Leberausschüttung

  • hey,
    folgende frage: abgesehen von dawn/ dust, bzw, situationen wie stress/ infektion/ sport/ alkohol etc., kann mir jemand sagen, inwieweit BE-mengen, bzw. essrythmen vom vortag die ausschüttung von glukose aus dem leberspeicher beeinflussen?
    danke und lg
    k

  • Moin Andrea,


    Selbiges gilt auch für die Leber..sie schüttet nur aus, wenn der Körper das abruft.


    Ich schick Dir gelegentlich meine Leber zur Sprechstunde, damit Du ihr das oben gesagte mal ganz ernsthaft verklickerst. ;)
    Das Miststück will sich nämlich einfach nicht daran halten. :S
    Nach ner Freßorgie (Fett/KH ausserhalb des beachtlichen Bereiches) spuckt sie Glucose nur so rundherum. :thumbdown:
    Ich darf dann, je nach Orgienausmaß (z. B. 300 g Tropi-Frutti) die BR schon mal bis zu 120-130% hochschrauben.


    Gruß
    Joa

  • Ich darf dann, je nach Orgienausmaß (z. B. 300 g Tropi-Frutti) die BR schon mal bis zu 120-130% hochschrauben.

    hey joa,
    meine leber schließt sich jetzt mal Deiner an, gefühlsmäßig. nehmen wir also an, Du isst um 20 uhr 300g "tropi-frutti" (wie kann man nur, geschmacklich gesehen 8| ), wann erhöhst Du dann die Br, danach, währenddessen, für die nacht, nächsten tag?
    danke und lg
    k


  • meine leber schließt sich jetzt mal Deiner an, gefühlsmäßig. nehmen wir also an, Du isst um 20 uhr 300g "tropi-frutti" (wie kann man nur, geschmacklich gesehen 8| ), wann erhöhst Du dann die Br, danach, währenddessen, für die nacht, nächsten tag?


    Nachtrag:
    Wie sagt man so schön? "Ein Herz und eine Leber"? :D


    Also bei mir stelle ich einen Insulin-Mehrbedarf bei deftigem Glykogenoverload fest, wenn die Boluswirkung unerheblich wird. Wenn tagsüber die Glykogenspeicher ziemlich runtergefahren wurden, kann ich am Abend folgenlos auf die KH-Pauke haun. Das ist dann ggf. sogar nötig. Wenn die Leber aber eigentlich recht "pappsatt" ist verschwinden angemessen insulinierte Overload-BE erstmal, melden sich dann aber recht flott auch wieder zurück.


    Grundsätzlich buttert die Leber ja immer eine gewisse Grundmenge an Glukose für den Gerhirn-/Nervengrundbedarf in den Kreislauf. So richtig bremsen lässt sie sich darin nur durch Stoffwechselgifte wie z. B. Alk oder Zimt.
    Erklärt hab ich mir das Phänomen überhöhter Blutzucker nach so einer KH-Freßorgie ich sag jetzt mal Overload-Phänomen dazu :rolleyes: damit, dass die Glykogenspeicher bei sehr schneller nd grenzwertiger Aufladung sich nachfolgend auch wieder ein wenig durch höhere Produktivität entlasten. DenEiweißgehalt von T-F täte ich mal vernachlässigen. Der macht bei 300 gr schlappe 50 kcal, was dann einen rechnerischen Bedarf von 0,25 IE bei mir machen täte. Und solchen Kiki muss eine funktional formulierte Basalversorgung auch selber schaffen. Dagegen sind die 20 BE aus 300 g Tropi-Frutti schon ein anderes Kaliber.
    Btw. bemerkt fiel mir gleiches Muster auch bei richtigen Kuchenorgieen am Nachmittag auf, wo dann in der Nacht der BZ auch nach oben abdriftete.


