Folgen einer schweren Hypoglykämie

  • Hallo zusammen!


    Leider hatte ich vergangenen Samstag eine schwere Hypoglykämie. Ich war freitags mit meinem Mitbewohner bis in die frühen Morgenstunden feiern und bin anschließend auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen. Seinem Bericht zufolge ist er irgendwann (stunden später) aufgewacht und hat mich angesprochen. Ich habe daraufhin nur ein verschlafenes Gebrabbel ausgestoßen und mir die Decke über den Kopf gezogen um weiterzuschalfen. Nach ca einer weiteren Stunde versuchte mein Mitbewohner, der die Zwischenzeit zum duschen und essen genutzt hattte, mich zu wecken. Daraufhin schaute ich, mit seinen Worten gesprochen , "wie ein Zombie" in sein Gesicht ohne etwas zu sagen. Er rief den Rettungsdienst, welcher nach ca 10 minuten eintrief und mich wieder zu den "Lebenden" zurückholte.


    4 Tage nach diesem schlimmen Ereignis bin ich immernoch nicht völlig auskuriert. Mich plagt eine ständige Müdigkeit. Mich würde interessieren, ob es anderen genauso geht/ging. Wie lange dauerte es bei euch, bis ihr wieder völlig ohne Beschwerden wart.


    Ich habe zunehmend die Angst, dass ich mich nie wieder gänzlich erhole und mein Gehirn einen irreversiblen Schaden davongetragen hat....


    Liebe Grüße

  • Ich habe zunehmend die Angst, dass ich mich nie wieder gänzlich erhole und mein Gehirn einen irreversiblen Schaden davongetragen hat....

    Das sollte so schnell nicht passieren. Als Typ 3 habe ich bei starken Hypo's Bewußtlosigkeiten u. auch überlebt. Mit Rippenfrakturen durch Stürze z.B., aber ich bin noch da.


    :rolleyes:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Das ist ja erstmal eine wohltuende Nachricht.
    Kannst du mir verraten, wie lange du im schlimmsten Fall gebraucht hast, um dich zu regenerieren?
    Liebe Grüße

  • Kannst du mir verraten, wie lange du im schlimmsten Fall gebraucht hast, um dich zu regenerieren?

    Regenerieren hat wohl mal 24h gedauert, denke ich. Aber auf den Beinen war ich bereits zwei Stunden, nachdem mich der Rettungsdienst unter den Fittichen hatte u. in der Klinik eingeliefert.


    Ich mußte ja z.B. auch zum Röntgen, nachdem die nichts wegen meiner Fraktur gemacht hatten.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Das ist auch das, was ich überwiegend bei meiner Internetrecherche rausgefunden habe. Nämlich, dass die Leute nach spätestens einem Tag wieder völlig fit waren.


    Das ist das, was mich beunruhigt. Vor allem, da der Zustand eigentlich seit gestern und vorgestern unverändert ist.

  • Was für ein Typ bist Du denn und war das nur das eine Mal? Hast Du einen Diabetologen?

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Was für einen Typ hast Du denn und war das nur das eine Mal?

    Ich bin seit 14 Jahren Typ 1-Diabetiker und dies war meine 2. schwere Hypo. Die letzte liegt aber schon über 10 Jahre zurück.

  • Ja, ich würde mal mit dem Diabetologen darüber sprechen. Ganz normal scheint das nicht.


    Wie waren denn die BZ-Werte während der 4tägigen Regeneration?

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hallo touhl001,
    das mit der Erschöpfung kann ich bestätigen. Das ist halt auch eine anstrengene Sache für den Körper. Ich glaube allerdings nicht das Du irgendwelche bleibenden Schäden abgekriegt hast. Die niedrigsten Werte, die ich bei mir gemessen habe lagen < 30mg/dL. Danach fühlt man sich wie durch die Mangel gedreht. Das Bewusstsein habe ich bis jetzt noch nie verloren.

    -Please stand by-

  • Hallo Philbert,
    hattest du also auch schon schwere Hypoglykämien, die dich noch Tage darauf beeinflusst haben? Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du dich wieder erholt hast? Übringens lag der Wert, den die Sanitäter gemessen haben bei 32mg/dL


    Liebe Grüße

  • Hi touhl001,


    weißt du, ob du bei der Hypo Krämpfe hattest? Ich hatte auch schon mehrere schwere Hypos mit Bewusstlosigkeit und war meistens auch nach ca. einem Tag wieder fit. Einmal hatte ich Krämpfe (zumindest hat das meine Freundin im Nachhinein erzählt) und nach der Hypo brauchte ich auch ewig, bis es mir wieder gut ging...


    Ansonsten könnte vielleicht auch die psychische Komponente noch eine Rolle spielen (dieses Gefühl der Hilflosigkeit nach schweren Hypos finde ich eigentlich am schlimmsten)? Oder vielleicht das Zusammenkommen von schwerer Hypo und Alkohol (falls du auf der Party zu viel getrunken hast)?


    Ich würde mir da auf jeden Fall mal keine allzu großen Sorgen machen, das wird sicher wieder! Gute Besserung!!

  • Hey VelaPuerca,


    lieben Dank für die netten Worte. An den Alkohol habe ich auch schon gedacht. Der hat wohl auch erst dazu geführt, dass ich nicht vorher schon wachgeworden bin und adäquat gehandelt habe.
    Mein Mitbewohner sprach von keinen auffälligen Krämpfen. Lediglich Abwehrreaktionen gegen die Sanitäter gab es.


