Natürliche Geburt Typ I Risiko

  • Hallo,


    diese Woche war eine Reportage im Fernsehen. Hier hieß es lt. Forschung könnte man durch eine natürliche Geburt das Risiko an Typ I Diabetes zu erkranken um 50% verringern auf Grund der guten Keime, die das Baby bekommt.
    Man geht mittlerweile dazu über, einem Baby bei einem Kaiserschnitt noch das Sekret der Geburt einzureiben, damit es etwas davon abkriegt. Das wäre mir ganz neu. Kennt sich hierzu jemand besser aus?

  • Hi Schwammal.


    Das habe ich bisher noch nicht mitbekommen und bin auch gerade am Überlegen was ich davon halten soll. Es gibt immer mal wieder verschiedene Theorien wie man das Risiko senken kann, mir wurde mal gesagt, dass eine glutenfreie Ernährung in der ** das Typ 1 Risiko senken würde. Ob das alles stimmt, kann ich nicht sagen..


    Wo hast du das gesehen? Gibt es da Studien zu?

  • Auf Arte war diese Woche eine Reportage und da kam das Thema vor. Die Quelle weiß ich leider auch nicht mehr.

  • Hm, sehr komisch das Ganze.. Ich versuche das zu verstehen und klar ist eine natürliche Geburt etwas anderes als ein Kaiserschnitt, für Mutter und Kind, aber hat das nicht eher etwas mit Hormonen und Stress zu tun? Welches andere Sekret soll dazu kommen unter einer natürlichen Geburt? Und ich lasse mich wirklich gerne aufklären :)

  • Danke Herbie :)


    Also ich bin auf natürlichem Wege auf die Welt gekommen und in meiner Verwandtschaft gibt es nur irgendeine Ur-Ur-Großtante die DM 1 hatte, aber ob das jetzt wirklich Faktoren sind, die das beeinflussen.. ?(


    Vielleicht sollte man bei einem Anmeldungsgespräch in der Klinik, in der man entbinden will, mal danach fragen. Die müssten da doch Infos und Empfehlungen haben wenn man über einen Kaiserschnitt nachdenkt.


  • Lt. der Reportage gehts hier um Darmbakterien und Scheidensekret.


    Davon hat uns die Diabetesberaterin in der Schulung auch erzählt das man davon ausgeht, dass wenn die Kinder nach einem Kaiserschnitt zur Welt kommen und man diese damit einreibt, die Chance an Diabetes zu erkranken geringer ist.

  • Das eine Kaiserschnitt Geburt ein unnatürliche Vorgang ist, ist glaube ich jedem klar und das eine natürliche Geburt ihren Sinn hat wohl auch. Leider wurde meine Tochter auch per Not Kaiserschnitt entbunden. Hätte ich die Wahl gehabt, wäre sie auf natürlichem Wege auf die Welt gekommen, um ihr dieses Trauma zu ersparen. Es ist für ein Kind ein Schockerlebnis und birgt etliche Risiken. Nur weil keiner von uns wirklich Ahnung hat, ist es ja nicht gleich an den Haaren herbeigezogen. Es wird daran geforscht, da es Verdachtsmomente gibt und einige wenige Ärzte und Hebammen praktizieren es schon. Warum auch nicht?! Kaiserschnitt Kinder haben auch häufiger Anpassungsschwierigkeiten und ein geschwächtes Immunsystem etc pp. Geplante Kaiserschnitt Entbindungen, nur weil sie nicht zum Hochzeitstermin passen oder die "Mütter" Angst um ihre Mumu haben, finde ich mit Verlaub, zum kotzen und egoistisch. Und, nur weil man noch nie etwas davon gehört hat, ist es nicht existent? Man sollte sich darüber Informieren, wenn man zur Zielgruppe gehört, schaden kann es wohl kaum. Ich persönlich bin erfreut darüber, dass Menschen, die über eine fundierte Ausbildung verfügen, sich Gedanken über evtl. Ursachen machen und alles mögliche und scheinbar unmögliche mit einbeziehen. Selbst, wenn es nur einem von 100 Kindern nützt, ist es ein Erfolg. Mit Statistiken kann ich leider nicht dienen.

  • Mittlerweile weiß man um die Vorteile einer natürlichen Geburt und wird zum Glück auch entsprechend beraten. Was Hebammen schon immer gepredigt haben, wird nun auch von Ärzten propagiert. Ich habe in der Schwangerschaft die Laien-Vorlesung des leitenden Professors der Geburtsklinik an der Frankfurter Uniklinik besucht (die sich als schnöder Info-Abend tarnt). (Kann ich nur jedem empfehlen: kostenlos, sehr informativ und zugleich unterhaltsam. Ich schicke sogar Leute dort hin, die nicht mal schwanger sind, weils so gut ist. Off Topic off).


    Einfach erklärt: Das Baby kommt bei einer natürlichen Geburt im Geburtskanal zwangsläufig mit verschiedenen Bakterien im Körper der Mutter in Kontakt - unter Anderem Darmbakterien. Diese treten durch den Mund in den Körper des Babys ein, siedeln sich schließlich im Darm an und begründen das Wachstum einer gesunden Darmflora.
    Bei einem Kaiserschnitt jedoch kommt das Baby oft zunächst in Kontakt mit anderen Bakterien, z.B. Hautbakterien der Hebamme oder Krankenachwester. Siedeln sich diese im Darm des Babys an, kann das zu Problemen führen. Dies ist z.B. der perfekte Nährboden für Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien, sowie andere Stoffwechsel-Erkrankungen. Voila - da haben wirs.


    Hat ein oder haben beide Elternteil/e Diabetes, wird eine natürliche Geburt freilich wenig am allgemeinen Erkrankungsrisiko für das Kind ändern können, aber gerade dann sollte man nicht auch noch einen Geburtsmodus wählen, der Erkrankungen wie Diabetes etc. begünstigen kann.
    Leider besteht in manchen Geburtskliniken immer noch der Mythos, dass Babys diabetischer Mütter auf jeden Fall 2-3 Wochen vor dem ET geholt werden müssen, was oft mit einen Kaiserschnitt endet. Diese Ansicht ist jedoch überholt - stimmen die BZ-Werte und die Nährstoff-Versorgung des Babys, kann es auch noch nach dem ET kommen.


    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud