Was ist wenn nur noch der Preis zählt ?

  • Hallo zusammen,


    auf der nachfolgenden Seite wird auf eine Petition zu einem Problem verwiesen das auch für uns wichtig werden kann.


    Zitat:


    "Auch alle „Zuckersüßen“ sollten sich mit den Hilfsmittelausschreibungen auseinandersetzen und gegebenenfalls für die Petition einstehen: Schließlich kann die Diabetesbranche, wie alle übrigen Gesundheitsbereiche, von diesen heimgesucht werden, was sehr unangenehme Folgen für die Versicherten haben könnte. Denn welcher Diabetiker möchte schon der Freiheit beraubt werden, sich beispielsweise sein Blutzuckermessgerät selbst auswählen zu dürfen? Weitere dramatische Auswirkungen: Die Produktvielfalt des Diabetikerbedarfs schwindet. Die individuellen Behandlungsmöglichkeiten und Therapieentscheidungen werden mit Füßen getreten."


    Info und Link zur Petition gegen die Ausschreibung von Hilfsmitteln


    Gruß


    TuTNiX

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem.
    Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.

  • Ich weiss ja nicht ob ich mich für das momentane System stark machen möchte. Für die massiven Kosten bei den Geräten und Hilfsmitteln sind einzig die Hersteller verantwortlich, mit ihren horrenden Preisen für Geräte die anscheinend direkt von der NASA entwickelt worden.


    Wir hätten gar nicht das Problem wenn die Medizinprodukte nach dem Gewinn der Entwicklungskosten auf realistisches Preisniveau gebracht werden.


    Wenn die Kassen knausern, liegt das meiner Meinung nach daran dass die Hersteller den Hals einfach nicht vollkriegen, und dann auch noch die Schuld von sich weisen und mit dem Finger auf die Versicherer zeigen.


    Warum muss ein Rollstuhl so viel wie ein Kleinwagen kosten??


    Warum müssen Centartikel wie Teststreifen fast 30 Euro kosten pro Dose?


    Es wird verschrieben, das Gesetz gibt vor dass es bezahlt werden muss, und dann kann der Preis auf Raumfahrtniveau gehalten werden. Sobald etwas als Medizinprodukt deklariert wird gibts nen 1000% Aufschlag. Da kann ich nachvollziehen dass da genau geschaut wird wo ein Euro gespart werden kann.


    Meine Meinung, sicher hab ich nicht den nötigen Durchblick um das voll zu verstehen, aber so stellt es sich für mich dar. Ich mache mich nicht zum Werkzeug der Medizinprodukte Konzerne.

  • Du hast grundsätzlich Recht aber die Ausschreibung von Hilfmitteln ist ganz sicher nicht die Lösung für diese Mißstände.


    Nur ein Beispiel:


    Es wird eine Insulinpumpe benötigt:


    Dann werden für eine Ausschreibung die absoluten Mindesanforderungen für so ein Gerät definiert und dann gewinnt der billigste Anbieter dessen Produnkt diese Minimalanforderungen erfüllt und fertig.


    Somit bekommen alle Mitglieder diesere Kasse genau dieses Modell und nix anderes. Innovationen wie Anbindung an ein CGM oder Bolusrecher oder Verbindung mit einem BZ Messgeräte finden dann vermutlich nicht mehr statt weil nicht zwingend notwendig.


    Ausserdem wird dann ja vermutlich auch das BZ- Gerät von der Kasse ausgeschrieben und als Einheitsgerät an alle verteilt.


    Das kann man beliebig auf Katheter, Pens usw. erweitern ....

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem.
    Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.

  • Es ist alles eine Frage des Preises, ich kann mit schon vorstellen dass es bei realistischen Preisen eine Auswahl geben wird. Ein Pumpenhersteller ist ja auf die Verordnungsfähigkeit seines Produktes angewiesen, und würde entsprechend reagieren mit seinen Preisen.


    Man sieht ja ganz deutlich am Beispiel der BZ Teststreifen, wie die Firmen preislich eine Mauer bilden, bis auf ganz wenige No- Name Geräte. Wenn Accu Chek jetzt seine Streifen für die Hälfte anbietet, dann müssen die anderen mitziehen, da sonst selbstverständlich alle Selbstzahler auf dieses System umsteigen, und ganz sicher die Krankenkassen dieses System bei den Verordnungen etablieren wollen würden.


    Ist ja klar dass es da ums Geld geht. Der Markt wäre freier und vielfältiger wenn alles angemessene Preise hätte. Teststreifen sin meiner Bescheidenen Meinung nach immernoch eine Lizenz zum Geld drucken wenn sie nur die Hälfte kosten würden.


    Für mich stellt sich der gesamte Markt der Hilfsmittel als eine riesige Ansammlung an Erpressern dar, und dementsprechend verkrampft und inkulant geben sich die Krankenkassen den Patienten gegenüber.


    Ich finde es nicht angebracht sich stark zu machen im Auftrag der Hersteller, denn die sind diejenigen die was verkaufen wollen, und die sich damit ihren Hinterausgang vergolden wollen.


