Komische Körperreaktionen bei Hypos

  • Hallo, ich habe seit Kurzem manchmal bei Unterzuckerungen die Merkmale, dass meine Körperteile nicht mehr gehorchen und ich dann so ähnlich wie ein "Spastiker" reagiere. Die Arme und Beine verharren in merkwürdigen Positionen und ich kann es selbst nicht ändern. Das Gehirn funktioniert aber dann noch ganz normal. So niedrig ist der Zucker in solchen Situationen auch nicht, so zwischen 50 und 60. Kennt jemand ähnliche Merkmale? Gruss. kniep

  • Krampfen in ner hypo ist für mich ziemlich normal. Es heißt, wenns die ersten 10 oder (man korrigiere mich) 20 Jahre des Diabs nicht auftritt, tritt es nie auf. Ob das stimmt weiß ich nicht.

    Hallo Silke,


    ja es stimmt nicht. Ich hatte in meinen früheren Jahren auch einige Hypos und auch nach 35 Jahren DM bekam ich einen Krampfanfall durch eine 'hypo', meine Tochter hatte es mit ansehen müssen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich und diese Reaktionen kann man nicht auf eine Zeit des DM begrenzen.


    Gruß

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Hallo, ich habe seit Kurzem manchmal bei Unterzuckerungen die Merkmale, dass meine Körperteile nicht mehr gehorchen und ich dann so ähnlich wie ein "Spastiker" reagiere. Die Arme und Beine verharren in merkwürdigen Positionen und ich kann es selbst nicht ändern. Das Gehirn funktioniert aber dann noch ganz normal. So niedrig ist der Zucker in solchen Situationen auch nicht, so zwischen 50 und 60. Kennt jemand ähnliche Merkmale?


    Ich sehe das so, dass diese neurlogischen Ausfälle durchaus vergleichbar sind mit den Denk-, Seh- oder Sprachstörungen, die bei deutlich niedrigen Zuckerwerten ja auch auftreten (können).
    Welchen Teil der Nervenaktivität das Gehirn zum Glukose sparen mehr oder weniger deutlich auf Sparflamme schaltet schwankt wohl sowohl individuell, als auch zwischen den Individuen.
    Bei mir tritt eher ne Sehstörung oder halt zunehmend zerfleddertes Denken ein. Auch gerne mal Taubheit im Lippen-/Mundbereich. Allerdings ist das dann auch sehr unterschiedlich, mal erst das Eine, mal erst das Andere.
    Wobei die dann gemessenen BZ-Werte nicht sehr aussagekräftig sind. Ein tatsächlicher arterieller Bluzucker (=Glukosezustrom des Gehirnes) von 50 mg/dl bedeutet schon, dass nicht mehr alle Regionen der Gehirnwindungen zuverlässig mit Glucose versorgt sind. Somit können Ausfälle auf neurologischer Ebene auch bei 50 mg/dl schon auftreten. Der arterielle Blutzucker entspricht aber auch nicht dem gemessenen BZ-Wert an der Fingerbeere. Da misst Du in der Gewebeflüssigkeit. Und der Ausgleich zwischen den Werten der Körperflüssigkeiten (Homöostase) braucht auch so einige Zeit.


    Ich denke also, dass die Erscheinungen kein Grund für Dich sind, dass Du Dir größere Sorgen machen musst.
    Aber mal schauen, wann und wieso es zu Hyposymtomen kommt solltest Du schon mal.
    Nu, und als Krampfen täte ich es auch noch nicht wirklich bezeichnen wollen, wenn mal ne Bewegungssteuerung hakelt. Geht allerdings schon in die Richtung.
    Aber sprich doch mal Doc an, was er/sie dazu sagt. Ich glaub kaum, dass er/sie Dich gleich zum Neurologen scheucht. ;)

    Krampfen in ner hypo ist für mich ziemlich normal. Es heißt, wenns die ersten 10 oder (man korrigiere mich) 20 Jahre des Diabs nicht auftritt, tritt es nie auf. Ob das stimmt weiß ich nicht.

    Ich hätte da eher erinnert, dass die Aussage sich auf Bewusstseinsverlust (Ohnmacht) bezog. Auch war es nicht absolut gesagt, sondern relativ. Etwa ... ist es unwahrscheinlich, dass es dann noch eintritt.


    Wie sagte Hans? Jeder ist was anders. In diesem Fall ist die Programmierung des Notausschalters des Gehirns bei einigen scheinbar arg rigoros, bei anderen etwas toleranter programmiert. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Hallo Silke,

    Mal ganz nebenbei habe ich einen Diab gesehen, der bei 68 krampfte ... von daher sehr unangemessen, da irgendwas zu sagen.


    Ich denke mal, dass eine Diabetiker der, hypobedingt (oder warum auch immer) bei einem echten (arteriellen) BZ-Wert von 68 mg/dl einen richtigen Krampfanfall entwickelt, unbedingt baldmöglichst einen Neurologen konsultieren sollte.


    Gruß
    Joa

  • Also zwischen 50 und 60 merke ich, daß der 'BZ' die falsche Richtung eingeschlagen hat, weil es mir da so langsam fies wird, aber ich krampfe noch nicht und habe keine Probleme, Schlimmeres zu verhindern. Das geschieht bei mir erst irgendwo unterhalb von 30er Werten, bei welchem Wert genau, kann ich nicht sagen. Hatte ja an Neujahr so ein "nettes" Erlebnis, daß ich im Schlaf eine hypo hatte und irgendwann in der anderen Ecke meines Schlafzimmer (glücklicherweise) wieder zu mir gekommen bin. Zu dem Zeitpunkt war ich zwar geistig wieder soweit klar, daß ich wußte, ich muß was unternehmen, hatte meine Bewegungen aber nicht wirklich im Griff. Das waren richtige Krämpfe, von denen ich noch eine ganze Weile einen regelrechten Muskelkater hatte. Als ich mir dann mit einiger Anstrengung was Süßes einverleibt hatte und wieder soweit ok. war, daß ich messen konnte, lag ich bei 39, weiß aber nicht, wie lange ich "weg" war und wo der tiefste Wert lag. Irgendwo "tief unten", vermutlich unter 30 treten bei mir erst Krämpfe auf.

  • Hallo kniep,


    die Hypo-Symptome, von denen du sprichst, hatte ich auch mal. Zum Glück war das ne Phase, die wieder vorbei ging, und das Ganze ist auch schon 10-15 Jahre her. Seitdem sind die Symptome wieder "klassischer", also Puls, Schweiß usw.
    Ich schließe mich haku's Meinung an und glaube auch nicht, dass man irgendwas verallgemeinern kann.


    Gruß
    Enzo

  • Ganze zwei mal hats mich in den letzten 20 Jahren so erwischt.


    Beim ersten mal lag ich in der Küche auf dem Fußboden und hatte das große Brotmesser in der Hand.


    Konnte mich noch daran erinnern, dass ich mir ein Brot richten wollte und an welcher Stelle im TV der Film ( auch bei mir) gerissen ist.


    Das zweite mal, war ich morgens auf dem Weg zum Esszimmer. Vor der Zimmertüre drehte ich mich immer im Kreis. Meine Frau


    regierte sehr schnell, gab gleich TZ und A-Saft konnte noch Beides zu mir nehmen. Die Werte waren jedesmal bei 26 bzw. 27 mg/ml,


    bin aber auch schon ohne Symptome mit 25 Auto gefahren. Krampfanfälle hatte ich während meiner DM-Zeit noch keine, muss glaube


    ich auch nicht sein oder?.

  • Ich kenne das auch. Bei mir ist es eines der Beine, daß ich dann merkwürdig verdrehe. Kopfmäßig bin ich aber sehr klar. Mein Mann kennt dieses Symptom schon und drückt mir dann kommentarlos die Colaflasche in die Hand. Manchmal neigt man ja dazu die UZ nicht so ernst zu nehmen -gerade im 50er-60er Bereich :whistling: .


    Kommt aber nicht so oft vor.


    Einen richtig schlimmen Krampfanfall hatte ich nur mal (mit Bewußtlosigkeit) nach einer Hochzeitsfeier mit Alkohol vor 8 Jahren und während meiner Schwangerschaft. Da hat GAR KEINES meiner Körperteile mehr gemacht, was es sollte, außer zu krampfen. Nicht schön.....


    Bei meiner Diabetes-Einstellung hatte ich gehört, es davon abhängt, welches Körperteil (Nebennier, Gehirn, etc.) gerade die Streßhormone ausschüttet. Deshalb können sich UZ so unterschiedlich äußern.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.