Meine Pumpeneinstellung/-schulung

  • imho grenzt das Herbeiführen von 22mmol Werten Aufwunsch der weißen Kittelmänner zu Demonstrationszwecken an Körperverletzung.
    Das erinnert mich an idiotische Väter die ihr Kind besoffen machen damit die dann wissen wie schlecht einem wird.
    Ich würde mich weigern und sogar mit Anzeige drohen (die werden blass wie ihr Kittel).
    Also ehrlich, das ginge mir zu weit.

  • Zitat von Mariesche;11778


    mal BITTE, BITTE einer von den freundlichen Klugscheißern mir erklären, was genau mit Up- und Down-Regulation gemeint ist...:o ? DANKE


    OK, ganz schnell:
    [klugscheissermodus]
    A)
    Es gibt 2 Arten, auf die Insulin abgebaut wird:
    A1.) Durch Enzyme im Blut/Gewebeflüssigkeit
    A2.) Durch andocken an Insulinrezeptoren an die Zelle. Dies geschieht "per Zufall", wenn so ein Insulinmolekül einfach mal an so einen Rezeptor hingespült wird.
    Es ist in der Tat so, dass viel mehr 'Insulin' von Enzymen abgebaut wird (A1), als Rezeptoren trifft (A2). Dass trotzdem immer fast genau die gleiche Menge an den Rezeptoren liegt an der immensen Menge an Molekülen, die in so einer IE sind - und der statistischen Wahrscheinlichkeit.


    B)
    Insulinrezeptoren sind, nachdem Insulin an sie angedockt sind erstmal kaputt. Die Rezeptoren müssen aufwendig in der Zelle repariert werden.


    Rezeptor = ~ Empfänger


    C)
    Bei üblicher gewichtserhaltender (nicht zu/abnehmen) Lebensweise und wenn man gesund ist, "verbraucht" man ca. so viel Rezeptoren, wie die Zelle reparieren kann. Die Anzahl der Rezeptoren bleibt gleich.
    Verbraucht man mehr 'Insulin' (man isst mehr, bewegt sich weniger, wird krank), kommt die Reparaturwerkstatt in den Zellen nicht mehr nach -> weniger Insulinrezeptoren.
    Verbraucht man weniger Insulin -> analog. es werden mehr Rezeptoren.


    D)
    Sind weniger Rezeptoren auf den Zellen vorhanden, trifft ein Molekül mit einer viel geringerer Wahrscheinlichkeit auf den Rezeptor (A2) und wird viel wahrscheinlicher anderweitig abgebaut (A1.) Also: Von eine IE wirken weniger Moleküle.
    Analog: Sind mehr Rezeptoren ...



    Folglich:


    Mehr Bewegung, weniger Essen -> weniger 'Insulin' als üblich wird gespritzt -> mehr Rezeptoren -> Insulin wirkt in den Tagen danach besser.


    Weniger Bewegung, mehr Essen, Krankheit -> mehr 'Insulin' als üblich wird gespritzt -> weniger Rezeptoren -> Insulin wirkt in den Tagen danach schlechter.
    [/klugscheissermodus]




    Das Tolle: Im Urlaub bewege ich mich mehr und Esse mehr -> alles bleibt gleich!?


    Das noch Tollere: Ob es so sein wird oder nicht (mehrere Faktoren), sehe ich in der Historie meiner Pumpe. Die zeigt mir ja an, wieviel ich in den letzten Tagen 'Insulin' verbraucht habe. Und auf den aktuellen Insulinverbrauch kommt es ja letztendlich an, was in naher Zukunft passieren wird.


    LG|Adrian



    PS: Ach ja: mehr Rezeptoren nennt man upRegulation, weniger nennt man downRegulation.

  • Zitat von Mariesche;11790

    :Danke: GANZ, GANZ LIEBEN DANK, KLAUS !!! :Blumen:

    Das war mal sehr aufschlußreich! Vielleicht bin ich auch nicht die Einzige, der diese Infos gefehlt haben.




    Nein bist du nicht - ich konnte auch nichts damit anfangen - nun wei9ß ich auch mehr!!! :Danke: :Danke: an den Blauen Klaus

  • Zitat von Adrian;11815

    OK, ganz schnell:
    .....
    .....
    LG|Adrian

    PS: Ach ja: mehr Rezeptoren nennt man upRegulation, weniger nennt man downRegulation.



    Adrian, auch dir herzlichen Dank!
    Deine "ganz schnelle"(!) Erklärung ist für die Biologin noch das I-Tüpfelchen gewesen!:Danke: