Fasten mit Typ1 ???

  • Hallo liebe Leidensgenossen,

    Seit ungefähr 13 Minuten bin ich Mitglied dieses Forums und hoffe, hier gibt es Typ1 Diabetiker, die Wissen über das Thema Fasten mit Diabetes besitzen.


    Selber möchte ich nicht fasten um Gewicht zu reduzieren sondern um die allgemeinen, angenehmen und gesunden Folgen des Fastens zu erleben. In der Suchfunktion habe ich bereits nachgesehen und bemerkt, dass dieses Thema hier noch nicht besprochen wurde.


    Für Ratschläge und Erfahrungen eurerseits wäre ich deshalb sehr dankbar.


    Beste Grüße


    Lars

  • Zitat von sonntiago;224461

    Selber möchte ich nicht fasten um Gewicht zu reduzieren sondern um die allgemeinen, angenehmen und gesunden Folgen des Fastens zu erleben.


    Wer lesen kann ist im Vorteil! ;)

  • Hallo Christian,


    natürlich möchte ich fasten... Aber nicht nur um Gewicht zu reduzieren, sondern um bspw. zu entgiften, die Sinne sensibilisieren oder Lebensgewohnheiten umzustellen.


    Wenn ich mich nicht deutlich ausgedrückt hatte... sorry


    Gruß Lars

  • Hmm ... ich habe selber keine Erfahrung damit, aber meine Mutter. Allerdings ist die keine Diabetikerin. ;)


    Da man nach und nach die Kohlenhydrate reduziert, bis man nur noch Brühe und einen Apfel oder so ißt, wäre es anzunehmen, daß dann der Insulinverbrauch auch stark sinkt. Ich könnte das selber nicht, da ich das Essen zu sehr liebe. :D


    Auch ist die Frage, wie man sich fühlt, wenn man schon einige Zeit gefastet hat und dann plötzlich eine Hypo auftritt, bei der man ja Traubenzucker oder anderes einwirft? Durch meine Mutter weiß ich, daß man nach einer gewissenen Fastenzeit dann nach und nach den Magen wieder an feste Nahrung gewöhnen muß - ich könnte mir dann vorstellen, daß es einem Diabetiker bei einer Hypo schlecht gehen wird, weil der Magen sich dann sehr schnell umstellen muß (auf Traubenzucker oder Brot)?:confused:

  • Zitat von Bratbäcker;224463

    Wer lesen kann ist im Vorteil! ;)

    --Gut aufgepaßt...:D...wenn ich dich nicht hätte...:confused:..was wäre dann bloß..

    LG: Christian...:rolleyes:

  • Hallo Kim,


    das Fasten, dass ich machen möchte heißt Buchinger-Fasten. Da sind Obstsäfte erlaubt (in Maßen). Hier denke ich reicht der Obstsaft aus um eine drohende Hypo abzuwenden. In einem Artikel zum Fasten hatte ich gelesen, dass in den Fastentagen das Glucose nicht mehr aus den Eiweißen (Muskeln) gewonnen wird sondern aus den Fettreserven. Dabei werden allerdings vermehrt Ketone im Körper gebildet. Das ist das, was mir ein wenig Sorgen bereitet. Außerdem findet man im Netz häufig Aussagen wie: Fasten bei Diabetes I sollte nur unter ärztlicher Aufsicht vollzogen werden.

  • Hm, ab und zu faste ich, aber nur 3-5 Tage.
    Da nehme ich auch keine Säfte zu mir, sondern nur Wasser.
    Arbeiten ist in der Zeit echt scheiße...

    Ich merke da hypomäßig nicht viel, erst ab 2-3 Tagen fängt das an, daß ich sensibler reagiere und auch wenn ich dann wieder esse bin ich empfindlicher. Dementsprechend setze ich die Basalrate nach ein paar Tagen etwas runter auf ca. 80%.

    Mein Magen macht da keine Probleme, wenn ich ihn mit Saft etwas fülle.

    Wie lange möchtest Du denn fasten?

    Und ja, eine gute Diabetes-Beraterin sollte Dir da professionellen Rat geben können.

