Basal in der Remission und Verhältnis Basal/Bolus

  • sera: naja, das war eher eine kleine freundschaftliche spitze in richtung joa, nicht gegen den inhalt oder teupe ... es stimmt ja alles. ich denke, vielleicht ist es aber auch erst mal ausreichend, jemanden nicht gleich auf relativ komplizierte schulungs-papers zu verweisen, ganz am anfang der DM-zeit, sondern zu sagen: die basis ist die basis-versorgung, die natürlich den gesamten verlauf, auch der spitzen nach dem essen, stabilisiert und gleichmäßiger gestaltet, aber der bolus ist für den KH-ausgleich gedacht. um eben klar zu machen, dass auch in der remission eine flexible, angepasste therapie zu erzielen und auch möglich ist.


    es ist aber in der tat erstaunlich, dass neue user hier wie wattwurm, so weit ich das beurteilen kann, relativ ungeschult und mit vielen fragen in die erste phase des DM entlassen werden von den ärzten. und eben dementsprechend mglw. von hochklassigem schulungsmaterial etwas überfordert werden beim "selberbasteln". als ich 1989 als frischling aus dem krankenhaus kam, hatte man schon gemeinsam rausgefunden, wie sich mein individueller basalbedarf gestaltet, dass ich einen dawn, aber keinen dust habe, wie ich das mit NPH hinkriege, bzw. wie ich diese basalrate anpassen kann, wie meine bolusfaktoren aussehen und warum. das ausprobieren/ basteln sollte schon zumindest anfänglich unter ärztlicher betreuung stattfinden, bzw. fand ich das damals hilfreich. gerade eben am nafang, wo sich so vieles noch einspielt und verändert. scheinbar geben einige docs nicht ausreichend instrumente mit auf den weg ... lg, k

  • Zitat von KatharinaVienna;251942

    scheinbar geben einige docs nicht ausreichend instrumente mit auf den weg ... lg, k


    es sind nicht einige, sind viel zu viele!

    ...last U-Turn and I hope I can make it at last...

  • Hallo,


    nachdem ich heute vormittag eure Antworten nach meinem letzten Beitrag gestern gelesen hatte, hab ich den Rechner erstmal wieder runtergefahren, um mich zu beruhigen.


    Das zu lesen war wie "in einem Raum zu sein, während über einen gesprochen wird und alle tun so, als ob man gar nicht da ist". Ein Gefühl zwischen "sich verarscht vorkommen" und "die machen sich lustig über mich".


    Zitat von sera

    Erstaunlich wie viele neu manifestierte DiabetikerInnen selbst ohne klare Aussagen eines Arztes rumbasteln.


    Kann sein.
    Ich mag ein kleines Dummchen sein, aber darauf herumtrampeln finde ich weder hilfreich noch nett.
    Huhu, ich bin hier. *wink*


    Zitat von KatharinaVienna

    es ist aber in der tat erstaunlich, dass neue user hier wie wattwurm, so weit ich das beurteilen kann, relativ ungeschult und mit vielen fragen in die erste phase des DM entlassen werden von den ärzten.


    scheinbar geben einige docs nicht ausreichend instrumente mit auf den weg ...


    Huhu, ich bin immer noch hier. *wink*


    Oder zu viele, wie flotte.karotte eben auch bereits schrieb.



    Zitat von Joa

    @ Wattwurm: Ich wage zu fragen, aus welchem Lotterietopf Du Deinen Diabetologen gefischt hast?


    Aaaah, eine Frage. Danke.


    Ich glaube nicht, dass ich meine Diabetologin aus einem Lotterietopf gezogen habe. Das war die Ärztin die da war, als Krankheiten aus einem Lostopf verteilt wurden. Ich war so dumm hineinzugreifen und DM zu ziehen, obwohl ich sonst niemals spiele. Und ob die zur gezogenen DM gehörende Ärztin gut oder schlecht ist, kann ich nicht beurteilen. Logisch, bin ja auch Neu-DMler.


