Unromantische Hypo

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich war letzte Woche in Dänemark :) Herrlich!! Tolles Wetter und absolute Ruhe (die ich nach einem Hörsturz dringend gebraucht habe).


    Mein Mann und ich sind eines Abends nochmal zum Strand gegangen, um einen extrem romantischen Sonnenuntergang zu bestaunen...


    Ich habe in der Woche irgendwie weniger Insulin benötigt und daher meinen Hot Dog (lecker...) mit einer BE weniger berechnet.


    Bevor wir losgegangen sind, habe ich nochmal gemessen und fand 108 ausreichend. Wir also gemütlich los, über die Düne gekrabbelt, da ging es mir dann schon nicht mehr ganz so gut, aber nicht zittrig oder irgend ein anderes "echtes" Hypoanzeichen, nur so´n bißchen komisch. Na gut, also am Strand erstmal messen....


    26 :eek:


    Mein Mann hat mit auf das Gerät geguckt und wurde ( wie ich vermutlich auch) ganz blaß...


    Ich habe also alles an Vorräten aus meiner Tasche in mich reingefuttert (5 Schokobons, einen Müsliriegel und 4 Traubenzucker). Soviel zur Romantik...:love:


    So richtig nach ´ner Hypo habe ich mich aber nicht gefühlt! Hattet Ihr das auch schon mal?? Ich war die nächsten Tage echt etwas unsicher und bin nur noch mit Hypokit aus dem Haus.


    Die Werte in der Nacht waren dann natürlich in die andere Richtung eine Katastrophe (324), och menno, also eine Korrektur und morgens war der Spuk dann vorbei!


    Kaum bin ich wieder hier, benötige ich auch wieder die "normale" Menge an Insulin, bzw. etwas mehr, weil ich mir nämlich einen aufgesackt habe...


    Also... freue mich auf Eure Antworten!


    Liebe Grüße


    Tina

  • ich kenne das.


    war mit paar bekannten im august mit dem motorrad in den dolomiten.
    abends angekommen gegessen geschlafen, alles bestens.


    nächsen früh nach dem frühstück wollten wir losfahren, erst nochmal gemessen 62. hmm.. ne halbe stunde nach dem frühstück, das auch recht süß war. da wurd ich mistrauisch, geht sicher noch weiter runter.
    naja dann habe ich bis zum mittag 18 be zusätzlich getrunken und gefuttert. basalrate zwischenzeitlich auf 20% gehabt, weil ich irgendwie wieder hoch kommen wollte.


    naja hab dann die paar tage nur ein drittel des insulins gebraucht.
    als ich daheim war hab ich sofort wieder meine vollen 100% gebraucht.


    ich fands ultra komisch.
    am motorradfahren kanns nicht gelegen haben, da ich scho vorm fahren tief war und ich am ersten tag daheim viel zu hoch war( mit ca 30% weniger)


    ich glaub ich wander aus ;)

  • Hatte das gleiche "Problem" auch bei meinen 14 Tagen in der Toskana. Das ging soweit, daß ich mittags KEIN Insulin mehr für mein Essen gebraucht habe (2-4 BE) - höchstens mal 0,4 IE. :confused:
    Die Einheiten für Frühstück konnte ich auch mächtig senken, nur die Menge fürs Abendbrot blieb fast identisch.
    Das Wetter war superheiß (mind. 30 Grad pro Tag), ich bin viel gelaufen (auch in den Bergen) und habe ordentlich gefuttert .... am Ende habe ich etwa 45% weniger Insulin pro Tag verbraucht und kam 3 kg leichter zurück, obwohl ich da mindestens das doppelte von meinem üblichen Tagesbedarf gegessen habe. :rolleyes:


    Inzwischen bin ich wieder in Deutschland und habe mir prompt den Magen verdorben. Ich glaub, ich überlege mir das mit dem Auswandern auch. :D

