Für neu diagnostizierte

  • Vielleicht ist das ja fuer frisch Diagnostizierte interessant:
    Eine Studie, in der DiaPep277 zur Anwendung kommt, welches die weitere Zerstörung der Betazellen aufhalten oder verlangsamen kann.


    Mit dem Institut für Diabetesforschung in München habe ich telefoniert, sie waren sehr nett und suchen noch weitere teilnehmer. Ich haette gern teilgenommen, erfuelle allerdings leider gleich zwei Kriterien zur Studienteilnahme nicht :weinen2: Ich spritze schon zu lange 'Insulin' (zwar mit Unterbrechung, aber schon waehrend meiner Schwangerschaft) und habe keine nachweisbaren Antikoerper. Aber vielleicht ist es ja fuer einige von Euch interessant.


    Weitere Informationen finden sich hier:
    :: http://www.ifdf.de/diapep277.html


    Und auf der Site von Develon, der Herstellerfirma von DiaPep277:
    :: http://www.develogen.com/de/prod_diapep.php?hnav=2&tnav=1


    Viele Gruesse, Jule


  • Ich hab noch nicht ganz verstanden was das macht. Ist das so eine Art Schutz auf den BetaZellen?

  • Naja, mit eigenen Worten erklaeren kann ich das beim besten Willen nicht, wie das genau funktioniert :p


    Aber copy + paste von der Website, dort wird das so erlaeutert:


    Zitat

    In einer vor kurzem im "Journal of Clinical Investigation" erschienenen Publikation beschreibt die Forschergruppe um Prof. Cohen, dass sogenannte regulatorische T-Zellen durch das immunregulatorische Protein Hsp60 und das davon abgeleitete kurze Peptid DiaPep277 aktiviert werden. Die durch DiaPep277 aktivierten regulatorischen T-Zellen wirken dämpfend auf die Aktivität eines anderen T-Zelltyps, der für die Entstehung von Typ 1 Diabetes verantwortlich ist, indem sie eine Verschiebung im Profil der von den pathogenen T-Zellen produzierten Zytokine bewirken. Dadurch werden mehr entzündungshemmende und weniger entzündungsfördernden Zytokine abgegeben, die für Insulin-produzierende Beta-Zellen letal sind. Deshalb wird die Immunschädigung der Beta-Zellen durch eine Behandlung mit DiaPep277 aufgehalten.

  • Zitat von emmma;17155

    Naja, mit eigenen Worten erklaeren kann ich das beim besten Willen nicht, wie das genau funktioniert :p


    Aber copy + paste von der Website, dort wird das so erlaeutert:


    Hmm ziemlich viel Fachchinesisch enthalten aber prinzipiell ohne mich jetzt damit genau auszukennen, habe ich bedenken irgendwas zu spritzen, was irgendwelche Körperfunktionen durch irgendetwas dämpft.


    Lange Zeit war ja im Gespräch die Beta Zellen, mit einer Art Schutzhülle zu überziehen (z.B. um neue bei Diabetikern einzupflanzen) ich denke mir bei so etwas nur, was passiert wenn die Zellen mutieren? Zerstörbar sind sie so erstmal nicht mehr. Dann entsteht eine schöne neue Krebsart. Ich denke bei so etwas sollte man immer sehr kritisch hinterfragen, ohne gleich alles tod zu reden.

  • Ich hatte das am Anfang auch schonmal gesehen, ich hätte wohl auch ins Schema gepasst, aber ich rate jedem davon ab bei medizinischen Studien teilzunehmen (es sei denn es gibt keinen anderen Ausweg).


    Das sind am Menschen bisher noch nicht erprobte Medikamente, man weiß nicht was da passieren kann.