    Ich liefer mal ein paar Fakten nach, die vielleicht mein Experimentieren und vermeintliches Denken erklären, es einigermassen im Griff zu haben:


    Ablauf
    - Krankenhaus, Diagnose DM T1
    - 4 Tage dort, passenderweise (oder unpassender) gab es ab dem 5.Tag einen Schulungstermin
    - ich hab die Gelegenheit genutzt und teilgenommen, je eher dabei ...
    - ab dem 7. Tag weiter Teilnahme an der Schulung, aber Heimschläfer, kein KH-Daueraufenthalt mehr
    - nach der Schulung war ich in der Woche drauf noch einmal da, seit dem nicht mehr


    Zur Verteidigung der Diabetologin, unabhängig ob gut oder schlecht (und unbekannt), muss als Fakt also auch festgehalten werden, dass sie von dem anfangs funktionierenden und nun wohl nicht mehr funktionierenden Insulinshema, also der Entwicklung, nichts weiss.


    Ja, und ich war so dumm anzunehmen, dass ich es mit meinem bescheidenen Wissen und, bei Unsicherheiten, auch Nachfragen hier, hinbekommen werde und, dass es richtig ist, was ich mache. Tja ...


    Na, ich werde dann jetzt erstmal sehen, dass ich meinen momentanen Wert von 41 irgendwie wieder etwas hoch bekommen, das kann ich glaube ich schon. :rolleyes:


    VG und danke für eure Beiträge
    Wattwurm



    P.S. Joa - Ich werde es mir ansehen und versuchen zu verstehen, dank dir.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Ich finde es gut, wenn man selber versucht seinen DM in den Griff zu bekommen.
    Eine Absprache mit dem Arzt ist allerdings oftmals sehr sinnvoll (Gerade wenn man "Neuling" ist).

    Mit freundlichen Grüßen


  • Ach, du je. Liebe Wattwurm entschuldige bitte!. Über Dich reden oder gar lustig machen, war und ist ganz und gar nicht meine Absicht gewesen. Entschuldige bitte.


    Habe es mir nochmal durchgelesen, ums nachzuvollziehen, was da passiert ist. Bei mir ist es - zumindest glaube ich das - ein Groll gegen manche Ärzte, die meiner Ansicht nach zu wenig wissen. Was natürlich mit Deinem Diabetologen gar nichts zu tun haben muss.
    Ein frisch manifestierter Diabetiker kann bestimmte Dinge doch gar nicht wissen. Und gerade, wenn es um so grundlegende Dinge wie Basalversorung also nicht unbedingt jetzt bei Dir sondern auch bei vielen Pumpenanfängern der Fall, wo viele ratlos sind und nicht wissen, was sie genau tun müssen. Das ein Diabetiker in die Lage versetzt wird selbst Korrekturen vorzunehmen, ist selbstverständlich das Ziel. Jeder chronisch Kranke ist gut beraten sein eigener Experte zu werden. Das beinhaltet aber eine gute Anleitung eines Arztes und gerade in diesen essentiellen Dingen kompetentes Know-How.
    Und ich vergessen manchmal, dass sich jeder hier im Forum auf seine Weise mit den Themen beschäftigt und man durch die Auseinandersetzung und Fragen immer besser auch gezielt Fragen an den behandelnden Arzt stellen kann.


    Und danke fürs Kopfwaschen. Das war glaube ich mal nötig.


    Viele Grüße
    Eva

    Easy come, easy go.

  • große entschuldigung auch von mir ... ich habs schließlich losgetreten. wie bei sera, ging es nicht um dich, sondern um die ärzte, bzw. schulungssysteme. wir hier können natürlich nicht wirklich einschätzen, wie das genau abläuft nach der manifestation bei jedem einzelnen, also schulung, docs etc.


    ich habe nur in letzter zeit, sowohl im netz als auch in der realen welt mitbekommen, dass da einiges an unnötiger ratlosigkeit besteht bei neu-manifestierten. und ich bleibe dabei: ich halte es für notwendig, dass jemand, der "entlassen" wird aus einer grundlagen-schulung oder aus dem KH, bewaffnet mit einem basalen und einem bolus-insulin, eine basalrate haben sollte, die unabhängig vom bolus ungefähr funktioniert und vor allem gelernt haben sollte, wie er diese und die bolusfaktoren an die gegebenheiten im normalen alltag/ an die schwankungen in der remissionsphase anpassen kann, selbständig und nach rücksprache sicher auch. ich kenne durchaus auch ärzte, die ihre handy-nummer mitgeben, die gleich weitere termine vereinbaren engmaschig, wenn die schulung erst mal nur "grob" über die bühne gegangen ist. das muss shcon auch ein bisschen der arzt einschätzen, wieviel schulungs-/gesprächsbedarf besteht. ich glaube schon, dass das eine einstellungsfrage ist, wie gut schule ich, wie sehr bereite ich vor, bzw. in welchem umfang stehe ich zur verfügung - oder wie "unterinformiert" halte ich den patienten. und ich glaube auch, dass es eine basis-schulung gibt, die praktikabel einführt, damit man anpassen kann und ein gefühl für die ganze sache bekommt - und dass man dann zu einem späteren zeitpunkt tiefer gehen kann, wenn man möchte. informationsüberflutung kann durchaus auch zu wiederum unnötiger verwirrung führen.