  • Zitat


    Ich habe also alles an Vorräten aus meiner Tasche in mich reingefuttert (5 Schokobons, einen Müsliriegel und 4 Traubenzucker). Soviel zur Romantik...:love:



    schokolade und müsliriegel sind wohl ziemlich das schlechteste, was man in einer solchen situation futtern sollte

  • Zitat von ThomasBrand;249439

    schokolade und müsliriegel sind wohl ziemlich das schlechteste, was man in einer solchen situation futtern sollte



    Ich finde die Mischung aus schnell wirkenden KH (Traubenzucker) und länger wirkenden KH eigentlich gar nicht übel. Meine Erfahrung mit Müsliriegel ist eigentlich daß die zum einen schnell wirken, zum anderen länger anhalten. Persönlich hätte ich vielleicht (wenn ich habe) ein bischen mehr Traubenzucker und ein bischen weniger Schokolade in die Mischung gepackt.
    Wobei 4 Traubenzucker doch mindestens 1 BE sind....

    Grüße vom Wolf

    Für jemanden, der keinen Schuß Pulver wert ist sollte man keinen Finger krumm machen.

  • Zitat von ThomasBrand;249439

    schokolade und müsliriegel sind wohl ziemlich das schlechteste, was man in einer solchen situation futtern sollte




    Thomas, ich glaube es geht hier nicht darum jemanden zu schulen, wie er sich in einer Hypo verhalten, bzw. was er da essen soll oder :cool:?

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Zitat von ThomasBrand;249439

    schokolade und müsliriegel sind wohl ziemlich das schlechteste, was man in einer solchen situation futtern sollte


    Ja. Ich hätte die Müsliriegel auch weggelassen. WÜRG. ;o)


    Aber mal in Ernst: Schokolade gehört bei mir auch zu den Zutaten bei einer UZ - alles, was im Kühlschrank da ist. Und in Kombi mit Traubenzucker oder Cola ist das doch ideal, weil es die Wirkung des Traubenzuckers um Langfristigkeit ergänzt...


    Also, watt jibbet da zu meckern?


    Aber noch mal zu dem Phänomen... Scheint ja urlaubs- bzw. entspannungsbedingt zu sein, dass der Insulin-Bedarf in den schönen Phasen des Lebens massiv sinkt. Seltsamerweise ging's mir in den zwei Wochen Freizeit nämlich auch so... Essenessenessen - und nur selten die sonst übliche Insulindosis ansetzen... Dauert natürlich 'ne Weile, bis man das schnallt... ;o)

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Zitat von ThomasBrand;249439

    schokolade und müsliriegel sind wohl ziemlich das schlechteste, was man in einer solchen situation futtern sollte


    Wieso? Ich habe es in der Schulung wirklich so gelernt, dass ich schnell wirksame KH (die 4 Dextrotafeln, dabei würg ;)) und anschließend länger wirksame KH ( Schoki und Müsliriegel) essen soll...


    Ich war nur echt erschrocken, weil ich noch nie so tief abgerutscht bin und mich auch nicht so super "hypomäßig" gefühlt habe...


    Na ist ja alles gut gegangen!


    Danke für alle Antworten, da bin ich ja schon beruhigter, dass es im Urlaub wohl bei Euch auch anders läuft. Beim nächsten Mal, fällt es mir hoffentlich wieder ein :rolleyes:


    Liebe Grüße


    Tina

  • Zitat von Jodelschnepfe;249512


    Ich war nur echt erschrocken, weil ich noch nie so tief abgerutscht bin und mich auch nicht so super "hypomäßig" gefühlt habe...



    Vielleicht hat dein Messgerät ein bisschen übertrieben?

    Hatte ich auch schon das ein oder andere Mal. Werte unter 35 (wenn ich noch aufrecht stehen kann) glaub ich ihm einfach nicht.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Zitat von huf1976;249513

    Vielleicht hat dein Messgerät ein bisschen übertrieben?

