Schwankende Werte

  • Hallo zusammen,

    habe seit 10 Tage die Diagnose und versuche mich gerade auf die optimale Insulinzufuhr einzustellen. Allerdings habe ich extrem schwankende Werte, die mich ein wenig beunruhigen. Des Weiteren hat mein Doc (so mein Eindruck) auch noch keine wirkliche Idee, wie wir uns weiter rantasten können. Deshalb meine Fragen an euch:

    Als Basis spritze ich Lantus, als Bolus Apidra. Korrekturfaktor im Augenblick 2,5 morgens, 1,0 mittags und 1,5 abends.

    Angefangen habe ich mit 10, 4, 6 Apidra bei jeweils 4 BE´s, 10 E Lantus dann abends

    Auf meinen Wunsch hin, haben wir dann das Lantus auf morgens vorgezogen (ebenfalls 10 E). Seit dem passiert folgendes, ich komme zwischen 100 und 150 aus dem Bett. Spritze 10 E Lantus, frühstücke 4 BE´s und spritze 10 E Apidra.
    Nach zwei Stunden gehen die Werte auf 220 hoch. Weitere zwei Stunden später falle ich auf 50 bis 60 runter. Mein Doc will jetzt die Lantusgabe auf mittags schieben und um eine E auf 11 erhöhen.

    Haltet ihr das für sinnvoll?
    Welchen Anfängerfehler mache ich?
    Sind diese Schwankungen „normal“?
    Und welchen Dia-Doc könnt ihr im Raum Osnabrück empfehlen?

    Danke für eure Antworten
    Tino

  • Hallo Tino,


    Finde ich gut dass Du Dir so schnell ganz praktische Gedanken machst! Mit der Zeit kommst Du schon hinter die Tücken und Tricks.


    Das Bolus-Insulin reicht ja für die BE-Menge oder ist eher zuviel, wie die knappen Werte nach 4 Stunden zeigen. Das Insulin scheint also nicht schnell genug zu wirken.


    Deshalb die Frage: hälst Du einen Spritz-Eß-Abstand ein? Der ist gerade morgens besonders wichtig und auch länger als tagsüber, weil man da wegen der nächtlichen Hormonlage besonders insulinunempfindlich ist.


    Was frühstückst Du? - Wenn der glykämische Index hoch (also den BZ schnell erhöht) ist wäre der Spritz-Eß-Abstand noch wichtiger.


    Viel Glück, Ade, Ina

  • Zitat

    Welchen Anfängerfehler mache ich?

    Zuviele Änderungen in zu kurzer Zeit.
    Zuviele Gedanken ;)
    (Kenne ich ...)


    Dein Körper wird gerade wieder auf "Normalbetrieb" gebracht.



    Oberstes Gebot: Kein Stress, keine Panik.



    Von welchem Wert kommst Du?
    Wenn Du mal 220 hast, bitte nicht gleich in Panik ausbrechen.


    In meiner Anfangszeit hatte ich auch den ein oder anderen Wert über 100;)



    Zitat

    Sind diese Schwankungen „normal“?

    Gewisse Schwankungen sind normal. Diese sollten aber nicht zu heftig sein.



    Zitat

    Auf meinen Wunsch hin, haben wir dann das Lantus auf morgens vorgezogen

    Wie waren die Werte vorher?


    Eine Erhöhung konnte bei mir keine Verbesserung bringen.
    Mein Verbrauch ist eher gesunken.


    Mit Lantus und Apidra kenne ich mich nicht aus.
    Somit aus keine Empfehlung zur Änderung von irgendetwas.


    Aber vielleicht passt ihr nicht gut zusammen?


    Ich nutze 2x täglich Levemir und als Bolus Novorapid.



    Die Faktoren scheinen mir etwas hoch?




    Hier bekommst Du eine Menge Tips und Empfehlungen, die Du aber bitte nicht ohne weiteres Nachdenken bzw. Absprache mit Deinem Doc anwendest.

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hallo Tino,


    ich hab' beim ersten Posting übersehen dass Du auch Apidra für den Bolus hast - da hab' ich morgens bis ca. 11:00 (Einschlafen 24:00) 25 Minuten Spritz-Eß-Abstand, den ich mindestens zur Hälfte einhalten soll.


    Ade, Ina

  • Hallo bassbeat,

    ja, Schwankungen sind gerade am Anfang normal ! Und wie Sacha2 geschrieben hat, keine Panik und nicht zuviel Änderungen auf einmal !

    Meine Idee zu Deinem Verlauf nach Umstellung Lantus auf morgens:

    Du hast nach dem Frühstück noch keine Unterstützung durch das Lantus und das Lantus vom Vortag ist schon (fast ganz) weg; dadurch hast Du 2/3 Stunden nach dem Frühstück zu hohe Werte.

    Dann kommt die Wirkung vom Lantus und die Restwirkung vom Apidra zusammen und Werte sacken ab.

    Es gibt diverse Möglichkeiten dem zu entgehen.

    Eine wäre das Lantus zu splitten (welche Menge und wann mit Dr. besprechen
    oder auf eine/n unserer Experten warten)

    Eine zweite wäre m.E. beim Frühstücksapidra einen SEA je nach Ausgangswert einzuhalten.

    Aber warte lieber mal was die Kenner dazu schreiben !

  • Hallo Tino,


    Zitat von bassbeat;295307

    ...habe seit 10 Tage die Diagnose...


    nicht bös, gemeint, aber das ist das größte Problem: Du hast seit zehn Tagen DM (OK, eigentlicher schon länger) und wirst jetzt erstmal wieder in den normalen Bereich gefahren. Da ist es völlig normal, dass deine Werte mit dir Achterbahn fahren. Außerdem steckst du ziemlich sicher in der Remmissionsphase, da sind solche Werte auch normal. In vier Wochen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus :)


    Zitat von bassbeat;295307


    1) Welchen Anfängerfehler mache ich?
    2) Sind diese Schwankungen „normal“?
    3) Und welchen Dia-Doc könnt ihr im Raum Osnabrück empfehlen?


    zu 1) s.o. Posting oben: Nicht an so viele Schrauben auf einmal drehen. ;)
    zu 2) Jepp. (Auch, wenn das frustrierend ist...)
    zu 3) Ich war nach meiner Diagnose eine Woche im KH Ostercappeln. Da hat man sich rührend um mich gekümmert: Einziger Typ1er, Einzelschulung, ... Der betreuende Diabetologe hat eine Praxis in Damme, würde mir an deiner Stelle aber einen in OS suchen.


    Nebenbei bemerkt: Warst du im KH oder hast du eine ambulante Schulung gemacht? Halte ich für wichtig und vielleicht solltest du überlegen, mal eine Woche oder so in's KH zu gehen, wenn du die Werte jetzt akut nicht in den Griff bekommst. Ist aber Geschmackssache; mir hat's geholfen.


    Schöne Grüße
    Jan

    One of these days your heart will stop and play it's final beat - but it's alright!
    Foo Fighters "These days"