Ein großes Dankeschön und eine neue Frage

  • Hallo liebe Freunde!


    Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei Euch für Euer reges Interesse an meiner ersten Frage nach Anmeldung hier im Forum bedanken. Ich bin wirklich begeistert, welche Resonanz das hatte und welche Tipps Ihr mir geben konntet.


    Ich habe auch tatsächlich meinen Blutzucker etwas besser "im Griff" seitdem, besonders weil ich nach anfänglicher "Das kapier ich nie!"-Überzeugung das Prinzip der B-Korrektur und Lipolyse wohl zu verstanden haben scheine :confused: :11weinen2: . Zwinker. Nee, ich glaube wirklich, dass ich das verstanden habe und auch anwenden kann. Einige andere nützliche Erklärungen und Tipps waren auch noch dabei. Alles sehr, sehr hilfreich!!! Warum kam so etwas nie von meiner Diabetes-Beraterin?! Hm...


    Es ist jetzt nur noch so, dass ich mir auch nachts den Wecker stelle und einmal kurz messe und ggf. korrigiere. Klappt ganz gut, sollte aber eigentlich nicht die Regel sein. Ich glaube, dass ich nachts einfach zusätzlich etwas Bolus brauche. Nicht immer, das ist ja das Kuriose, manchmal reicht Basal und ich komme mit einem normalen Wert morgens raus. Aber manchmal eben doch. Ich bin dabei herauszufinden, woran das liegen könnte.


    Dass das Dawn-Phänomen bereits in den frühen Morgenstunden beginnt, ohne aufgestanden zu sein, wusste ich bisher nicht. Auch das ist eine plausibe Erklärung für katastrophale Morgenwerte, zumal ich schon immer ein Dawn-Kandidat war. Auch dafür danke!


    Könnt Ihr mir eigentlich erklären, warum Bolus- und Basalinsuline einigermaßen gleich viel täglich gespritzt werden soll? Also wenn ich mir bspw. 20 Einheiten insgesamt Basal tägl. spritze, soll ich mir auch ungefähr 20 IE Bolus geben. Warum? Das sei angeblich das Ziel. Habe ich auch von einem befreundeten 1er gehört. Warum konnte er mir allerdings auch nicht sagen. Wisst Ihr warum?


    Ich schaffe das nämlich nicht. Ich esse nicht so viel, dass ich mir so viel Bolus geben könnte! Und will ich auch nicht! Die jetzige Basalmenge brauch ich aber, weil ich sonst wieder ständig (auch über den Tag) zu hohe Werte habe. Wie gesagt, ist meine Dibetesberaterin der Meinung, dass mein Basal zu hoch eingestellt ist und schraubt deshalb seit Monaten daran herum. Ich aber bin der Meinung, dass ich das Basal mindestens in der jetzigen Dosis (ich habe es wieder höher eingestellt) brauche.


    Ich bleibe nun auch dabei. Zwar ist die GEfahr von Hypos bei mir relativ hoch, aber das ist mir lieber als ständig zu hohe Werte. Ich muss halt öfter kleine Zwischenmahlzeiten zu mir nehmen, dann ist alles ok, und sehr oft messen u. ggf. spritzen. Wenn ich "normal" essen würde (Frühstück, Mittag, Abendessen) wäre es vielleicht auch ok mit der Verteilung, aber mein Lebensrhythmus ist ein ganz anderer. Ich esse zum Beispiel fast nie Mittag, sondern über den Tag verteilt immer kleinere Mahlzeiten. Wenn ich diese allerdings weglasse, ist die Gefahr zur Unterzuckerung da. Ich krieg das aber nicht anders hin, ich habe keine Zeit, mir mittags etwas zu kochen und ich will mich auch nicht von einer Mahlzeit, die ich eigentlich zu mir nehmen müsste, so geißeln lassen.


    Mich interessiert nur grundsätzlich, warum das so sein soll, dass sich Basal und Bolus von der täglichen Menge die Waage hält. Habt Ihr dafür eine Erklärung? Oder ist das eine althergebrachte, eine altmodische Auffassung?


    Liebe Grüße
    Brigitte

  • Halle Brigitte,



    schön, dass er Dir hier so gut gefällt....




    Zitat von Brigitteschw;279388

    Es ist jetzt nur noch so, dass ich mir auch nachts den Wecker stelle und einmal kurz messe und ggf. korrigiere. Klappt ganz gut, sollte aber eigentlich nicht die Regel sein.