    Hatte ich auch schon das ein oder andere Mal. Werte unter 35 (wenn ich noch aufrecht stehen kann) glaub ich ihm einfach nicht.


    Hab ich auch erst gedacht, habe dann nach einer viertel Stunde und den Dextro´s nochmal gemessen, da war ich bei 37...


    :rolleyes:


    LG


    Tina

  • Also ich bin auch schon mit 24 noch ohne nennenswerte Komplikationen rumgelaufen. Hab' auch nur gemerkt, dass mir "irgendwie komisch war". Aber sonst keine weiteren Hypoanzeichen.

    Hatte mich beim Messen auch erschrocken und dann fix Cola eingeworfen :o.

    Mein Hypoempfinden ist ansonsten im Normbereich. Merke Hypos ab 'nem Wert von ca. 55 - 60. Daran liegts nicht. Was es an dem Tag war? Kein Ahnung.

    Ich glaube, man sollte selber seine "Wahrheit rausfinden". Natürlich ist 26 ein kritischer Wert und man sollte bestimmt auch kein Auto mehr fahren in dem Zustand. Ich glaube aber, dass einiges was gelehrt wird zu den Hypos (oder was dazu auch immer in den Büchern steht) in der Realität nicht immer so dramatisch ist, wie's gerne geschildert wird. Da wird jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Einige fallen schon mit 40 um, andere torkeln noch mit 20 einigermaßen fit durch die Gegend.

    Da heißt es einfach "Ursachenforschung" zu betreiben, um solche Dinge in Zukunft zu vermeiden und vielleicht auch für sich selbst herausfinden, dass 'ne Hypo bestimmt nicht schön ist, aber auch nicht jedesmal mit 'nem Notarzteinsatz enden muß, nur weil der Wert 'n bissl zu niedrig ist.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Du hast am Strand gemessen.
    Möglichweise hattest Du etwas salzige Finger. Das kann bei manchen Messverfahren das Ergebnis verfälschen.
    Am besten erst ablecken, mit sauberem Taschentuch (oder an der Innenseite der Oberbekleidung, falls Du keines hast) abwischen und nochmal Messen.
    Grundsätzlich merke ich bei Sport u.Ä. Hypos auch spät. Könnte vielleicht daran liegen, dass dann sowieso schon Adrenalin im Blut ist.

    Sebastian

  • Hallo,


    das ist ja interessant das hier zu lesen, ich war vor zwei Wochen im Urlaub in Albanien und hatte auch einen viieelll niedrigeren Insulinbedarf, als zu Hause. Habe meine Basalrate auch drastisch senken müssen (so um 30%) und habe trotzdem mein mittag fast nicht gespritzt und kleine BE-Mengen auch ungespritzt vertragen (lecker Eis zB).
    Der Anstieg wieder daheim hat allerdings etwas auf sich warten lassen und bin jetzt erst wieder bei der normalen Versorgung.
    Weiß jemand, woran das bei uns liegen kann??
    Klar, die Entspannung wird sicher einiges ausmachen aber was ist da sonst noch?


    Liebe Grüße!

  • Das kenn ich auch... Hypos merk ich normal immer ab 60, ab 40 wirds mir komisch.

    Neulich musste ich mein Abendessen abbrechen weil ein Einsatz von der Wies'n reinkam und ich dringend ins Präsidium musste. Ich also los, in die Stadt geschossen, die Vernehmung gemacht, noch mit Kollegen geplauscht, dann zum Auto und dort wirds mir auf einmal ganz komisch... Mit Accu Chek gemessen: 33, mit Cozmonitor gemessen: 35.

    Stress, Aufregung, oder Glücksgefühle wie im Urlaub, verfälschen die Hypowahrnehmung halt.
    Der geringere Insulinbedarf im Urlaub liegt manchmal an der vermehrten Bewegung, bei mir ist das zumindest so.

    Life's too short not to live it as a Texan...