Diabetesbehandlung meiner Mutter...ich mache mir ziemliche Sorgen

  • Hallo,


    ich weiß nicht ob das der richtige Forenteil ist und ich weiß auch das Typ II hier eigentlich nicht hingehört.
    Aber ich mache mir seit einiger Zeit heftige Sorgen um meine Mutter und weiß gerade nicht wohin damit :( Also bitte wohlwollend übersehen wenn es hier nicht hin passt, danke! :11weinen2:


    Kurz ein paar Eckdaten:


    Meine Mutter ( fast 70) nimmt einiges an auch heftigeren Medikamenten ( Schmerzmittel usw.) und ihr Hausarzt hat nun über die letzten 5-10 Jahre einen leichten aber konstanten Anstieg des HbA1C Wert festgestellt. Letztes Jahr, wie passend fast zeitgleich zu meiner Manifestation, lag er wohl bei knapp über 7%. Seine Reaktion darauf war das sie nun ein Medikament auf Sulfonylharnstoffbasis nehmen muss (kein Metformin oder dpp 4-hemmer vorher). Mittlerweile hat sie einen HbA1C von 5,7. Ich muss dazu sagen: meine Mutter isst wirklich absolut winzige Portionen und hat deswegen, wenn sie denn mal misst, tagsüber oft Werte von unter 80.


    Die Sulfonylharnstoffe wirken ja nun anregend auf die Insulinproduktion. da meine Mutter wenig isst mache ich mir echt Sorgen. Dazu kommt: Warum müssen alte Menschen einen HbA1C Wert von unter 6 haben? Ich bin mir echt unsicher, aber sie ständig auf einem sehr niedrigen Blutzuckerlevel zu halten kann doch nicht die Lösung der "Probleme" sein. Zumal ich im Hinterkopf habe das alte Menschen durchaus einen höheren Langzeitwert haben und haben dürfen und das niedrige BZ Wert, eben gerade auch im Alter, auch zu Folgeschäden führen können. Meine Mutter ist letztes jahr nun schon 3 mal recht heftig gestürzt und ich werde das Gefühl nicht los das da ihr BZ Wert auch nicht ganz unschuld dran war.
    Ich versuche nun schon lange sie dazu zu bewegen mal zum Fachmann zu gehen und sich wenigestens einmal ordentlich checken zu lassen. Wenn dieser das ok gibt das die Behandlung in Ordnung ist ist das ja akzeptabel.
    Sie antwortet dann immer nur: Der Hausarzt will noch den kommenden HbA1C wert abwarten und er würde sie schon überweisen wenn er nicht weiter wüsste ( was er bei anderen Dingen wohl auch macht).


    Kann es sein das ich mir zuviele Sorgen mache? Bin ich auf dem Irrweg was das Alter, die Medikamente und den HbA1C Wert betrifft?


    Ich habe einfach Angst das Ihr Hausarzt nur die Langzeitwerte als "Beurteilungswert" sieht.....oder das meine Mutter mir einfach Mist erzählt und sich nicht traut zum Diabetologen zu gehen weil sie Angst davor hat das noch "wilderes" als ein paar Tabletten auf die zukommt. So manch einer möchte einen Diabetes ja nicht wahr haben. Wie gesagt ich wäre schon froh wenn sie wenigstens einmal beim Fachmann gewesen ist. Ich vertraue meinem DiaDoc das wenn er sagt das die Behandlung ok ist das das dann auch stimmt, bzw das er bessere Wege weiß als meine Mutter mit Sulfonylharnstoffen zu belasten :/


    Sorry für das lange Posting aber ich bin echt am Ende mit meiner Weisheit, sie vertraut ihrem Hausarzt eben mehr als meiner "Einschätzung" bzw. meinen Sorgen :11weinen2:


    Grüße


    Schelm

  • Das ist bei meiner Mutter ganz genauso! Die Hausärztin will unbedingt ihren Langzeitwert drücken, der ist bei 6,5 glaub ich. Und ich kenne die Meinung meines Diabetologen, dass es bei älteren Menschen (sie ist 77) ruhig etwas höher sein darf.
    Und meine Mutter läßt sich auch nicht dreinreden...

  • Vielleicht wäre es ein erster Schritt, wenn du deiner Mutter anbieten würdest, sie mal zum Hausarzt zu begleiten (Dort vorher einen "Gesprächstermin" vereinbaren). Ihr könntet dann zusammen ein Gespräch führen und du könntest deine Bedenken äußern.

