Machte schon jemand eine Pumpen-Neueinstellung mit dem Real Time System von Medtronic?

  • Hallo!
    Eigentlich hätte ich gestern so einen Minilink gesetzt bekommen sollen, leider hat das Ladegerät nicht mehr funktioniert, so konnte ich nicht angeschlossen werden und die Dame musste wieder unverrichteter Dinge fahren. Als "Entschädigung" darf ich später einmal bei langer sportlicher Betätigung mich kontinuierlich messen lassen. (kostenlos übrigens alles)


    Am 8.8.08 bekomme ich dann endlich die Pumpe im KH und da werde ich dann gleichzeigit an das RealTimeSystem wieder angeschlossen. Ich hoffe somit, dass ich wirklich wieder nach einer Nacht im KH heimgehen kann. Hat jemand bei der Einstellung mit Hilfe des Minilinks schnell eine gute Einstellung hinbekommen?


    LG Chris

  • Hat jemand bei der Einstellung mit Hilfe des Minilinks schnell eine gute Einstellung hinbekommen?
    LG Chris


    Ich bin der Ansicht, dass die Verwendung eines CGMS gegenueber dem normalen Verfahren mit frequenten Messungen, prä- und postprandial, nuechtern und ansonsten mindestens alle 3h round the clock, keine nennenswerten Vorteile bringt. Eher den Nachteil, dass man die Nachtmessungen dem Sys ueberlaesst und dadurch versaeumt, zeitnah sinnvolle Korrekturmaßnahmen anzuwenden.


    Und der Nachtverlauf ist das A und O jeder Einstellung.
    Ansonsten sollte aber bei Dir die Einstellung eh keine groesseren Probleme bereiten? Wegen der austarierenden Eigenproduktion als Typ 3-MODY.


    Viel Erfolg denn auch, und einen prima Pumpenstart!


    Gruß
    Joa

  • Ich erinnere mich, dass du mal erwähnt hattest, dass du dir so ein ding gekauft hast. Bist du nicht zufrieden damit. Währe ja mal interessant zu wissen.

    Grüße Sebastian

  • Zitat von sebastian83;220434

    Ich erinnere mich, dass du mal erwähnt hattest, dass du dir so ein ding gekauft hast. Bist du nicht zufrieden damit. Währe ja mal interessant zu wissen.


    Mal eine Kurzantwort.


    Das Ding tut schon gut, was man von ihm erwarten darf.
    Es gibt ein paar Haken oder Ösen, von denen die Kostenfrage sicher am Meisten hervorsticht. Auch wenn das Abbott System diesbezüglich gegenüber Medtronic die Nase (noch) recht weit vorn hat.


    Mit CGMS ist auf alle Fälle bei den meisten Diabetikern ein Verbesserung, oder auch deutliche Verbesserung des 1c so gut wie sicher. Das liegt am permanenten Feedback, das beim Navigator ebenfalls um einiges besser dasteht, als bei RT-Sys von Medtronic.


    Zusammenhänge oder Verläufe werden mit Hilfe eines CGMS sicherlich deutlicher, auch wenn ich da meinerseits keine unerwarteten Überraschungen bemerkt habe.


    Beim Navigator führt meinerseits zur Abwertung, dass das Gerät noch zu voluminös ausfällt. Wie sich das bei Nutzung vom RT-Sys gestaltet, entzieht sich meiner Erfahrung.


    Ebenfalls scheint mir die Gewebebelastung/-zerstörung beim Navigator merkbar höher, als bei einem Insulinkatheter. Sowohl durch die kantigere Sensorform, als auch durch die vermutet größerer Bewegungsübertragung des aufgeklebten Gesamtsys auf den Sensor im Gewebe.


    Im Unterschied zum RT-Sys kann der Navigator aber auch am hinteren Oberarm plaziert werden (Default-Plazierung). Somit wird der für die Insulinresorption relevante Bauchbereich ggf. verschont.


    Letzlich und zusammenfassend: Man kann sich an so ein Teil recht schnell verdammt gewöhnen.
    Das sprengt dann aber leider auch ähnlich schnell mal den eigenen finanziellen Rahmen.
    Eine gewisse eigene Leistung an Knete ist es aber allenfalls wert. Wenn man es denn leisten kann.


    Allerdings, und wie bereits oben erwähnt, mit diszipliniert häufigen Messungen, und auch noch Wecker über die Nacht hie und da, kann man sich die Ausgaben tatsächlich im Normalfall ersparen. Und selbst für eine eine Pumpeneinstellungsphase, wie bei Chris, braucht man ein CGMS keineswegs zwingend.


    Gruß
    Joa


    Ups, die "Kurzantwort" ist ja schon wieder ein halber Roman geworden. :-O

  • Habe beide Systeme. Hatte in meinem Urlaub dann aber nur den Navigator mitgenommen, da die Sensoren nicht gekühlt werden müssen. Nunhatte ich leider das Pech, daß sich der Kleber des Sensors in der Hitze durch Schweiß löste.Habe dann die Messung aufgegeben, da die Hotline von Abbott keinen praktikablenTip hatte. Da ich seit nun 3 Jahren an die kontinuierliche Messung gewöhnt bin, habe ich ständig die BZ - Messung mit den "normalen" Geräten vergessen. So habe ich in den 3 Wochen ca. nur 6 mal meinen BZ gemessen.
    Habe danach dann mal testweise meinen HBA1c bestimmen lassen, und siehe da, er wich nicht ab. Man lernt also unter der kontinuierlichen Messung so viel über sich, daß man auch ohne Messung zeitweise klar kommt.
    Es grüßt
    Holger

  • Zitat von Joa;220461

    Allerdings, und wie bereits oben erwähnt, mit diszipliniert häufigen Messungen, und auch noch Wecker über die Nacht hie und da, kann man sich die Ausgaben tatsächlich im Normalfall ersparen. Und selbst für eine eine Pumpeneinstellungsphase, wie bei Chris, braucht man ein CGMS keineswegs zwingend.


