Kein Bolus gespritzt - trotzdem gute BZ-Werte.

  • Hallo Zusammen!


    Ich habe im Moment ein kleines Problem. Meine DiaDoc'in ist aber für 3 Wochen im Urlaub, die kann ich also erst einmal nicht fragen.
    Darum (und auch wenn sie nicht gerade im Urlaub wäre) würde ich sehr gerne eure Meinung dazu hören. :)


    Ich habe festgestellt, dass ich im Moment ganz ohne Bolus auskomme. (Basal habe ich weiter gespritzt)


    Kurz zu mir: (Wenn mehr Angaben benötigt werden, bitte sagen, dann reiche ich die gerne nach)
    Männlich, Anfang 40, 179cm, 82kg, sportlich eher aktiv
    Bolus: Novorapid
    Basal: Lantus
    Mitte Juni 2012 wurde bei mir Typ 1 diagnostiziert.
    Lt. Laborbefund mit diesen Werten:
    HBA1C= 14,1
    CPEP=1,0
    GAD=31,1


    Am Wochenende, bevor ich das erste mal meine DiaDoc'in aufgesucht habe, hatte ich BZ-Werte zwischen 20 mmol und 28 mmol gemessen.
    Am Anfang habe ich zur Nacht 8 IE Lantus und zu den (Haupt-)Mahlzeiten 8/6/8 Novorapid gespritzt.
    Der BZ hat sich (meiner laienhaften Meinung nach) recht schnell stabilisiert.
    Das Lantus haben wir haben schrittweise (Basalratentest) runtergenommen 8 -> 6 -> 5 -> 4, z.Zt. spritze ich nur 2 IE Basal zur Nacht.
    Bolus habe ich bis jetzt zum Schluß mit einem BE-Faktor von (nur?) 0,3 bis 0,5 gespritzt.


    Nun habe ich seit gestern (ab Nachmittag) kein Bolus gespritzt.


    Hier mal die Werte:


    01.08.2012 8:15 Uhr 5,4mmol 8BE 4IE
    01.08.2012 12:00 Uhr 4,9mmol 10BE 5IE
    01.08.2012 16.00 Uhr ./. Messung 21BE ./.IE
    01.08.2012 17.05 Uhr ./. Messung 12BE ./.IE
    01.08.2012 22:15 Uhr 7,3mmol 14BE ./.IE
    02.08.2012 2:30 Uhr ./.Messung 6BE ./.IE
    02.08.2012 8:30 Uhr 7,9mmol 11BE ./.IE
    02.08.2012 12:30 Uhr 5,8mmol 10BE ./.IE
    02.08.2012 18:45 Uhr 4,7mmol 18BE ./.IE


    Meine DiaDoc'in meinte schon zu mir, dass ich momentan recht wenig Insulin benötige, es hat wohl bei mir die Remi. eingesetzt.


    So, und nun sieht der BZ doch recht OK aus, und das ganze völlig ohne Bolus.


    Und nun?!?
    Das ist die Remi., korrekt?


    Was mache ich da, während der Remi., am besten? :confused:
    (ok, ok, ok .... außer meine BE-Aufnahme evtl. etwas zu drosseln *g*)
    Dass ich den BZ weiterhin (täglich mehrfach) messe, das ist klar.


    Ich sehe da, wie gesagt nur nach meiner laienhaften Vorstellung, div. Möglichkeiten, nur welche ist die Beste?


    a) Lasse ich das Bolus komplett weg, weil "ich komme ja ganz gut ohne Insulin aus"?


    b) Basal auch weglassen?


    c) Bolus zu den (Haupt-)Mahlzeiten weiterhin spritzen, damit ich meine BSD "unterstütze", damit die nicht ständig unter (100% ?) Vollauslastung läuft und mir meine verbliebenen Beta-Zellen abrauchen? Vielleicht nur mit einem BE-Faktur von, sagen wir mal, 0,3?



    Ich weiß, es ist sicher schwierig eine allgemeingültige Aussage zu treffen. ;)
    Aber vielleicht gibt es ja von den "alten Hasen" oder Leuten die ihre Remi. schon länger haben ein paar hilfreiche Tipps / FAQ?


    Vielen Dank schonmal!


    Mario

  • Zitat von louis_cyphre;251193


    Ich weiß, es ist sicher schwierig eine allgemeingültige Aussage zu treffen. ;)


    Die als allgemeingültig verbreitete Aussage lautet, dass die Dauer der Remission/Residualphase mit der Qualität der BZ-Einstellung korrespondiert.


    Was sicher damit zusammenhängt, dass gestresste Betas (Überforderung durch Sekretionsdruck) mit einer Entzündung reagieren und auch ohne autoimmune Mithilfe abnippeln. Langsam zwar, aber doch.


