Weiter ICT oder PUmpe?

  • Hallo an alle, ich bin neu hier und hab eine Frage. Bin seit 2002 Diabetikerin Typ I. Nach 2 Schwangerschaften im Jahr 2005 und 2009, muß ich seit Mai 2010 wieder sprizen:mad:. Derzeit habe ich starke BZ Schwankungen, sowohl nach oben als auch nach unten. Hab ich ein wenig Urlaub ist alles soweit o,k. Doch kaum kehrt bei mir der Alltag wieder ein, gehen die Schwankungen munter weiter. Durch viele Hypos im letzten viertel Jahr, hatte ich einen guten Langzeitwert. Trotzdem möchte ich gerne das sich das wieder normalisiert. Manchmal geht der BZ in einer halben Stunde um 90 mg/dl nach unten:eek:. Kann mir jemand einen Tip geben, wie ihr das erlebt hat und hat jemand von Euch Erfahrung mit der Pumpe?:)
    Danke im voraus

  • Zitat

    Durch viele Hypos im letzten Vierteljahr hatte ich einen guten Langzeitwert.

    Das halte ich nach wie vor für einen Trugschluss:
    "Der HbA1c-Wert ist ein Langzeit-Blutzuckerwert, mit dem der durchschnittliche Blutzuckerspiegel der letzten sechs bis zehn Wochen ermittelt werden kann. Es handelt sich hier um den Anteil des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin), der mit Glukose verbunden ist. Je mehr Glukose im Blut ist, desto mehr Blutfarbstoff wird verzuckert. Dabei entsteht zunächst ein instabiles Zwischenprodukt, das nach einigen Stunden in ein irreversibles Endprodukt umgewandelt wird. Kurzfristige Blutzuckerspitzen (genau so wie BZ-Senken) bilden sich daher im HbA1c kaum ab."
    Wenn ich durch ein kurzzeitiges Zu-viel-an-Insulin Hypos bekomme (die mit Sicherheit nicht Stunden dauern), aber durch ein Zuviel-an-KH langzeitlich gesehen ständig hohe Werte habe, wird sich durch die Hypos der A1c nicht nach unten bewegen. Wenn man allerdings einen (auf die Dauer gesehen) relativ normalen BZ hat, dann ist die "Gefahr" von "vielen" Hypos natürlich höher (wobei der A1c dann logischerweise durch die Normalwerte relativ gut ist).

  • Verstehe ich das jetzt richtig, daß Du jahrelang als Typ I quasi mit der Remission herum gelaufen bist und nicht spritzen mußtest? Nun geht der zu Ende und es wackelt heftig?
    Wie lange geht es denn schon zu extrem auf und ab?
    Vielleicht ist der Spuk dann ja schon bald vorbei - zumindest haben einige Leute von solchen Kapriolen berichtet, bis die körpereigene Insulinproduktion vorbei war und sich die Wogen - mit erhöhtem Bedarf - geglättet haben.


    Wann geht es denn so auf und ab? Unter Insulineinwirkung oder auch ohne?
    Hast Du stabile Werte, wenn Du mal ein paar Stunden fastest?
    Hast Du evtl. eine Basallücke; daß Du also zu bestimmten Zeiten damit zu kämpfen hast, weil der Körper das Lantus/Levimir schon bis zum Nachmittag verbraten hat und es dann los geht mit hohen BZ-Werten?


    Wie bewegungsintensiv ist Dein Job?
    Wie unterscheidet sich sonst Dein Verhalten an einem Tag mit/ohne Job?