  • naja, es gibt ja auch noch andere entgiftungskuren, die recht viele KHs erlauben, vielleicht ist das dann einfacher? stoffwechsel wird trotzdem "entschlackt", säure-basen etc. würde ich mal ein bisschen googlen ... lg k

  • Hallo Bratbäcker,


    also ich möchte insgesamt 9 Tage Fasten.


    1. Tag Entlastungstag (nur Obst oder nur Rohkost)
    2. Tag Fastentag (Morgens Tee Mittags Gemüsebrühe Abends Obstsaft verdünnt)
    3. Tag Fastentag (Morgens Tee Mittags Gemüsebrühe Abends Obstsaft verdünnt)
    4. Tag Fastentag (Morgens Tee Mittags Gemüsebrühe Abends Obstsaft verdünnt)
    5. Tag Fastentag (Morgens Tee Mittags Gemüsebrühe Abends Obstsaft verdünnt)
    6. Tag Fastentag (Morgens Tee Mittags Gemüsebrühe Abends Obstsaft verdünnt)
    7. Tag Aufbautag 1 Fastenbrechen 1 Apfel, Kartoffel-Gemüsesuppe, Knäckebrot
    8. Tag Aufbautag 2 Salat Rohkost Getreide
    9. Tag Aufbautag 3 relativ normales Essen



    Das soll nur ein Beispiel sein , wie man es machen kann.


    Was mich schon mal beruhigt ist, dass du es auch machst.


    Meine Ängste waren die, dass in älterer Literatur grundsätzlich vom Fasten beim Typ1 abgeraten wurde.

  • soweit ich weiß, sind ketone beim fasten normal

    Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende.


  • Laut den derzeit gängigen Empfehlungen für Typ 1er ist von Heilfasten generell abzuraten.


    http://www.diabsite.de/infos/f…gsfragen/2-001fasten.html
    oder hier
    Fasten bei Diabetes: http://www.diabetes-world.net/


    wenn du Ramadan machen willst ist das u.U. eher zu schaffen.

  • Hallo Steffen,


    genau diese Links hatte ich bereits schon gelesen. aber mir wird niht klar wie Ketoazidose entstehen kann, wenn ich meinen BZ im Gleichgewicht halte. Denn Obstsäfte sind ja erlaubt (in Maßen). Bei den Links, die du mir geschickt hast, hatte ich das Gefühl as ob sich die Autoren nicht tief genug mit der Materie beschäftigt hatten.


    Nach meiner Auffassung ist Fasten für Typ1er genauso unproblematisch wie für Gesunde, solange sich der BZ im normalen Bereich befindet. Aber ich werd auf jeden Fall noch mal meinen Arzt kontaktieren.


    Ramadan gehört nicht zu meinen Interessen. Ich bin eher Durchschnittsdeutscher und nicht religiös.


    Wenn mein Arzt mir sein OK gibt, fang ich am 7.11,08 mi dem Fasten an. Ich würde dann hier meinen Erfahrungsbericht einstellen, wenn ihr wollt?


    Gruß
    Lars

  • Hallo Lars,

    das ist vielleicht ein bisschen irreführend dargestellt worden. Ich habe mir die Links nicht angeschaut, aber kann folgendes dazu sagen:

    Wenn der Körper an seine Fettreserven geht, entstehen Ketone, auch wenn der BZ im Gleichgewicht ist. Diese Ketone sind meines Wissens ungefährlich und es ist keine Ketoazidose.
    Man kann zB auch Ketone entwickeln bei Sport.
    Gefährlich erst wird es, wenn man grossen Durst hat, Übelkeit entwickelt, der BZ über 180 ist und man Ketone im Urin nachweisen kann. Dann ist es eine Ketoazidose und erst dann.

    Trotzdem wäre mir fasten zu Hause ohne unter ärztlicher Aufsicht zu sein, die auch Kenntnis vom Diabetes hat, zu risikoreich. Würde ich auf keinen Fall machen.

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Hi Lars!

