Kontinuierliches Glukosemonitoring

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage an die Gemeinschaft. Ich weiß, das das Glukosemonitoring keine allgemeine Kassenleistung ist, also Einzelfallentscheidung. Ich strebe nicht an, mir ein Glukosemonitoringerät anzuschaffen, hätte es allerdings gerne für 5-10 Tage. Die Kosten für 5 Tage sind laut schriftlicher Aussage meines Diabetologen 150,43 Euro. Hat jemand von Euch Erfahrung mit einer GKV (in meinem Fall eine BKK) wegen Kostenübernahme?
    Habe Hypowahrnehmungsstörungen und bei guten Werten vor dem zu Bett gehen um 23.00 (120) manchmal morgens um 6.30 zu niedrige Werte (60) oder normale (110) oder auch Werte um 250-350, die ich mir nicht erklären kann.
    Da ich nicht alleine lebe, ist es auch nicht so einfach, sich jede Nacht um 1.00 und 3.00 den Wecker zu stellen. Dann werden 2 Leute wach, die am nächsten Morgen (eigentlich fit und ausgeschlafen) um 8.00 auf der Arbeit erscheinen sollten.
    Über Tipps und Anregungen würde ich mich freuen

    Britta

  • Hallo Britta,

    die hohen Werte von 250-350 hab ich manchmal auch. Erklären kann ich sie mir nur, dass ich nachts in eine "leichtere" Unterzuckerung von vielleicht 50 rutsche, und diese überschlafe. Der Körper reagiert gegen und schüttet Zucker ins Blut während man selig durchschläft. Der Tag läuft dann meist leider nicht so gut :-(

    Aber das dann in Erfahrung zu bringen wäre echt was für ein Dauermonitoring. Wäre auch gespannt auf die Ergebnisse!

  • hallo,
    ich kenne das von meiner Dia. das die Praxis ein Gerät (CGMS) anbieten was man dann für 3 Tage zur ständigen Überwachung tragen kann, habe ich selbst auch schon gemacht um meine Basalrate zu überprüfen Nachts und ich musste dafür nichts zaheln. Vielleicht hat ja dein Diab. uch so ein gerät.
    lg doro

  • Hallo


    Hallo Britta,


    das Glucosemonitoring ist schon eine nützliche und hilfreiche Angelegenheit, z.B. um Einstellungsfragen zu differenzieren.


    Bei Kosten von 150 Euro für 5 Tage bei Deinem Doc, der vermutlich den Navigator im Programm hat, bist Du bei 10 Tagen auch bei 300 Euro.
    Wenn Du dann in 2.. 3... 6 Monaten nochmal einen Klärungsbedarf hättest, käme schon das Doppelte zusammen.


    Ich würde da zusehen, ein paar Diabetiker in Wohnnähe zu finden, mit denen man sich so ein CGM-System gemeinsam anschafft und es dann bei Bedarf entsprechend reihum benutzt.


    Der Navigator kostet 1500,- Euro. Die Sensoren kosten etwa 65 Euro das Stück.
    Bei mir liegt die Nutzungsdauer eines Sensors meist bei 15 Tagen.


    Angenommen, Du hast 5 Leute beisammen, dann würde jeder 300 Euro für die Anschaffung löhnen, und es kämen die Sensoren, je nach Nutzung, dazu.


    Ok, das ist offiziell so nicht zulässig. Und man darf es sicher auch nicht allzu laut sagen.
    Und weil Abbott und Medtronic die Systeme auch nur gegen Verordnung rausrücken, müsste auch derjenige, der das Gerät individuell bestellt eine Absicherung machen, falls ein anderer damit den Bock, oder sich selbst abschießt.


    Dazu wäre mal ein fachanwaltlicher Rat hilfreich.


    User einer Paradigm x22 kommen noch ein Stück günstiger weg, weil sie ja den Systemempfänger mit der Pumpe bereits haben.


    Gruß
    Joa

  • doro86, der Preis von ca. 150,- Euro ist von meinem Diadoc.
    Ich weiß ja nicht, wie lange deine Überprüfung her ist, meine letzte war vor ca. 8 Jahren, da habe ich auch nichts gezahlt, allerdings war das bei der Diabetesambulanz. Die nehmen heute nur noch Neupatienten mit DMP und das will ich nicht, da ich da schon bei meinem Diadoc drin bin.


    Joa, so viele Diabetiker kenne ich nicht und die ich kenne, haben kein Interesse daran.