    Phänomenologisch ähnlich sieht es auch bei 'ner späten Packung (oder zwei) Jogurette aus. Da täte ich aber doch eher den 'Insulinbedarf' von insbesondere Fett als Verursacher sehen.
    1oo g Jogurette > 35g Fett > 315 kcal > 1,5 BEÄ(quivalent). Und 200 g Jogurette bringen auch "nur" etwa 9 BE. :thumbup:


    Der 'Insulinbedarf' für Fett/EW ist doch bei FIT, vermute ich mal, im Programm enthalten?


    Das mit Leber und effektiverer Glykolyse hat mir auch mal ne Tante Doc vor vielen Jahren so verklickert. Ob es denn zutrifft mag jede Leber für sich selber entscheiden. 8)


    Gruß
    Joa

  • lieber joa,


    ja, genau so hab ich mir das auch erklärt, mit der leber, wenn der speicher ungewöhnlich stark/ schnell aufgefüllt wird, gibt sie verzögert wieder mehr ab. ich meine das auch schon so ähnlich von howorka gehört/ gelesen zu haben. es gibt dafür aber glaube ich keine klar umrissene regel. EW/ F berechne ich mit rein in den Bolus, wenn nötig, diese kalorienregel ist mir persönlich etwas zu kompliziert, trifft auf mich aber auch nicht zu, da ich ziemlich ausgewogen essen, bzw. einen "schwerpunkt" EW direkt mit einbeziehe und äußerst selten viel EW mit viel F kombiniere, so dass das so verzögert wird, dass ich nicht mit ner bolus-korrektur hinkomme (vegetarisch).


    ich fummele halt grad rum, bei meinen sensiblen nächten, inwieweit mein essrythmus, der alles andere als gleichmäßig ist (lange zeit keine KHs, dann geballt und das zu wechselnden zeiten) auf die spätabend-werte und die nacht/ morgen auswirkungen hat, fürchte aber, dass meine "berechnungen" nur zum teil sinnvoll sind, und ich einfach mal wieder eine "regelmäßige woche" einlegen muss, um überblick zu kriegen und dann wieder, wenn das klappt, mehr nach gefühl vorgehe.


    danke und lg
    k

  • lieber joa,
    ... ich meine das auch schon so ähnlich von howorka gehört/ gelesen zu haben. ...


    danke und lg
    k


    Ahh bin I deppad: Das "Vienna" in Deinem Nick könnte ja auch was bedeuten ;-)


    In Deiner Aufzählung was die Leberausschüttung beeinflusst fehlt: Insulin.
    Insulin bremst die Leberausschüttung wahnsinnig - bzw. mit zu wenig 'Insulin' schüttet die Leber wahnsinnig aus.


    Und Essen heißt bei mir fast immer: Bolus -> 'Insulin'.


    LG|Adrian

  • Und Essen heißt bei mir fast immer: Bolus -> 'Insulin'.


    lieber adrian, na logo! geht mehr um die verzögerte wirkung auffällig erhöhter KHs, bedeutet Dein wert 2h oder 3h nach dem essen ist super und vom Bolus offensichtlich abgedeckt, aber ein paar stunden später oder im 'Dawn' schlägt sie (die leber) dann vermehrt zu ... :thumbdown: . lg k

  • Jetzt werden sicher die einen oder anderen denken ... langweiliger Lebenstil.

    lieber wise, nee überhaupt nicht. das ist das, was ich meinte, gerade ich mit meiner ICT muss zumindest gelegentlich genauso wie Du verfahren, damit ich die basalrate grundlegend einschätzen kann. versuche das dann halt immer wieder auszureizen/ ins gefühl zu kriegen, wie ich 'NPH' anpasse, wenn mir das nicht möglich ist - in bestimmten phasen im jahr arbeite ich ungelogen 16h am tag, 6 tage die woche und 12h davon unter druck, da krieg ich das einfach nicht hin mit der regelmäßigkeit, abgesehen mal vom stressfaktor, der echt viel beeinflusst, theres no business like ... 8) . lg k

  • Hallo Adrian,


    In Deiner Aufzählung was die Leberausschüttung beeinflusst fehlt: Insulin.
    Insulin bremst die Leberausschüttung wahnsinnig - bzw. mit zu wenig 'Insulin' schüttet die Leber wahnsinnig aus.


    Jep, da schließe ich mich doch mal dem Hinweis an, nicht ohne ihn um einen weiteren zu ergänzen.


    Insulin hemmt nicht nur die Glykolyse/Glykoneogenese, also die Zuckerproduktion der Leber, sonder bewirkt auch das Gegenteil. Unter Mithilfe von 'Insulin' werden die Zuckerspeicher von Leber und und Muskulatur aufgeladen.


    Das ist ja auch einer der Gründe für das Insulindoping. Erweiterte Auffüllung der Glykogenspeicher, wie durch anabole Insulinwirkung der Aufbau von Muskelmasse (Eiweiß).


    Grade das erforderliche Bolusinsulin zur Freßorgie führt somit zur effektiven Aufladung des Glykogens in Leber und Muskulatur. Je mehr Insulin, umso effektiver.


    Wenn nun die Beobachtung zum Overload-Phänomen zutrifft, würde der nichtdiabetische Stoffwechsel auf einen beginnenden Anstieg des BZ mit eigenem 'Insulin' antworten. Somit also auch die Leber stärker an der Glukosefreisetzung hemmen.
    Im diabetischen Stoffwechsel des Typ 1 müsste/muss eine solche Hemmung dann nachgehend durch eine erhöhte Basis geleistet werden.


    Denk ich mir jetzt mal einfach so. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Denk ich mir jetzt mal einfach so. :rolleyes:



    ich denks auch. genau so. danke für die zusammenfassung, joa. jetzt kann ichs mir merken. (merke mir nur dinge, die ich fix herleiten kann, wie die meisten esel ;) )

  • Ist das jetzt "normales" Wissen, das jeder Diabetiker haben muss? Wenn dem so ist, dann kann ich mich gleich erschießen.
    Ich versteh ehrlich gesagt nur die Hälfte von allem. Hab mich auch nie so reingekniet in die Materie. Irgendwie ging es
    immer so.

  • liebes rotkäppchen,
    nein, nein, ich glaube nicht. das mit der leber ist auch traditionell schwer einschätzbar, genauso wie bei EW/F, wird aber meist einfach von der stabilen basalrate ausgeglichen. geht eher um menschen mit zum teil sehr hohen KHs zu unregelmäßigen zeiten, die dann (mglw. aufgrund der leberausschüttung) verzögert hohe werte bekommen, weil das schwer mit Bolus aufzufangen ist (weil eben verzögert) und so wie ich dann mit der basalrate versuchen zu korrigieren. mehr oder weniger erfolgreich 8| .
    lg
    k

  • liebe silke,


    hmm, ja, naja, nicht unbedingt, mit 'Levemir' oder 'Lantus' hat das meiner erfahrung nach nur wenig sinn, mit 'Protaphan' ist das theoretisch schon möglich, es klappt z.B. auch ganz gut, wenn ich meine abenddosis um 1E verringere bei exzessivem sport am vortag oder um 1-2E bei alkohol, und ich kann das schon zum teil ablesen aus den aufzeichnungen, dass erhöhte BEs oder niedrige gerade am abend (also bei mir ist der durchschnitt so bei 16BE, sagen wir mal niedriger bedeutet 13 BE und abwärts, höher 20BE aufwärts) in relation zum nüchternwert stehen.


    mit semilente gings prima, weils im allgemeinen - unabhängig von der höhe des basals - sowohl den 'Dawn' ausgeglichen, als auch hypos zwischen 2 und 4 uhr nachts verhindert hat. da hab ich zur freude vom guten bierwirth die Br angepasst wie ne wilde. mit 'NPH' ist schwieriger, weil neben meinen "insulin-spielen" zum thema KHs/ sport/ alk/ stress, gegenreg. und Dawn eine gewichtige rolle spielen. wenn ich mehr spritzen würde, wär das ganze auch nicht so sensibel, keine punktgenauigkeit notwendig. so hab ich ziemlich viele ubekannte in der rechnung. da läuft man tatsächlich hinterher und kriegt kopfschmerzen :wacko: , aber noch ist nicht aller tage abend 8) .


