Wertechaos

Wenn eine Änderung nicht läuft ist einen Schritt zurückzugehen meist die Lösung. Fraglich ist ob er schon in eine Lipolyse geraten ist. Lassen sich die Werte denn ohne Essen normal korrigieren? Wenn nicht braucht er mehr um die Fettsäureresistenz abzufangen und die normale Insulinempfindlichkeit wieder herzustellen. Das sollte aber auf jedenfall mit ärztlichem Segen geschehen, nicht das der Kleine dann in gemeine Hypos rutscht.

lg Jana

Bei der Zeitumstellung aktualisiere ich die Uhrzeit und ändere nicht die stündlichen BR.
Vielleicht ist auch erstmal ein BR-Test hilfreich.
Wahrscheinlich hat die gesamte Umstellerei alles aus dem Gleichgewicht gebracht.

Hoffentlich nur ein Aprilscherz!?
LG
sweety

Zitat von Ignatia;401094

Wir haben anscheinend wieder Probleme mit der Zeitumstellung ...

nun ja, manche Menschen reagieren da recht allergisch drauf, also mit einiger Bedarfsveränderung, z.B. durch mehr Stressbelastung, da sie, quasi über Nacht, aus ihrem Bio-Rhythmus geschossen worden sind.

Ansonsten würde ich erst mal schauen, ob Deine Neuprogrammierung der BR zusammen mit der Uhrverstellung jetzt noch den Insulinbedarf der Wachstumshormone in der Einschlafphase ausreichend abdeckt.
Falls da eine Lücke entsteht, hättest Du einen Einschnitt in das Fundament der Therapie gebracht, der dann das Therapiegebäude zum Wackeln bringen könnte.
Bei dem Sohn war, wenn ich recht entsinne, die BR ja insgesamt fast linear, bis auf den ausgeprägteren Duskhügel nach Abendbrot und zum/ab Einschlafen?

Gruß
Joa

Hmmm, also ob da jetzt nur die Zeitumstellung und das Basalratenschieben die Ursache war, mag mal dahin stehen.

Das sieht schon eher nach einer Resistenz aus. Wenn es eine solche wäre, solltest Du Deine entsprechenden Korrekturerfahrungen bei ausgeprägteren Entgleisungen zu Rate ziehen.
Und wenn Du sagst, dass das schon die Woche lang so geht, dann waren ja auch die Insulinmengen längerfristig erhöht im Spiel. Da wäre dann an eine, ggf. zusätzliche, Down-Regulation zu denken.

Gruß
Joa

Hallo Ignatia,

ich wünsche, daß die BR bald wieder paßt und der Grund für die höheren BZ-Werte sich aufklärt.

Alles Gute und
LG
sweety

Zitat von Ignatia;401188

Danke dir, was mache ich da nun?

Na ja, nochmal hmmm.

Gute Frage. Ich würde erst mal Korrekturen nur mit dem Pen oder, noch besser, mit der Einmalspritze setzen. Dann bist Du jedenfalls sicher, dass die auch drin sind.

Wenn das System in einer gewissen Spirale der Bedarfssteigerung steckt, so habe ich das gelernt, hilft es nur mit dem Insulin zu klotzen, nicht (hinterher) zu kleckern.

Also erst mal die Resistenz durch herzhafte Korrekturen minimieren oder brechen, und die Therapieparameter dann halt direkt an einen vermutlich erst mal erhöhten Bedarf anpassen.

Insbesondere bei den sehr geringen Basalmengen von Julian solltest Du mal in das Excel-Sheet schauen, bei welcher BR-Erhöhung die Pardigm tatsächlich was erhöht. Du wirst vielleicht staunen (siehe Anhang).
Bei Julian solltest Du BR-Änderungen von Bedeutung immer als zweite oder dritte Rate in echt programmieren. So manche TBR-Erhöhung wird sonst zur Nullnummer.

Was vielleicht auch schon ein Bisschen was erklärt.

Gruß
Joa

Huhu Ignatia,

was habt ihr denn jetzt gemacht und wie geht es Julian?

