AK-Test und C-Peptid

  • Ich habe letzte Woche beim Diabetologen einen C-Peptid Test gemacht, weils mich interessiert hat. Dummerweise war der Test um 13 Uhr und ich hatte morgens gefrühstückt, wusste nicht, dass man nüchtern sein soll. Eigentlich hatte ich auch gar nicht vor den C-Peptid Test zu machen, das hat sich bloß im Gespräch mit meiner Diabetologin so ergeben. Sie wusste, dass ich was gegessen hatte, hat nichts gesagt und hat den Test trotzdem machen lassen. Aber sagt er jetzt überhaupt was aus...? :confused:
    Ergebnis war 0,5ng/ml.

    Dein Auge kann die Welt trüb oder hell dir machen -
    wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.

    von Friedrich Rückert
    :king:

  • Normbereich (je nach Labor) 1,1 µg/l bis 5,0 µg/l


    Dein Wert spricht für eine geringfügige Restproduktion - da allerdings die gesamte Literatur von nüchtern-Labor ausgeht, dürfte die Aussagekraft nicht besonders hoch sein. Doc fragen und ggf. erneutes Labor (wobei die Bestimmung des C-Peptid unter Insulingabe bei gesicherter Diagnose Typ1 nicht allzuviel Sinn macht, da es ja gerade die Diagnose bestätigen soll ^^)

  • Zitat von Niederrheiner;297724


    da allerdings die gesamte Literatur von nüchtern-Labor ausgeht, dürfte die Aussagekraft nicht besonders hoch sein.


    Die geht aber auch von einem Nüchternwert ohne Insulinsubstitution aus?
    Ansonsten ist die Aussagekraft vom Nüchternwert hier vermutlich auch ziemlich gleich mit der des hier genommenen, mäßig stimulierten C-Peptids.


    Das wäre anhand des jeweiligen aktuellen BZ-Spiegels abzugleichen, auch des vorlaufenden, der die Stimulation ergibt.
    Wobei durch Inkretinwirkung die Betazellleistung nach Nahrungsaufnahme eventuell ein Stück besser aussehen könnte.


    @ merline: Der Wert reicht völlig aus, um zu sagen, dass Deine Betas noch was dazu steuern.
    Und das reicht als Aussage.


    Therapeutisch relevante Konsequenzen ergeben sich daraus eh nicht. Ist eher so rein interesseshalber mal zu sehen.


    Aus Sicht der Kasse ist es eher Geldverschwendung.:7no:
    Aus Laborsicht ist es eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. :6yes:


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;297728

    Die geht aber auch von einem Nüchternwert ohne Insulinsubstitution aus?
    Ansonsten ist die Aussagekraft vom Nüchternwert hier vermutlich auch ziemlich gleich mit der des hier genommenen, mäßig stimulierten C-Peptids.

    Therapeutisches Insulin wirkt sich auf das C-Peptid nicht aus, ist also vernachlässigbar


    Zitat von Joa;297728


    Das wäre anhand des jeweiligen aktuellen BZ-Spiegels abzugleichen, auch des vorlaufenden, der die Stimulation ergibt.
    Wobei durch Inkretinwirkung die Betazellleistung nach Nahrungsaufnahme eventuell ein Stück besser aussehen könnte.

    Das C-Peptid wird als Ergebnis bereits in Relation zum NBZ gestellt - wobei um 13:00 Uhr kein Arzt und keine MTA von einem Nüchtern-Labor ausgehen sollte.


    Zitat von Joa;297728


    Therapeutisch relevante Konsequenzen ergeben sich daraus eh nicht. Ist eher so rein interesseshalber mal zu sehen.


    Aus Sicht der Kasse ist es eher Geldverschwendung.:7no:

    Wiederholte Bestimmung ist auch genau das. Erstdiagnostisch und dann ggf. im Jahresabstand oder bei eindeutiger Indikation - ansonsten - wirtschaftlicher Unsinn


    Zitat von Joa;297728


    Aus Laborsicht ist es eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. :6yes:

    Gibt es eh zuviele


    Großtante Edith: Hier mal ein Überblick über die Standard-Diagnostik Labor

  • viele experten und doch kein guter brei.


    die restproduktion macht den diabetes etwas unkalkulierbar und kann auch durch medikamente beeinflusst werden, so daß insgesamt ein besserer bz-verlauf erreicht wird.


    die c-peptid-bestimmung macht also doch sinn. das c-peptid wird nur vom menschlichen pro-insulin abgespalten. so das es durch die insulingabe nicht verfälscht wird.


    da die halbwertszeit sehr lange ist, ist auch ziemlich egal wann die blutprobe genommen wird.

    let the sun shine


  • Ganz im Gegenteil: Durch die noch laufende Eigenproduktion ist der Bedarf an exogenem Insulin niedriger - ergo ist auch die Gefahr schwerer Hypoglykämien geringer, weil ja bekanntermaßen der Absturz bei hohen BZ-Werten schneller und härter ist, als bei mehr oder weniger nomotonen Werten, die nach Einstellung ja fast immer erst einmal erreicht werden.


    Weniger Fremdinsulin = geringere Hypogefahr. Irgendwo im Forum meine ich auch gelesen zu haben, dass viele froh über eine vorhandene Restproduktion wären, weil eben der Bedarf niedriger wäre und so gute Werte besser zu erreichen wären.


    Edits Oma: Stimulierung der Bauchspeicheldrüse bei Typ1 ist ein grober Behandlungsfehler (Victoza ist z. B. nur für Typ2 zugelassen, ebenso wie Sulfonylharnstoffe usw.) Was genau willst du also bei einem Typ1 mit auf pankreaswirksamen Medikamenten erreichen?

  • Zitat von hammerschmied;297731

    viele experten und doch kein guter brei.


    Danke dass Du uns zur Hilfe eilst. :D :6yes:

    Zitat

    da die halbwertszeit sehr lange ist, ist auch ziemlich egal wann die blutprobe genommen wird.


    Na ja, die Halbwertzeit von C-Peptid beträgt 20 Minunten, die von Insulin findet man bei etwa 5 Minuten.


    Zur Definition der Restkapazität der Betazellen zur Insulinherstellung beim Typ 1 wird das C-Peptid nach Stimulierung durch Glukagon bestimmt.


    Alles andere ist Pille Palle und so ein gewisses Blitzlicht in's Dunkel der diversen insulinsekretionsrelevanten Bedingungen.


    Gruß
    Joa