Diagnose von Diabetes DAMALS

  • Durch einen Artikel bin ich auf die Geschichte des Diabetes gekommen und habe weiter recherchiert. Die Berichte und Beschreibungen der Ärzte klingen für unsere Ohren etwas befremdlich. Ich muss aber zugeben, dass ich die Kombinationsgabe und Experimentierfreunde bewundere. Trotzdem freue ich mich, dass ich im hier und jetzt lebe.

    Schon 400 Jahre vor Christus entdeckten die alten Inder die ,,Auswirkungen“ des Diabetes. Es war üblich den Urin von Patienten zu verkosten und der Urin der potenziellen Diabetiker schmeckte süß. Was diese Süße verursachte wussten sie allerdings nicht.

    Dieses Wissen ist allerdings nicht bis nach Europa durchgedrungen. Hier berichtet ein englischer Arzt Mitte des 17. Jahrhunderts über eine ungewöhnliche Entdeckung und beschrieb den süßen Urin und das süße Blut von Patienten.
    Es war üblich Urinproben von Patienten zu Hause aufzubewahren. Ihm fiel auf, dass manche dieser Proben mehr Fliegen anzogen als andere. Er probierte die Proben und sie schmeckten süß. Die Krankheit dieser Patienten wurde noch nicht Diabetes genannt, sie litten an ,,pissing evil“. :o :o :o
    Dieser Arzt benutzte als erster das Wort ,,mellitus“, lat. für Honig um diese Patienten von anderen abzugrenzen. Sein Begriff ist bis heute erhalten.

    1772 gelingt es wieder einem englischen Arzt dieser Süße weiter auf die Spur zu kommen. Er entnahm einem ,,pissing evil“ Patienten Blut- und Urinproben. Das Blut hat er stehen lassen und anschließend das Serum verkostet. Den Geschmack beschreibt er als süßlich. Den Urin hat er aufgekocht und anschließend verdampfen lassen. Übrig blieb ein weiß-bräunliche Pulver. Er beschreibt den Geruch mit dem vom braunen Zucker. Auch der Geschmack wird von ihm so beschrieben, dass man ihn nicht von Zucker unterscheiden könne. Für ihn ist klar, dass es sich um Diabetes handeln muss wenn Blut und Urin süß schmecken.
    Sein Patient wurde mit einer Rhabarberkur behandelt –das weitere Schicksal ist unbekannt. :eek:

    Gegen Ende des 18. Jahrhunderts weißt ein weiterer englischer Arzt den Zucker im Blut indirekt nach. Er beobachtet, dass normales Blut nach 4-5 Tagen zu faulen beginnt –Kühlschränke gab es ja noch nicht. Das Blut von potenziellen Diabetikern faulte dagegen nicht. Daraufhin hat er normales Blut mit Zucker versetzt und wieder stehen lassen. Dieses bliebt jetzt auch einwandfrei.

    Zwischendurch machte man auch Experimente mit Urin und Hefe. Hefe reagiert mit Gärung auf Zucker und der Urin von Diabetikern begann recht schnell zu gären. Damit war bewiesen, dass es sich bei dem weißen Pulver im Urin um Zucker handeln müsste.

    Viele Grüße
    Der Tee

  • Zitat von Fünfuhrtee;230574

    [FONT=Arial]Er beobachtet, dass normales Blut nach 4-5 Tagen zu faulen beginnt –Kühlschränke gab es ja noch nicht. Das Blut von potenziellen Diabetikern faulte dagegen nicht.


    Ich hab's gewusst: Wir sind eigentlich unsterblich! :o)

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Jetzt weiß ich auch, warum meine Freundin Süßer zu mir sagt.
    :rolleyes:

  • sorry, aber über ,,pissing evil“ hab ich mich schlappgelacht.... :D



    Wer sein Leben so einrichtet,
    dass er niemals auf die Schnauze fällt,
    der kann nur auf dem Bauch kriechen.


  • Wie gut, daß die heutigen Mediziner uns wirklich helfen können anstatt nur zu wissen was wir haben...

    Mit freundlichen Grüßen

  • Zitat von camouflage;230598

    sorry, aber über ,,pissing evil“ hab ich mich schlappgelacht.... :D


    Ging mir ganz ähnlich :schild0067:
    Aber ich hab seit meiner Diagnose immer wieder gesagt: ich bin halt was ganz Besonderes :p

    Red ruhig weiter - irgendwann wird schon was Sinnvolles dabei sein :D

  • When I was diagnosed with the pissing evil, I was really pissed of. Pun intended. :D

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.