    Nein, die Regel soll das nicht sein, nicht nur ein hoher BZ ist ungesund, sondern auch Schlafmange ;)
    Aber ab und zu muss man da durch...


    Zitat von Brigitteschw;279388

    Ich glaube, dass ich nachts einfach zusätzlich etwas Bolus brauche. Nicht immer, das ist ja das Kuriose, manchmal reicht Basal und ich komme mit einem normalen Wert morgens raus. Aber manchmal eben doch. Ich bin dabei herauszufinden, woran das liegen könnte.


    Zum einen muss man wissen, dass Basalinsuline nicht sehr präzise sind, in ihrer Wirkung. Das liegt an verschiedenen Dingen wie Dosierungenauigkeit, Resorptionsunterschiede je nach Tagesablauf, Spritzstelle, Temperatur, Duschen, etc etc...
    Zum anderen funktioniert dein Stoffwechel ja auch nicht wie ein Uhrwerk oder eine Wenn-Dann-Maschine. Nur in etwa. Deshalb messen wir ja auch alle Nase lang den BZ...
    Was du versuchen könntest: Mal mit dem Spritzzeitpunkt etwas zu variieren und zu schauen, ob's besser wird. Vielleicht mal ein, zwei Stunden früher.... (Aber sprich das mal mit deinem Doc ab...)



    Zitat von Brigitteschw;279388


    Könnt Ihr mir eigentlich erklären, warum Bolus- und Basalinsuline einigermaßen gleich viel täglich gespritzt werden soll? Also wenn ich mir bspw. 20 Einheiten insgesamt Basal tägl. spritze, soll ich mir auch ungefähr 20 IE Bolus geben. Warum? Das sei angeblich das Ziel. Habe ich auch von einem befreundeten 1er gehört. Warum konnte er mir allerdings auch nicht sagen. Wisst Ihr warum?


    Ich schaffe das nämlich nicht. Ich esse nicht so viel, dass ich mir so viel Bolus geben könnte! Und will ich auch nicht! Die jetzige Basalmenge brauch ich aber, weil ich sonst wieder ständig (auch über den Tag) zu hohe Werte habe. Wie gesagt, ist meine Dibetesberaterin der Meinung, dass mein Basal zu hoch eingestellt ist und schraubt deshalb seit Monaten daran herum. Ich aber bin der Meinung, dass ich das Basal mindestens in der jetzigen Dosis (ich habe es wieder höher eingestellt) brauche.


    Das Blolus-/Basis-Verhältnis sollte über die Tage gemittelt ca. 50/50 ergeben. Nicht an jedem einzlenen Tag, und auch nicht genau. Der Grund liegt nicht darin, dass dann eine bessere Insulinwirkung oder sowas gegeben wäre, sondern es ist einfach ein Indikator für eine gute Einstellung. Unter ICT hab ich das aber auch nie so ganz hinbekommen, da waren's auch immer ehr 55-60% Bolus und der Rest Basal...


    Zitat von Brigitteschw;279388


    Dass das Dawn-Phänomen bereits in den frühen Morgenstunden beginnt, ohne aufgestanden zu sein, wusste ich bisher nicht. Auch das ist eine plausibe Erklärung für katastrophale Morgenwerte, zumal ich schon immer ein Dawn-Kandidat war. Auch dafür danke!


    Zitat von Brigitteschw;279388


    Ich bleibe nun auch dabei. Zwar ist die Gefahr von Hypos bei mir relativ hoch, aber das ist mir lieber als ständig zu hohe Werte. Ich muss halt öfter kleine Zwischenmahlzeiten zu mir nehmen, dann ist alles ok, und sehr oft messen u. ggf. spritzen. Wenn ich "normal" essen würde (Frühstück, Mittag, Abendessen) wäre es vielleicht auch ok mit der Verteilung, aber mein Lebensrhythmus ist ein ganz anderer. Ich esse zum Beispiel fast nie Mittag, sondern über den Tag verteilt immer kleinere Mahlzeiten. Wenn ich diese allerdings weglasse, ist die Gefahr zur Unterzuckerung da. Ich krieg das aber nicht anders hin, ich habe keine Zeit, mir mittags etwas zu kochen und ich will mich auch nicht von einer Mahlzeit, die ich eigentlich zu mir nehmen müsste, so geißeln lassen.