    Süsse Grüße von dolce!
    :love:




    "Ich kann, weil ich will, was ich muß"

    (Immanuel Kant)

  • Hallo,


    danke für den Tipp. Das ist mir leider aus vielfältigen Gründen, die zu erklären hier aber zu weit ging, nicht möglich :/
    Letztendlich wäre ich sowieso "unterlegen", welcher Arzt lässt sich schon von einem Laien sagen das seine Behandlung evtl. Overdose ist?
    Ich bin mir ja nichtmal sicher was das betrifft :/ Ich kann ja nur von meiner persönlichen Einschätzung reden. Deswegen frage ich ja auch hier nach, vielleicht weiß ja einer mehr.


    Grüße


    Schelm

  • Zitat von Schelm;278875

    Deswegen frage ich ja auch hier nach, vielleicht weiß ja einer mehr.


    Sulfonylharnstoffe = Typ 2
    Insulinclub = Typ 1
    :rolleyes:


    Ein wenig wie Kohlen im Milchladen suchen?


    Ansonsten würde ich allerdings bei Muttchen erst mal weniger vom resistenzgeprägten Typ 2 ausgehen, der Schilderung nach.


    Mutter soll vlt. mal Glimerperid absetzen, und dann ein C-Peptid machen lassen?
    Zeigen sich keine überhöhten Spiegel wäre eher an eine moderate Insulinsubstitution zu denken.


    Ebenfalls täte es Sinn machen die pp- und Nüchternwerte zu überprüfen. Also geb ihr mal ein Messgerät und ein paar Streifen.


    Gruß
    Joa

  • Hallo,


    Zitat

    Sulfonylharnstoffe = Typ 2...Ein wenig wie Kohlen im Milchladen suchen?

    was meinst Du wohl warum ich im ersten Satz schrieb:

    Zitat

    und ich weiß auch das Typ II hier eigentlich nicht hingehört.

    ?



    Zitat

    Also geb ihr mal ein Messgerät und ein paar Streifen.

    hab ich längst.War das erste was ich nach Ihrer Diagnose getan habe. Woher solte ich wohl ansonsten wissen das sie pp oftmals unter 80 liegt? Ich kann aber wohl kaum neben ihr stehen und sie zwingen das Ding zu benutzen, oder?


    Sorry aber ich hab das Gefühl das Du mich nicht ernst nimmst. Ist dein gutes Recht, aber dann halte dich bitte aus solchen Themen raus.


    Ich dachte ich kann hier mal meine Sorgen los werden und weil es sich zufälligerweise auch um DM dreht mal hier nachfragen. Aber da auf Typ 2 Fragen ja so allergisch reagiert wird.....es wird mir eine Lehre sein.


    Grüße


    Schelm

  • Joa, du bist da etwas am Thema vorbeigeschossen ... Schelm hat ja schon alles am Anfang seines/ihres Berichtes beschrieben, daß er/sie (sorry, weiß jetzt nicht, ob du männlich oder weiblich bist ... :rolleyes:) sich nur Sorgen macht um die Mutter und etwas Trost/Beruhigung braucht. Also hättest du das Thema ruhen lassen können. Nichts dagegen, daß das hier ein ********** ist, aber manchmal braucht man halt auch in anderen Bereichen etwas Hilfe.


    Ich selber denke, daß die Einstellung deiner Mutter schon recht niedrig ist. Es wäre ganz gut, wenn du beim nächsten Hausarztgespräch dabei bist und dem Doc verklickerst, daß sie wenig ißt und daher sehr oft niedrige Werte hat. Ich weiß aus eigener Erfahrung (mein Opa ist ebenfalls Typ 2), daß ältere Leute dem Doc nicht mitteilen, wieviel man nun gegessen hat. Es ist auch oft so, daß sich Hausärzte nicht immer das BZ-Protokoll genau angucken und damit die niedrigen Werte bzw. die wenigen BEs auffallen. Das sollte beim Gespräch angesprochen werden - aber du hattest ja schon die Idee. Frage einfach deine Mutter, ob du sie begleiten kannst und begründe es so, daß du dir Sorgen um ihre Einstellung machst oder daß du gerne wissen möchtest, wie ihr Arzt sie behandelt, falls sie zu der Sorte älterer Leute gehört, die sich nichts reinreden lassen.


    Mit meinem Opa war das damals auch ein ziemlicher Kampf - bei ihm war es eher das Gegenteil. Er liebt es, zu essen und zu naschen. Dazu kam, daß meine Oma immer sehr überängstlich und überkorrekt auf dem Spritzen, Messen, etc. bestand. Irgendwie gab es immer Streitpunkte und mein Opa wurde noch sturer. Nachdem er aber in den letzten Jahren eine Gehirnblutung (durch einen Sturz), 2 Schädel-OPs (die Folge des Sturzes) und einige Bypässe überstanden hat, hat er gemerkt, wie lieb ihm das Leben bzw. die Familie doch ist. Und jetzt hält er sich mehr oder weniger an die Vorgaben seines Diabetologen, und meine Oma ist etwas gelassener geworden.