    egal, tut mir leid, sollte das so rübergekommen sein - und das war leider durchaus möglich - aber ich wollte mich nicht lustig machen, sorry sorry. ich hoffe, es hält dich nicht davon ab, hier weiter fragen zu stellen und ob du nun eher zu den selbst-bastlern oder arzt-gängerinnen gehörst, ist ganz sicher sowieso deine sache.


    lg, k

  • Hallöchen,


    ich bin noch in der Remi und spritz mir nur zu den Mahlzeiten Apidra und nachts basal. Jetzt beobachte ich immer öfter, das meinen BZ nachmittags, lange nach der letzten Mahlzeit (ca. 4-5 Std) nach unten geht, immer in einem Bereich von 50, wo es mir schon mulmig und unwohl wird. Ess jetzt schon immer, bevor ich so niedrig komm, ne BE zu. Vor dem Abendessen liegt er dann meistens so bei 80/90, pp selten über 140.

    Denke das Apidra kann es ja wohl nicht sein, ist ja kurzwirkend 2-3 Std und eine schwere körperliche Betätigung passiert bei mir am Nachmittag auch nicht.

    Kann das wirklich noch meine Eigenproduktion sein, die den BZ so runterzieht? :confused:
    War das bei euch ähnlich?


    LG
    Angie86

    Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten - Tschacka :6yes:

  • liebe angie,
    ich kanns nicht gesichert beantworten - aber eigentlich sollte die eigenproduktion nur spürbar werden, wenn du sie brauchst, sprich, wenn dein BZ hoch geht, also beim essen etc. bin mir an der stelle aber unsicher.
    ich kann aus meiner erfahrung sagen, dass ich am nachmittag/ frühen abend immer besonders insulinsensitiv war, bzw. genau da meine restproduktion recht wach war, gefühlt. frage wäre wohl bei dir, wie der BZ 3h nach dem essen ausschaut, vielleicht ist er da schon relativ niedrig und beachte: bei mir kann auch ein 30 minütiger gang zum supermarkt und zurück den BZ senken. allerdings eigentlich nur dann, wenn noch insulin wirksam ist. ??? vielleicht wirkt das apidra einfach länger nach bei dir ??? kannst ja auch einfach schauen, dass du mit dem bolus-faktor mal etwas runter gehst mittags und dann 2h, 3h, 5h danach messen?
    auf jeden fall scheinst du zum jetzigen zeitpunkt kein basal tagsüber zu brauchen, das kenne ich persönlich auch. ich hatte jahrelang keinen basalbedarf ab ca. 15 uhr bis 3 uhr nachts, bin also auch ohne bolus/ mahlzeiten in der zeit stabil geblieben. das muss die restproduktion gewesen sein ...
    lg, k



  • Bei mir ist es so ähnlich.
    Ich spritze mir morgens (gegen 10 Uhr) 6 Einheiten Lantus. Zu den Mahlzeiten dann Humalog mit Faktor 1 (immer). Die Werte 2 Std. nach dem Essen sind immer gut oder etwas zu hoch, aber dann sacke ich ab. 3 Stunden nach dem Essen ist der Wert noch ok, sinkt dann aber immer weiter - obwohl nach 3 Std. angeblich kein Humalog mehr wirkt - und wenn ich nichts unternehme (sprich zwischendurch mal 1 BE oder so esse), dann lande ich in einer Hypo - mal früher, mal später.