    Wie lange dauerte denn deine Regeneration nach deiner Krampf-Hypo? Tage? Wochen?


    Liebe Grüße

  • ich selbst hatte das noch nie... aber mein dad ist auch Typ 1 er und hatte irgendwann angefangen nach schweren hypos mit krampfanfällen und Bewusstlosigkeit etc. Gemüsesaft zu trinken... also sprich er hat sich mehr Vitamine als sonst üblich zugeführt... ich trinke jeden Tag gemüsesaft und fühl mich dadurch top fit. Vielleicht brauch dein Körper durch die Belastung und auch Kopf-Stress ist Belastung mehr als normal... hast du schon mit deiner Diabetes-fee drüber gesprochen?

    Halb so schwer, sagt der Bär

  • Mach dich nicht verrückt. Folgen würden erst dann auftreten (wie die auch immer aussehen), wenn du eine schwere Hypo mit Bewusstlosigkeit über einen sehr langen Zeitraum hättest überstehen müssen, ohne dass ein selbstständiges Aufwachen möglich gewesen wäre.

    Was bedeutet in etwa ein sehr langer Zeitraum? Ich frage mich halt auch, ob ich nicht während des ersten Kontaktversuchs meines Mitbewohners schon (mehr oder weniger) bewusstlos war. Er sagte zwar, dass ich ihn lediglich verschlafen angeschaut habe und nicht "Zombiehaft" wie beim 2. Mal. Aber die Sorge bleibt natürlich.

  • Hallo touhl001,


    ich hatte bis jetzt zwei schwere Hypos mit Fremdhilfe, bei denen ich zwar schon nicht mehr in der Lage selbständig zu agieren und zu kommunizieren, war aber noch so einigermaßen wach. Es brauchte aber eben intravenöse Behandlung mit Glucose Lösung.
    Wenige Minuten danach geht es mir immer erst mal super und man merkt wie die Lebensgeister zurück kommen. Aber ich finde die nächsten Stunden habe ich jedes mal noch ziemlich in den Seilen gehangen, fühlte mich so leicht benebelt und hatte das Gefühl körperlich völlig erschöpft zu sein.


    Wenn man aber bedenkt was für eine Ausnahme Situation das für den Körper ist, darf man da auch noch Stunden bis ein paar Tage platt sein.


    Was ich noch sagen wollte wegen dem Alkohol, ich hab für mich beschlossen keinerlei Alkohol zu trinken, es verträgt sich bei mir absolut nicht mit dem Zucker/ Insulin. Alle Berechnungen sind dann bei mir für die Katz, es haut einfach gar nichts mehr hin. Und das ist mir persönlich dann doch zu heiß. Ich weiß jeder reagiert da anders, aber ich wollte es mal erwähnen.


    Dir erst mal gute Besserung und nicht verrückt machen, die hätten dich nicht entlassen wenn sie es nicht verantworten könnten ;-)

  • Super das dein Mitbewohner zuhause war, und den Krankenwagen angerufen hat. Großes Lob !
    Er hätte dich auch als "noch immer Sturzbesoffen" liegen lassen können :)


    Ich habe deshalb Alkohol und Drogen immer stehen lassen, aus Angst die Menschen würden mir in der Disko/Kneipe o.ä. liegen lassen weil "eh nur besoffen..."


    Bin noch nie abgestürzt mit Bewusstlosigkeit, kann dir da leider nicht helfen :)

    LG Lydia

  • Hi, gerne :) Hmm, nach der Krampf-Hypo brauchte ich schon mehrere Tage, bis ich wieder richtig fit war... musste mich da ziemlich durch den Alltag schleppen, irgendwann ging es dann aber wieder.


    Ja, der Alkohol kann sicher auch noch eine Rolle spielen. Als Jugendliche hatte ich auf einer Party mal ein ähnliches Erlebnis, nur dass mir meine Freunde da irgendwie noch Cola einflößen konnten... nach der Hypo war ich auch erstmal ziemlich fertig (keine Ahnung mehr, wie lange das gedauert hat), war allerdings auch in Verbindung mit ziemlich viel Alkohol.


    Mach dir nicht allzu große Sorgen, das ist ja schon ein Ausnahmezustand für den Körper und ich bin sicher, dass es dir in ein paar Tagen schon wieder besser geht!


    Alles Gute und viele liebe Grüße

  • Meinem Mitbewohner habe ich auch schon unendlichen Dank ausgesprochen. Nicht erst einmal :D
    Die Sache mit dem Alkohol habe ich in den letzen Tagen auch beschlossen. So ein Erlebnis brauche ich nicht nocheinmal.


    Ab wann sollte ich mir denn ernstliche Sorgen machen? Sagen wir es 14 Tage nach der Hypo immernoch nicht besser. Spätestens dann sollte ich aber doch mal ins Krankenhaus oder?


    Im Krankenhaus war ich übrigens nicht. Die Sanitäter (Feuerwehr) kamen in meine Wohnung.


    Die Idee mit den Vitaminen werde ich mir auch zu Herze nehmen :D

  • Naja es scheint dich ja doch sehr zu beunruhigen was eventuelle Spätfolgen durch die Hypo angeht, kannst du nicht einen außerplanmäßigen Termin bei deinem Diabetologen bekommen um das mit ihm zu besprechen?

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