    Das alles klingt ziem,ich so, als ob eine Pumpe genau das richrige für dich wäre. Dawn-Phänomen, Hypo-Neigung, Unregelmäßiger Tagesablauf, keine vernünfitge Basal-Einstellung möglich etc... Alles ganz gute und in der Summe starke Gründe für eine Pumpe. Wäre das was für dich? Oder bist du nicht so überzeigt von einem "Kästchen" an dir dran...? Sprich doch mal mit deinem Doc darüber...
    Bevor das allerdings formal indiziert ist, sollte vielleicht noch mal ein anderes Insulin und/oder ein anderer Spritzzeitpunkt ausprobiert werden....


    Wünsche Dir mal viel Erfolg und Geduld..


    lg max


    ---------------
    Disclaimer: Ich habe hiermit keinerlei Empfehlungen ausgesprochen, nur eine Meinung kundgetan. Ich bin kein Arzt oder Angehöriger eines anderen Heilberufes. Ich bin quasi gar nicht da und hab somit auch quasi nix gesagt...

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Hallo Max,


    danke für Deine Erklärungen. Ja, ich bin in der Tat ein Pumpenkandidat. Das weiß ich auch schon lange. Aber irgendwie - geb ich ja zu - konnte ich mich bisher nicht dazu durchringen. Aber ich setze mich in den letzten Wochen immer mehr mit dem Thema auseinander und ich denke, es ist nur noch eine Frage der (kurzen) Zeit, bis ich dazu bereit bin.


    Die Idee mit dem Spritzzeitpunkt hatte ich auch schon und habe es auch gleich gestern abend umgesetzt, also Basal statt um 22 h um 21 h gespritzt. Gestern abend bzw. heute morgen waren meine Werte super. Mal sehen, wie es weitergeht. Vielleicht wäre auch noch eine Stunde eher sinnvoll, damit ich zum einen die Basallücke abends schließen , zum anderen die Basalüberschneidung am nächsten Morgen damit ausschließen kann. Letzteres würde ja dann auch mein Risiko, zwischen ca. 11 und 12 h zu unterzuckern (was öfter mal vorkommt - erst recht wenn ich arbeite), verkleinern. Wow! Ich würde sagen, ich hab' ordentlich was dank Euch gelernt.


    Bist Du denn glücklich mit der Pumpe?! Und wie lange hat es gedauert, bis Du im Umgang damit sicher damit warst? Irgendwie scheue ich mich auch davor, deswegen wieder10 Tage ins KH gehen zu müssen, aber eine ambulante Einstellung darauf trau ich mir nicht zu; ich bin zu abgelenkt im Alltag, durch meine andere Krankheit, durch meinen Hund und zig andere Dinge, die ja jeder eigentlich im Alltag "aufm Plan" hat. Ich krieg das aber nicht gebacken ohne Aufenthalt in einem Diabetes-Zentrum, glaub ich.


    Soll also heißen, ich muss den Zeitpunkt für eine Umstellung auf die Pumpe von langer Hand planen und mich sowohl körperlich als auch mental darauf einlassen und einstellen. Na ja, musstet Ihr Pumpenträger wahrscheinlich alle, oder?!


    So, wieder einmal erstmal dankeschön und so long,


    Brigitte


    PS: Da fällt mir gerade noch ein, dass mein Verhältnis ja genau umgekehrt ist, also ca 60 % ca. Basal und 40 % Bolus; und das soll ja angeblich überhaupt gar nicht sein, oder?! Na ja, jedenfalls sagt das meine (zwischenzeitlich berühmte) Diabetes-Beraterin ;)

  • Zitat von Brigitteschw;279431

    PS: Da fällt mir gerade noch ein, dass mein Verhältnis ja genau umgekehrt ist, also ca 60 % ca. Basal und 40 % Bolus; und das soll ja angeblich überhaupt gar nicht sein, oder?! Na ja, jedenfalls sagt das meine (zwischenzeitlich berühmte) Diabetes-Beraterin ;)


    Doch, das kann schon sein. Das Verhältnis ist am Rande des Üblichen. Wenn es so passt ist meines Erachtens alles gut.


    Gesendet von meinem SGS 2 mit Tapatalk 2

    Viele Grüße
    Sebastian