    In Absprache mit meiner Diabetologin habe ich das Lantus zuerst von 10 auf 6 reduziert, noch weiter soll ich nicht runter gehen meinte sie, weil dann die Morgenwerte wahrscheinlich zu hoch wären (probiert habe ich das aber nicht). Eine Änderung habe ich überhaupt nicht bemerkt, seit ich nur noch 6 IE spritze.
    Und das Humalog habe ich auch morgens von 2 auf 1 IE reduziert, sacke aber nach dem Frühstück trotzdem regelmäßig ab (morgens geht das besonders schnell). Meine Diabetesberaterin meinte noch, es könnte daran liegen, dass ich morgens viel Obst esse und dafür weniger Insulin brauche. Jetzt esse ich morgens z.B. 3,5 BE, spritze aber nur für 3. Dann bleiben die Werte zwar länger im guten Bereich, aber sie sinken trotzdem nach einigen Stunden.


    Irgendwie schon ein bisschen nervig. Es macht mir zwar nichts aus kleine Zwischenmahlzeiten zu essen, aber heute bin ich z.B. 2 Std. nach dem Mittagessen (mit einem Wert von 142) ausversehen auf dem Sofa eingepennt (hatte Kopfweh) und nochmal 2 1/2 Std. später mit einer schönen Hypo (43) aufgewacht.:mad:

    Dein Auge kann die Welt trüb oder hell dir machen -
    wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.

    von Friedrich Rückert
    :king:

  • Mittags 11:30 Uhr spritzte ich einen Bolus Faktor von 0,5 und esse meist nicht mehr wie 2 BE, d.h 1 IE. pp nach 1 Std. ca BZ 120, 2 Std. BZ 100, der wie gesagt,ziemlich konstant bis in den späten nachmittag anhält und dann schlagartig runtersaust. Essen gibts dann so auf 19:00Uhr.
    Das ist dann wohl mittags eine ziehmlich hartnäckige IE :13teufel:.
    Werde jetzt mal probieren den Bolus Faktor mittags reduzieren, mal sehen was passiert :confused:.

    Aber erstmal danke.... :6yes:


    LG
    Angie86

    Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten - Tschacka :6yes:

  • Zitat von Angie86;251979


    ich bin noch in der Remi und spritz mir nur zu den Mahlzeiten Apidra und nachts basal.


    Erst mal die Frage, wie groß die Bolusmengen da sind? Und dann, welches Basalinsulin?


    Ansonsten sehe ich zwei mögliche Erklärungsansätze.


    1.)
    Das kurzwirksame Analoga nur 2 bis 3 Stunden wirken ist ein Märchen.
    Tatsächlich musst Du auch bei Analoginsulinen mit einer Wirkung bis zu 6 Stunden rechnen. Wenn auch zum Schluss hin dann deutlich abgeschwächter. Und auch bei Analoginsulinen verlängert sich die Wirkzeit mit steigender Dosis. Wenn auch ein Stück geringfügiger als bei Humaninsulin.


    2.)
    In der auslaufenden Remission, also wenn zunehmend weniger Beta-Zellen zur Verfügung stehen, ist des öfteren zu beobachten, dass es zu einem scheinbar irrationalen Sekretionsverhalten der Betazellen kommt. So als wenn diese rumspinnen.


    Woran das liegt scheint bislang ungeklärt.


    Interessant ist, dass es beim Typ 2 etwas Ähnliches passiert. Bei dem ist allgemein bekannt, dass die Insulinausschüttung dann wesentlich verspätet kommen kann, auch wenn der BZ schon wieder längst im grünen Bereich liegt.


    Ich vermute mal, dass beide Phänomene gleiche oder ähnliche Ursachen haben könnten.
    Zu wenige Betazellen, auch beim Typ 2 tritt der DM erst in Erscheinung, wenn schon reichlich viele Betas abgeraucht sind, werden zu stark überlastet und können nicht mehr mit ausreichendem Insulin antworten. Das Sekretionssignal bleibt dann solange in den Zellen stehen, bis es abgearbeitet worden ist durch chemo-physikalische Prozesse. Dann wäre es wohl auch ziemlich logisch, dass noch Stunden nach dem Reiz auf die Betas, durch erhöhte Glucosespiegel, eine fehlerhafte Insulinausschüttung erfolgen kann.


    Sofern das tatsächlich so wäre hieße das wahrscheinlich, dass besonders in der auslaufenden Remi eine besonders gute Entlastung der Betazellen Abhilfe schaffen könnte.


    Also die Vermeidung höherer Glucosereize, auch pp.


