Wie ungesund sind BZ-Spitzen und Unterzucker?

  • Dashier ist wieder eine Frage für die gut informierten und Erfahrenen ;)


    Ich habe MODY-Diabetes und bekomme zur Zeit jeden Tag BZ Spitzen.
    Heute zB. nach dem Frühstück 204 mg/dl (nach dem Frühstück lande ich meistens über 200, mal mehr mal weniger)
    und nach dem Mittagessen 169mg/dl (ist bei mir Standard)
    Gerade gemessen, nach einem frühen Abendessen: 246 :mad: grr!


    NOCH spritze ich nicht, sondern nehme Tabletten. Mein Langzeitwert ist super: 5,9.


    Jetzt also meine Frage:

    Wie ungesund sind letztendlich BZ-Spitzen oder Unterzucker, wenn sie sich scheinbar nicht auf den Hba1c auswirken?
    Hab mal etwas darüber gehört, dass bei Werten über 200 Zellen vermehrt absterben oder so?


    Und wie wirken sich diese Schwankungen sonst so aus? Fühle mich oft sehr schlapp, hat das damit zutun?

  • Früher glaubte man, dass BZ-Schwankungen Retinopathie begünstigen könne. Das war ein Nebenergebnis der DCCT-Studie.
    Es gab dann aber ein späteres paper der gleichen Autoren, die sich korrigiert und ihre vorherige Aussage widerlegt haben.


    Hypoglykämien sind prinzipiell auch nicht schädlich. Jedoch verlernt die Nebenniere dadurch, Adrenalin auszuschütten.
    Irgendwann könnte es dann passieren, dass du es nicht merkst und es dann zu einer Unterzuckerung des Gehirns kommt.


    Da die Brücken bei der Verzuckerung von Gewebe erstmal nicht stabil sind, sich also bei niedrigem Zucker für eine gewisse Zeit wieder lösen lassen, führt ein schwankender Wert zu besserem HBa1c als ein konstanter Wert - bei gleichem Mittelwert.
    Nur wenn es nicht so schwankt, kann man halt meistens auch den Mittelwert entsprechend runterfahren.


    Das Unwohlsein kann z.B. von Wassermangel kommen bzw. Elektrolytverschiebungen/Konzentrationsverschiebungen durch die uterschiedlichen BZ-Werte. Das ist durchaus üblich.


    Es wäre noch gut, wenn du deinen Diabetes-Typ genauer angeben würdest. MODY bedeutet, dass die Veränderung auf einem einzigen Gen liegt. Es sind jedoch grundverschiedene Erkrankungen.
    Wie wir schonmal in einem anderen Thread hatten: Mody Typ 3 führt dazu, dass


    1. die Insulinantwort der BSD nicht sofort kommt und
    2. viel stärker: die Leber auch bei Insulin lahm ist und den Zucker erstmal nicht einlagert.


    Mit Zusatzinsulin kannst Du dann deutlich vor dem Essen spritzen. Durch das von außen zugeführte Insulin wird zumindest 1. entfallen und dadurch dass das Insulin schon im vorhinein da ist (die BSD weiß ja nicht, dass du gleich Essen wirst, die Spritze jedoch schon ;)) denke ich, dass die Spitzen gut zu vermeiden sein werden.