Alternative zum HDZ Bad Oeynhausen und Erfahrungen

  • Hallo in die Runde,


    leider habe ich momentan keinerlei Motivation, mich um meinen Diabetes zu kümmern. Da dieser Zustand (HbA1c um die 10) schon relativ lange andauert, hat mein Diabetologe einen einwöchigen stationären Aufenthalt in Bad Oeynhausen, im Herz- und Diabeteszentrum vorgeschlagen. Was in der Woche gemacht/geschult werden soll, wie sie aussieht, darüber bin ich noch nicht informiert. Mit 36 Jahren Diabetes hört man dort vermutlich nichts neues oder besonders interessantes.
    Ich würde lieber eine ambulante "Schulung" machen, aber das HDZ bietet angeblich nur vollstationäre Aufenthalte/Schulungen an.


    Mich interessiert nun brennend, wer schon mal dort war und welche Erfahrungen ihr da gemacht habt.
    Gibt es alternativen zu Bad Oeynhausen?



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Hallo,


    in Oeynhausen wärst du gut aufgehoben. Und um neue Motivation zu bekommen und Leute kennen zu lernen ist es vollstationär echt empfehlenswert.


    Man muss natürlich wollen, ansonsten kann die Schulung auch nichts bewirken.


    Ambulant gibt es ja meist in den Praxen Schulungen, aber für einen Neuanfang kann ich Oeynhausen empfehlen.


    Die Ärzte und das Pflegepersonal sind super. Hast du noch spezielle Fragen?

    Liebe Grüße
    Laila

  • War nach der Manifestation durch einen anderen Umstand auch da. Eigentlich hätte ich das auch gerne beim Doc vor Ort gemacht.


    Grundsätzlich sind die Ärzte da natürlich vom Fach, es gab die Kurse ala was darf ich so Essen samt Einzelgespräch, wo sollte ich mich in Acht nehmen, Sport, was mach ich bei einer Hypo usw. Ob die jetzt wirklich besser als die Auffrischungskurse bei meinem Schwerpunkt-Doc waren... glaube ich eher nicht.


    Die Momente, die mir gefallen haben, waren bei/nach dem gemeinsamen Essen in der Kantine oder draußen in der Sonne (es war Mai). Also Austausch mit anderen Leuten und halt nicht mit Ärzten. Eine Messung wird so alle 3 Stunden gemacht. Dann spritzt Du nach Plan und latscht zum Essen oder so. Es gibt da einen kleinen Shop, TV/Radio auf den Zimmern... das übliche halt. Zum Ort selber kann ich leider nicht so viel sagen, konnte damals ein paar Wochen wegen einer OP schlecht gehen und den entsprechend nicht erkunden.


    Allerdings war es bei mir auch so, daß Du effektiv nur 2,3-4 Termine (also 3-4 Stunden Programm) am Tag hast und dann muss man sich selber was suchen oder eben selber mit den Leuten quasseln. Das fand ich für mich etwas doof, wenn man lieber zu Hause wäre. Vielleicht lässt sich das ja etwas komprimieren oder es gibt mittlerweile mehr zu tun.


    Bei mir haben Sie - nachdem ich gesagt habe, daß ich am Wochenende raus will, etwas mehr gemacht als ein Termin am Morgen und einen am Nachmittag. Die Ärzte haben mir die Sachen damals verständlich erklärt.

  • Ich habe nun zwischenzeitlich beschlossen selbst zu versuchen, die Einstellung zu verbessern. Ich möchte ungern übers WE in der Klinik "versauern". Zudem habe ich die Befürchtung, dort altes Wissen vorgekaut zu bekommen - das vertrage ich momentan überhaupt nicht.



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Hallo,


    auch ich kenne dieses Zentrum, und ich denke, dass deine Entscheidung, "Bratbäcker", wohl überlegt und richtig ist.
    Sicherlich hilft eine Klinik - eine fachlich Unterstützung - der Motivation auf die Sprünge, ein kleiner Anstoß sozusagen.
    Aber wie lange hält dieser kleine Anstoß wirklich vor?
    Ich habe mir vor einiger Zeit die gleiche Frage stellen müssen, meine Motivation war auch verschwunden, wobei mein HbA1 deutlich besser war.
    Ich habe mich nicht entscheiden müssen eine Klinik zu besuchen, aber ich habe mich doch verbessern wollen, die Therapie lief, aber nicht wirklich optimal. Ich habe eher aufpassen müssen, dass die Therapie-Ungenauigkeiten nicht ausarteten.
    Ich habe die Therapie also nicht gesteuert, sondern bin der Therapie mit Korrekturmaßnahmen hinterher gelaufen.
    Ich meine, dass diese mangelnde Motivation ein Form von Erschöpfung-Symdrom ist, welches mittlerweilen auch gezielt von Fachärzten mit dieser "Coping-Schulung" behandelt wird.


    Wie auch immer, du hast konkret nach Alternativen gefragt, und ich möchte nur schreiben, was ich gemacht habe:
    Ich habe mir ein kleines Fachbuch gekauft und mich damit beschäftigt.
    Diese Beschäftigung war Motivation genug für mich.
    Ich kann feststellen, dass es heute besser und einfacher läuft, genauer: die neue Präzision macht die Sache, die Therapie, einfacher. Wenn etwas einfacher oder vielleicht logischer wird, dann ist man vielleicht motivierter, nimmt die ganze Sache nicht (mehr) so schwer.
    Ich bin überzeugt, dass dich vielleicht etwas andere Therapie-Ansätze, genau wie mich, auch (neu) motivieren können.
    Ich muss gestehen, dass mich das alte Wissen auch gelangweilt hat.


    Mit Grüßen

  • Bad Lauterberg scheint einiges mehr an Schulungen zu bieten als Oeynhausen.


    Die Dia-Beraterin meines Diabetologen möchte, dass ich eine Art Tagebuch über meine Gedanken zum Diabetes führe. Habe ich noch nie gehört bzw. gemacht, ist neu für mich.
    Ich werde mir jetzt also zu den Werten noch Notizen über meine Gedanken über den Diabetes machen.


    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • ...


    Die Dia-Beraterin meines Diabetologen möchte, dass ich eine Art Tagebuch über meine Gedanken zum Diabetes führe. Habe ich noch nie gehört bzw. gemacht, ist neu für mich.
    Ich werde mir jetzt also zu den Werten noch Notizen über meine Gedanken über den Diabetes machen.


    ...

    Hallo,
    diese Art von Unterstützung geht in Richtung Coping-Schulung, gerade bei langjähriger Erkrankungsdauer kann man die Motivation verlieren und die soll wieder eingefangen werden.


    Mit Grüßen