DMP — Anschreiben der TK

  • Ich möchte vorausschicken, dass ich niemandem Fehler unterstelle und ich nicht ausschließen kann, etwas falsch verstanden zu haben. Alle beteiligten haben sich sehr höflich und entgegenkommend gezeigt.
    Ich hatte gestern ein Schreiben der TK im Briefkasten, die mich darin darauf hinweist, dass keine Folgedokumentation für das DMP für zwei Quartale vorliegen würde und ich, so ich denn „zahlreichen Vorteilen profitieren“ wollte, ich mich doch bitte nochmals anmelden solle. Sie hätten versucht mich telefonisch zu erreichen, was ich nicht in Abrede stellen möchte, und mich dabei nicht erreicht, was der Fall ist. Ich solle mich doch mal melden. Eine Erklärung zur Teilnahme am DMP liegt dem Schreiben bei.
    Nun halte ich meinen Diabetologen soweit ich das beurteilen kann für einen ordentlichen Menschen und würde ihm nicht so ohne weiteres Unterstellen, die geforderte Folgedokumentation so einfach zu vergessen. Auch teilt mir mein Terminkalender mit, dass ich in den fraglichen Quartalen zweifelsfrei beim Arzt war, so dass ich mich zur Klärung gleich an die TK mittels der freundlicherweise gebührenfreien Nummer wendete.
    Der Herr am Telefon bat auch, nachdem ich ihm oben genannten Sachverhalt erläutert und mein Vertrauen in die Zuverlässigkeit meines Diabetologen zum Ausdruck gebracht hatte sogleich mir den Hintergrund zu erläutern. Seinen Ausführungen zufolge hat die TK ein neues Computersystem seit Anfang des Jahres und dabei sei wohl ein gewisser Datenschwund aufgetreten. Da wir zur Zeit die Datenbank meines Arbeitgebers auf ein Produkt aus Walldorf umstellen, ein Umstand, den ich absolut nachvollziehen kann.
    Auf den impliziten Vorwurf im Anschreiben, nicht beim Arzt gewesen zu sein, bzw. letzterer wäre seiner Dokumentationspflicht nur ungenügend nachgekommen angesprochen erwiderte er gleich, dass das ja nicht so gemeint gewesen sei. Dann habe ich direkter gefragt:
    –Also haben Sie einen Fehler gemacht, den ich jetzt helfen soll zu beseitigen?
    –Nein, also ganz so ist das ja nicht.
    Na gut, lassen wir das. Ich werde jetzt die Erklärung unterschreiben und abgeben. Mir bleibt nur die Frage: Für wie blöd halten die mich eigentlich?

    Sebastian




    Nachtrag: eben habe ich mit der Praxis gesprochen. Es scheint, als hätte der freundliche Herr ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert, da die Information mit dem Computersystem noch nicht allgemein bekannt ist. Zumindest mein Diabetologe wusste bis eben noch nichts, hat aber rund 500 "Neu"anträge auf dem Tisch.

  • Zitat von SebAn;221567

    Ich hatte gestern ein Schreiben der TK im Briefkasten, die mich darin darauf hinweist, dass keine Folgedokumentation für das DMP für zwei Quartale vorliegen würde und ich, so ich denn „zahlreichen Vorteilen profitieren“ wollte, ich mich doch bitte nochmals anmelden solle.


    heißt das im klartext, dass diabetiker, die nicht beim dmp mitmachen oder mal ein quartal auslassen, sachen von der krankenkasse verweigert bekommen (pumpe,...), oder was ist mit den zahlreichen vorteilen gemeint?

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Irgendwie kommt mir der Beitrag bekannt vor :P


    Ich halte leider immer noch nichts vom DMP, Krankenkassen bekommen dafür Geld, die Ärzte und die Patienten ab und zu paar "Prämien".
    Ist ein gutes beispiel wie viel Wert die GKV auf die Daten legt, wen sie nicht weg kommen, laden sie evtl. demnächst noch online und jeder kann meine Werte sehen ...Arbeitgeber, Nachbaren


    Tja da verzichte ich lieber auf die Prämien und weiß wo meine Daten landen, spart zudem die unnütze bürokratische Arbeit ^^

  • Neu ist das ja nicht. Im Prinzip läuft es, dass der Arzt die DMP-Unterlagen ausfüllt und seit Juli online übermittelt. Insgesamt bestehen die DMP-Unterlagen aus mehreren unterschiedlichen Formularen.
    Die Daten gehen aber nicht direkt an die Krankenkasse sondern laufen über Datenstellen, werden dort zusammengefasst und in ein einheitliches Datenformat übertragen. Von dort erfoglt die Weiterleitung an die Krankenkasse bzw. die von der Krankenkasse mit der Versorgung beauftragten unternehmen.
    Viele Kassen wickeln die Programme nicht selber ab sondern haben sich dafür Dienstleister wie z.B. Accenture ins Boot geholt.
    Bei den ganzen Datenwegen gehen natürlich gern mal Daten verloren, so wie in Deinem Fall.
    Nach der Gesetzgebung wirst Du automatisch aus dem DMP-Programm ausgeschrieben wenn eine bestimmte Anzahl an Dokumentationen fehlt (ich meine es dürfen nicht mehr als 2 Dokus fehlen bzw. 2 aufeinanderfolgende).
    Der Datenverlust ist leider im DMP zur Normalität geworden. Zu Beginn sind zehntausende Datensätze verschütt gegangen. Damals wurden die händischen Dokupapiere noch eingescannt und dann weiterverarbeitet. Die Fehlerquote kann sich wohl jeder ausmalen.

  • Traurig ... ich sehe was hier in der Klinische Forschung (Pharma Studien) los ist ... Verlust darf es keinen geben und Eingabefehler max 5 bei 10.000 Werten ... alles was irgendwie auffällig ist wird nachgefragt.


    Aber da liegen halt die Unterschiede, ich habe da echte Bedenken was den Datenschutz angeht ... wie werden die Daten übermittel von A nach B :confused: