Im unterdessen geschlossenen Thread "Wer behandelt nach den Teupe-Regeln" ergab sich ja mal wieder so eine contra/pro Teupe-Situation.
Für Neueinsteiger in das Thema "Teupe" als Info:
Dr. Teupe hat seit 1992 das Diabetes Dorf Althausen aufgebaut, wo insbesondere Typ 1 Diabetiker eine Neu- oder Ersteinstellung, vorrangig mit der Insulinpumpe machen können und die mit Sicherheit intensivste und fundierteste Gruppenschulung erhalten, die es in Deutschland und sicher auch weit darüber hinaus gibt.
Da die Althausen Seiten nicht so sehr viel Information hergeben, kann man sich ein differenzierteres Bild auf den Seiten von Matthias Chrostek machen. Wo auch ein recht umfangreicher Teil der Schulungsinhalte zu erlesen ist.
Da das vorgehende Thema geschlossen wurde, blieben dort einige Fragen offen, auf die ich hier doch nochmal eingehen möchte.
Zitat von Fragile Soul78Hmm, dieser Dr. Teupe scheint ja die Gemüter ordentlich zu erhitzen und viele Diabetiker in zwei Lager zu spalten.
Ja, so geschieht es häufig. Das müssen wir jetzt aber nicht durchanalysieren, glaub ich mal?
Zitat von Fragile Soul78Was mich selber aber in's Grübeln bringt: Wenn dieser Herr Doktor doch so toll ist, wieso wird dann beispielsweise ein Antrag auf Kostenübernahme für eine Schulung in diesem Diabetesdorf von verschiedenen Krankenkassen so rigoros abgelehnt? Wenn doch die Ergebnisse so superklasse sind, die Diabetiker danach sehr viel besser zurechtkommen...
In der aktuellen Lage der Gesundheitsreformpolitik kannst Du diese Frage in ähnlicher Weise auch auf die Kostenübernahmen von Insulinpumpen oder auch Analoga anwenden. Da wird halt nicht nach Sinn oder Unsinn gefragt. Nur wer genug Ablehnungen vorweist, hat Aussicht auf Beförderung? Oder so ähnlich...
Es ist auch zu beachten, dass die Schulung in Althausen als ambulant gilt, sozusagen mit gesonderter Unterkunft und Verpflegung am Schulungsort. Anders wäre das ganze Projekt nicht zu realisieren gewesen, weil es dann als Klinik geführt werden müsste. Was entsprechend die Bau- und Unterhaltungskosten exorbitant erhöht hätte.
Immerhin haben ja etliche KVen, insbesondere des direkten Einzugsgebietes, sich zu Vereinbarungen bereit erklärt, die Schulung mit den Kosten der Unterkunft, als Maßnahme analog einer stationären Klinikbehandlung im Paket zu übernehmen.
Wenn von Ablehnungen der Kassen die Rede ist, betrifft das in aller Regel nicht die Kosten der Schulung selber, die wird nämlich als Leistung durchaus übernommen. Vielmehr betrifft es die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Da wird dann argumentiert, dass es ja schließlich in aller Regel die Möglichkeit DMP-qualitätsgesicherter ambulanter Schulungen auch in Wohnortnähe gäbe, die gefälligst in Anspruch zu nehmen sind.
Und nun erkläre mal einem Sachbearbeiter oder Gruppenleiter Deiner KV, dass er da Schwachfung entschieden hat.
Wer bereit ist, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, ca. 1300,- Euro, selber aufzubringen kann in aller Regel trotzdem hinfahren. Das ist natürlich ein deftiger Happen und für Hartz IV Empfänger grundsätzlich nicht leistbar. :mad:
Ärzte, Außendienstler, DiabetesberaterInnen, die aus fachlichem Interesse hinfahren werden als Diabetiker sicher zusehen, den Aufenthalt über ihre KV zu decken, bekommen es vom Arbeitgeber (anteilig), oder zahlen halt auch schlicht selber alles.
Hier mal ein der Link zu einem Althausen-Bericht aus diabetologischer Perspektive.