    Ansonsten ist diese Zeit am Ende der Remi allgemein als die problematischste Phase in der Entwicklung eines Diabetes bekannt. :7no: So dass mancher dann sogar recht froh ist, wenn die Betas endlich vollständig abgeschaltet sind. :rolleyes:


    Gruß
    Joa


    Nachtrag: Habe grade noch gesehen, dass Du Mittags nur eine IE "zu Dir nimmst". Na ja, dass diese nach 5 Stunden noch deutlich nach unten zieht, glaub ich auch eher nicht.


    Und noch ein Nachtrag:
    Hier nochmal der Link zur Zusammenfassung der Eigenschaften von Apidra. Da findet sich auf Seite 8 eine ganz interessante Darstellung zu Verlauf und Länge der Blutzuckerwirkung.
    http://www.emea.europa.eu/huma…AR/apidra/H-557-PI-de.pdf

  • Spritze um 22:00 Uhr 14 IE Protaphane - die können´s nicht sein :rolleyes:.

    Ohne Zusatz-BE komme ich ohne Hypo bis zum Abend leider nicht hin, denke das ist naturlich für die restlichen Betas auch nicht gerade förderlich :mad:

    Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten - Tschacka :6yes:

  • Zitat von Angie86;251988

    Spritze um 22:00 Uhr 14 IE Protaphane - die können´s nicht sein :rolleyes:.


    Von 14 IE Protaphane würde ich um 17 Uhr des Folgetages auch keine nennenswerte Wirkung mehr erwarten wollen.

    Zitat

    Ohne Zusatz-BE komme ich ohne Hypo bis zum Abend leider nicht hin, denke das ist naturlich für die restlichen Betas auch nicht gerade förderlich


    Also da übertreibst Du aber jetzt. :eek:
    Wenn Du vor dem Abendessen denn meist bei 80/90 liegst, dann ist das doch sowieso schon mal blendend. Zumal Du real von diesem Wert nochmal etwa 13% abziehen darfst, weil Dein Gerät plasmakalibriert misst. ;)


    Gruß
    Joa

  • Zitat von sebastian83;252042

    Joa, du hast Sport und Basale-Überversorgung vergessen! Auch dass kann generell zu einer Hypo "verhelfen"


    Jein. :rolleyes:
    Ich wollte aber nicht ausufern, wenn doch eine kleine Zwischen-BE das Problem bereinigt.


    Habe schon überlegt, wieviel Wirkung gegen 16-17 Uhr noch vom NPH-Insulin kommen kann. Es wird nicht viel sein. Kann aber schon, vor allem im Zusammenhang mit Bewegung, die muss nicht mal anstrengend ausfallen, eine Senkung ausmachen.


    Abgesehen davon, dass ich das Schema mit 1 x deftig NPH am Abend nicht so wirklich plausibel finde. Aber wenn es erst mal klappt? Dann bütte schön. ;)


    Rein gefühlsmäßig täte ich wohl eher an 2 x Levemir denken. Spät dann deutlich mehr als früh.
    Das könnte aber auch eine Ausgleichs-BE am Nachmittag nötig machen.


    Tja und zur Anpassung an Bewegung habe ich ja schon zuvor auf Teupe verlinkt. Da wird dann schon klarer, dass im Zusammenhang mit Insulin(rest)wirkung auch einfache körperliche Action noch deutlich BZ-Senkung bewirken kann. Muss ja nicht gleich Sport sein. ;)


    Auf den IDAA-Seiten hat Ulrike Thurm diesbezüglich auch was dargestellt. > idaa.de/diabetes_und_sport.html <


    Grundsätzlich liest sich das in meinen Augen nicht anders als bei Teupe. Es geht halt deutlicher auch auf die sportliche Seite ein, während bei Teupe eigentlich das allgemeine Thema "Bewegung" im Vordergrund steht.


    Gruß
    Joa

  • Bei der Behandlung im KH wurden mir 16 IE Protaphane festgelgt.
    Das war aber deutlich zu viel, bekam nachts oft ne Hypo.
    Bin dann mit Absprache mit meinen Doc auf 14 IE runter und das klappt ganz gut - nüchtern selten über 100 BZ und keine Hypo nachts.
    Aber was meinst du genau damit, dass dir 1 x deftig NPH nicht wirklich plausibel erscheint :confused:
    Habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, dass daran was falsch sein könnte?!


