Langsamer nächtlicher Anstieg

  • Moin.
    Seit einigen Tagen hab ich das Problem, dass ich mal wieder absolut extrem auf KH reagiere.. 10g KH bringen meinen Zucker gerne mal 50-100 Punkte hoch, nahezu unabhängig von der Insulindosis (die bestimmt nur, wie hart er nach 1-2h wieder abschmiert).
    Das hab ich schon öfter gehabt.
    Allerdings steigt bei mir jetzt seit ein paar Nächten auch stetig der Zucker. Ursprünglich bin ich zwischen 120 und 140 gegen 23 Uhr ins Bett gegangen, und um 6 Uhr mit 90-120 aufgewacht. Aktuell fängt mein Zucker ca. gegen Mitternacht an, langsam zu steigen, bis Mitternacht sinkt er leicht ab (auf 90-100). Der steigt dann auch durchgehend bis zum Morgen, sodass ich ständig mit 170-180 aufwache. Das ist kein Dawn Syndrome, dazu passen die Zeiten und Art des Anstiegs nicht. Dazu ist das Aufsteh-Syndrom (Zucker steigt, sobald man aufsteht) ausgeprägter als sonst.. vorher hatte ich einen morgendlichen Anstieg um ~20 Punkte, aktuell schießt mein Zucker trotz sofortiger Injektion erstmal 50+ Punkte hoch, teils mit 6-8 Punkten pro 5 Minuten. Das entspricht einem Anstiegstempo, als hätte ich gefrühstückt.Trotz sofortiger Fiasp Injektion beim Aufstehen dauert es dabei bis zu einer Stunde, bevor mein Zuckerspiegel wieder sinkt und ich theoretisch anfangen könnte, zu frühstücken.


    Ich überlege jetzt, mein Basal mal hochzuziehen.. oder hat jemand eine andere Idee?

  • Wann gibts Abendessen?
    Das beeinflusst den Nachtverlauf auch sehr, je nachdem wie weit es vorm Schlafen gehen liegt.
    Und hast du mal einen Basalratentest für die Nacht gemacht?

  • Abendessen im Schnitt zwischen 18:30 und 19:30. Das mit dem Anstieg ist eine neue Entwicklung, das war jetzt 2 Monate lang nicht so, sondern ich hatte davor Nachts einen schön stabilen Verlauf ohne großartige Schwankungen.
    Basalratentest ergibt sich aus meinem CGM ja schon und die gesamten Bedingungen waren mindestens vorgestern erfüllt.

  • Die Basalrate sollte ohne Mahlzeit getestet werden, man will ja seinen Grundbedarf und nicht zusätzliche Einflüsse von Mahlzeiten.
    Wenn man die Nacht testen will, ist 18:30 zu spät zum Essen.

  • Auch wenn bei dir die Insulinempfindlichkeit so stark schwankt und nicht durchgehend so ist, wie du sie beschreibst und somit den Antikörpern widerspricht, kannst du mal deinen Diabetologen nach einem Insulin-Antikörpertest fragen (da du ja Analoginsuline nutzt und Novorapid nutzt/genutzt hast, letzteres steht unter Verdacht die Antikörperbildung zu fördern).


    Eine andere Möglichkeit wäre der Umstieg von Analog - auf Humaninsulin...um zu sehen, ob das Insulin in manchen Situationen dann immernoch so wirkt, als wäre es nur Wasser.


    Diese beiden Dinge kannst du deinen Diabetologen mal fragen und es einfach mal ausprobieren, zumindest ein Humaninsulin als Bolus probieren um zu sehen, wie dein Blutzucker darauf reagiert.



    Seit einigen Tagen hab ich das Problem, dass ich mal wieder absolut extrem auf KH reagiere.. 10g KH bringen meinen Zucker gerne mal 50-100 Punkte hoch, nahezu unabhängig von der Insulindosis (die bestimmt nur, wie hart er nach 1-2h wieder abschmiert).


    Das wiederum spricht für einen Basalmangel in der Nacht, da hat @Isirany recht. Das kann dann zu solchen Anstiegen zum Frühstück führen...allein der heftige Anstieg (Resistenz) und dann der starke Fall.

  • Morgens um 8:30 und Abends um 22 Uhr spritze ich jeweils 32 bzw. 28 Einheiten Levemir. Ich werde heute abend mal testweise mein nächtliches Basal erhöhen.
    @Max1: Das Insulin wirkt.. ich brauche nur mehr davon. Bzw. es wirkt aktuell nicht einer hohen Spitze nach jedem bisschen KH entgegen, senkt aber dennoch später den BZ.. also wirkungslos ist es nicht, nur "anders" als vorher.