Schnellwirkendes Insulin

  • Hallo zusammen!


    Ich verwende seit vielen Jahren erfolgreich das Insulin Novo Actrapid Penfill. Jetzt überlege ich auf ein anderes, schneller wirkendes Insulin umzustellen. Wer hat Erfahrungen mit solchen Umstellungen?
    Kann mir jemand Tipps geben worauf zu achten ist oder sogar ein spezilles Insulin empfehlen?


    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Tom

  • Hallo thokayanz,


    da würden mich die Antworten zum Thema auch interessieren. Ich benutze ebenfalls Actrapid und ich komme mir damit auch etwas "altbacken" vor. Als Jemand der ein etwas abgelatschtes Konzept fährt.
    Ich glaube bei den ganz schnellen Analoginsulinen kann man es sich sparen nach zwei Stunden noch was zu essen.


    Aber ich bin neugierig was die wahren Vorteile betrifft. Habe mir auch schon öfter überlegt auf was anderes umzusteigen (einfach nur weil es mir irgendwie unzeitgemäß vorkommt).



    ;) http://www.insulinclub.de/index.php?page=User&userID=17240

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  • Habe mir auch schon öfter überlegt auf was anderes umzusteigen (einfach nur weil es mir irgendwie unzeitgemä


    GENAU das ist auch mir der Grund nachzufragen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie man mit einem schnellwirkenden Insulin zurechtkommt. Gibt es auch Nachteile oder Probleme? Sind die benötigten Insulinmengen
    gleich oder muß ich ich ganz neu eingestellt werden? :pupillen:8o

  • Ich habe auch Ewigkeiten Actrapid gespritzt und bin erst kurz vor dem Wechsel zur Pumpe auf Analoginsulin umgestiegen.
    Der signifikanteste Unterschied für mich war der, dass Actrapid deutlich länger wirkt. Läuft zäh an und bügelt hintenraus die Werte glatt. Ich erinnere mich, dass ich SEA's von bis zu 40 min. bei normalen Ausgangswerten eingehalten habe. Andererseits kompensiert es eben durch diese sehr lange Wirkung evtl. vorhandene Lücken im Basalinsulin ganz gut. Das musst du dann abwarten. Die Hypogefahr durch die lange Wirkdauer war bei mir persönlich deutlich gegeben. Andererseits hat es bei den FPE- lastigen Mahlzeiten eben auch seine Vorteile.
    Analoginsulin wirkt kürzer und schneller, ich muss trotzdem immer einen SEA einhalten, dass ist individuell verschieden und auszutesten. Klar, bei Ausgangswerten im Hypobereich natürlich nicht.
    Die Menge macht es. Durchschnittlich habe ich bei NovoRapid eine maximale Wirkzeit von 3 Stunden.
    Ich habe in der Umstellungsphase die Einheiten 1:1 übernommen und im Nachhinein geringfügig reduzieren können.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Danke Charlotta für deine Ausführungen! Das hilft mir jetzt schon weiter.


    Deine Erfahrung mit Actrapid deckt sich auch mit meinen Erfahrungen: es läuft SEHR zäh an, wirkt aber dann bestimmt 4-6 Stunden nach. Hat gewisse Vorteile,wenn ich z.B. in meinem normalen Alltag morgens ins Büro gehe kann ich zu Hause etwas mehr
    spritzen und hab das Frühstück direkt mit abgedeckt. Trotzdem scheinen mir die Vorteile der schnelleren Wirkung zu überwiegen. Mal schauen, ich werd auch mit meinem Arzt mal darüber reden.

  • Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie man mit einem schnellwirkenden Insulin zurechtkommt.


    Hi,
    eigentlich bekommt heutzutage jeder neue oder neu einzustellende Diabetiker ein schnellwirkendes Insulin. Es funktioniert auch gut und ich sehe die Probleme eher beim Humaninsulin.
    Ich könnte mir nie vorstellen, mit einem Spritz-Ess-Abstand von 40 Minuten und mehr zu leben. Ein Analoginsulin braucht einen (meist kurzen) SEA eigentlich nur zu Optimierung der PP spitzen, d.h. wenn ich beim Frühstück keinen einhalte, geht mein BZ auf ca, 200, wenn ich 15-20 Minuten einhalte bleibt es bei 120-140. Es ist also finetuning. Wenn es im Alltag gerade nicht passt, lasse ich es eben. Kohlehydratarme Mahlzeiten brauchen in der Regel keinen SEA, man kann sogar danach spritzen.
    Sehr fette oder eiweißhaltige Mahlzeiten wie Pizza muss man auf 2 Mal spritzen. Da würde mir die längere Wirkung des Humaninsulins aber auch nicht helfen, da ich ca. 70% des Insulins sofort brauche und nur 30% hinterher spritze. Die meisten Mahlzeiten sind aber in 2-3 Stunden "durch", so dass das Humaninsulin entweder sehr hohe Spitzen auslösen würde oder aber Hypogefahr nach 3-4 Stunden.
    Auch unpraktisch fände ich, dass man vor der einer Korrektur abwarten muss, bis die Insulinwirkung durch ist, d.h. also ca. 5-6 Stunden. Dann kann man korrigieren und muss aber wegen der langsameren Wirkung nochmal Stunden warten, bis sich was tut. Mit Analoginslulin kann ich nach ca. 2,5 Stunden korrigieren, die Wirkung dauert dann schon eine Stunde, 4 Stunden nach der Mahlzeit ist der BZ wieder wo er hingehört.
    Auch beim Sport finde ich es einfacher. Ich kann unter Boluseinfluß kaum Sport machen, da ich sehr insulinempfindlich bin und es nicht berechenbar wäre. Mit Analoginsulin muss ich nur ca. 2 Stunden warten, bis ich loslegen kann ohne nachzurechnen.
    Ich will hier keinem die Humaninsuline madig machen, wer gut damit zurecht kommt, sollte dabei bleiben. Rein objektiv haben die schnellen Insuline (aus meiner Sicht) schon Vorteile, vor allem der sehr viel kürzere oder verzichtbare SEA.
    Grüße
    Ikebana

  • Also einen SEA von 40 min habe ich nie, eher 15 min wenn überhaupt. Ich esse nur 2h später noch was (ca 2 BE). Ist mehr eine Sache der Gewöhnung als der Notwendigkeit. Das Humaninsulin wirkt halt "flacher" von der Wirkungskurve her. Ich könnte mich auch mit etwas anderem anfreunden. Also ich bin zur Zeit noch der Zwischenmahlzeit-Typ :)

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