    LG
    Angie86

    Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten - Tschacka :6yes:

  • Hallo,


    danke sera und Katharina für die aufklärenden Postings an mich. :)


    Zitat von KatharinaVienna

    ich hoffe, es hält dich nicht davon ab, hier weiter fragen zu stellen ...


    Jetzt nicht mehr. ;)


    Ich brauch auch immernoch (erstmal) einfache Antworten, die mir helfen zu wissen, ob ich das Richtige mache. Meine momentane Unsicherheit muss wieder kleiner werden, das hat Priorität.


    Zitat von Joa

    Mit dem bescheuerten Insulinschema wirst Du vermutlich nix zu lachen haben, wenn Du damit anfängst zu arbeiten...


    Was ist denn kein bescheuertes Insulinschema oder anders gefragt, was daran ist bescheuert?


    Zitat von Joa

    Ich würde Dir empfehlen, dass Du Dir mal die Therapieanpassung an Bewegung von Teupe zu erarbeiten versuchst.


    Fragen kannst Du dann ja auch hier stellen.


    Hab ich gemacht, wenn wahrscheinlich auch nicht komplett verstanden. Ist zu viel für das, was mich im Moment quält.


    Das hatten wir im Übrigen auch in der Schulung und auch da litt ich schon an der Konzentrationsschwierigkeit, mich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen, wo ich erstmal die Grundlagen bewältigen und mit der Tatsache zurecht kommen wollte, seit ca. 6 Tagen zu wissen, dass ich DM habe.


    Was ich nach Entlassung aus der Obhut des KHs gemacht habe, ist z.B. ausprobieren, was passiert, wenn ich 1 Stunde spazieren gehe oder schnelle 150 Ruderschläge mache, Einkaufen bin oder bräsig auf dem Sofa liege und eine Konserve gucke. Ich war nicht ganz untätig, um herauszufinden, was wann mit meinem Insulinhaushalt (oder wie auch immer ich das nennen soll) passiert.


    Also an dieser Stelle erstmal nochmal eine einfache Frage von mir, um meinen Weg zu festigen oder sein zu lassen: 80:20 ist Mist, richtig? Zumindest kam es mir so vor, weil sich langsam das Gefühl einstellte, Essen zu müssen (was ich schlecht kann, ich bin kein guter esser).


    VG
    Wattwurm

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • lieber wattwurm,
    na ein glück hab ich dich nicht vergrault!
    dieses ganze ausprobieren, was du machst, ist höchst sinnvoll und wird häufig vernachlässigt, bloß weiter so. aber eben, du hast recht höchstwahrscheinlich 80:20 ist m*** (ich denke, das meinte auch joa mit dem spritzschema). es bleibt allerdings auch nur ein indiz, letztlich muss man schauen, wann hast du basalbedarf, wann nicht, bzw. weniger/ mehr. vor allem solltest du nicht essen müssen, in der tat. vielleicht hat sich das ja auch seit der manifestation bei dir so hingeschoben, vielleicht weil du schlicht mittlerweile weniger bolus brauchst durch die erholung der betazellen.


    wie auch immer: ich würde diesbezüglich mal einen diadoc aufsuchen, der sich das anschaut und dich ein wenig begleitet. du kannst natürlich auch hier mal genau posten oder per pn schicken, was du wann spritzt, basal, bolusfaktoren, tägliche gesamtinsulinmengen, nächtliche werte, nüchternwerte, was passiert bei bewegung etc., da wirst du sicher einschätzungen bekommen. aber eigentlich muss man die tagebücher anschauen, neu entscheiden und dann basalratentests machen. es riecht also schon danach, dass da grundsätzlich was umzustellen ist und du nicht allein die verantwortung dafür haben solltest, sondern auch ein arzt.


    übrigens: dein tägliches umgehen mit dem DM, dein ausprobieren, dass du eben gut zurecht kommst, hat mit einer basalbedarfs-bestimmung nichts zu tun, und nur, weil das bei dir vielleicht noch nicht optimal ist, heißt nicht, dass du nicht mit dem DM umgehen kannst ... :). du gehst sozusagen gut damit um, aber aufgrund falscher vorgaben ...
    lg, k

  • Zitat von Angie86;252072

    Bei der Behandlung im KH wurden mir 16 IE Protaphane festgelgt.
    Das war aber deutlich zu viel, bekam nachts oft ne Hypo.
    Bin dann mit Absprache mit meinen Doc auf 14 IE runter und das klappt ganz gut - nüchtern selten über 100 BZ und keine Hypo nachts.


