Verständnisfrage: Anpassung der Basalarate

  • Hallo,
    ich habe mal eine Verständnisfrage.


    Angenommen ich mache einen BRT und es kommt folgendes raus: (sind nur Beispielzahlen um es zu verstehen!)


    7 Uhr - 90
    8 Uhr - 100
    9 Uhr - 160


    OK dann sehe ich der Sprung von 8 auf 9 wäre zu hoch.
    Dann sagt man ja, die BR sollte schon 2 Std vorher geändert werden. Also demnach um 6 Uhr, richtig???


    WIESO???


    Rein vom Gedankengang meinerseits her hätte ich nun um 8 Uhr geändert. in dieser zeit wirkt es ja auch. Oder hat das was mit der Wirkdauer von Analoginsulin zu tun?


    Kann mir das bitte jemand mal verständlich erklären?


    Sandra

    LG Sandra mit Julian (DM seit 2009, seit 2011 CSII) und Nico

  • Ok aktuell schaut es so aus
    9 Uhr war 109 und um 10 Uhr Nun 52
    :-(

    LG Sandra mit Julian (DM seit 2009, seit 2011 CSII) und Nico

  • Also müsste ich in diesem Fall hier bei aktuell schon um acht Uhr ändern?

    LG Sandra mit Julian (DM seit 2009, seit 2011 CSII) und Nico

  • Ok aktuell schaut es so aus
    9 Uhr war 109 und um 10 Uhr Nun 52


    Ich würde an dieser Stelle um 8 etwas reduzieren und um 9 auch ein wenig...und wieder ausprobieren....(Je nach dem welches Insulin du hast...gehe von Analog aus...)


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Bei Anstiegen kann der auslösende Grund auch viel viel früher liegen: Etwas Basalmangel führt zu einer mini-Resistenz, diese führt zu späterem relativen Basalmangel... und erst Stunden Später steigt der Wert.


    Nur bei zu tiefen Werten kann man lokal (also vielleicht 2 Stunden zuvor) die Basalrate absenken. Bei Ausreißern nach oben muss man sich leider schon langwierig herantasten.



    Bei einem so drastischen Anstieg vermute ich aber, dass das Aufstehen bzw. Aufrechtsein dahintersteckt.




    lg
    Adrian


  • OK dann sehe ich der Sprung von 8 auf 9 wäre zu hoch.
    Dann sagt man ja, die BR sollte schon 2 Std vorher geändert werden. Also demnach um 6 Uhr, richtig???


    WIESO???


    Die 2-h Regel kommt daher, dass sich Insulinmängel für Hormonausschüttungen erst dann an steigenden BZ-Werten bemerkbar machen, wenn eine Resistenzfolge bereits eingetreten ist (am BZ-Anstieg), also wenn das Insulin bereits gefehlt hat.
    Um den Insulinbedarf der jeweiligen Hormone zu decken, musst Du halt ein Bisschen vorher das Insulin anliefern.


    Viele Hormonausschüttungen erfolgen pulsativ, d. h. in Wellenform (vgl. Wachstumshormon in der Einschlafphase, Stichwort: Einschlafinsulin).
    Um mit den Minispots der BR-ein Insulinlevel aufzubauen, dass für eine Hormonwoge ausreicht, muss ein entsprechendes Niveau erst einmal aufgebaut werden. Das bedingt also auch noch ein Bisschen Basalratenvorlauf.


    Beim Aufstehen und danach steigt der Insulinbedarf allerdings schlagartig um ca. 30% nach oben. Fehlt dann beim BR-Test das Frühstücksinsulin, kann es sein, dass die Basalrate erst mal nicht ausreicht. Siehe auch: Aufstehinsulin.


    Um die Sache aber endgültig zu verwirren noch der Hinweis, dass der Anstieg von 8 auf 9 Uhr auch auf einer zu geringe Insulinierung des WH nach dem Einschlafen beruhen könnte. Dann wäre eine entsprechende Änderung zur Bedtime +3h ggf. hilfreich.
    Aber da müsste man wohl das ganze, beispielhafte Therapieschema betrachten. ;)


    Gruß
    Joa

  • Danke an euch schon mal.


    Also ist es aufgrund der Wirkzeit des Insulins so das ich zwei Std. vorher anpasse.


    Im aktuellen fall ( 9 Uhr 108 und 10 Uhr 52) werde ich also schon um 8 Uhr senken und mal sehen was geschieht.


    Sandra

    LG Sandra mit Julian (DM seit 2009, seit 2011 CSII) und Nico


  • Also ist es aufgrund der Wirkzeit des Insulins so das ich zwei Std. vorher anpasse.


    Na ja, mmmhhh. Aber mach mal einfach.
    Wobei allerdings ein Basaltest fast so gut ist wie keiner. Weil Resorptionsschwankungen etc. etc. da schon mächtig was an Unterschieden ausmachen können. Auch Verschiebungen des Einschlafens am Abend, die auch bei fiktiven Basalraten und fiktiven Kindern am Wochenende möglich sind, können schon was deutliches an den Morgenwerten ändern.


    Aber nehmen wir das angenommene Beispiel, dann hat es erst mal einen Anstieg und dann einen Crash nach unten.
    Also fehlte erst mal Insulin, entweder im Vorfeld oder nach dem Aufstehen (es fehlte der Frühstücksbolus?) und dann wird die Basalratte zu fett.
    Mit Frühstück gleicht sie ggf. einen Teil fehlender Boluswirkung aus? Da sind wir wieder bei der relativ kurzen Wirkung von Analoginsulin bei kleiner Dosis. Es wäre also einmal die Größe des Frühstücksbolus und sein Zeitpunkt im Verhältnis zum Aufstehen zu sichten. Das dann noch in Beziehung zur Basalratenform selbst, also wie ist denn die Basalrate im fraglichen Zeitraum formuliert?
    Es könnte sein, dass eine Senkung der Basalrate mit Frühstück dann nachgehend eher Hochstimmungen beim Blutzucker erzeugt.


    Die bisherigen Infos sind insofern ziemlich dürftig zur Konkretisierung.


    Gruß
    Joa