Da draußen wohnt der Winter: Wie viel weniger Insulin?

  • Hallo,


    bohh, also bei mir ist es genau andersherum. Ich brauch im Winter mehr Insulin und im Sommer so ca 15% weniger.


    Du bist mit 30 raus und wolltest 100, hmm wieviel IE brauchst du den wenn du dein BZ um 70 senken wilst. Evtl hilft dir das ein wenig weiter...


    Andere faktoren, Mens..Erkältung usw können es nicht sein?



    LG Heidi

  • Moin Floh,


    wie warm bist du denn angezogen? Schön warm einmummeln mit dicken Handschuhen,warmer Mütze, Schal und langer Unterhose könnten vielleicht den Energiebedarf und damit auch den Zusatz-KH-Bedarf noch ein wenig einschränken.


    Wenn ich im Winter ohne Jacke spazieren gehe (was ich tatsächlich manchmal mache) brauche ich deutlich mehr KH als wenn ich mich dick Einhülle mit allem was der Winterschlussverkauf so hergegeben hat. Andererseits sollten sich die Zusatz-KH bei gleicher Tätigkeit im Winter eigentlich auch nicht auf die Hüften legen sondern für den Wärmehaushalt verbraten werden.


    Für die morgendliche Fahrt zur Arbeit bliebe ja auch noch zur Basalrate das Frühstück und damit auch den Bolus zeitlich und mengenmäßig anzupassen, sodass nicht noch Sport-BE extra notwendig werden.


    Die Seite hier ist ansonsten vielleicht auch noch ganz interessant dazu. http://www.chrostek.de/curriculum/koerperl-bewegung.html


    Lieben Gruß,


    Botanikbummler

  • Ich bin auch Alltagsfahrer und fahre den gesamten Winter hindurch.


    Ich kann bei mir durchaus bemerken, dass ich mehr KH brauche, wenn es kalt ist. Außer...
    ... ja außer beim Radfahren.


    Beim Sport merke ich das stark. Wahrscheinlich, ist das dann eine Kombination aus:
    1. mehr KH werden insulinfrei verbraucht, wenn dem Körper kalt ist.
    2. ich bewege mich mehr, fange auf der Stelle an zu Joggen auch in Trinkpausen.


    Beim Radfahren wird mir zwar im Winter schon mal an den Knien oder Händen kalt, wenn ich z.B. die falschen Handschuhe gewählt habe, aber sonst nicht. Trotzt Fahrtwind habe ich eher das Problem, dass mein Körper immer noch zu viel Wärme produziert. Da wird nicht noch etwas extra für die Kälte verbraucht.


    lg
    Adrian

  • Ich reihe mich mal fragend mit ein:
    Derzeit nehme ich an einem sog. Rehasportprogramm teil, was von der Belastung her nicht gerade fordernd ist (45min, manchmal komme ich leicht ins Schwitzen; aber nur weil ich sehr schnell schwitze ;) ). Ich helfe mit etwas Fahrradfahren nach: Hin- und Rückweg à 8km, <25min. Bis heute bin ich gut damit hingekommen, mein Frühstücksbolus von BE-Faktor 2.5 auf BE-Faktor 1 zu reduzieren (Humalog bei ICT Hl/La). Abfahrt ist kurz nach dem Frühstück, bis ich wieder zuhause bin, vergehen knapp 2h. Sonst bin ich immer mit einem schönen Wert um die 100 rausgekommen.
    Heute war es dann mal locker 230 :( Liegt das nun an der Kälte? Mein subjektives Empfinden ist, dass sich bei mir Wetterumschwünge auf die Insulindosis auswirken, also ein Temperaturabfall zunächst mal mehr Insulin fordert. Wäre das eine mögliche Erklärung?



    Generell ist mir aber auch aufgefallen, dass ich seit kurzer Zeit IMMER mit einem Wert über 200 aus dem "Sport" herausgehe. Kann das auch andere Gründe haben? Bislang konnte ich beobachten, dass meine Werte hochgegangen sind, wenn der Eingangswert schon erhöht war (>140 mg/dl ergab dann hohe Werte; <140 führte zu niedrigen Ergebnissen). Dies kann ich aber dieses Mal ausschließen, bin mit Werten um 120 gestartet.
    Sollte ich riskieren, mit noch tieferen Werten in den Sport zu gehen, um einen neuen "Schwellenwert" zu finden, bei dem der Zucker dann hoch geht? Also ggf auch einen Wert von 140 sogar schon leicht runterspritzen (zB 0,5 IE)?


    Kann jemand helfen?

  • evtl muss hier ein Admin diese und die 2-3 vorherigen Beiträge auslagern?


    Floh
    Danke für deine Anmerkungen.


    Ja, was eine anaerobe Schwelle ist, weiß ich :) Und dass der BZ unter "Stress" beim Sport hochgeht ist mir auch bewusst, nur: Meinen Hin- und Rückweg bewältige ich sicher nicht langsam, der Puls geht schon hoch. Aber ich gebe nicht vollgas, so dass ich nach 1 Minute vom Rad falle, sondern ich fahre halt zügig durch. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass ich da nicht in eine Stresssituation komme, die den BZ beeinflusst. Vor allem: In den letzten Wochen hat die Fahrerei den BZ ja auch nicht in die Höhe getrieben. Es muss sich also irgendwas geändert haben.



    Zum Thema "Gewöhnungseffekt": Ich war(bin) mit 29 Jahren einigermaßen sportlich. Seit 20 Jahren im Fußballverein, allerdings auf sehr tiefem Niveau. Aber zumindest ist man 3x in der Woche an der frischen Luft und tut so, als würde man Sport machen ;) Halbmarathons waren im Zuge der Fußball-Fitness auch kein großes Problem. Im Mai dann ein - Klassiker! :) - Kreuzbandriss, was natürlich meine sportliche Aktivität reduziert hat. Auch wenn man natürlich über die 6 Monate unfit wird, glaube ich nicht, dass das Rehatraining (größtenteils Ganzkörper-Stabilitätsübungen, die den Puls nicht großartig hochtreiben) sich so enorm auf den BZ auswirkt. Ich mache dieses Training seit Mitte Oktober, an meinen BE-Faktoren hat sich nichts geändert, nur nach dem Sport spritze ich weniger Bolus. Bis vor 1-2 Wochen lief das auch ganz normal.


    Heute dann wieder so ein unschönes Szenario: Das Training fand am späten Nachmittag statt, ich war bolus-frei. Vor der Abfahrt habe ich 85 gemessen, daraufhin ca. 1,5 BE Saft zu mir genommen, was ich für eine relativ geringe Korrektur halte. Nach der Rückkehr habe ich 241 gemessen und kann es mir weiterhin nicht erklären. Krank bin ich nicht.


    Über Ratschläge bin ich dankbar.



    edit: ...Und heute wieder einen normalen (leicht niedrigen) Nüchternwert, den bisherigen reduzierten Bolus (BE-Faktor 1) und einen "End"wert nach der körperl. Betätigung von 105. ...launisch ist sie, diese Diabetes :P

    Einmal editiert, zuletzt von Hobbit ()