    Das ist denn auch gut so, erst mal gesehen. :6yes:

    Zitat

    Aber was meinst du genau damit, dass dir 1 x deftig NPH nicht wirklich plausibel erscheint :confused:


    Wenn Du tagsüber keine Basisunterstützung hast, scheint mir 14 IE Prota zur Nacht recht deftig.
    Solange Du damit hinkommst, ok. Aber ich hätte den Verdacht, dass damit eine Down-Regulation der Insulinrezeptoren bewirkt werden könnte.


    In der ersten Nachtphase, so etwa bis 5 Stunden nach dem Einschlafen, ist die Insulinempfindlichkeit recht hoch. Und ich möchte davon ausgehen, dass 14 IE NPH etwa ab Stunde 3-4 dann schon etwas zuviel Insulinwirkung abgeben, die noch von der Gegenregulation des Stoffwechsels ausgeglichen werden kann, unter gleichzeitigem Pausieren der eigenen, noch verbliebenen Betazellen.


    Aber solange wie Du den Absenker am Nachmittag mit einer BE im Griff hast, ist das schon ok.
    Wiewohl ich einem flacher und etwas länger wirkenden Insulin, wie Levemir, eher geneigt wäre.


    Gruß
    Joa

  • Moin Wattwurm,

    Zitat von Wattwurm;252088


    Ich brauch auch immernoch (erstmal) einfache Antworten, die mir helfen zu wissen, ob ich das Richtige mache. Meine momentane Unsicherheit muss wieder kleiner werden, das hat Priorität.


    Klar, dass ist am Anfang einer DM-Karriere durchaus völlig normal. Und Du bist den Standard-Neulingen offensichtlicht schon Meilen voraus, weil Du Dich bereits aktiv im Trial and Error Verfahren betätigst. :6yes:


    Und auch wenn das ab und an mal auf dem Nebengeleis landet, ist es doch verdammt viel wert. Lehrgeld ist eben auch was Normales. :D

    Zitat

    Was ist denn kein bescheuertes Insulinschema oder anders gefragt, was daran ist bescheuert?


    Na einfach die Tatsache, dass eine Basalversorgung, die den Bolus für das Futter schon mit enthält zwangsläufig bei Mahlzeitenverschiebung, oder bei vermehrter körperlicher Aktivität, den BZ in den Keller schickt.


    Das gibt es zwar auch als Konzept und heißt dan CT oder konventionelle Therapie. Das hat auch sinnvolle Anwendungsbereiche, ist aber für den normalen Menschen wenig zweckmäßig.


    Die meisten von uns Diabetikern finden eine möglichst transparente und damit planbare Aufteilung der Insulingaben, gesondert für Basis und Bolus, zweckmäßig.


    Wobei die mit NPH-Insulin wie Protaphane eher schwierig zu erreichen ist.

    Zitat


    Hab ich gemacht, wenn wahrscheinlich auch nicht komplett verstanden. Ist zu viel für das, was mich im Moment quält.


    Das ist ok. Alles davon verstehen gelingt auch mir nicht auf einmal. Und hab ich länger in Teupes Ausführungen nicht reingeschaut, muss ich auch erst manches mehrfach lesen.


    Aber Du hast ja noch eine ganze Reihe an Jahren Zeit, Dir die Materie, step by step, zu erschließen. :6yes:

    Zitat


    Also an dieser Stelle erstmal nochmal eine einfache Frage von mir ... : 80:20 ist Mist, richtig?

    Kommst Du damit gut zurecht, dann ist es auch ok.


    Allerdings werden viele Forenuser sich nicht so recht gedanklich auf eine CT-Logik der Therapie einschießen können.
    Und wenn Du damit auch zunehmende Disfunktionalitäten bemerkst, dann versuche es besser mit einer Logik von ICT (intensivierte conventionelle Therapie/Basis-Bolus-Konzept).


    Na ja, und vielleicht redest Du mit Deinem Doc auch mal über ein anderes Basalinsulin. Z.B. Levermir, vielleicht auch Lantus. NPH ist nach meiner Meinung einigermaßen suboptimal einzusetzen.


    Gruß
    Joa