    @all: Es geht mir um Argumente gegenüber meiner GKV, damit die das zahlen. Hat damit jemand von Euch Erfahrung.


    Vielen Dank in voraus

    Britta

  • ich arbeite, selbst beim diabetologen und unsere Paiten kriegen es auch umsonst angeboten, hatte erst vor paar wochen eine da die es umbekommen hat

    lg doro

  • argumente für die KK (ich lege grad los mit dem antrag für dauerhafte sensoren in österreich):


    hypoglykämien. ganz einfach.
    vor allem nachts, sprich: wann genau und unter welchen bedingungen.
    inklusive möglicher gegenregulation, bzw. unterscheidung zum dawn-phänomen, um die BR anpassen zu können. man könnte auch anders sagen: unerklärliche schwankungen, die mglw. durch hypos ausgelöst werden.
    fehlende hyposensibilität - kein nächtliches aufwachen.
    daraus resultierende hypo-angst.
    dass die hypos durch die pumpe nicht ausreichend besser geworden sind.
    dass ein 3-6 tägiges monitoring keine wirklichen rückschlüsse zulassen würden, du es also länger brauchst, da auch deine nüchtern-werte stark variieren und man in 10 tagen oder länger genau schauen muss, wie sich deine werte unter welchen bedingungen in der nacht verhalten.
    (faktoren: eiweiß, alkohol, bewegung vortag, BE-menge vortag, mglw. menstruation, stress, infekt, wann ins bett, wann aufgestanden)


    ich hatte immer schon probleme mit hypos nachts, gegenregulation, dawn, wechselnden lebensumständen - 6 monate RT haben in der tat alle fragen geklärt ... :rolleyes:


    ich würde denken 2 wochen ist das minimum für richtig gute informations-ausgangslage.


    viel glück!
    k

  • Zitat von doro86;256269

    ... unsere Paiten kriegen es auch umsonst angeboten, hatte erst vor paar wochen eine da die es umbekommen hat ...


    Tja, da Medtronic die Sensoren als Zugpferd vor den Pumpenumsatz spannen kann, machen die wohl ganz andere Konditionen als Abbott.
    Deren Aviator-Pumpe ist zwar grundsätzlich fertig und bei der FDA durch, kann aber anscheinend noch nicht mal mit dem Navigator. :o


    Gruß
    Joa

  • doro86:
    Schade das Bremen so weit ´weg von Aachen ist.
    Hier bei uns bin ich mit den Diadoc zufrieden und der sagt: keine Kassenleistung, Schau ob du ne Einzelfallentscheidung bekommst
    @kathariana vienna:
    habe mir eine Anleihe bei deinen Argumenten genommen, denn die passen bei mir auch ganz gut. Wenn ich was von der Kasse weiß, setze ich das in den Tread

    Britta


  • In den USA ist das Gerät günstiger zu bekommen
    http://www.medmerchant.com/fre…-kit-p.html?cat=85&page=1
    http://www.medmerchant.com/fre…vigator-sensor-kit-p.html
    Bin auch am überlegen mir eins zu kaufen.


    Gruß
    Volker

  • Hallo Volker,

    Zitat von vni;256781

    In den USA ist das Gerät günstiger zu bekommen ...[/URL]


    Ich bin nicht auf dem allerletzten Stand, aber soweit mir bekannt, gibt es in US bislang nur die Version 1.0 des Navigators zu kaufen.


    Als 1.0 war der Preis hierzulande 1000,- Euro.


    V 1.0 hatte noch einen Kalibrationsvorlauf von 10 Stunden und auch sonst ist V 1.5 in ein paar firmwaregesteuerten Details etwas geschickter.


    Ebenfalls denke ich, dass Du für ein Importgerät weder Support, noch Garantie in Deutschland erhalten wirst.


    Insofern relativiert sich der recht günstige Preis wohl erheblich? :o


    Gruß
    Joa


  • Wenn es in den USA nur die V.1.0 ist der Import aus den USA natürlich hinfällig.


    Danke für den Hinweis


    Gruß
    Volker

  • Hallo,


    bei solchen USA/Deutschland Preisvergleichen bitte folgendes nicht vergessen:


    1) Bei den Preisen in den USA fehlt die Umsatzsteuer! Direkt umrechnen verzerrt also die Preise.
    2) Bei einem Import fällt hierzulande die Einfuhrumsatzsteuer an! Auch für die Versandkosten!
    3) Evtl. fallen bei einem Import auch noch Zölle an, das hängt dann vom Artikel ab.


