Basalratentest

  • Mir wurde halt vor einer Weile gesagt, diese Wirkung (gute Basalrate holt in der Nacht auch erhöhten BZ runter) könne man nur mit einer Pumpe - eben mit guter Basalrate - erreichen. Nicht aber mit ICT-


    Würde mich ja freuen, wenn ich das auch hinbekommen könnte.

  • Habt ihr dazu ein paar Artikel/Studien, in denen man das etwas detaillierter nachlesen kann?
    Sollte beides stimmen, fühle ich mich (mal wieder) abnormaler als ich eh schon bin. :) Komme mit einem Drittel der von Joa veranschlagten La-Dosen halbwegs glatt über den Tag, würde aber nie auf den Gedanken kommen, mir zum Schlafengehen noch eine Tüte [edit:]komplett fettfreie :) Chips ohne Bolus reinzustellen. :)


    Hallo,


    ja habe ich, aber ich kenne die Herkunft meiner Daten nicht mehr, hefte trotzdem mal 9 Patientenprofile, aufgezeichnet an 4 verschiedenen Tagen, an.
    Dort kann man vielleicht erkennen, dass die persönliche Lantus-Wirkung an unterschiedlichen Tagen deutlich schwanken kann.
    Und dass die Wirkdauer von einem Insulin sich von Patient zu Patient deutlich unterscheiden kann bei einer vergleichbaren Dosis.
    Auch die Wirkstärke unterscheidet sich deutlich bei unterschiedlichen Patienten.


    Die Datensätze werden sicherlich aus der Lantus-Zulassungs-Studie stammen.
    Man kann erkennen, dass deutliche Schwankungen normal sind.


    Im Weiteren wäre wirklich zu überlegen, ob die Menge an Eiweiß wirklich die Ursache für die Blutzuckererhöhung sein kann.
    Die Threaderstellerin, "tina737", schrieb, dass sie nur 125g Forelle (dazu?) gegessen hat, das sind nur ca. 130 kcal, wenn solch geringe Menge derartige Auswirkung hätten, dann wäre eine Therapie mit Werten nahe am Zielbereich extrem schwer bis gar nicht zu erreichen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass je eine (1) "normale" BE schon 100 kcal Fett/Eiweiß in die Bolusabdeckung mit einbezieht, sodass die Menge Forelle schon bei zwei (2) korrekt insulinierten BEs voll abgedeckt wäre, rein von der Theorie.


    Aber schaut man sich den BZ-Verlauf der Thread-Erstellerin (tina737) und das öffentliche gemittelte Lantus-Insulin-Profil an, dann steigt der BZ in der Zeit an, wo die Profilkurve langsam die stärkste Wirkung aufbaut, der BZ fällt dort ab, wo die Lantus-Dosis noch die volle Wirkung hat (siehe Dawnphänomen).
    Aber wenn man sich die tatsächlichen Wirkprofile aus den Studien anschaut, dann wird alles relativ.


    Dennoch - kann Eiweiß und Fett aus der Nahrung den BZ-Spiegel erhöhen, in diesem konkreten Fall erhöht haben, aber die Threaderstellerin schreibt von einem kontinuierlichen Problem. Kann Fett und Eiweiß ein kontinuierliches Problem sein, wenn kein Nüchternwert unter 135 mg/dl liegt und dies bei nur relativ geringen Fett- und Eiweißmengen?
    Schaut man sich die BZ-Kurve (alles immer gerechnet auf 70 kg Körpergewicht) an, dann steigt der BZ in der Phase an, wo die Vortags-Lantus-Dosis abfällt und sich die aktuelle Dosis erst aufbaut.
    Aus meiner Sicht könnte es vielleicht Sinn machen, wenn man den Lantus-Injektions-Zeitpunkt vorverlegt, konkret um die Zeit, bis das Lantus einen höheren Spiegel aufgebaut hat. Theoretisch sollten das ca. 4 Stunden sein, folglich könnte die Lantusinjektion um 18.00 Uhr einen besseren Nachtverlauf ergeben.
    Bitte beachten, das ist nur eine Überlegung, keine Empfehlung!!!
    Aber was ist, wenn ein Dawnphänomen die Erhöhung verursacht? Eine Hormonausschüttung, die den BZ-Spiegel kontinuierlich anhebt, aber durch eine kleine Restinsulin-Eigenversorgung abgefedert wird und nur leicht erhöhte produziert. Das würde erklären, warum der BZ wieder auf Normalstatus sinkt, wenn die Hormonausschüttung am späten Morgen wieder abfällt. Aber mit erloschener Eigenproduktion wäre dann das Lantus mit einem Dawnphänomen deutlich überfordert, aber das ist nur Spekulation.



    Thema Erfahrungen:
    Sicherlich muss ein Diabetiker Erfahrungen sammeln, aber muss ein Diabetiker auch zwangsweise schlechte bis Erfahrungen sammeln?
    Kann ein relativer Neu-Diabetiker keine Erfahrungen mit einer Pumpe sammeln?
    Reichen kurzzeitige Kenntnisse einer ICT Therapie zum Überbrücken eines Pumpenausfalls nicht aus?


    Viel Erfolg und mit Gruß

  • Stiller Teilnehmer,


    stell doch einfach mal die Frage andersrum:
    Will jemand, der erst so kurz Diabetes hat, überhaupt eine Pumpe? Du setzt einfach so voraus, dass jeder einfach so eine Pumpe haben möchte. Es gibt immer noch genügend Diabetiker, die sich ohne Pumpe besser fühlen, die mit der ICT zurecht kommen. Nicht jeder Diabetiker will im Leben unbedingt eine Pumpe. Jedem/Jeder das Seine/Ihre.
    Ist dem wirklich so? Hast Du tina737 danach mal gefragt? Ich habe nicht den Eindruck, dass sie eine Pumpe möchte. Noch nicht jetzt jedenfalls. Vielleicht oder vielleicht auch nicht in ein paar Jahren. Aber nicht jetzt!
    Also brauchen wir darüber gar nicht diskutieren.


    Helfen wir ihr lieber, ihren Diabetes kennenzulernen, mit ICT! Fangen wir nicht immer wieder mit der Variabilität der Resorptions- und Wirkzeit der Langzeitinsuline an! Es ist einfach müßig, darüber zu diskutieren.


    Gruss,
    Surferin

  • Hallo Ihr Lieben, vielen Dank für die vielen Antworten von Euch. Es wundert mich schon die ganze Zeit seitdem ich Insulin Spritze ( sind es jetzt schon 8 Wochen??) warum mein Nüchternwert so hoch ist. Über den Tag klappt es ja nun schon bissel besser ( außer mein Pp Wert mittags auf der Arbeit )
    Auch nach dem Abendessen ist der Wert bei mittlerweile bekannten Speisen akzeptabel. Frage mich wieso ich diese Anstiege über Nacht habe. Das mit der Lücke abends klingt für mich sehr logisch. Habe bislang den Basalratentest abends noch nicht geschafft - der fehlt noch in meiner Sammlung aber allein von den so gemessenen Werten muss es am Abend einen Anstieg geben.....
    Ich habe das Lantus nun heute auf 19 Uhr vorgezogen und beobachte die nächsten Tage wie es sich auswirkt. Ihr seid die Ersten, die es erfahren.
    In der Hoffnung auf einen besseren Nüchternwert ( seit 3 Tagen bin ich bei 175)