Längere OP mit Pumpe

  • Hey ihr Lieben

    Ich habe in absehbarer Zeit eine längere OP von ca. 3-4 Stunden in Vollnarkose vor mir. Hat einer mit Pumpe schon einmal so etwas gemacht und wie habt ihr dann die Pumpe eingestellt bzw. habt ihr Tipps für mich?

    Liebe Grüsse,

    Susanna

  • Hey, habe vor ca. 2 Jahren ein Referat von dem Prof. von der Uniklinik Düsseldorf in Bremen gehört und er sagte sogar man könnte die Pumpe sogar bei einer Bauch-OP weiter benutzen. Man muß nur die Nadel in den Oberschenkel setzen.Die Klinik hat sogar dazu eine eigene Studie laufen.
    Bloß ist es ja so das viele Ärzte sich garnicht genug mit der Diabetestherapie aus kennen.
    Geschweige den mit einer Pumpe.Bei kleineren OP würde ich sie auf alle Fälle dranlassen und mich auf gar keine Diskussion einlassen.der Prof meinte nur man sollte die Basalrate auf 80% senken, wegen dem Streß.
    Habe leider nur diese Erfahrungen. Lag selber mit der Pumpe noch nicht auf dem Tisch.

    Mfg Jörg

  • Hallo Susanna,

    ich habe gerade eine Bandscheiben-OP mit Pumpe hinter mir. Die dauerte aber nur ca. 1 - 1,5 Stunden. Hatte die Basalrate auf 70% reduziert, was sehr gut geklappt hat.
    Den Blutzucker wollte bei mir allerdings niemand messen. Da habe ich mich vor und nach der OP selber drum gekümmert.

    Der Narkosearzt hatte zwar auch erst Bedenken, aber hat dann doch zugestimmt.

    LG
    Hella

  • habe auch man ne OP gehabt von ner Stunde.
    Die wollten mir die Pumpe abmachen bei der OP... habe aber drauf bestanden, dass diese dran bleibt.....
    ein Gespräch mit dem Arzt und alles war o.k. Habe dem genau geschildert.. was zu tun ist, wenn.......
    Die haben zwischendurch den Zucker immer wieder gemessen und es hat super geklappt.

    Gruss Conny

  • Hi Susanna,


    bei 3-4 Stunden ist es sinnvoll es denen zu überlassen, wie das Andrea schon geschrieben hat.


    Ich hatte vor 14 Jahren (mei is des scho lang her) kurze Zeit nach der Manifestation zwei Wirbelsäulen-OPs mit einmal 9 und einmal 6 Stunden Dauer. Die haben es wunderbar hinbekommen mit der Einstellung.


    Wenn du dir da Sorgen machst, lass es dir genau erklären, wie die das machen, welche Einheiten in welcher Zeit usw.

    Easy come, easy go.

  • Hi Leute

    Bei kurzen OPs hatte ich bisher die Pumpe an und habe auch immer vorher die Ärzte kurz eine Anleitung gegeben (irgendwie schon peinlich , wenn ein Diabetiker den Narkosearzt udn den Operateur instruktieren muss...). Hatte da die Basalrate auch immer auf ca. 50-70% herabgesetzt. Da es sich aber um eine sogenannte Laparoskopie (Bauchspiegelung) mit evtl. Bauchschnitt werde ich wohl auf die andere Möglichkeit umstellen und die Pumpe für einen Tag ablegen. Zumindest bis ich wieder wach bin. Möchte ja nach der OP zwecks optimalen Voraussetzungen keine hohen Werte verursachen.

    Liebe Grüsse,

    Susanna

    Ps. Da ich hier scheinbar dann die Erste bin, werde ich euch ja dann (hoffentlich) meine Erfahrungen weitergeben können.

  • Hallo Susanna,


    für mich gibt es mehrer Gründe die Pumpe abzulegen.
    1.) Du selbser kannst Deinen 'BZ' nicht steuern, das betreuende Personal kennt
    die Pumpe nicht, ist eigentlcih kein Problem soll ja nur BR abdecken.
    Sobald es keine Routine-Op mehr für den Arzt ist, wird Dein DM und somit
    Deine Pumpe hintenangestellt.


    2.) Durch die Vollnarkose und die Medikamente verändert sich den
    Stoffwechsel, gut möglich das Dich dann Deine BR in die hypo treibt.


    3.) In der Chirugie wird manch mal mit Strom verödet, das heißt zum bsp.
    kleine Blutgefäße weggebrannt, diese Geräte können schon mal eine
    Pumpe in den Errormodus treiben.


    4.) Bei der Deltec Cozmo zum Beispiel ist beschrieben, das sie nicht in der
    Nähe von Narkosegasen betrieben werden soll.


    Dein Stoffwechsel wird während dieser so oder so eine Achterbahn durch machen, wichtig ist das der Arzt, das Pflegepersonal die Methode kennt
    die sie Anwendet. Routine in diesem Bereich, hat sehr viel mit Patientensicherheit zu tun.