Ich gehe mit Joa konform, denke auch da muss die Resistenz gebrochen werden und evtl braucht er durch höher Tagesgesamtmengen dann sowieso mehr Basal weil er downreguliert ist.
Ich berechne meine TBR so: prozentualer Anstieg der Tagesgesamtmenge (Mittelwert aus den letzten 3 Tagen) ist auch die notwendige Prozentuale Erhöhung der BR. Fraglich ob das bei euch funktioniert, das muss man sich ausprobieren.
Dieses Excelsheet zum Berechnen der TBR mit Abrundung der Veo hast du? Ich kann es dir gern schicken. Da trägst du dann Julians Rate ein und der Rest wird automatisch berechnet.

lg Jana

Ich protokolliere meine Tagesgesamtmenge immer, also Basal+Bolus+Korrekturen, einfach alles was in 24h an Insulin abgegeben wurde. Wenn diese steigt und für drei Tage höher war, braucht man mehr Insulin durch Downregulation der Rezeptoren. Sinkt die TGM ab, wird man empfindlicher auf Insulin durch Upregulation der Rezeptoren. Hat man die TGM im Blick weiss man einigermaßen wohin der Kahn gerade schippert.

Das Excelsheet ist in deinem Postfach.

lg Jana

Zitat von Ignatia;401243

eben war er 170 nachdem die BR komplett angehoben wurde. ich habe noch keine Rückmeldung aus dem KH.

Na ja, das sieht doch schon mal nach der richtigen Richtung aus. :6yes:

Um mal auf Deinen aktuellen Beitrag bei den Kids einzugehen. Klar ist es witzlos, in hormonelle Resistenzen wie doof reinzukorrigieren. Bei den Kids hast Du hormonelle Resistenz meist bei unzureichender Insulindeckung der WH. Das bringt eh kaum was, führt aber im Sinne der erhöhten TDD (Total Daily Dose) zur Down-Regulation der Rezeptoren und somit zu einem steigenden Insulinbedarf wegen sinkender Insulinempfindlichkeit.
Insbesondere wenn über Tage hinweg ziemlich sinnfrei mit dem Insulin rumgepantscht wird.

Ein Weglassen wenig sinnvoller Korrekturen, bei gleichzeitiger Anpassung von BR und ggf. auch Essensfaktoren, führt dann meist wieder zu einer Senkung der Insulingesamtmengen, was seinerseits zu einer Rezeptor-Up-Regulation führt. Es werden wieder mehr Rezeptoren bereit gestellt. Die Insulinempfindlichkeit steigt.

Gruß
Joa

Zitat von Ignatia;401304

Oh da schreibst du aber immer alles fein auf. Wir sind hier nicht ganz so vorbildlich

Ich bin auch immer ganz neidisch. :o

Zitat

Wir lesen nur Pumpe und Messgerät aus, geben dass dann ins SiDiary und drucken es aus

Soweit es das Insulin aus der Pumpe betrifft, kannst Du jederzeit in der Pumpe selber nachsehen. Unter Zusatzfunktionen>Tagesgesamtmengen findest Du alles was Du suchst. Und die tägliche Übersicht von CareLink personal zeigt das auch an.

Bei SiDiary findest Du die Tagesmengen in der Statistik.

Gruß
Joa

Cool Schön das du ihn eingefangen hast. Mit dem BR-Rechner jetzt kann ja auch nichts mehr schiefgehen.
Die 83 würde ich auch etwas anheben mit ner kleinen Nascherei. Ansonsten schau wenn der Wert zum Schlafen gut ist, natürlich mit etwas Puffer nach unten, gegen 2-3 Uhr nochmal. Wenn die letzte Nacht damit gut lief, würde ich die Rate zur Nacht erstmal so lassen. Du kennst dein Kind am Besten, du machst das schon. :6yes:

Zum Aufschreiben...ich war nicht immer so akribisch, es hilft mir halt. Meine Schluderphase von mehreren Jahren mit Hba1c zwischen 9-11 hat mir als Warnschuss ne Fettleber beschert. :eck: Durch gute Einstellung ist das wieder ok, aber es hat mich wachgerüttelt. Damit mein Diabetes läuft brauch ich Werte und Diagramme, ohne Sachen zum Auswerten bin ich nicht glücklich. Wenn ich nur auslese, mach ich das nicht täglich und verlier die Kontrolle und das sieht man an den Werten. Pi mal Auge klappt immer so 2-3 Tage und dann laufen die Werte Amok weil ich einfach schlampig werde. :eck:

lg und eine ruhige Nacht
Jana