    Zitat

    Nach meiner Auffassung ist Fasten für Typ1er genauso unproblematisch wie für Gesunde



    Sagen wir mal so, es ist nicht problematischer. Typ 1 heißt, Du hast absoluten Insulinmangel. Also kommt das jetzt von außen ran. Geschieht das in ausreichender Menge, sprich passender Basis, besteht auch keine Ketoazidose-Gefahr. Das war´s. Alles andere ist wie bei gesunden Menschen. Ich sehe da null Probleme drin, zumindest nicht wegen dem Diabetes.

    Was das Fasten bringen soll, ist jetzt ne andere Frage. Aber das musst Du selber wissen. Ich halte da nix von.

    Zitat

    Dabei werden allerdings vermehrt Ketone im Körper gebildet. Das ist das, was mir ein wenig Sorgen bereitet.



    Ja und? Das ist ein völlig normaler Vorgang. Das passiert schon, wenn Du mal ein paar Stunden nichts isst und ist absolut harmlos.

    Ich habe mal 3 Tage lang keine KH gegessen und bereits nach wenigen Stunden hatte ich auf den Ketostix +++. Habe damit sogar ganz normal Sport gemacht, was auch nicht anders war als sonst auch. Wie gesagt, die Ketonbildung ist ein völlig normaler Vorgang, solange sie nicht durch Insulinmangel versucht wird. Nur dann wird´s gefährlich. Aber Du willst ja nur auf das Futtern verzichten und nicht Deine Insulinversorgung unterbrechen.

    Zitat

    Ich würde dann hier meinen Erfahrungsbericht einstellen, wenn ihr wollt?



    Mach mal.

    Viel Spass beim Hungern,


    Erich

  • Wenn ich mich irre bitte ich um eine Korrektur.


    Beim Fasten entstehen Ketone, weil du Fett abbaust, genauso wie bei jedem anderen Menschen. Jedoch entsteht durch diesen Fettabbau auch eine Lipolyse die wiederum einen Einfluss auf deine Insulin-Wirksamkeit hat. Beim normalen Menschen gleicht der Körper das aus. Bei einem Typ1 DM würde es wohl entgegen den Beschreibungen weiter oben eher zu einem Anstieg von deinem Insulinbedarf kommen den du beobachten musst, damit du keine Ketoazidose bekommst.

    Grüße Sebastian

  • Im Grunde ein völlig unnützes Vorhaben.-Wenn man ein paar Kilos loswerden möchte, gibt es andere Möglichkeiten.-Aber versuch macht kluch.--Wir werden ja die Ergebnisse hören,nicht war.-Bin schon gespannt wie eine Gitarrensaite.--:D

    LG: Christian...:rolleyes:

  • sonntiago
    2-3 Tage faste ich öfter pro Jahr, daraus sind dann mal 5 Tage geworden. Aber es war nie "freiwillig" wie bei Dir.

    Ich kenne einige Leute, die Heilfasten gemacht haben. Aber 9 Tage mit Typ 1, da würde auch ich entsprechendes Fachpersonal zu rate ziehen.

    Und ja, berichte uns von den Erfahrungen! :6yes:

    LG
    Petra

  • Zitat

    Zitat

    Zitat

    Jedoch entsteht durch diesen Fettabbau auch eine Lipolyse die wiederum einen Einfluss auf deine Insulin-Wirksamkeit hat. Beim normalen Menschen gleicht der Körper das aus.



    Und beim normalen Typ 1 Diabetiker der Betroffene selber. Im Prinzip nichts anderes als das, was jeder von dieser Krankheit Betroffene täglich macht. Messen und Insulinbedarf festlegen. Das war´s.


  • Nu ja, die Kunst ist sicherlich einerseits genug Insulin als Basis zu haben um nicht in eine entgleisende Lipolyse zu geraten (was bei längerem Fasten auch schon bei noch recht niedrigen BG-Werten unterhalb 180 mg/dl passieren könnte),
    andererseits aber nicht zu viel Insulin, um nicht den gewünschten Fasteneffekt ständig mit Hypo-BE's ad absurdum zu führen.


    Aber ich denke, dass bei einer gemäßigten Variante des Fastens eigentlich keine Gefahr zu erwarten sein soll?


    Wie sagt man so schön? Abwarten und (Kräuter-) Tee trinken.


    Und ja, bin auch gespannt auf einen kurzen Bericht nach der Aktion. :6yes:


    Gruß
    Joa