    Ich drücke Dir die Daumen, das alles Rund läuft und das Ihr eine Lösung findet, wo beide Seiten mit umgehnen können.

  • Zitat von iceman;27774

    .der Prof meinte nur man sollte die Basalrate auf 80% senken, wegen dem Streß.


    Mfg Jörg


    Hi,


    ich glaube eher, dass die Basalrate gesenkt werden sollte, da man ja bei der OP liegt. Dadurch ist das Herz auf Kopfhöhe -> es wird weniger kreislaufstabilisierendes Aldosteron ausgeschüttet -> weniger Insulin wird benötigt.


    Da ich aber bei einer Kurz OP (15min) trotzdem ziemlich abgesackt bin... (Bin mit 200 gestartet, und bei 80 rausgekommen bei 30 min Narkose)... glaube ich doch, dass es mim Perfusor besser ist. Die Narkotika können auch einiges an Veränderung im Zuckerhaushalt bewirken.


    Was ich aber noch viel schlimmer fand: Die Anweisung, die mir gegeben wurde: "Kommen sie nüchtern, und spritzen Sie kein 'Insulin'." Na wunderbar, das ist ja tötlich für einen Typ 1. Obwohl mit dem Anästesisten so besprochen wurde auch zwischendurch kein Blutzucker gemessen.


    LG|Adrian

  • Also Adrian, denn idealismus in allem Ehren, ich glaube nicht, das es
    sich lont für so eine Kurz-Op ein Insulinperfusor aus dem Schrank zuholen.


    Oder kannst auf sofort deine BR die subcutan abgegeben wird, auf eine
    i.v Rate umstellen, ich kann es nicht. Man kann viele Gründe anführen, warum
    der 'BZ' bzw. sich die Insulinwirkung nicht so verhält, wie sonst. Fakt ist man
    kann in dieser Situation nur Reagieren. Und wenn ich mich 15 min in den Tiefschlaf begebe, messe ich auch keinen 'BZ'. Wie oft sollten sie denn in der
    Zeit von 30 min. OP Dauer messen ?

  • Zitat von Mathes;27822

    Also Adrian, denn idealismus in allem Ehren, ich glaube nicht, das es
    sich lont für so eine Kurz-Op ein Insulinperfusor aus dem Schrank zuholen.


    Hier ging es "sogar um eine Bauch OP", also denke ich nicht, dass es eine kurze OP ist.
    Und Susanna schrieb ja auch von 3-4h. Die KurzOP war nur ein Beispiel, was da schon alles los ist.

    Zitat


    Oder kannst auf sofort deine BR die subcutan abgegeben wird, auf eine
    i.v Rate umstellen, ich kann es nicht.


    Das tolle an einer i.v. Gabe ist ja, dass es (am Anfang) nicht so stark auf die Dosis ankommt. Die BSD gibt ja auch nichts exaktes ab. Also kann man bei i.v.-Gaben wirklich "reagieren", in dem man den 'BZ' misst, und daran die Rate regelt.

    Zitat

    Man kann viele Gründe anführen, warum
    der 'BZ' bzw. sich die Insulinwirkung nicht so verhält, wie sonst. Fakt ist man
    kann in dieser Situation nur Reagieren.


    Eben, und subcutan ist zu langsam zum reagieren. Es sei denn, man steuert mit Glucose i.v. gegen?!

    Zitat


    Wie oft sollten sie denn in der
    Zeit von 30 min. OP Dauer messen ?


    Zumindest einmal in der Mitte? Dann hätte er gemerkt, dass es einen starken BZ-Abfall gab, und hätte Reagieren können. i.v.-Katheter war eh gelegt, da hätte man dann auch Glucose geben können.


    LG|Adrian

  • Entschuldigung aber bei einem normalen BZ- Wert, Glucose anhängen:mad:
    Also wirklich nicht, und ich glaube wir sollten unseren DM nicht so eine
    große Bedeutung in dieser Zeit schenken, gut es ist in der Regel das
    einzige wo wir wirklich mitreden können, wenn man nicht vom Fach ist.
    Aber glaube mir wenn es wirklich eine große OP ist, ist bestimmt auch
    eine BZ-Abnahme dabei, nur ob der 'BZ' dann wirklich das Hauptproblem ist?

  • Hey man kann die Basalrate ja auch weiter senken als 80%. Bei mir würde es wahrscheinlich reichen.Hängt ja von jedem selbst ab, wie empfinlich reagiert. Der eine brauch halt mehr und der andere weniger Insulin. Sieht man doch immer wieder wenn man nach dem Verbrach frag.
    Auch bei kurzen OP`s wollen einige Ärzte nicht so richtig ran.Wahrscheinlich wegen Unwissenheit.Habe ich selbst erlebt, auf der Tafel für die OP`s stand Diabetiker hinter und sie haben sich noch schön die OP zugeschoben. Obwohl ich da neben saß. War echt ein Schauspiel.

    Mfg Jörg