  • Das stimmt in diesem Fall nicht ganz, da es sich um Phase III der Studie handelt, d.h. in den anderen beiden Phasen wurde schon (erfolgreich) mit menschlichen Probanden getestet. Sonst haette ich es auch nicht in betracht gezogen, so experimentell veranlagt bin ich dann doch nicht :D


    Zitat

    Bei den bisher durchgeführten Studien traten keine eindeutig auf DiaPep 277 zurück*zuführenden Nebenwirkungen auf. Ergebnisse der Phase II Studie wurden bereits im November 2001 in The Lancet veröffentlicht.


    Aber ich will das niemandem empfehlen, fand es nur interessant fuer mich und evtl. auch fuer andere. Sicherlich muss man sich sehr im Detail damit befassen, bevor man sich zu einer Teilnahme entschliesst.

  • Interessant ist es sicherlich, aber ich würde immer skeptisch bleiben. Es wäre nicht das erste mal, dass gewisse Studienergebnisse "verschwinden".

  • Das, worum es dabei geht ist die Unterdrückung der Immunabwehr in einem bestimmten Bereich. Immunsupression, auf gut Fachchinesisch. Die Älteren unter euch werden sich daran erinnern: vor ein paar Monaten sind in London bei einem Versuch damit einige der menschlichen Versuchskaninchen... äh Probanden verstorben. Da ging es zwar um eine andere Zielrichtung, aber um den selben Mechanismus, nämlich die Unterdrückung der Immunabwehr.
    Jedem, der an soetwas teilnimmt muss klar sein, dass es sich dabei um einen Versuch handelt. Versuch bedeutet, man weiss nicht ganz genau, was passieren wird, sonst würde man es ja nicht versuchen...
    Versteht mich nicht falsch: ich habe nichts gegen pharmakologische bzw. medizinische Forschung. Ganz im Gegenteil. Beide sind der Grund, warum ich als Diabetiker jetzt noch am Leben bin und hoffentlich meine Kinder gesund aufwachsen sehe und gemeinsam mit meiner Frau alt werden kann... Ich möchte nur daruf hinweisen, dass eine solche Versuchsreihe ein gewisses Risiko für die Teilnehmer darstellt und man sich ganz genau überlegen sollte, ob man teilnimmt. Falls das nämlich Funktionieren sollte, könnte man möglicherweise zukünftigen Diabetikern das Spritzen ersparen, dann würden deren
    β-Zellen nicht zerstört.
    Überlegt euch, was ihr macht.

    Sebastian

  • Ich stimme SebAn zu. Fakt ist nun mal auch, daß bis dato in der Pharma-Forschung ab einem bestimmten Stadium menschliche Probanden erforderlich sind, weil man unseren Stoffwechsel nun mal mit Bakterien o.ä. nicht komplett imitieren kann. Wir sind ja auch irgendwo Nutznießer dieser Probanden, mehr oder weniger ;-)
    Jeder sollte da für sich entscheiden, ob er das Risiko eingehen möchte. Darüber sollte man dort auch umfassend belehrt werden.

    Zu Immumsuppression: Ich habe zusätzlich zum DM noch irgendeine Art rheumatoide Arthritis. Jedenfalls wissen die Ärzte keine andere Erklärung für meine mehr als hyperaktive Gelenkinnenhaut in den Knien. Ich hatte jahrelang ständig Kniegelenkergüsse. Ab einen bestimmten Volumen geht das nicht von allein weg. Ich kann gar nicht sagen, wie oft beide Knie punktiert wurde und das ist alles andere als spaßig. Wir haben alles mögliche und unmögliche versucht, von naturheilkundlichen Sachen, über Kortison bis RSO (da wird so radioaktives Zeug ins Knie gespritzt). Nichts hat geholfen. Als quasi letzte Möglichkeit haben wir ein Immunsuppressivum (aus der Krebstherapie, nur abgeschwächt) probiert, das man oral nimmt oder sich sc. spritzt, ich also letzteres. Das funktioniert und ich habe kaum Nebenwirkungen, aber da habe ich einfach Glück. Erkältungen nehme ich fast immer mit und sie dauern länger. Aber lieber das als weiter Knie punktieren. Hat also alles, wie immer im Leben, zwei Seiten.