    So relativieren sich günstige Preise oftmals ziemlich schnell.


    Grüße


    Schelm

  • Wenn ihr so wild auf das Zeug seid, warum macht ihr keine Einkaufsgenossenschaft?
    Da könnt ihr doch einiges sparen. Das dürfte doch nun kein Problem sein.
    Aber mal generell zu der kontinuierlichen Messung. Wenn ich mir die Unterschiede der BZ zu den Sensorwerten ansehe, vorallem wenn die Kalibrierung schon ein Stück zurückliegt und die mindestens 20min die die Gewebemessung "nachgeht" sehe ich die Daueranwendung als nicht so überwältigend an. Als Trend ist die kontinuierliche Messung sehr gut geeignet oder als Hilfe zum BRT.. Aber etwa die Spitzen beim PP messen werden IMHO ganz schön rundgeschliffen.

  • Zitat von Steffen;257627

    Aber mal generell zu der kontinuierlichen Messung ...


    Also ich bin mit ihr sehr zufrieden, wie übrigens alle anderen User die so ein CGM eine zeitlang betreiben, und die dazu was Qualifiziertes sagen ebenfalls.


    Deine dargestellten Bedenken kann ich nicht teilen. Zumal das so wie von Dir befürchtet, kleine Geige spielt.


    Natürlich muss man sich erst mal an die Bedingungen der kontinuierlichen Messung ein Stück weit gewöhnen. Die Meisten kommen da allerdings ganz schnell rein.


    Ob der Gipfel eines post-prandialen Peak's nun 10 oder auch ggf. mal 20 Minuten früher oder später angezeigt wird, ist praktisch völlig schnuppe. Genauso wie es egal ist ob das nun ein paar Punkte abweicht oder nicht.


    In der Peakmessung sind sowieso alle User-Geräte ziemlich ungenau, wenn Du nicht zumindest ein Hemocue nimmst.


    Es ist alles eine Frage der Parametrisierung - auf die Bedingungen des aktuellen Schätzgerätes hin.
    Egal ob damit KG (kapillare Glucose) oder IG (interstitielle Glucose) geschätzt wird. ;)


    Gruß
    Joa

  • Hallo @all,

    ich bitte nochmal darum, kann mir jemand Erfahrungen mit der GKV geben?

    :thema: ,denn die letzten Beiträge beantworten nicht meine Frage!

    Vielen lieben Dank

    Britta


  • Wenn ich dich richtig verstehe tust du meine Kritik damit ab, das ich mich nicht richtig an das kontinuierliche Messen gewöhnt habe? Ich bitte dich... du klingst wie ein schlechter bzw. beleidigter Vertreter.:rolleyes:
    Ich bin ebenfalls ein Fan der kontinuierlichen Messung, jedoch sehe ich nicht ein warum ich nicht auf Defizite der Messung hinweisen soll.
    Außerdem treten die Gipfel nicht früher oder später auf wie du schreibst, sondern generell später. Bei den Tälern ist das ja noch verrückter und da kann es dann so sein wie du schreibst ( d.h. früher oder später). Da kann der BZ schon im Keller sein eh der Alarm kommt, bzw. schon wieder normalisiert sein und der Patient reagiert über. Das ist übrigens auch ein Grund warum closed loop so eine Herausforderung ist.

    Zitat von Joa;257739


    In der Peakmessung sind sowieso alle User-Geräte ziemlich ungenau, wenn Du nicht zumindest ein Hemocue nimmst.

    Das die Spitzen ganz schön "rundgelutscht" sind, hast du also auch schon bemerkt....


    Solange CCM nicht zuverlässiger und genauer wird und so den Zusatznutzen gegenüber dem Standart beweist, werden sich die Kassen aus gutem Grund hüten die derzeitigen exorbitanten Kosten zu übernehmen.
    Ich schätze deine Beträge sehr Joa, aber zu Jubelstürmen zum derzeitigen Stand des CCM wirst auch du mich nicht bringen können. Im übrigen: Das Gute ist der Feind des Besseren.;)


    honing überleg doch mal selbst... warum sollten wir hier öffentlich Begründungen posten die dir helfen deine Krankenkasse dazu zu bringen eine Menge Geld in die Hand zu nehmen? Was meinst du wieviele das hier lesen? Schreib doch einfach auf warum du das System unbedingt brauchst und wie es dir bei der Behandlung deiner spezifischen Probleme helfen kann. Das kann dir hier keiner abnehmen.

