelmäßigen Tagesablauf habe, nervt das Ganze ziemlich... habe auch, seit das so ist, ein bisschen das Vertrauen zu meinem Körper verloren (versteht ihr, was ich meine?? Ist vielleicht bisschen blöd, aber ich kann eben nie vorhersagen, ob ich gerade nen BZ von 30 oder 120 habe),

    So, jetzt hatte ich mal mit meiner Ärztin gesprochen und wir haben entschieden, dass ich mal ein paar Tage höhere Werte (so um die 180) "produzieren" soll und mich danach in ne Hypo bolen. Hatte also vor Kurzem über 3 tage die BR runtergestellt, höhere WEerte und danach ne Hypo produziert... die hab ich natürlich gemerkt (habe es wohl mit der Insulinmenge auch ein bisschen übertrieben, aber gut)... dann also wieder normale BR, Hypos gemerkt für ein paar Tage und jetzt letztes Wochenende beim Sport 28 gemessen, dachte, das sei vielleicht eine Ausnahme (weil ich Hypos beim Sport eigentlich sowieso nicht merke), jetzt aber seit vorgestern schon wieder Hypos, die ich erst ganz spät bzw. einmal nur durch zufällige messung entdeckt habe...

    Habt ihr ne Erklärung, warum das mit den hohen Werten nur für so kurze Zeit funktioniert hat?? habt ihr schon mal versucht, was gegen diese Wahrnehmungsstörungen zu machen?? das macht mich langsam echt ein bisschen verrückt, vor allem, weil bei mir in nächster Zeit einiges ansteht, wo Hypos eigentlich vermieden werden sollten. Hat vielleicht jemand nen Tipp für mich??
    Habe gerade auch totale Panik, dass das jetzt immer schlimmer wird und ich irgendwann gar nichts mehr merke...

    Würde mich über Antworten freuen!! Vielen Dank!

  • Zitat von Nora;327442

    HbA1c bei 5,6

    Ich behaupte, mit nem HbA1c von 5.6% bist Du regelmässig so ziemlich am unteren BZ-Limit, nicht nur durch ein paar Hypos. Ich würde drum probieren, die Basalrate so weit zu verringern, dass der durchschnittliche BZ dauerhaft ein bisschen ansteigt, aber selbstverständlich im Limit bleibt. Damit sollte sich einerseits langfristig die Gefahr von Hypos verringern, andererseits aber auch die Wahrnehmung verbessern.

  • Hallo Nora,

    die Schwankungsbreite des Blutzuckers ist bei uns naturgemäß größer als bei Gesunden. Ein HBA1c von 5,6 entspricht einem Durchschnitts-BZ von 100 mg/dl und erscheint auch mir zu niedrig. Der Körper braucht aber seine Zeit und kann sich nur langsam an ein etwas "höheres" BZ-Niveau gewöhnen.

    Die Verbesserung der Hypowahrnehmung steht in so einem Fall an erster Stelle. Ich würde an deiner Stelle einen Durchschnittswert von 110 bis 125 anstreben, damit verringert man die Hypogefahr und der Körper wird nach einiger Zeit auch wieder dezente Hypo-Wahrnehmungssignale aussenden. Das entspräche einem 1c von 5,9 bis 6,2 und liegt absolut im Rahmen, dauert aber natürlich ein Weilchen. Völlig los wird man sie nicht, die Hypos.

    Das wird schon! Viel Erfolg!

    Gruß

    Thomas

  • Hallo Nora,
    ich denke gelesen zu haben, das es Wochen bis Monate dauert bis die Wahrnehmung wieder noch oben "verstellt" ist.


    Ich kann Dir nur wärmstens ein CGMS empfehlen. In bestimmten Fällen wird dieses von den KK auch übernommen. Einegschränkte Hypowahrnehmung dürfte wohl dazu gehören.


    Bei mir sind war die Wahrnehmungsschwelle nie so tief verstellt wie bei Dir, aber seitdem ich das CGMS laufen habe liegt sie deutlich bei 60-70 und ich kann mich auch ohne CGM wieder sicher fühlen.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Danke schon mal euch allen!

    [QUOTE][Hallo Nora,
    ich denke gelesen zu haben, das es Wochen bis Monate dauert bis die Wahrnehmung wieder noch oben 'verstellt' ist.


    /QUOTE]

    Ah okay, das wusste ich nicht... würde das dann aber erklären.

    Das mit dem CGMS wäre wahrscheinlich wirklich ne Idee, gerade auch, um sich wieder sicherer zu fühlen, das stimmt.. dachte nur immer, das wäre total schwierig mit der Genehmigung..? :confused: Läuft das so ähnlich ab wie ein Pumpenantrag??

    Dass der HbA1c auch gut wäre, wenn er höher wäre, weiß ich, ich hätte auch gar nichts gegen einen höheren, aber das Problem ist, dass mir irgendwie nicht klar ist, wie man es schaffen soll, den BZ auf diesem 120er-Niveau (z.B.) zu halten... es ist ja nicht so, dass ich immer 80er-Werte will bzw. habe. Sind halt einfach viele Schwankungen, also natürlich auch mal 200er-Werte dabei, aber eben auch 80er, 120er etc... und eben die Hypos... wenn ich die früher merken würde, wäre der HbA1c ja mit Sicherheit auch höher, ich weiß ja gar nicht, wie lange ich immer z.B. mit nem 50er-Wert rumlaufe, bis der dann irgendwann mal bei 30 ist und ich was dagegen machen kann... versteht ihr was ich meine??
    Ist auch praktisch irgendwie ein Problem: ich müsste ja, um jetzt dauerhaft höhere Werte zu haben, die BR absenken.... dann ist es aber z.B. so (das war auch so, als ich die paar Tage extra hohe Werte produziert habe, um die Wahrnehmung zu verbessern), dass ich z.B. morgens immer gleich über 200 bin, dafür habe ich dann mittags "nur" 140... müsste ich dann also ne neue BR machen?? das geht aber eigentlich auch nicht, weil meine ja eigentlich passt... irgendwie sind die Werte immer entweder zu hoch oder zu tief, diesen 120er-Bereich krieg ich nicht hin :mad:

  • Zitat


    Das mit dem CGMS wäre wahrscheinlich wirklich ne Idee, gerade auch, um sich wieder sicherer zu fühlen, das stimmt.. dachte nur immer, das wäre total schwierig mit der Genehmigung..? :confused: Läuft das so ähnlich ab wie ein Pumpenantrag??



    Der erste Schritt wäre vermutlich, den Doc. darauf anzusprechen - manche Praxen verleihen diese auch.


    Da das CGM wohl noch nicht zum Hilfsmittelkatalog gehört wird es nur in Einzelfällen genehmigt. Aber fragen schadet ja nichts.


    Bei Ablehnung kannst Du es immernoch selber bezahlen (Kosten sind in dem anderen Thread unter Real Time Systeme zu finden).


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg