Von Pumpe zurück zum Pen - Insulindosis?

  • Hallo,


    gibt es hier Pumpis, die kurzfristig oder auch längerfristig wieder zurück zum Pen sind?
    Habt ihr die Basalrate 1:1 als Basisinsulin übernommen?


    Im "Schulungsbuch meines Diabetologen" ist dieses Vorhaben nur mit Lantus beschrieben, ich würde aber die Tage dann Levemir nehmen, und halbe Dosis morgens, halbe Dosis abends macht für mich wenig Sinn, da die Abenddosis vermutlich höher sein muss. Und was mache ich mit meinem Aufstehinsulin? Sind eure BE - Faktoren gleich geblieben?


    Werde Montag auch nochmal beim Diabetologen durchklingen, wollte aber schonmal wissen wie ihr das so macht...

  • Äh, du hast doch deine Pumpe erst seit kurzem, warum nimmst du nicht einfach die Insulinmengen, die du vorher genommen hast?

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ja genau, aber durch eine ziemlich starke Up - Regulation hat sich mein Insulinbedarf von ca. 75 - 80 Einheiten TDD auf ca. 50 reduziert, wenn ich mir jetzt die alte Levemirdosis spritzen würde, wäre das gar nicht gut...


  • gibt es hier Pumpis, die kurzfristig oder auch längerfristig wieder zurück zum Pen sind?


    Ja.

    Zitat

    Habt ihr die Basalrate 1:1 als Basisinsulin übernommen?


    Nein.
    Umstieg von Pumpe auf Levemir bei >mir< :


    Pumpe 16IE Basal, Levemir 2 x 18IE Basal = 36IE total und direkt mit dem Umstieg.
    Retour dann anders herum.

    Zitat

    Sind eure BE - Faktoren gleich geblieben?


    Ja.

    Zitat

    Werde Montag auch nochmal beim Diabetologen durchklingen ...


    Dein Diabetologe meinte, dass höhere Levemirdosierungen (weil biologisch weniger aktiv) auf die Down-Regulation schlagen.
    Was ich so nicht bestätigen kann.


    Gruß
    Joa

  • Oh wow, das ist ja schon ein ziemlicher Basal - Unterschied... (Bin grade leider mal wieder zu doof zum zitieren)!
    Und sind die Regeln "unseres" Diabetologen :-) unter ICT relativ gut zu übernehmen?
    Darf ich fragen, Joa, du bist aber nicht dauerhaft auf ICT zurück?
    Und ging das bei dir dann in Schritten mit der Levemir - Dosis oder Pumpe ab und dann gleich doppelt soviel Basis (von 16 auf 38)?


    Danke schonmal!

  • Oh wow, das ist ja schon ein ziemlicher Basal - Unterschied...


    Jep. Hatte mich auch erst mal irritiert.

    Zitat

    Und sind die Regeln "unseres" Diabetologen :-) unter ICT relativ gut zu übernehmen?


    Wenn Du eine funktionierende Basalversorgung hinbekommen hast, unterscheidet sich das kaum.
    Levemir lässt sich auch ganz gut manipulieren. :rolleyes:

    Zitat

    Darf ich fragen, Joa, du bist aber nicht dauerhaft auf ICT zurück?


    Nö.

    Zitat

    Und ging das bei dir dann in Schritten mit der Levemir - Dosis oder Pumpe ab und dann gleich doppelt soviel Basis (von 16 auf 38)?


    Nachdem ich im Vorjahresurlaub mit Levemir nur den Tag überbrücken wollte, was nicht klappte, bin ich im nächsten Urlaub auf voll ICT gegangen und habe dann schon hochdosiert losgelegt. Hat dann rd. 3 Tage gebraucht, bis die Dosierung auf dem Punkt war (Dank CGMS(upport))


    Ansonsten ist Teupe mit Lantus richtig fit. Warum also nicht mal eine Lantusdefinition antesten?


    Gruß
    Joa

  • Inwieweit meinst du das mit dem Levemir manipulieren?
    An Lantus dachte ich auch mal schon, muss ich morgen mal mit Bernhard bequatschen...
    Auf jeden Fall muss ich die Pumpe jetzt mal (vorübergehend) loswerden, wir werden einfach (noch) keine Freunde :(.

  • Inwieweit meinst du das mit dem Levemir manipulieren?


    Z.B. Anpassen an veränderte Spritzzeiten, Mengenanpassung bei erhöhter körperl. Aktivität und so was.


    Levemir hat zwei Verzögerungswirkungen. Die erste ist die dosisabhängige Dauer der Freisetzung der Einzelmoleküle im Spritzdepot. Die zweite die Albuminbindung und Inaktivierung von stets ziemlich genau 50% des aktionsfähigen Levemirs.