Zitat von Fragile Soul78Bei vielen Kommentaren, die ich (in anderen Plattformen) gelesen hab, kommt es mir so vor, als ob dieser Mann sowas von in den Himmel erhoben wird, teilweise wird er als Gott bezeichnet, sorry das ist krank.
Na ja, ist schon Shit, wenn eine Schulung zu vielen Teilnehmern ein Gefühl der unerwarteten Erkenntnis vermittelt. Vielleicht wäre es sinnig den Gehalt deutlich zu mindern, damit hinterher alle auf dem Teppich bleiben?
Ansonsten die Frage, ob Du das Gott-Zitat in diesem Forenthread gefunden hast? Wäre es so, könnte ich das jedenfalls nicht als krankhaft identifizieren.
Dirk, mit Deinem längeren und glühenden Contra-Teupe-Beitrag auf der zweiten Threadseite hast Du ja mal richtig losgelegt. [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/anim/schilder/respekt2.gif]
Zitat von DirkIch kenne aus verschiedenen Foren im Internet DocTeupe Diabetiker die nach seiner Schulung noch zich Wochen Kontakt per Email und Telefon zu ihm haben.
Ich kenne DocHaak Diabetiker, bei denen das nicht anders ist.
Weil das gehört sowohl zum Konzept der DK Bad Mergentheim, wie auch bei Teupe. Und das kann ja auch nicht verwundern, weil es doch das olle und gute Teupe-Bergis-Konzept ist, eine Nachbetreuung und weitere Einstellungsbegleitung anzubieten. Wenn man sich mal dk-Protokoll und Teupe-Tapete für Sidiary anschaut, kann man noch unschwer den gemeinsamen Ursprung erkennen, welcher das von Teupe als Oberarzt für die Pumpengruppe der DK entwickelte Protokoll ist. Die Protokolle werden dann per Fax, Modem oder Mail zur Telefonsprechstunde zugeschickt, so dass der Arzt diese bei der tel. Beratung vor sich zu liegen hat.
Wobei Teupe das noch erweitert hat, da er auch die durchgehende diabetologische Betreuung anbietet. Also bei ihm kann man auch nach Jahren noch weiter im Kontakt sein, wie Du weißt.
Zu den anderen Aspekten von irgendwelchen Forendiabetikern die Du kennst, kann ich nix sagen, weil ich die jeweiligen Verhältnisse nicht kenne. Irgendwas läuft da möglicherweise schief, es fragt sich nur was.
Zitat von Dirk... Also KANN es nicht sein das man mit einem Therapieleitfaden alle Diabetiker gleich behandeln kann. Fett müsst ihr reinrechen - unbedingt !!!
Ich habe den leisen Verdacht, dass Du Dich bislang nicht wirklich mit der Frage des Insulinbedarfes für Fett und Eiweiß befasst hast?
ZitatIch berechne aber nie Fett und bei mir passt es trotzdem immer. Wie also kann das sein ?
Das kann ich Dir nicht sagen, weil ich Deine Verhältnisse nicht kenne.
Allerdings kann ich Dich da ein wenig trösten, ich berechne Fett und Eiweiß auch nur seeehr selten. Allenfalls schätzte ich so über den Daumen, wenn ich meine es wäre zweckmäßig dieses zu tun.
Nun aber zu Deiner Frage!
ZitatReagiert mein Körper evtl anders?
Nein! Zumindest vermute ich, das. Es sei denn Du hättest einen komplett anaeroben Stoffwechsel. Aber dann wäre mir sicher auf einem Forentreffphoto die Methangasflasache auf Deinem Rücken, mitsamt Atemgerät aufgefallen.
Kleine Rätselfrage dazu:
Wie kamen die früheren Eskimos im arktischen Winter an die lebensnotwendige Glucose? Wo doch am Polarkreis der Maisanbau schon im Sommer nicht ganz einfach war?
Und der Mensch, auch als Inuit, braucht schon einiges an Glucose täglich. *siehe unten
Und hier noch was zum schmökern. ( 3. Beitrag und ganzer Threat auch) [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/xmas/baby.gif]
Gruß
Joa
*Des Rätsels Lösung: Fett und Eiweiß werden auch zu Glucose verstoffwechselt.