    BZ so viel wie möglich im Zielbereich halten scheint wohl sinnvoll zu sein?


    Dazu halt so viel Insulin wie nötig einsetzen. Basalwerte (Nüchternwerte) nicht über 90 wäre wohl gut. Die Grenze des Insulineinsatzes täte ich da setzen, wo es zu störenden Hypos kommt.


    Ansonsten keine Selbstkasteiungen. Da es ja eh zu erwarten ist, dass die Betas irgendwann versiegt sind, musst Du wohl für ein paar Monate mehr oder weniger nun auch keine Klimmzüge machen. :D


    Gruß
    Joa

  • Hallo Joa!


    Zitat von Joa;251208

    Die als allgemeingültig verbreitete Aussage lautet, dass die Dauer der Remission/Residualphase mit der Qualität der BZ-Einstellung korrespondiert.


    OK, gut, also alles so gut wie möglich "im grünen Bereich" halten. :6yes:


    Zitat von Joa;251208

    Was sicher damit zusammenhängt, dass gestresste Betas (Überforderung durch Sekretionsdruck) mit einer Entzündung reagieren und auch ohne autoimmune Mithilfe abnippeln. Langsam zwar, aber doch.
    ...
    Dazu halt so viel Insulin wie nötig einsetzen. Basalwerte (Nüchternwerte) nicht über 90 wäre wohl gut. Die Grenze des Insulineinsatzes täte ich da setzen, wo es zu störenden Hypos kommt.


    Verstehe, also meine Betas nicht stressen/überfordern und damit: ---> weiter spritzen.


    Das hätte ich jetzt für mich auch überlegt, wie gesagt immer mit meinem laienhaften Verständnis.


    Ich habe da jetzt beim Suchen von dir auch, wie ich finde, interessante Beiträge gefunden:


    Click --> HIER,


    Und --> HIER


    Auch --> HIER


    Dort --> Auch




    Spricht denn eigentlich irgendetwas dafür, dann doch nicht zu spritzen, wenn der BZ im Normbereich ist, wegen einer Resistenz oder so?
    (ich habe wie gesagt leider keine Ahnung)



    Mario

  • Hallo Louis_cyphre,


    hui, da hat wohl jemand Appetit, was:D. 71 BE am Tag sind ja mal ne Hausnummer, aber ich steh da ja auch auf dem Standpunkt, jeder so wie er mag:). Mir wurde von meiner Diabetologin übrigens geraten als ich vor kurzem noch in der Situation war fast ohne Insulin auskommen zu können für nahezu gute Werte trotzdem ein klein wenig Insulin als Bolus und etwas Basal zu geben, da ich dadurch meine Betas ein bisschen entlasten könnte und die Remission dadruch möglicher Weise etwas länger anhält. Das spräche also für Variante C.

  • Hallo Botaniker!


    Zitat von Botanikbummler;251229

    hui, da hat wohl jemand Appetit, was:D. 71 BE am Tag sind ja mal ne Hausnummer, aber ich steh da ja auch auf dem Standpunkt, jeder so wie er mag:)


    Ja, ich weiß... :D
    Aber ich habe es für meinen "Ich-spritze-keinen-Bolus-mal-sehen-was-passiert"-Test etwas^^ "krachen lassen". ;)
    Da waren diese ganzen Nudeln, unsere Eisvorräte und die Bestände an Nuss-Nougat-Creme dummerweis zur falschen Zeit am falschen Ort. *g*


    Seit meiner Diagnose im Juni hatte ich den Süßigkeitenverzehr erstmal schlagartig runtergefahren.
    Vorher habe ich, sicher auch durch meinen vielen (Ausdauer-) Sport (5-6mal pro Woche), recht viel rumgenascht.
    Da hatte sich dann sicher "das Verlangen" alles etwas "angestaut". :o
    Aber das gehört dann wohl schon eher in den Bereich "Psychologie".



    Zitat von Botanikbummler;251229

    Mir wurde von meiner Diabetologin übrigens geraten ...trotzdem ein klein wenig Insulin als Bolus und etwas Basal zu geben, da ich dadurch meine Betas ein bisschen entlasten könnte und die Remission dadruch möglicher Weise etwas länger anhält. Das spräche also für Variante C.


    Alles klar, vielen Dank für Deine Meinung dazu! :6yes:
    Ich weiß ja, wurde ja auch schon oft geschrieben, das ist so individuell, es kann also niemand wissen, was für einen das Beste ist.
    Am Ende muß ja eh jeder für sich selbst (sicher in Absprache mit dem DiaDoc) entscheiden, was er nun macht. :)


    LG


    Mario