  • Lieber Steffen,

    Zitat von Steffen;258373

    Wenn ich dich richtig verstehe tust du meine Kritik damit ab ...


    ich wollte Deine Kritik keinesfalls abtun.
    Ich wollte aber darauf hinweisen, dass ich mit nun doch fast 1 1/2 Jahren Praxiserfahrung ihr nicht zustimmen kann, selbst wenn die kontinuierliche Messung ihre eigenen Gesetze und sicher auch Fehlermöglichkeiten hat.


    Das lernt man aber einzusortieren.

    Zitat

    honing überleg doch mal selbst... warum sollten wir hier öffentlich Begründungen posten die dir helfen deine Krankenkasse dazu zu bringen eine Menge Geld in die Hand zu nehmen?


    Na ja, Was meinst du wieviele das hier lesen? Schreib doch einfach auf warum du das System unbedingt brauchst und wie es dir bei der Behandlung deiner spezifischen Probleme helfen kann. Das kann dir hier keiner abnehmen.[/QUOTE]
    Ein guter Gedanke. Wo würde das hinführen, wenn die Kassen für jeden Typ 1 mit Einstellungsschwierigkeiten mal 150,- Euronen für 5 Tage CGM aus der leeren Kasse zaubern würden?


    Allerdings habe ich so meine Zweifel, ob 5 Tage da schon befriedigend wären ...? grübel


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;258391


    Ein guter Gedanke. Wo würde das hinführen, wenn die Kassen für jeden Typ 1 mit Einstellungsschwierigkeiten mal 150,- Euronen für 5 Tage CGM aus der leeren Kasse zaubern würden?


    Allerdings habe ich so meine Zweifel, ob 5 Tage da schon befriedigend wären ...? grübel


    Gruß
    Joa


    Das ist nur ein Aspekt. Stellt euch die Geschichte aus der Perspektive des Sachbearbeiters vor. Der wird dafür bezahlt das er entscheidet ob jemand ein Hilfsmittel braucht oder nicht. Er hat die Aufgabe das Geld der Kasse zusammenzuhalten, gerade in der derzeitigen gefühlten Krise und einer neuen Regierung mit einem Kostensamurai als Gesundheitsminister, der den gesetzlichen KK`en ans Fell will. Er hat selbstverständlich einen Rechner mit Internetzugang als Workstation und begibt sich bisschen auf Recherche. Er weiß wo sich die halbwegs aufgeweckten Antragsteller so austauschen. Die Amputierten die eine Hitechprotese brauchen bei osa-forum.de, die Gehörgeschädigten die wegen einem vernüftigen Hörgerät posten bei Taubenschlag.de, die Zuckerfuzzies bei ....nawowohl.
    Und dann findet der Schreibtischmensch einen Tread bei dem eine Person, nennen wir sie Britta aus Aachen, darum bittet, eine Begündung von anderen Leuten zu erhalten, um ihr Dauermessgerät durchzudrücken. Die Daten passen, D seit 72, eine Cozmo haben wir auch schon bezahlt, sogar das Benutzerbild hilft (mail an die örtliche KK oder ner Ablichtung aus irgendeiner Akte oder Ausweis) und der Antrag enthält die Begründung aus dem Forum : Bingo der Schreibtischmensch ist seiner Monatsquote wieder einem Schritt näher und der Stuhl kippelt nicht mehr ganz so sehr. Der Mensch geht einen Kaffeetrinken, sogar mit einem ganz ruhigen Gewissen.
    Jaja ich übertreibe.......
    http://www.msnbc.msn.com/id/34…science-tech_and_gadgets/
    (passt zwar nicht zu 100%, spiegelt aber die Arbeitsweise wider, und da hab ich nur mal die heutigen News geblättert)

  • Hallo zusammen,
    meine GKV hat die Übernahme der Kosten abgelehnt, denn laut medizinischem Dienst sind meine tiefen Werte nicht tief genug.
    1. Woche 54, 2. Woche 40, 3. Woche 63, 4. Woche 57, 5.Woche 56, 6. Woche 46 und darunter steht sowas wie: Bei ingesammt 56 Blutzuckermessungen kein Nachweis einer Hypo-glykaemie unter 40 mg/dl. Ich habe in der letzten Schulung gelernt, das bei ca. 55 mg/dl die Hypo anfängt.
    Es scheint wohl doch vom Arzt des MDK abzuhängen, denn die Verordung des Diabetologen habe ich beigefügt.
    Damit schließe ich diesen Beitrag

    Britta