    Ich denke besonders in der Pumpeneinstellung und bei der Basalrateneinstellung / -prüfung ist ein CGMS egal von welchem Hersteller sehr sinnvoll. Man spart sich die ständigen BZ Profile, kann sich das Fasten sparen und hat dennoch eine perfekte Überischt auf den BZ Verlauf.
    Besonders bei den Nachtwerten bietet es Vorteile, durch das Wecken und die unterbrochene Schlafphase ist der Stoffwechsel gestört somit ist es nicht "der" Blutzuckerverlauf als wenn man hätte durchgeschlafen.

  • Hallo Richard,

    Zitat von DiabTeen;222471

    Ich denke besonders in der Pumpeneinstellung und bei der Basalrateneinstellung / -prüfung ist ein CGMS egal von welchem Hersteller sehr sinnvoll.


    Das es sinnvoll und auch bequem ist, steht sicherlich außer Zweifel.

    Zitat

    ...Man spart sich die ständigen BZ Profile,...

    nee, die spart man nicht, aber sie werden kontinuierlich vom GGMS geliefert. Was man spart ist das Stechen und händische Messen und Notieren.

    Zitat

    ... kann sich das Fasten sparen und hat dennoch eine perfekte Überischt auf den BZ Verlauf.

    Na ja, das Fasten oder nicht hat nix mit dem CGMS zu tun. Entweder man, bzw. Doc, kann Profile werten, oder man/Doc kann nicht. Egal ob angemessen frequente Eigenmessung oder CGMS.
    Auch wenn ein CGMS ein weniger störanfälliges Dauerfeedback liefert.

    Zitat

    Besonders bei den Nachtwerten bietet es Vorteile, durch das Wecken und die unterbrochene Schlafphase ist der Stoffwechsel gestört somit ist es nicht "der" Blutzuckerverlauf als wenn man hätte durchgeschlafen.

    Das wage ich mal in Zweifel zu ziehen. Zumindest wenn der Mensch nicht nach dem Messen erst mal längere Zeit wach ist und erst mal im Bett liest oder sonstwas außerhalb des Bettes anstellt. (siehe Aufstehphänomen)


    Allerdings sehe ich natürlich auch den größten Nutzen in einem ungestörten Nachtverlauf. Zumal ich Wecker sowas von ignorieren kann ... fast unglaublich! Und ganz besonders mit einem BZ von 30 mg/dl. :eek:


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;222476

    nee, die spart man nicht, aber sie werden kontinuierlich vom GGMS geliefert. Was man spart ist das Stechen und händische Messen und Notieren.


    Das meinte ich ...

    Zitat von Joa;222476

    Na ja, das Fasten oder nicht hat nix mit dem CGMS zu tun. Entweder man, bzw. Doc, kann Profile werten, oder man/Doc kann nicht. Egal ob angemessen frequente Eigenmessung oder CGMS.Auch wenn ein CGMS ein weniger störanfälliges Dauerfeedback liefert

    Ich denke ein guter Doc kann anhand eines normalen Profils rückschlüsse ziehen was Basal / Bolus angehen wenn in dem Fall BE und IE gut dokumentiert sind. Da man in der Auswertung sehr gut den Anstieg und auch den Abfall des Glucose Wertes erkennen kann. Klar sollte man immer mehrer Tage übereinander legen um evtl. Ausreißer zu erkennen.


    Zitat von Joa;222476

    Das wage ich mal in Zweifel zu ziehen. Zumindest wenn der Mensch nicht nach dem Messen erst mal längere Zeit wach ist und erst mal im Bett liest oder sonstwas außerhalb des Bettes anstellt. (siehe Aufstehphänomen)


    Es kommt auch auf die Schlapfpahse an in der man sich befindet. Hatte mich auf dem DDG mit einigen Ärzten darüber unterhalten und die waren ebenfalls dieser Meinung. Bei mir konnte ich zumindest selbst feststellen das die Werte anders sind im Vergleich zum Durchschlafen, bei einem etwa gleichen Wert vorm Schlafen ... Würde mich mal interessieren wie es bei dir ist, könntets ja mal den Vergleich mit CGMS machen mit wecken und ohne.


    Auch in einer aktuellen Studie wurde alle paar Wochen eine CGMS angelegt um ein 3 Tagesprofil zu schreiben, dafür wurde dann auf die Tagesprofile mit Nachtwert verzichtet (Vor/Nach Frühstück, Vor/Nach Mittag, Vor/Nach Abendbrot, vorm Schlafen, 3 Uhr).
    Da leider kein Vergleich stattfand kann ich zumidest da nichts zu sagen was besser ist oder nicht. Fand es aber schon einmal sehr gut das in Studien aus das CGMS zurückgegriffen wird (es war keine CGMS Studie ;) ).