Ungewollte Schwangerschaft + schlechte Blutzuckereinstellung :(

  • Hallo liebe Forumschreiber


    Danke für die Aufnahme in das Forum.
    Ich selbst habe kein Diabetes, deswegen bin ich auf eure Hilfe angewiesen :love:
    Meine beste Freundin hat heute erfahren, dass sie in der 5-6 SSW ist.
    Sie ist total fertig...ihr Ex ist der Vater, sie hat Diabetes und ist mega schlecht eingestellt...d.h. ihr Zucker ist mal extrem hoch oder stark im Keller...
    Ja es klingt stark nach Mitten im Leben Assis, aber so ist es in diesem Fall nicht...klar war das alles mega unvernünftig :patsch: ...ABER es ist jetzt passiert und ich brauche Hilfe...versteht sie... :help:
    Sie hat morgen ein Termin bei ihrem Diabetologen, auch ein Augenarzttermin ist bereits vereinbart und am Freitag gehen wir zur Schwangerschaftsberatung.


    Ich habe mich eben mal etwas in die Materie Schwangerschaft mit Diabetes eingelesen und ich bin schockiert, dass so viele Komplikationen auftreten können. Weiter habe ich fast überall gelesen, dass man auf jeden fall gut eingestellt sein sollte....so und wie oben beschrieben, ist es leider absolut nicht.
    Ich habe Angst um meine Freundin, sowie auch um ihr zukünftiges Kind. Die Herztöne des Kindes sind schon auch schon zu hören....Zu alledem kommt halt noch dazu, sie und ihr Ex seit ca. 2 Jahren getrennt sind. Sie möchte auch nicht nochmal eine Beziehung mit ihm haben...ergo echt ne miese Ausgangslage, klar kann man sagen, es passt nie zu 100% aber hier hab ich wirklich Angst um sie. ;(


    Sie weiß, dass ich hinter jeder ihrer Entscheidungen stehe und sie auch niemals verurteilen würde, nur kann ich ich ihr keinen richtigen Rat geben, da ich mich mit Diabetes null auskenne...


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Würdet ihr eher zu einem Schwangerschaftsabbruch raten? Oder seid ihr stolze Mamis mit tollen Kindern?
    Ich habe gelesen, dass man durch eine Insulinpumpe einen Ausgleich erzielen kann, wäre sowas in diesem Sinne ratsam?
    Klar geht sie morgen zum Arzt und wird sich beraten lassen, aber ich würde gern eure persönliche Meinung zu diesem schwierigen Thema hören.

    Ich weiß auch, dass ein Schwangerschaftsabbruch auf die Psysche schlägt und die Folgen erst Jahre später auftauchen können....beide Entscheidungen haben ihre "Nebenwirkungen"...und ich hab absolut keine Ahnung, da ich mich selbst nie in einer solchen Situation befand...ich bin wirklich ratlos...


    Ich danke euch für eure Zeit und wünsche euch eine gute Nacht :loveyou:



    Mit lieben und verzweifelten Grüßen


    Lani :S



    Einmal editiert, zuletzt von Lani ()

  • Hallo Lani,
    rührend, wie du dich um deine Freundin kümmerst., wirklich.
    Ich würde jetzt erstmal die Arztbesuche abwarten.
    Wenn deine Freundin das Baby gerne möchte, sollte sie vor allem schnellstens ganz diszipliniert an einer guten Stoffwechsellage arbeiten.
    Mit etwas Vernunft und Liebe zum Baby ist das nicht so schwer, es wird ihr gelingen.


    Eins ist auf jeden Fall klar, d u b i s t e i n e g u t e F r e u n d i n !

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Hallo Lani,


    Erstmal toll, dass du dich so um deine Freundin kümmerst. Zu denken fragen:


    Mit einer Insulinpumpe ist die Einstellung einfacher und deiner möglich als mit Spritzen, daher empfehlen viele auf eine Pumpe in der SS umzusteigen. Das ist aber kein muss.


    Ergänzend gibt es die Möglichkeit einer kontinuierlichen glukosemessung. Dies kann mit und ohne Kopplung an eine Pumpe erfolgen. Krankenkassen übernehmen dies meist in der Schwangerschaft auf Antrag durch den Arzt.


    Wichtig aus meiner Sicht ist vorallem eine schnelle Korrektur der Einstellung. Hierfür kann deine Freundin sich in eine spezialklinik einweisen lassen. ZB in Bad mergentheim befindet sich so eine. Diese haben immer Notfallplätze für Schwangere. Die Einstellung geht dann meistens 1-2 Wochen.


    Dann ist wirklich wichtig aus meiner Sicht, dass sie einen guten diabetologen am besten mit Diabetesberaterinnen hat, zu denen sie jederzeit Kontakt aufnehmen kann.


    Das alles hilft ihr bestimmt den Zucker schnell in gute Bahnen zu lenken und dann schafft sie das auch bestimmt mit einer guten Einstellung in der SS.


    Die seelische Belastung ist natürlich etwas ganz anderes und ich finde gut, dass sie sich Hilfe holen möchte und du sie dabei begleitest. Ich Drücke euch die Daumen, dass sie die für sich richtige Entscheidung trifft.


    Liebe Grüße
    Rebejja

  • Hallo!


