Essen und Spritzen beim Bergsteigen/-wandern

  • Hallo,


    ich kenne leider den - gesponserten - Aufstieg des Mannes!
    Und das Dach der Welt liegt in der Todeszone!
    Vielleicht informierst du dich mal wieviele Menschen dort jedes Jahr sterben.
    Ich darf dir vielleicht mitteilen, wie bitterlich das ist für die - Beobachter -, wenn ein Mensch in der Todeszone verreckt.
    Niemand kann dem Betreffenden helfen - jemand der schlapp macht - der verreckt in süßer Ruh ,- jeder ist an seiner Leistungsgrenze, man kann nicht genügend Sauerstoff in die Lungen befördern. Wenn du - Floh - der Meinung bist, dass der Blutzucker dort ein wichtiges Parameter darstellt, dann solltest du die 65.000 US Dollar investieren und dir eine Lizens kaufen und das Dach besteigen.
    Sicherlich wird es aber so sein, dass du ohne Sauerstoff ohne Ende Lakatat produzierst, dass du mit weniger Insulin schnellstens übersäuerst! In wenigen Minuten ist jeder menschliche Organismus unter solchen Bedinungen so sauer, dass entweder sehr viel Insulin nötig wird oder aber Sauerstoff aus der Maske.
    Entscheidend ist sicherlich die Vorbereitung, eine gute körperliche Fitness verbessert natürlich die Auswirkungen insgesamt.
    Ein trainierter Sportler bekommt in Höhe immer andere Ergebnisse als ein untrainierter Mensch, aber nicht in der Todeszone.

  • wenn ein Mensch in der Todeszone verreckt



    Es ist unumstritten, dass so ein tragischer Unfall noch schlimmer ist, wenn man dabei war.....ganz klar....würde niemand abstreiten......aber es geht hier nicht darum, wie schlimm die vorhandenen( Todes)Unfälle sind oder durch was sie passieren können. Hier geht es um das Vermitteln von Leuten über das Bergwandern, die vorher keine Vorstellung hatten, wie schön Bergwandern,(Bergsteigen ist ein anderes Thema) sein kann....sonst nichts.


    Mir wurde auch schon so oft gesagt, warum ich mir das Bergwandern antue, es gibt, weißgott, noch andere Sportarten in der Freizeit. Im übrigen, machen wohl 100% f r e i w i l l i g diese schweren Bergtouren.........keiner zwingt einen dazu!!! :)


    Floh Stiller Teilnehmer, Du hast das nicht ganz verstanden, Floh wollte niemanden damit belehren. Nicht so heftig attackieren....


    :!: ..hier wird geholfen nicht gestritten

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Hallo Floh,


    auch wenn du es als einen persönlichen Angriff siehst, du forderst Zitate, bringst Beispiele und erzählt mir, dass ich Müll schreibe.
    Antworte ich nicht nur auf deine Fordernisse, und das so wie es mir gefällt?
    Und ja, in einer sogenannten Todeszone aus deinem Beispiel ist der Blutzucker ein untergeordnetes Problem!
    Es gibt dort kaum noch Sauerstoff, deshalb Todeszone!
    Ist Atmen nicht wichtiger als der Blutzucker?
    Das Dach der Welt befindest sich fast im Vakuum.
    Ein Vakuum definiert sich ab einem Druck von unter 300mbar, auf dem Dach der Welt herrscht ein durchschnittlicher Druck von 330mbar, also nahe einem Vakuum.
    Mittlerweilen gibt es kontinuierliche Blutzuckermessungen, aber sollte man bei normalen Bedingungen auf dem Dach der Welt Blutzucker messen wollen, z.B. in einer kleinen Druckkammer, dann frieren einem Menschen zuvor die Finger ab, sofort wenn man die Handschuhe auszieht. Von abgefrorenen Fingern gibt es leider sehr viele Beispiele, Sekunden sind dort ausreichend.
    Floh du beschwerst dich zu unrecht, es ist dein Beispiel, auf das ich eingehe.
    Traurig ist, dass das Dach der Welt ist heilig, sieht aber mittlerweilen aus wie eine Müllkippe!

