<!-- PIC -->Stuttgart (ots) - Gelernt ist gelernt. - Was für Schüler die Basis des Erfolgs ist, ist für Zuckerkranke offensichtlich die Basis schlimmer Folgeerkrankungen wie Nierenversagen, Augenschäden, Nervenschäden und Herzinfarkte: Wie US-amerikanische und britische Wissenschaftler in der renommierten Fachzeitschrift "Diabetic Medicine" berichteten, hat auch unser Stoffwechsel ein Gedächtnis, das sich bei erhöhten Blutzuckerspiegeln krankhafte Stoffwechselwege quasi einprägt. Schon in einem sehr frühen Stadium des Diabetes "lernt" der Körper schädliche Zuckerabbauwege, die Folgeschäden an Blutgefäßen, Nerven und Organen verursachen. Sind diese Prozesse erst einmal initiiert, laufen sie weiterhin ab, auch wenn der Blutzucker - in einem späteren Stadium der Erkrankung - wieder gut eingestellt ist.
Ursache dieses Stoffwechselgedächtnisses ist eine durch den erhöhten Blutzucker ausgelöste irreversible Verzuckerung von Eiweiß-Molekülen in den Zellen. Dadurch wird wiederum eine Kaskade an zerstörerischen Prozessen in Gang gesetzt. Unter anderem werden toxische Zucker-Eiweiß-Verbindungen, so genannte AGEs (Advanced Glycation Endproducts), gebildet, die massiv die Folgeschäden des Diabetes vorantreiben.
"Für den Diabetiker bedeutet das, dass Frühdiagnose und intensive Frühtherapie für die Prognose ganz entscheidend sind", kommentierte die Gesellschaft für Biofaktoren e.V. (GfB). Primäre Maßnahme ist eine konsequent gute Blutzuckereinstellung. Eine weitere Strategie gegen den folgenschweren Lernprozess des Stoffwechsels und die Begleiterkrankungen des Diabetes sehen die Autoren in einer medikamentösen Unterdrückung der AGE-Bildung.
Ermutigende Nachrichten kommen hier aus der Biofaktoren-Forschung: "Studien zeigten, dass eine Vorstufe vom Vitamin B1, das Benfotiamin, die Bildung von AGEs im diabetischen Stoffwechsel wirksam hemmt", erklärte die GfB. Benfotiamin aktiviere, nach Ausführung der Wissenschaftler von der GfB, ein körpereigenes Entgiftungsenzym, das den Zuckerabbau auf einen harmlosen Stoffwechselweg leitet. Dadurch werden im Frühstadium des Diabetes die Lernvorgänge unterbunden, aber auch in einem späteren Stadium noch die zur Gefäß-, Nerv- und Organschädigung beitragenden Mechanismen gebremst.
Die vitaminähnliche Substanz wird schon seit vielen Jahren erfolgreich in der Prävention und Therapie diabetischer Nervenerkrankungen (Neuropathien) eingesetzt. Experimentell konnte Benfotiamin auch diabetische Nieren- und Augenschäden verhindern.
Quelle: Diabet. Med. 24, 582-586 (2007)
Weitere Infos: www.gf-biofaktoren.de
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