    Deshalb werde ich auch beim Aktuellen Beispiel Freestyle Libre nicht zum Fürsprecher von Abbott werden und meiner Krankenkasse nicht auf den Senkel gehen ob mir das Gerät bezahlt wird. Das ist nämlich das Ziel dieser Preispolitik. Wenn Abbott gewollt hätte uns alle glücklich zu machen, hätten sie die Preise so angesetzt dass für die Kassen keine finanziellen Nachteile entstehen. Aber dadurch dass das Gerät ein echtes Novum ist, und genau den Nerv der nach Erleichterungen schmachtenden Diabetiker trifft, hat Abbott es nicht nötig das System über Verschreibungen zugänglich zu machen.


    Und weil das Teil so toll und wünschenswert ist, müssen sie sogar die Bestellung der Sensoren beschneiden, weil es weggeht wie warme Semmeln. Schade dass die anderen Hersteller da gepennt haben, Konkurrenz ist das was wir brauchen. 15 Euro weniger pro Sensor, und der Libre wäre für alle Typ 1 Patienten die billigere Alternative zum Messen.


    Aber sie haben es nicht nötig, ähnlich ist es mit anderen Herstellern, die es nicht nötig haben ihre Preise angemessen zu halten. Die Folgen tragen wir, indem uns nicht alles zur Verfügung steht oder wir für jeden Furz den wir genehmigt haben wollen Nachweise erbringen müssen und uns in den Allerwertesten schauen lassen müssen.


    Nicht alle Krankenkassen arbeiten mit Gewinn, die gesetzlichen können teilweise nur durch Ausgleich über finanzielle Töpfe überleben. Sicher gibt es da auch unwahrscheinlich viel was da schief läuft und das System kränkeln lässt, aber das ist ne andere Geschichte wo unsereinem komplett der Einblick fehlt.


    Grundsätzlich bedeutet ja eine Ausschreibung nichts schlechtes, es ist eben für einen Kunden die effizienteste Möglichkeit ein Produkt/ Dienstleistung zu den günstigsten Konditionen und mit den besten Extras zu bekommen.


    Ich glaube aber nicht dass sich die Auswahl dann künftig beispielsweise nicht auf nur eine ganz bestimmte Pumpe beschränkt. Die anderen Hersteller wollen auch vom Kuchen, und eine gewisse Auswahl wird meiner Meinung nach immer möglich sein.


    Einmal editiert, zuletzt von Sheldor ()

  • Es ist alles eine Frage des Preises, ich kann mit schon vorstellen dass es bei realistischen Preisen eine Auswahl geben wird. Ein Pumpenhersteller ist ja auf die Verordnungsfähigkeit seines Produktes angewiesen, und würde entsprechend reagieren mit seinen Preisen.


    Nein es gibt keine Auswahl. Ausschreibung bedeutet ich suche ein Produkt das die geforderten Eigenschaften erfüllt zum besten Preis.
    Auf die Insulinpumpe bezogen wären das dann die klassischen Grundfunktionen die jede Pumpe beherrscht.


    Man sieht ja ganz deutlich am Beispiel der BZ Teststreifen, wie die Firmen preislich eine Mauer bilden, bis auf ganz wenige No- Name Geräte. Wenn Accu Chek jetzt seine Streifen für die Hälfte anbietet, dann müssen die anderen mitziehen, da sonst selbstverständlich alle Selbstzahler auf dieses System umsteigen, und ganz sicher die Krankenkassen dieses System bei den Verordnungen etablieren wollen würden.


    Auch hier wieder ... Ausschreibung ... ein Gerät für alle. Natürlich bekommst Du dann ein Gerät was günstige Kosten hat aber Auswahl ist nicht :S

    Ist ja klar dass es da ums Geld geht. Der Markt wäre freier und vielfältiger wenn alles angemessene Preise hätte. Teststreifen sin meiner Bescheidenen Meinung nach immernoch eine Lizenz zum Geld drucken wenn sie nur die Hälfte kosten würden.


    Mag sein aber das ist dann eher ein Fall fürs Kartellamt ... so wie bei den Bierpreisen oder Benzin ..


    Ich finde es nicht angebracht sich stark zu machen im Auftrag der Hersteller, denn die sind diejenigen die was verkaufen wollen, und die sich damit ihren Hinterausgang vergolden wollen.


    Liegt mir völlig fern ... Ich will lediglich auf diese Aktion aufmerksam machen und niemanden dafür agitieren.


    Deshalb werde ich auch beim Aktuellen Beispiel Freestyle Libre nicht zum Fürsprecher von Abbott werden und meiner Krankenkasse nicht auf den Senkel gehen ob mir das Gerät bezahlt wird. Das ist nämlich das Ziel dieser Preispolitik. Wenn Abbott gewollt hätte uns alle glücklich zu machen, hätten sie die Preise so angesetzt dass für die Kassen keine finanziellen Nachteile entstehen. Aber dadurch dass das Gerät ein echtes Novum ist, und genau den Nerv der nach Erleichterungen schmachtenden Diabetiker trifft, hat Abbott es nicht nötig das System über Verschreibungen zugänglich zu machen.


