Gluconeogenese

Loli · 1. August 2011

Hallo Zusammen,
wisst ihr ab welchem BZ-Wert die Leber beginnt Glucose freizusetzten? Oder ist dieser Wert bei jedem anders?

Ich habe leider in keinem Thread hier etwas finden können (und auch im Internet bin ich nicht wirklich weiter gekommen)... und falls ich irgendwas übersehen haben sollte sorry im Vorraus.

Leider muss ich Nachts wohl ab und an in eine Unterzuckerung kommen und es nicht bemerken, denn ich gehe mit einem BZ von 80-100 ins Bett und stehe mit 260-350 wieder auf. Es wundert mich das ich von dieser Unterzuckerung nichts mitbekomme, denn tagsüber merke ich gleich wenn der BZ-Spiegel etwas zu niederig ist (die Anzeichen kennt ihr ja alle...zittern, heißhunger, schweißausbrüche & Co.) und das bei Werten so um die 60-70. Ist es bei euch auch so oder werdet ihr automatisch wach? Mein Diabetologe hatte (ganz am Anfang meiner DM Karriere) gesagt, dass man normalerweise wach wird wenn man in UZ kommt und nicht gleich Bewußtlos wird.
Und dann noch eine Frage, wenn die Leber doch beginnt Glucose freizusetzten und der BZ-Spiegel wieder steigt, wieso wird man überhaupt Bewußtlos? Beginnt der Körper zu spät mit dieser Rettungsmaßnahme? Oder hört der Körper irgendwann auf sich selbstzuhelfen?

Ich hoffe ich werde gerade nicht zu verwirrend...

LG
Loli

Joa · 1. August 2011

Zitat von Loli;362231

wisst ihr ab welchem BZ-Wert die Leber beginnt Glucose freizusetzten? Oder ist dieser Wert bei jedem anders? Ab dem Wert, bei dem die Betazellen die Insulinfreisetzung einstellen.

Die Glucosefreisetzung der Leber (und Nieren) ist hormonell gesteuert, wobei vorhandene Insulinwirkung die Freisetzung hemmt. Lässt die Insulinwirkung nach, dreht die Leber den Hahn auf.

Ist zuviel Insulinwirkung im Spiel, haben die kontrainsulinären Hormone, zuererst mal Glukagon/Adrenalin, auch keine guten Karten die Leber zur Glucoseabgabe zu überreden, dann müssen das bei niedrigeren Werten die schweren Hormongeschütze leisten. Cortisol, Wachstumshormon, Endorphine und so.

Daher ist es die Kunst der richtigen Basalversorgung, so hoch zu sein, dass die Glucosefreisetzung soviel gehemmt wird, dass die Leber keine nennenswerten BZ-Erhöhungen über 80-100 bewirkt. Jedoch darf sie auch nur so stark gehemmt sein, dass die Insulingegenspieler im Rahmen der normalen Gegenregulationssteuerung wieder so viel Glucosefreisetzung der Leber stimulieren können, dass ein Stand zwischen 70 und 100 mg% gehalten werden kann.

Zum einen würde ich mal denken, dass es sich wahrscheinlich eher um einen Basalmangel handelt.
Zum anderen fehlen alle Informationen, was für Insulin, wann und wie oft. Weiviel Insulin TGD, Bolusfaktoren, Gewicht, Größe, Alter und so.
[quote]Es wundert mich das ich von dieser Unterzuckerung nichts mitbekomme ...

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Sieht auch eher nach einem Basalmangel aus.

Aber einfach mal in der Nacht Kontrollmessungen ansetzen?

Gruß
Joa

Loli · 1. August 2011

Danke Joa für deine schnelle Antwort.
Habe eben einen Termin mit dem Diadoc vereinbart und werde da am Mittwoch erstmal hingehen, mal sehen was wir an der Basalrate verändern können bzw. was der Diadoc dazu sagt...

Sollte eine allgeimeine Frage sein wie das ganze funktioniert...muss da wohl noch einiges an Fachlektüre lesen :o

LG
Loli

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