    Ich weiß von meiner Diabetes-Ärztin, daß eine Schwangerschaft
    eine wirklich große Herausforderung für den Diabetiker ist.
    Die Einstellung muß absolut super sein,
    um Mißbildungen zu verhindern.
    Da gibt es keine Kompromisse!!


    Vielleicht könnte sich Deine Freundin im Spital
    in einer Stoffwechselabteilung für eine Woche
    aufnehmen lassen, damit sie professionell betreut wird.
    (Feststellung des Insulinbedarfs und der richtigen Algorithmen)


    Dort könnte sie auch zur Ruhe kommen,
    Hektik und Angst ist das Schlechteste für den BZ.


    lg
    River

  • :love: Ein mega fettes DANKESCHÖN für eure lieben und schnellen Antworten :love:


    Ihr Diabetes-Arzt ist wirklich ein Engel, er bleibt heut länger in der Praxis, damit sie nach der Arbeit noch vorbei kommen kann. :rolleyes:


    Ich habe in der Nacht keine Auge zu bekommen, da beide Entscheidungen so heftig für sie sind...es tut mir so wahnsinnig leid...


    Danke nochmal für eure Antworten und euren Zuspruch :)


    Wenn ich mehr weiß, werde ich mich nochmal melden.


    Liebe Grüße


    Lani

  • Hallo,


    um ein bisschen Mut zu zusprechen.....ich bin mit 22 Jahren ungewollt schwanger geworden und hatte mich von dem Vater meines Kindes zuvor getrennt. Nun habe ich einen tollen Sohn von fast 14 Jahren und mochte ihn nie wieder missen.
    Sei für deine Freundin da....ich hatte am Ende meiner Schwangerschaft viele starke Hypos und war sehr dankbar das sich meine Freundinnen ab gewechselt haben mich vor allem nachts zu unterstützen (für mich waren die Hypos Nachts mit dickem Bauch eine Herausforderung)!
    Aber das ist auch schon 1,5 Jahrzehnte her und die Therapie heute hat weitere Möglichkeiten.... .


    Sei da was du bist. Das nenne ich Freundschaft...und mal etwas hohe Werte ist nicht gleich schlimm....nicht verrückt machen. Mit Diabetes ist sehr vieles möglich....


    Liebe Grüße Tilda


    P.s. eine Bekannte hatte immer Schwierigkeiten ihre Einstellung gut hin zu bekommen und als sie schwanger wurde stabilisierte sich ihre Stoffwechsellage und es ging ihr sehr gut in der Ss. So unterschiedlich kann es sein. Also...... :urlaub

    Humor ists wenn man trotzdem lacht 8o

  • Hallo Lani,


    falls du noch Rat brauchst für deine Freundin (der Eintrag ist ja jetzt ein paar Monate her), kannst du dich auch gerne mal melden - ich bin letztes Jahr in sehr ähnlicher Situation schwanger geworden (und auch keine Asi, denke ich ;-)) - die Kleine ist jetzt 9 Monate und quietschfiedel und mir gehts auch gut - Fazit: man schafft das. auch wenn die Hormone den Blutzucker sehr schwanken lassen :-)


    Dass deine Freundin bereits einen Augenarzttermin ausgemacht hatte, ist sehr gut, bei mir war das rückblickend ein Fehler, die Augen in der Schwangerschaft nicht zu kontrollieren.


    Ansonsten sind die Diabetologen gerade bei Schwangeren sehr sensibel und geben einem viel Betreuung (meine Erfahrung).
    Und die Horrorgeschichten von früher mit Riesenbabies und so weiter sind überholt, solange man seinen Blutzucker engmaschig kontrolliert und die Langzeitwerte einigermaßen im Griff hält.


    Alles Gute deiner Freundin!

  • Hallo Lani,


    sicherlich sollte in einer Schwangerschaft auf jeden Fall eine möglichst optimale Blutzuckereinstellung angestrebt werden, keine Frage.
    Tatsache ist aber, dass gerade in den ersten Wochen einer Schwangerschaft viele Patientinnen von extremen Blutzuckerschwankungen berichten. Bei vielen stellt sich das im Verlauf der Schwangerschaft ein. Ich selbst habe irgendwann zwar noch viele Unterzuckerungen gehabt, aber der Körper reagierte nicht mehr mit einer Gegenregulation (hohen BZ-Werten) darauf.
    Desweiteren kann ich sagen: Natürlich steigt das Risiko von Organschäden, Missbildungen etc. mit schlechter Blutzuckereinstellung an. Da gibt es nichts zu rütteln. Auf der anderen Seite hat mir mein Diabetologe erzählt, dass er genug Frauen kenne, die mit einem richtig hohen HbA1c-Wert trotzdem ein gesundes Kind zur Welt gebracht haben. Klar, gibt einem keiner eine Garantie dafür. Die Fälle von Missbildungen, Organschäden etc. gibt es, sie sind auch nicht zu verharmlosen oder wegzudiskutieren. Aber es kann eben auch trotzdem gut gehen. Deine Freundin ist noch ziemlich am Anfang ihrer Schwangerschaft. Sie hat noch viel Gelegenheit, Einfluss zu nehmen. Und wie gesagt: Hormone und Körper arbeiten mit - mit der Zeit gelingt die richtige Einstellung leichter.


    Herzliche Grüße!