    Ganz grosser Denkfehler ;) ... es gibt keine selbstlosen Menschenfreunde, keinen funktionierenden Kommunismus oder ähnliches...


    Man geht seiner Krankenkasse auf den Senkel weil man für SICH in dem System einen Vorteil sieht und hofft damit seine Krankheit besser und effektiver zu beherschen.


    Auch Abbott oder wer auch immer will nicht primär uns Erleichterung verschaffen sondern Geld verdienen um Aktionäre zufriedenzustellen und Mitarbeiter zu bezahlen. Das ist halt die Realität. Und wenn Abbott den klugen Köpfen die solchen Innovationen hervorbringen nicht entsprechende Gehälter zahlt entwickeln die demnächst woanders Naviagtionssystem oder was auch immer ... logisch oder?


    Auch die KK will primär nicht Dein Bestes sondern mit Ihrem Budget auskommen und die (teilweise) fürstlichen Gehälter zahlen können.


    Und selbst Dein Doc macht seinen Job nicht nur aus lauter Menschenfreundlichkeit ;)


    Konkurrenz für dieses Gerät wird es nur geben wenn es sich durchsetzt und GELD damit zu verdienen ist ...ansonsten haben andere Firmen überhaupt keinen Grund dazu


    Und weil das Teil so toll und wünschenswert ist, müssen sie sogar die Bestellung der Sensoren beschneiden, weil es weggeht wie warme Semmeln. Schade dass die anderen Hersteller da gepennt haben, Konkurrenz ist das was wir brauchen. 15 Euro weniger pro Sensor, und der Libre wäre für alle Typ 1 Patienten die billigere Alternative zum Messen.


    ja das ist schade das die anderen gepennt haben .... und sie werden weiter pennen wenn die Preise dafür gerade mal die Selbskosten decken würden ... Entwicklung, Forschung und Zulassung kostet Geld die nunmal im Produkt stecken.

    Nicht alle Krankenkassen arbeiten mit Gewinn, die gesetzlichen können teilweise nur durch Ausgleich über finanzielle Töpfe überleben. Sicher gibt es da auch unwahrscheinlich viel was da schief läuft und das System kränkeln lässt, aber das ist ne andere Geschichte wo unsereinem komplett der Einblick fehlt.


    Ja leider.....


    Grundsätzlich bedeutet ja eine Ausschreibung nichts schlechtes, es ist eben für einen Kunden die effizienteste Möglichkeit ein Produkt/ Dienstleistung zu den günstigsten Konditionen und mit den besten Extras zu bekommen.


    Glaubst Du wirklich das bei einer solchen Ausschreibung auf die besten Extras geachtet wird? Bei einer Ausschreibung musst Du klar sagen was Du willst und je mehr Extras du reinschreibst um so enger wird der Kreis der potentiellen Bieter..


    Ich glaube aber nicht dass sich die Auswahl dann künftig beispielsweise nicht auf nur eine ganz bestimmte Pumpe beschränkt. Die anderen Hersteller wollen auch vom Kuchen, und eine gewisse Auswahl wird meiner Meinung nach immer möglich sein.


    sofern nicht alle Pumpen das gleiche kosten ... wo ist dann die Auswahlmöglichkeit? wirtschaftlichste Variante (aus Sicht der Kasse) und ferddich

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem.
    Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.

  • Aber darauf läuft es hinaus, wer seine Pumpe an den Mann bringen möchte, muss eben fürs Geld noch ein extra einbauen ;-)


    Ich glaube nicht dass es wirklich so kommt dass nur ein Produkt via Kassenleistung verfügbar ist.


    Narürlich sehe ich das auch so das das extrem uncool wäre.


    Aber ich seh die Hauptproblematik eben bei den Herstellerpreisen. Klar, die wollen und müssen auch Geld verdienen, und die Versicherungen auf der anderen Seite müssen Geld einsparen, und wir sitzen dazwischen. Der schwarze Peter wird aber immer automatisch den Versicherungen zugeschoben, und das ist nicht immer korrekt.


    Ist nur meine Meinung, wenn ich sehe, dass für eine beleuchtete Lesehilfe von der Kasse fast 2000 Euro bezahlt werden müssen, und ein besseres Modell für unter 100 Euro privat kaufbar ist( Beispiel aus dem Bekanntenkreis), oder ein Rollstuhl mehr kostet als die Kleinwagen die ich fahre, da hab ich keine Lust für jemand Partei zu ergreifen der selbst dafür sorgt dass wir in so Schlamassel reingeraten.


    Und Zum Thema Entwicklungskosten, wann sind die denn Schlussendlich wieder eingefahren? Bei Teststreifen anscheinend nie, genausowenig wie bei den Rollstühlen, Zahnersatz, Prothesen usw.


    Es wird gebeutelt was die Kassen hergeben, wovon sollen die denn irgendwann mal unsere induviduelle Auswahl bezahlen frage ich mich? Wenn der kranke Markt nicht gesund wird dann wird sich da höchstens noch was zum negativen ändern.


    Wie gesagt, ich verstehe was du meinst, aber wenn das passiert können wir uns bei den unersättlichen bedanken.