    liebe grüße und danke fürs interesse ...
    k


  • Aber für 'n Groschen mehr darf's auch sein? ;)


    Gruß
    Joa

  • Also mir fallen im Moment schon mal mindestens 3 Hormone ein, die in Abhhängigkeit von dem


    Einschalf abgegeben werden und die Insulinempfindlichkeit am frühenmorgen steuern!


    Nun kommt noch Alkohol und eine andere Nahrungszusammensetzung dazu.


    Ich kann dann nur noch reagieren, um es im Vorfeld zu behandeln zu können müste man mehr


    Routine in das Geschehen kommen.


    Wir sind halt keinen BSD :S

  • Liebe Kathi,


    mit semilente gings prima, weils im allgemeinen - unabhängig von der höhe des basals - sowohl den Dawn ausgeglichen, als auch hypos zwischen 2 und 4 uhr nachts verhindert hat. da hab ich zur freude vom guten bierwirth die Br angepasst wie ne wilde. mit nph ist schwieriger, weil neben meinen "insulin-spielen" zum thema KHs/ sport/ alk/ stress, gegenreg. und 'Dawn' eine gewichtige rolle spielen. wenn ich mehr spritzen würde, wär das ganze auch nicht so sensibel, keine punktgenauigkeit notwendig. so hab ich ziemlich viele ubekannte in der rechnung. da läuft man tatsächlich hinterher und kriegt kopfschmerzen :wacko: , aber noch ist nicht aller tage abend 8) .


    Ähm, also, na ja, ... Was ich mal vorsichtig fragen möchte ... Oder noch besser, frag doch mal Andreas, den Yedi-Trainer im Diabetesinfo-Forum, wie Du vielleicht ohne Kopfschmerzen unbeschwerter Regie führen könntest. *ggg*


    Als Ex-Regisseur kennt er genau Deine Dinger da wohl sehr gut.


    Gruß
    Joa

  • Also mir fallen im Moment schon mal mindestens 3 Hormone ein, die in Abhhängigkeit von dem


    Einschalf abgegeben werden und die Insulinempfindlichkeit am frühenmorgen steuern!

    ich? hormone? nie! scherz. sag mal, welche Du meinst. danke k

  • liebster joa,
    wenn ich hart und druckgesteuert arbeite, mache ich mir um ehrlich zu sein weder kopf noch gedanken ..., da muss halt das gefühl richtig gerückt sein vorher, wenn Du verstehst, was ich meine. das gute sind ja die zwischenphasen, wo ich nicht so viel um die ohren habe, da krieg ich manchmal ganz gerne kopfschmerzen ... DM-technisch. solang ich meine heißgliebten spritzen :love: weiter setzen darf. und meine "dinger" kennt der andreas sicher nicht. ich zieh mich nicht vor kollegen aus. scherz. aber was wolltest Du denn fragen?
    pumpen oder nicht pumpen, das ist hier die frage, oder wie?
    :rolleyes: k

  • Hallo Katharinna,


    ungefähr eine halbe Stunde noch dem DU schläfst werden Wachstumshorme und etwas später Cortisol


    ausgeschütet, das macht dann in der Regel in den frühen morgen Stunden 3-6 Uhr, eine relative Insulinunempfindlichkeit.


    Streß steigert die Adrenalinausschüttung, welches wieder die Ausschüttung von Zucker aus der Leber begünstigt, und die Insulinwirkung


    hemmt. Also diesen Cocktail zu beherrschen wenn es heiß her geht in der Nacht ( beruflich/privat ) halte ich für eher schwierig!