    Das ist natürlich nicht mit der Situation deiner Mutter zu vergleichen, aber die Gemeinsamkeit hier ist: es wurde nur dadurch besser, daß sich die anderen Familienmitglieder eingeschaltet bzw. mitgeredet haben. Das ist, was du auch machen müßtest. Aber ich denke, du bist schon mal auf dem richtigen Weg dahin und wirst sicherlich eine Lösung für das Problem finden. Vielleicht entpuppt sich der Hausarzt ja als einer von der Sorte, der Hinweise dankbar entgegen nimmt - z.B. "sie ißt ziemlich wenig und hatte schon einige Male einen Sturz, wenn sie niedrige Werte hatte." So nach dem Motto "kann man da was gegen machen? Z.B. niedrigere Dosis, etc.?"


    Lieben Gruß,
    Kirsten

  • Zitat von Schelm;278892

    Sorry aber ich hab das Gefühl das Du mich nicht ernst nimmst.


    Wieso? Einerseits ist hier wohl wirklich nicht das Forum mit gesteigerter Typ 2 Kompetenz, da gibt es ja auch noch andere, andererseits meine ich durchaus, inhaltlich eingehend, auf Deine Fragestellung geantwortet zu haben?


    Gruß
    Joa

  • Hallo,


    vielen Dank für Deine nette Antwort. Ich bin übrigens von der Gattung männlicher Schelme :)
    Das die Stürze mit einem niedrigen BZ zusammenhängen ist nur meine Vermutung, aber seitdem sie eben die Pillen nimmt hat sich das massiv gehäuft.
    Ich muss sehen wie ich das hinbekomme, mitgehen ist wie gesagt nicht so ganz einfach. Zumal, ich kenne meine Mutter die ist da wie ich *G*, wenn ich in ihrem Beisein dem Arzt sowas verklickern will wird sie es abstreiten bzw runterwiegeln :/
    Mein Hauptanliegen war einfach, sofern hier entsprechendes Wissen vorhanden ist, mal nachzufragen wie das mit dem HbA1C Wert bei alten Menschen ist und ob, ich meine mal sowas gelesen zu haben, da nicht sogar empfohlen wird das der ruhig höher sein kann. Ich möchte einfach auch gut vorbereitet sein wenn es denn zum Doc geht oder ich irgendetwas anleier.
    Ich bin wie gesagt, aber eben ohne das irgendwie belegen zu können, der Meinung das ein Wert unter 6 und die Kombination der Medikamente mit wenig Nahrungsaufnahme absolut kontraproduktiv ist :/ Hier gibts doch einige gut informierte User die auch allgemein was DM betrifft gut belesen sind und nicht nur Ahnung vom DM 1 haben :)


    Grüße


    Schelm

  • Hallo,


    vielen Dank für den Link. Da habe ich doch zumindest schonmal etwas was ich meiner Mutter vorlegen kann das sie mir dann hoffentlich glaubt. Ich meine das war sogar der "Artikel" an den ich mich Dunkel errinnerte.

    Zitat

    Die Hälfte der Patienten strebte in der Studie einen HbA1c von 7,0% bis 7,9% an, ein für Senioren realistisches Ziel...


    Das ist doch mal ne Hausnummer die mich auch darin bestätigt das es, auf Teufel komm raus, kein Wert unter 6,5 sein muss!


    Joa: Dein Posting klang halt sehr nach: Gib ihr nen Testgerät, das "Muttchen" wirds dann schon richten. Und das ist nun klar an dem vorbei was ich hier suchte.


    Tabletten absetzen ist ein Rat den ich schlecht umsetzen kann. Wie soll ich Ihr das bitte beibiegen? Und nen C-Peptid Test wird der Hausarzt auch nicht machen wenn er keinen Sinn darin sieht....er ist ja offensichtlich zufrieden mit der "Einstellung".
    Ich will sie ja zum DiaDoc drängen, nur ohne unterstützendes Material ( wie z.B. die Info zur Seniorenstudie) ist das eben nicht so leicht. Hätte ja auch sein können das ich mir das nur einbilde und das es gut ist wenn Senioren den HbA1C im Zielbereich von jungen Menschen haben und meine Bedenken wegen den Tabletten auch unberechtigt ist.


    Grüße


    Schelm