BE-Faktor doppelt so hoch wie Korrekturfaktor? 1IE senkt um 30mg, 1BE erhöht um ca. 30mg. Warum unterschiedlich?

  • Bei ganz hohen BZ Werten wird es durch Insulinresistenzen (siehe Korrekturregeln) nicht linear, aber im Normalbereich kannst du von vorab beschriebenen Zusammenhang ausgehen.


    Da möchte ich nochmal einhaken. Ich glaube nicht, dass Insulinresistenzen durch hohe Werte zustandekommen, sondern dass die hohen Werte häufig genau dann auftreten, wenn Insulinresistenzen bestehen.
    Wenn ich 3 Liter Cola trinke, habe ich auch irre hohe Werte. Ganz resistenzfrei. Wenn wie hier im Beispiel der Essensbolus vergessen wurde, und der Bolus nicht, wie bei ICT leider doch häufig der Fall, Teile der Basalfunktion übernimmt, sollten auch keine großen Resistenzen entstehen.


    lg
    Adrian

  • Jetzt Adrian, selbstverständlich entstehen Resistenzen bei hohen Werten beim Typ1 Diabetiker, besonders bei deinen angeführten Beispielen. Der Faktor Zeit fehlt nur noch. Aus meinen eigenen Beobachtungen macht eine relativ kurze Zeitspanne von einer halben Stunde bis 1 oder 1,5 Stunden noch nichts aus. Ab zwei macht sich die Resistenz sowohl bei der Korrektur als auch beim Basal deutlich und auf Stunden deutlich bemerkbar.

    Easy come, easy go.


  • Hallo,
    ich habe seit über 30 Jahren Typ1 und behandle mit ICT ohne Pumpe.

    In welchem Alter war die Manifestation?

    Ich bin ziemlich gut eingestellt. Mein HBA1c liegt bei ca. 5,5 - 6,5. Ich spritze Humalog und Lantus. Ich messe 5 - 8 Mal am Tag, alles passt.


    Herzlichen Glückwunsch.

    Ich habe in meinem Urlaub bei meiner letzten Basalbestimmung ein paar Experimente gemacht.
    Bei MIR ist es so, dass eine BE meinen Zucker um 30-40mg erhöht. Ich habe einen Korrekturfaktor von 1, also 1IE senkt meinen Zucker wieder um 30-40mg.
    Wenn ich nun beispielsweise vormittags bei einem Zucker von 120mg 5 BE esse, spritze ich 10 IE Humalog und lande zwei Stunden später wieder bei 120mg. Spritze ich aber nicht, steigt mein Zucker auf ca. 270mg. Dann korregiere ich mit 5IE Humalog und lande kurze Zeit später wieder bei 120mg.
    Jetzt stelle ich mir die Frage warum ich doppelt so viel Insulin brauche, wenn ich direkt zur Mahlzeit spritze als wenn ich nachher korregiere.
    Diesen Versuch habe ich morgens, mittags und abends mehrfach wiederholt. Immer mit dem zur der Tageszeit gultigen Faktoren. Es ist immer das Selbe.

    Geh, wenn du zu einer insulinsensitiven Zeit einen Faktor von 2, 0 hast, kannst du nicht einen generellen Korrekturfaktor von 30 haben. Da stimmt etwas nicht.
    Also, mein Korrekturfaktor ist in der Früh 30, das bedeutet aber nicht, dass 1 BE meinen BZ um 30 mg erhöht. Es ist eher das doppelte also 1 BE erhöht den BZ nicht insuliniert um mind. 60 eher 100. Was hast du bei deinen Selbstversuchen gegessen?

    Warum brauche ich zu den Mahlzeiten doppelt so viel Insulin (BE-Faktor) als nacher bei einer eventuellen Korrektur?


    ... weil Korrekturfaktor nicht gleich BE-Faktor ist.

    Ich könnte auch einfach so weiterleben und therapieren, aber da ich ein allgemein skeptischer Mensch bin, interessiert mich eure Meinung oder Erfahrung zu diesem Thema.


    Deine Fragestellung ist spannend. Damit es aussagefähiger wird, braucht es ein paar mehr Infos.

    Danke schonmal.


    Danke dir.

    DanyKay

    Easy come, easy go.

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  • Ah noch was fällt mir ein. Applikationsart und Insulinmenge spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle bei BE-Faktoren.
    Meine BE-Faktoren haben sich seit CSII halbiert im Gegenzug zu ICT. Kleinere Mengen an Insulin werden auch schneller und zielführender verteilt.

    Easy come, easy go.