Langwirksame Insulinanaloga - Vorbericht des IQWiG

  • Hallo


    und weiter gehen die Aktivitäten des IQWiG:



    <h1>28.03.2008
    Langwirksame Insulinanaloga bei Typ-2-Diabetes: Vorbericht erschienen</h1>
    Datenlage
    auch unter Einbezug noch nicht veröffentlichter Informationen
    unzureichend / Keine Belege für Vorteil gegenüber Humaninsulin
    Das
    Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
    (IQWiG) hat am 28. März 2008 die vorläufigen Ergebnisse der
    Nutzenbewertung von langwirksamen Insulinanaloga zur Behandlung des
    Diabetes mellitus Typ 2 veröffentlicht. Damit beginnt eine Frist von
    vier Wochen, in der interessierte Personen und Institutionen
    schriftliche Stellungnahmen abgeben können.


    Der Vorbericht ist Teil eines umfassenden Auftragspakets des
    Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), mit dem wichtige
    Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Diabetes bewertet werden sollen.
    Bereits abgeschlossen sind die Expertisen zu kurzwirksamen
    Insulinanaloga bei 'Diabetes mellitus' Typ 1 und Typ 2.


    Langzeiteffekte sind nicht ausreichend untersucht


    Für die Bewertung der langwirksamen Analoginsuline haben die
    Wissenschaftler nach Studien gesucht, die entweder einen der beiden zur
    Behandlung des Typ-2-Diabetes derzeit zugelassenen Analog-Wirkstoffe
    (Insulin Glargin und Insulin Detemir) mit Humaninsulin vergleichen oder
    den Nutzen der beiden 'Analoga' gegeneinander abwägen.


    Nach Auswertung von insgesamt 15 klinischen Vergleichen kommen sie
    zu dem vorläufigen Ergebnis, dass Belege für einen Vorteil der
    Insulinanaloga gegenüber dem herkömmlichen Humaninsulin bislang fehlen.
    Mögliche Nachteile lassen sich nicht ausschließen, weil diese bisher
    nicht ausreichend untersucht wurden. Auffällig ist, dass in Studien zum
    Vergleich von Insulin Glargin und Humaninsulin die Präparate anders
    eingesetzt wurden, als es bei der Versorgung von Diabetes-Patienten in
    Deutschland allgemein üblich ist.


    Auch im direkten Vergleich untereinander schneidet keines der beiden
    Analog-Präparate eindeutig besser ab. Bei einigen Zielgrößen liegen
    keine mit hinreichender Sicherheit interpretierbaren Daten vor, bei
    anderen sind die Ergebnisse widersprüchlich. Obwohl das erste
    langwirksame Analogpräparat bereits vor sieben Jahren auf den Markt
    kam, fehlen klinische Vergleiche mit einer Laufzeit von über einem
    Jahr. Deshalb ist es generell nicht möglich, den Langzeitnutzen oder
    -schaden abzuschätzen.





    Hersteller stellten bislang unpublizierte Daten bereit


    Beide Hersteller langwirksamer Insulinanaloga, die Firma Sanofi
    Aventis (Insulin Glargin) und die Firma Novo Nordisk (Insulin Detemir),
    haben sich während der Berichtserstellung bereit erklärt, dem IQWiG
    zuvor unpublizierte Daten zur Verfügung zu stellen. Angaben, die das
    IQWiG daraufhin erbat, wurden geliefert. Die Hersteller haben überdies
    zugestimmt, dass diese Daten im Vorbericht dokumentiert werden können.
    Teils handelt es sich dabei um noch gänzlich unveröffentlichte Studien,
    teils um zusätzliche Informationen (Studienberichte) zu bereits
    publizierten klinischen Vergleichen. In den Vorbericht konnten somit in
    großem Umfang bis dato öffentlich nicht zugängliche Daten einfließen.


    Zum Ablauf der Berichtserstellung


    Die erste Version des Berichtsplans war Mitte Oktober 2005
    publiziert worden. Ende Juni 2007 folgte ein Amendment. Zu der Version
    1.0 des Berichtsplans und dem Amendment konnten Stellungnahmen
    eingereicht werden. Unklare Aspekte aus diesen Kommentaren wurden am
    30. August 2007 in einer wissenschaftlichen Erörterung mit den Autoren
    diskutiert. Anschließend wurde ein überarbeiteter Berichtsplan (Version
    2.0 vom 21.01.2008 erstellt und - gemeinsam mit den Stellungnahmen und
    deren Würdigung in einem gesonderten Dokument - im Internet publiziert.

    Süsse Grüße von dolce!
    :love:




    "Ich kann, weil ich will, was ich muß"

    (Immanuel Kant)

  • Hi,


    bin mal gespannt wie das da weitergeht.
    Jedenfalls hab ich heute Vormittag noch mal ne Ration Apidra (Glulisin) und 'Lantus' (Glargin) in der Apo abgeholt, die mich zumindest über das nächste Quartal bringt.


    Wobei die Apothekerin gemeint hat, dass die GEK da wohl schon einen Rabattvertrag abgeschlossen hat. :S


    Schau mer mol....


    Marko

  • Tuts ja auch, mit 3-4 mal Protaphane geht alles....
    die nächste Frage wäre dann "WIE?"


    :D


    Mit einer großen Kostenexplosion im Gesundheitswesen.
    Wenn es wirklich zu einer zu einem Ausschluss von Langwirkendem Analogs für Typ 1 kommt wird das für die GEK sehr teuer.
    Aufgrund von DMP ist dann bei jedem der Betroffenen eine Pumpe zu zahlen.


    Allerdings habe ich so aus dem verlinktem Dokument nicht herausgelesen das die Langwirkendem Analogs gekippt werden sollen.


    Grüßle


    Norbert

  • Uuuups, wer lesen kann ist klar im Vorteil... :whistling:


    *duckundweg*

    Ja, schon richtig, zunächst geht's mal wieder um Typ 2. Aber glaubt doch nicht allen Ernstes, dass es bei Typ 1 anders verlaufen wird. Siehe auch Verfahren für kurzwirksame Insuline!

    Süsse Grüße von dolce!
    :love:




    "Ich kann, weil ich will, was ich muß"

    (Immanuel Kant)

  • [quote='Coffeequeen',index.php?page=Thread&postID=51269#post51269]
    Allerdings habe ich so aus dem verlinktem Dokument nicht herausgelesen das die Langwirkendem Analogs gekippt werden sollen.


    Das ganze hat nur einen Sinn, eine Kosten/Nutzen Bewertung der Insuline die Möglichst schlecht ausfällt. Um die Preise für die Festpreise für die Medikamentengruppe möglichst gering ausfallen zu lassen. Dazu müssen aber alle Medikamente dieser Gruppe bewertet werden. Genau da sind wir jetzt mitten drin.


    Das ist genau so als wenn man sich ein T-Shirt kauft und erstmal nach Fehlern sucht um den Preis drücken zu können.


  • Ich frag mich grad, warum ich noch lebe .... ?(


    Vielleicht fragst Du besser, warum Du noch mit einer Pumpe lebst. :rolleyes:
    Folgen wir mal der bisherigen Logik der BMG/OQWG-Logik, dürfte der nächste Bericht des Institutes sich der Frage annehmen, welche Vorteile CSII gegenüber einer Therapie mit 'NPH' und Humaninsulin hat.


    Und wenn Du Dir mal die bisherige Herangehensweise der Herren- und Damenschaften anschaust, brauchst Du wohl keine große Phantasie zu bemühen, um das Ergebnis vorherzusehen.


    Gruß
    Joa