  • Hallo Dabus!
    Erstmal danke für eine schnelle Antwort. Das mit den Schwankungen habe ich jetzt seit ca. 1/4 Jahr. Wenn ich Glück habe, komme ich ohne Hypos durch den Tag, wenn ich Pech habe, schwankt der BZ mehr zu Hypos 4 - 5 mal am Tag. Zu deiner Frage was ich beruflich mache: ich bin gelernte Arztfachhelferin, momentan noch in elternzeit, jedoch wieder auf der Suche nach einer stundenweise wiedereinstellung. Ich weiß, als Arzthelferin, sollte man wenigstens Ahnung haben, aber mit den BZ Schwankungen komme ich derzeit nicht so zurecht. Habe am Montag, 14.11.2011 wieder einen Termin beim Diabetologen, mal gucken was er dann sagt. Jedenfalls danke erstmal für deine Antwort.

  • Also schwankt das quasi willkürlich; ist also nicht einige Zeit nach dem Essen?


    Wie oft misst Du denn?
    Beim Herausfinden, warum ich mich bei der Einstellung vor ein paar Monaten öfters aufs Mett gelegt habe, hat mir ein peinlich genaues Aufschreiben von Zeiten/Werten geholfen. Habe dann auch die 7 Messungen aus dem KH übernommen, als es heftiger wurde.


    Vielleicht könntest Du mal nach ein einem Test über ein paar Tage mit so einem Dauerblutmessgerät fragen, wenn das Dir zu unübersichtlich ist. Ist bei Dir vielleicht nicht mal verkehrt, um einen genaueren Zusammenhang heraus zu finden.
    Das Teil kann Dich auch warnen. Wann merkst Du die Hypos denn?
    Wäre sonst vielleicht mal Hypotraining was für Dich?


    Wie ging das denn vor der Phase mit den Schwankungen ab, als Du schon spritzen mußtest?
    Warst Du da stabil? Hast Du viel oder wenig Insulin gebraucht? Erlebst Du vielleicht den dritten Frühling mit Deiner BSD und der eigenen Insulinproduktion?


    Vielleicht könnte Dir wirklich eine genauere Abgabe von Insulin helfen, allerdings weiß ich nicht, ob man das Wechselbad bei der Einstellung nun auch noch zu dem, was Du jetzt hast, dazu nehmen sollte. Das müßte Dir jemand anderes beantworten (Doc). Durch die Pumpe braucht man ja noch weniger Insulin, und Du kommst ja schon so tief -- dafür kann man aber auch viel kleiner Mengen abgeben.


    Ach so, noch ein paar Stichworte: Wie schaut es aus mit dem Hormonhaushalt/Blutbild/-werte... ist da vielleicht was nicht im Lot?


    Wie gesagt, bin hier noch ein ziemlicher Noob und Beratung macht der Doc. Ich dachte nur, ich frage mal so etwas ins Blaue, vielleicht stößt Du auf was, an das Du nicht gedacht hast. Drück' die Daumen. Ich darf auch demnächst wieder hin. ;)

  • Hallo dabus!
    Also bei mir schwankt das mal mehr oder mal weniger. Im April 2003 habe ich mit Insulin angefangen, tagsüber Actrapid und zur Nacht Protaphane. Nach der ersten Entbindung 2005 hatte ich Normalwerte, später gingen diese dann wieder hoch. Habe im März 2006 wieder anfangen müssen zu spritzen. Nach der 2. Entbindung hatte ich wieder eine Pause mit Insulin bis Anfang Juni 2010. Meinen Hormonhaushalt habe ich noch nicht bestimmen lassen, aber ich frag mal nächste Woche meinen Diabetologen. Habe das Mal gemacht, heute morgen hatte ich keine Zeit zu frühstücken. Hab nur 1 Tasse Milchkaffee getrunken und dann erst mittags was gegessen (soll man nicht aber zum austesten). Da hatte ich einen Wert von 140 mg/dl. Mache ich Nordic Walking geht der BZ runter, merke dann die Hypos bei 50 - 60 mg/dl. Gehe ich joggen, passiert genau das Gegenteil, teilweise muß ich den Sport dann abbrechen, weil der zu hoch geht, trotz Insulinabgabe vorher. Mal gucken.