    So kann man die Herstellung des gewünschten Insulinniveaus ggf. beschleunigen (Dosisteilung) ohne dass man allzu scharfe Wirkspitzen befürchten muss.

    Zitat

    Auf jeden Fall muss ich die Pumpe jetzt mal (vorübergehend) loswerden, wir werden einfach (noch) keine Freunde :(.


    Na, das war ja ein übersichtlicher Zeitrahmen von Erstanlauf. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Sind eure BE - Faktoren gleich geblieben?


    Ja, wenn die Basalversorgung vor und nach dem Umstieg (egal in welche Richtung Du umsteigst) stimmt, und wenn man nicht auch noch das Mahlzeiten-Insulin wechselt, bleiben die Faktoren erstmal gleich.


    P.S.: Bei mir war der Unterschied zwischen Pumpen-Basal und Pen-Levemir zwar nicht ganz so heftig wie bei Joa, aber mit mit 17,8 zu 32 täglich ziemlich ähnlich.

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Danke für eure Antworten!
    Das bedeutet aber, dass bei euch unter ICT kein 50:50 Verhältnis von Basis zu Bolus herrschte,
    wenn eure BE - Faktoren gleichblieben?

  • "Levemir hat zwei Verzögerungswirkungen. Die erste ist die dosisabhängige Dauer der Freisetzung der Einzelmoleküle im Spritzdepot. Die zweite die Albuminbindung und Inaktivierung von stets ziemlich genau 50% des aktionsfähigen Levemirs."


    Bedeutet das, es ist völlig normal dass man von Levemir die doppelte Basalrate braucht oder verstehe ich das falsch?

  • Bedeutet das, es ist völlig normal dass man von Levemir die doppelte Basalrate braucht oder verstehe ich das falsch?

    Ja und Nein. (Ja, normal und Nein, nicht unbedingt das Doppelte)
    Hier kommen zwei Faktoren zusammen. Zum einen braucht man i.d.R. bei der Pumpe weniger Basal als bei ICT und zum anderen gibt es noch einen Unterschied der Wirksamkeit an den Rezeptoren zwischen Levemir und z.B. NPH-Insulinen.
    Wenn Du z.B. innerhalb der ICT von NPH auf Levemir umstellst wird der Faktor niedriger sein, weil der Faktor Pumpe wegfällt. Meistens kommt man hier am Ende auf einen Faktor 1,5 bis 1,7.
    Erst beim Umstieg von ICT mit Levemir nach CSII mit Bolusinsulin (oder umgekehrt) wird der Faktor oftmals gleich oder gar größer 2.

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"


  • Bedeutet das, es ist völlig normal dass man von Levemir die doppelte Basalrate braucht oder verstehe ich das falsch?


    Wie Jürgen schreibt, werden die sich ergebenden Unterschiede beim Umstieg von einem anderen Insulin zu Levemir unter ICT eher etwas moderater sein können.
    Ansonsten aber ja, wenn Du unter ICT die doppelte Basis hast, wenn Du von CSII umsteigst, dann ist das normal (für Dich).
    Hast Du aber nur einen Mehrbedarf von 130% dann ist auch das normal (für Dich).
    Und auch ein 1:1 Verhältnis ist normal (für Dich).


    Die biologische Wirksamkeit von Levemir am Insulinrezeptor ist individuell stark unterschiedlich. Und auch die Auswirkungen, z.B. auf die Rezeptor-Down-Regulation sind nicht einheitlich.
    Warum und wieso kann Dir wohl keiner wirklich sagen. Sieh es mal ähnlich wie Oswald Kolle (der ist den älteren Semestern sicher ein Begriff ... alternativ Google fragen). "Dein Levemir, das unbekannte Insulin".


    Vielleicht kannst Du Dich einfach mal grob an Deinem Umstieg von Levemir auf CSII orientieren?
    Für den Anfang etwas vorsichtiger rangehen, da man unter CSII eher ein Stück upregulierter laufen mag und Teupe ja auch in der Einstellungsphase sehr gezielt die Upregulation provoziert.


    Auf alle Fälle am Anfang Nachtwerte nehmen und möglichst vor der Enstehung von nachhaltigen Fettsäureresistenzen, also bevor ein ggf. entstehender Basalmangel die 3h-Grenze überschreitet, mit einmaliger Korrektur (ggf. auch schon Schema B 1/2 draufsetzen) den BZ zur Ordnung rufen.


    Take it easy - if you take it. :whistling:


    Gruß
    Joa