  • Bergsteigen und Bergwandern sind typische Ausdauersportarten und senken den Insulinbedarf bzw. steigern die Insulinempfindlichkeit. Ausnahmen könnten Bergläufe mit langen anaeroben Phasen sein, davon ist aber hier nicht die Rede. Es ist daher immer und richtigerweise vom Absenken der Basalrate und der Reduzierung der BE-Rate beim Bolusinsulin die Rede. Jeder Versuch, dieses Absenken in Prozente zu fassen, muss scheitern. Wir sind eben alle zu verschieden, und somit bleibt uns nichts anderes übrig als uns durch Selbsttests an die passenden Insulinraten heranzutasten. Diese Raten können sich während eines Diabetikerlebens noch weiter ändern. Das ist aber weiter nicht dramatisch, da diese Änderungen eher langsam vor sich gehen.


    Würde ich meine Basalrate um 50-80% absenken, wie Herr Frohn schreibt, der übrigens nie am Dach der Welt war und sich stets in Höhen aufhielt an die sich der Körper leicht anpassen kann, ich würde mich damit umbringen. Mein Absenken der Basalrate ist viel geringer, ich brauche auch kaum KH gegen Hypos, wohl aber KH für den Kräftehaushalt, und für diese muss ich Insulin spritzen, allerdings leicht reduzierte Dosis.
    Nach einem Tag in den Bergen ist das Absenken der Basis in der Folgenacht viel wichtiger als das Absenken am Vorabend (ich spritze die Basis 1x täglich abends). Bei einer Bergtour ist man schnell mal 10-15 Stunden unterwegs. In diesem Fall reicht das Absenken der Basalrate nicht ganz, ich gehe dann auch mit erhöhten Zielwerten schlafen.


    Natürlich soll man in den Bergen BZ-messen. Oft erzwingt allerdings der Berg selbst Ausnahmen. Wenn man 7 Stunden auf Frontalzacken in einer Eiswand unterwegs ist, wird man das BZ-messen wohl auf nachher verschieben müssen. Die Verlässlichkeit der BZ-Geräte beim Bergsteigen ist in jedem Fall zufriedenstellend, sobald man sie auf Betriebstemperatur gebracht hat. BZ-Geräte mit Sensortechnik liefern in allen begehbaren Höhen recht genaue Ergebnisse, selbst wenn sie laut Hersteller nur bis 3000 oder 6000 Meter verlässlich sind (höher oben wurden sie einfach nicht getestet). BZ-Geräte mit der reflektometrischen Messmethode (etliche der Roche-Geräte) sind sauerstoffabhängig und damit desto höher desto ungenauer (zu niedrige Werte). Trotzdem kein Grund zur Panik. Während früher die HaemoGluko-Streifen bei 2 Minuten Einwirkzeit ab 3000m völlig unbrauchbare (niedrige) Werte lieferten, ist das bei der nun üblichen Einwirkzeit von ca. 5 Sekunden kaum mehr ein Thema. Diese Geräte zeigten zwar in 6000m Höhe zu geringe Werte an, diese befanden sich aber immer noch im allgemein gültigen Toleranz-Intervall (Abweichung ca. -10%).


    Den von StillerTeilnehmer erwähnte Effekt, dass sich der Insulinbedarf ab einer gewissen Höhe wieder steigert, gibt es tatsächlich. Allerdings ganz sicher nicht ab einer Höhe von 2000m (das ist ja noch normale Wohnhöhe), sondern ab einer Höhe, in der sich der Körper nicht mehr vollständig akklimatisieren kann, also etwa ab 6500m. In Arktis-nahen Gebirgen kann dieser Effekt schon ab 5000m eintreten. Grund sind Dehydrierung und Übersäuerung des Blutes, durch dauerhaftes anaerobes Steigen. Die Insulindosis muss also wieder leicht gesteigert werden, viel wichtiger ist aber die Versorgung mit viel Flüssigkeit, eventuell sogar basischem Tee. Nicht immer ganz leicht, da es oft Stunden dauert, die nötigen Flüssigkeitsmengen einzuschmelzen.


    @ StillerTeilnehmer
    Ich weiß nicht, warum du hier die Todeszone (ab ca. 7500m) ins Spiel bringst. Sie hat nichts mit diesem Thema zu tun. Wenn du es aber doch tust, wäre es fein, wenn du fachlich relevante Quellen wiedergeben würdest und nicht irgendwelche Klischees aus Bild- oder Stern-Zeitung, die absolut nichts mit der Realität zu tun haben. Übrigens: in der Todeszone kann man BZ-messen, wenn auch manchmal mühsam.


    LG Geri